(Minghui.org) Ich wurde festgenommen und in eine Haftanstalt eingewiesen, wo Dutzende von Menschen in einer Zelle in der Größe von ca. zwanzig Quadratmetern untergebracht waren; manchmal waren es sogar mehr als 80 Personen. Sie schliefen überall – auf dem Boden und auf den Pritschen. Ich musste nachts auf der Seite auf dem Boden schlafen, es gab einfach nicht genug Platz. Wir waren eingepfercht wie Sardinen und konnten uns kaum drehen.
Ich schlief jedoch schnell ein, da meine Gedanken leer waren, und schlief tief und fest, bis man mich am Morgen weckte.
Das Leben in der Haftanstalt war abnormal. Täglich kamen Neue hinzu, die verloren, verängstigt und gequält wirkten und weinten, als ob der Himmel einstürzen würde. In der Regel war ich die Erste, die sie tröstete und ihnen zur Seite stand. Ich besorgte ihnen Wasser und Essen, vor allem wenn es sich um ältere, kranke oder gehbehinderte Menschen handelte. Alle wussten, dass ich Falun Dafa praktiziere, da auf meiner Kleidung die besonderen Worte „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht ist gut“ aufgedruckt waren.
Das Zusammenleben mit so vielen Menschen gestaltete sich als gar nicht so einfach. Alles musste schnell gehen. Zum Essen hatten wir nur fünf bis zehn Minuten Zeit und konnten manchmal nicht alles aufessen. Es gab keine Dusche und wir mussten uns am Waschbecken waschen. Dafür mussten wir in der Schlange warten. Uns standen jedoch lediglich einige Minuten zur Verfügung. Wenn wir nicht rechtzeitig ein Waschbecken ergatterten, durften wir uns nicht waschen. Es gab nur kaltes Wasser, selbst im Winter!
In dieser schwierigen Zeit kümmerte sich der Meister um mich. Die Zellenleiterin teilte das Waschbecken mit mir sodass genügend heißes Wasser zur Verfügung stand. Die Insassen standen vor dem Frühstück Schlange, um etwas abgekochtes Trinkwasser zu bekommen. Einigen reichte die knapp bemessene Zeit dafür nicht aus, da ihnen ansonsten keine Zeit für das Frühstück blieb. Um Zeit zu sparen, meldete ich mich freiwillig und schöpfte mit einer riesigen Schöpfkelle aus einem Fass heißes Wasser in die Becher der Insassen. Auf diese Weise bekamen alle vor dem Frühstück rechtzeitig ihr Wasser, wofür sie mir äußerst dankbar waren. Ich frühstückte stets als Letzte und aß nur wenig – ein kleines Brötchen reichte vollkommen.
Ich half ihnen, wann und wo immer möglich. Im Winter hatten die Insassen keinen Platz, um die Bettdecken und Mäntel zu falten. Die Steppdecken mussten sie schnell und zu einem Quadrat falten, ansonsten wurden sie bestraft. Ich half den langsamen und älteren. Später wurde mir ein doppelt so großer Schlafplatz und zwei neue Steppdecken zugeteilt, während die anderen Insassen nur eine bekamen. Die Anhänger anderer Religionen sahen mich nachts meditieren und die Übungen praktizieren, was ihnen jedoch untersagt war. Sie wurden neidisch und bereiteten mir Schwierigkeiten, beschimpften mich und machten sich hinter meinem Rücken über mich lustig. Ich ertrug es stillschweigend, blieb freundlich und half ihnen wie immer beim Wasserholen und Falten der Bettdecken. So löste sich der Konflikt schnell auf.
Bevor ich Falun Dafa praktizierte, hatte ich mich in einem schlechten gesundheitlichen Zustand befunden und hatte das ganze Jahr über Durchfall. Ich fühlte mich permanent müde und kraftlos und vermied es, anderen Menschen zu helfen. Nun bin ich eine Falun-Dafa-Praktizierende, gesund und voller Energie. Im alltäglichen Leben beherzige ich die Grundsätze Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und helfe anderen gerne. Obwohl ich bereits über sechzig bin, bewege ich mich flink und bin agil wie eine junge Frau. Einmal bemerkte die Zellenleiterin gerührt: „Wer auch immer Hilfe braucht, wird von Tantchen unterstützt.“
Eine Insassin war wegen Totschlags zu sieben Jahren verurteilt worden. Sie war gemein zu mir und lästerte hinter meinem Rücken über mich, um eine Belohnung einzuheimsen. Dennoch behandelte ich sie stets gütig. Nachts schliefen wir Seite an Seite. So hörte sie deutlich, wie ich das Fa und die beiden glückverheißenden Sätze rezitierte und Dafa-Lieder sang.
