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Meine Kultivierung, während ich mich für die Rettung meiner inhaftierten Mutter einsetze

18. August 2023 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in Kanada

(Minghui.org) Ich bin eine junge chinesische Falun-Dafa-Praktizierende, die in Kanada lebt. Es folgt meine Kultivierungserfahrung, wie ich daran arbeite, meine Mutter aus der illegalen Haft in China zu retten.

Ungefähr eine Woche, nachdem ich in Toronto angekommen war, wurde meine Anhaftung an Gefühle berührt. Ich wuchs als unabhängiges Kind auf und hatte nicht wirklich Heimweh. Ich hatte jedoch aus keinem offensichtlichen Grund jede Nacht den gleichen Traum über den Tag, bevor ich China verließ. In meinem Traum packte ich meine Sachen, während meine Mutter mir gegen den Türrahmen gelehnt still zuschaute. Sie sagte nichts, doch ihre traurigen Augen drückten aus, dass sie mich nicht gehen lassen wollte. Obwohl ich tagsüber kein Heimweh hatte, verfolgte mich dieser Traum jede Nacht. Mir kam der Gedanke, dass ich wahrscheinlich nie wieder nach Hause würde gehen können. Da kamen mir die Tränen.

Es war vermutlich meine Anhaftung, die eine physische Schwierigkeit zur Folge hatte. Mein Zahnfleisch schwoll plötzlich an und es wurde immer schlimmer. Beim Essen und Sprechen tat es sehr weh. Es war so schmerzhaft, dass die Blutgefäße an meinem Kinn zu pulsieren begannen. Ich machte mir ernsthaft Sorgen, dass meine Zähne ausfallen würden. Ich wusste, dass ich als neue internationale Studentin keine Zahnbehandlung in Kanada bezahlen konnte.

Glücklicherweise hatte ich eine Wohnung von einer Mitpraktizierenden gemietet. Eine weitere Praktizierende, die nebenan wohnte, lud mich ein, das Fa mit ihr abzuschreiben. Ich machte dort weiter, wo ich aufgehört hatte, als ich China verlassen hatte. Es war gerade der folgende Absatz:

„Unser Kultivierungsweg ist ein Weg, bei dem das Fa den Menschen veredelt. Das heißt, dass einige Zustände durch die Kultivierungsenergie und das Fa eintreten werden. Beim Praktizieren werden auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Zustände auftreten. Eines Tages oder vielleicht heute nach dem Kurs wird mancher in den Zustand eintreten, dass er kein Fleisch mehr essen kann. Das Fleisch riecht ganz übel, und wenn er es isst, will er sich übergeben. Das geschieht nicht durch äußeren Zwang oder durch deine Selbstkontrolle, sondern es kommt von deinem eigenen Herzen. Wenn du diese Ebene erreichst, wird deine Kultivierungsenergie bewirken, dass du kein Fleisch mehr essen kannst. Wenn du das Fleisch trotzdem isst, wirst du es sogar wirklich erbrechen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 340 f.)

Ich hatte das Gefühl, dass jedes Wort direkt an mich gerichtet war. Das Prinzip über das Fleischessen konnte man auch auf meine Anhaftung an Gefühlen anwenden. Der Meister gab mir einen Hinweis, damit ich meine Anhaftung an Gefühlen beseitigen konnte. In der Tat war es Zeit, dass ich meine Gefühle gegenüber meiner Familie losließ.

Als ich sie losgelassen hatte, verschwand das Geschwür am darauffolgenden Tag. Die Prüfung ging schnell vorbei. Wenn ich daran zurückdenke, bin ich dem Meister für sein Arrangement dankbar, dass ich meine Gefühlte beseitigen konnte.

Einige Wochen später wurde meine Mutter von der Polizei festgenommen. Wären meine Gefühle nicht beseitigt gewesen, hätte mir der Mut gefehlt und ich hätte auch nicht gewusst, was ich tun sollte, um sie zu retten.

Ich war mitten in einer Vorlesung, als mein Vater anrief und mir sagte, dass meine Mutter festgenommen worden sei. Beide, meine Mutter und mein Vater, waren bereits schon einmal für drei bzw. vier Jahre inhaftiert worden, weil sie Falun Dafa praktizieren. Das war, als ich mich gerade für die Aufnahmeprüfung für die Universität vorbereitete. Wie konnten sie meine Mutter so kurz nach ihrer Freilassung schon wieder festnehmen? Ich war nicht traurig, sondern mein erster Gedanke war, als Tochter Verantwortung für sie zu übernehmen. Sofort rief ich einen Praktizierenden mit ähnlichen Erfahrungen an