Eines Tages sagte sie plötzlich zu mir: „Was du rezitiert und gesungen hast, war so gut; ich habe mich dabei sehr wohlgefühlt!“ Sie bekannte, heimlich von mir gelernt zu haben, aber die Zellenleiterin habe es entdeckt und ihr nicht erlaubt, die Übungen zu machen. Sie schätzte sich glücklich, mich zu kennen, bereute jedoch, dass sie ins Gefängnis gekommen war. Ich tröstete sie, dass es in den Gefängnissen andere Falun-Dafa-Praktizierende gebe und sie von ihnen lernen könne. Wurde ein Insasse freigelassen gab es eine Abschiedsfeier, anlässlich derer sie mich regelmäßig darum bat, auf der Bühne Dafa-Lieder zu singen. Dann klatschte sie mir kräftig Beifall.
Wenn ich auf der Bühne Dafa-Lieder sang, war ich zutiefst gerührt und es herrschte eine feierliche und freudige Atmosphäre. Ich kannte nur vier Dafa-Lieder. Die Insassen waren in unterschiedlichem Alter, zwischen siebzehn und siebzig Jahren, mit unterschiedlichem Hintergrund. Der Grund ihrer Inhaftierung war mir nicht bekannt. Aber in jenen Momenten hörten alle aufmerksam zu, manche mit Tränen in den Augen, andere voller Hoffnung und einige mit einem Gefühl der Hilflosigkeit. Obwohl ich nicht mehr jung war und über keine Gesangserfahrung verfügte, klang mein Gesang dank der Stärkung durch den Meister so bewegend und schön, dass selbst ich überrascht war. Der tosende Applaus, den man mir entgegenbrachte, berührte mich zutiefst.
Während der langen Zeit des Eingesperrtseins erschien mir nichts mehr wichtig. Ich konnte auf alles verzichten, aber keinesfalls auf Falun Dafa! Was ich am meisten fürchtete, war, das Fa des Meisters zu vergessen. Deshalb wagte ich nicht, bei der Kultivierung nachzulassen. Ich bedauerte sehr, das Fa nicht auswendig gelernt zu haben und rezitierte jede Passage, an die ich mich erinnerte. Ich rezitierte auch die Gedichte von Hong Yin und „Über Dafa“. Uns wurde befohlen, auf den Pritschen sitzend die Propaganda der Kommunistischen Partei (KPCh) runterzuleiern. Ich saß mit überkreuzten Beinen und rezitierte die beiden Sätze, bis die Zeit um war. Dafa ist tief in meinem Herzen verwurzelt.
Dann kam eine andere Praktizierende in unsere Zelle und wir rezitierten das Fa gemeinsam. Sie konnte den ersten Teil der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington, D.C. 2018“ auswendig. So lernte ich es von ihr und machte dank der Fürsorge des Meisters schnelle Fortschritte. Wir rezitierten es täglich. Um 3:40 Uhr in der Früh praktizierten wir alle fünf Übungen und wiederholten die zweite und fünfte Übung am Abend. Einmal praktizierten wir die zweite Übung drei Stunden lang. Die Insassen sagten, dass wir eine schöne Stimmung in der Zelle verbreitet hätten.
Die Praktizierende erzählte jedem Neuankömmling von den wahren Hintergründen des Falun Dafa. Daraufhin erklärten alle ihren Austritt aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen. Am Abend setzten sie sich zu mir, und lauschten meiner Geschichte und der meiner Familie während der Bewegung des Großen Sprungs nach vorn, der Dreijährigen Hungersnot und der Kulturrevolution und wie die KPCh dem chinesischen Volk Leid zufügte. Ich schilderte ihnen das Massaker vom 4. Juni und die von der KPCh inszenierte „sogenannte Selbstverbrennung“ auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Ich berichtete ihnen auch von den Veränderungen, die mir durch das Praktizieren von Falun Dafa widerfahren waren. Viele von ihnen verstanden das alles sehr gut und wurden zu Unterstützerinnen von Falun Dafa.
Sechs Monate später kamen ein Staatsanwalt und ein Polizeibeamter zu mir. Sie stellten ein paar Fragen und gingen dann wieder. Danach hörte ich nichts mehr von ihnen. Einige Insassen fragten mich, wann ich entlassen würde, andere, warum ich keine Antwort bekommen hätte. Eine Insassin, die einst eine hohe Position in einer Bank innehatte, äußerte: „Falun Dafa wird in der Öffentlichkeit sehr unterstützt. Wer würde es wagen, sie hier zu misshandeln?“
Dann wurde mir mitgeteilt, dass mich in Kürze ein Anwalt besuchen würde. Ich fragte ihn, ob er für mich auf „schuldig“ oder „nicht schuldig“ plädieren würde. „Nicht schuldig“, lautete seine Antwort; er fügte jedoch hinzu, dass ich von einem anderen Praktizierenden, dem eine hohe Strafe auferlegt werden würde, belastet werden könnte. „Die haben nicht das Sagen“, erwiderte ich mit einem Lächeln.
Nach meiner Freilassung erzählte mir eine Praktizierende, dass unser Treffen den Anwalt sehr berührt und er gesagt hätte, ich hätte wie ein junges Mädchen gewirkt, als ich mit flotten Schritten in die Zelle zurückgegangen sei und den Wärter fröhlich gegrüßt hätte.
Mehrere Leute suchten mich auf und behaupteten, sie würden mich „umerziehen“. Sie redeten auf mich ein, aber ich hörte ihnen überhaupt nicht zu. Dann zeigten sie mir Videos und sagten, der Meister verlange Geld für die Heilung von Krankheiten. Auf den sogenannten Qigong-Meister deutend erklärte ich, dass diese Person nicht mein Meister sei. Da es ihnen nicht gelang, mich zu täuschen, schalteten sie das Video ab.
Dann behaupteten sie, der Meister habe dieses und jenes gesagt. Ich entgegnete, dass mir das noch nie zu Ohren gekommen sei und ich ihre Behauptungen deshalb anzweifelte. Daraufhin schalteten sie den Computer ein. Auf dem Bildschirm erschienen Artikel aus Essentielles für weitere Fortschritte. Ich hatte diese Artikel des Meisters seit fast einem Jahr nicht mehr lesen können und las sie begeistert in Windeseile durch. So nutzte ich die Gelegenheit, über einige Tage hinweg das Fa zu lernen. Als sie merkten, dass ich die Situation zu meinen Vorteilen genutzt hatte, entfernten sie sich. Die sogenannte „Umerziehung“ war gescheitert und zog keinerlei Folgen nach sich.
Endlich erhielt ich Bescheid über meine Anhörung. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus: Da ich durch das Praktizieren von Falun Dafa kein Verbrechen begangen hatte, würden der Richter und die Geschworenen kein falsches Urteil fällen und für sich und ihre Familienangehörigen einen Ausweg in eine gesicherte Zukunft erschaffen.
Mein Anwalt plädierte auf nicht schuldig. Seine Rede war rechtschaffen und fundiert. Er bezeichnete die Praktizierenden als Helden. Das rührte mich sehr.
Acht bis neun Monate lang gab es keine Neuigkeiten. Eines Tages rief man meinen Namen auf und sagte mir, ich könne gehen. Das kam so plötzlich, dass ich fassungslos dastand. Die Insassen jubelten mir zu, umringten und umarmten mich, lachten und weinten. Meine Gefühle in diesem Moment sind mit Worten nicht zu beschreiben. Ich bat sie, auf sich aufzupassen.
Auf dem Weg zum Tor rief ich „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“. Der Pförtner wollte wissen, welches Verbrechen ich begangen hätte. „Falun Dafa ist wunderbar“, entgegnete ich. „Ich habe kein Verbrechen begangen.“ Die beiden jungen Staatsanwälte hinter mir schüttelten den Kopf und wiederholten: „Kein Verbrechen begangen.“
Mir war klar, dass ich dank der Fürsorge des Meisters die Haftanstalt verlassen konnte. Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen Praktizierenden, die ich kenne oder auch nicht kenne, für ihre selbstlose Hilfe bei meiner Rettung danken!
Auf die Frage meiner Mitpraktizierenden, welche Gedanken mir in der Haftanstalt durch den Kopf gegangen seien, wusste ich keine Antwort. Ich hatte weder an meine Kinder gedacht noch daran, ob man mich verfolgen würde. Ich scherte mich weder um Ruhm, persönliche Interessen oder Gefühle und hielt nur einen einzigen Gedanken aufrecht: „Vielleicht hat mir der Meister eine unerledigte Aufgabe auferlegt, die es noch zu erledigen gilt.“
Ich habe erkannt, dass ich frei sein würde, wenn mein Herz frei ist; jedoch niemals frei sein würde, wenn mein Herz nicht frei ist – ganz gleich, wo ich mich aufhielt. Mein Herz war beim Meister und Dafa und so war ich frei. Ich bin dem Meister zu tiefstem Dank verpflichtet. Der Meister hat alles für mich getan. Die Fähigkeiten und Weisheit, die ich in der Haftanstalt zum Ausdruck bringen konnte, wurden mir vom Meister gegeben.
Danke Meister, für Ihre barmherzige Errettung. Ich werde standhaft auf meinem Kultivierungsweg vorwärtsgehen und auch die letzte Etappe des Weges, die der Meister für mich eingerichtet hat, gut schaffen!
Bitte weist mich auf alles hin, was nicht mit dem Fa übereinstimmt.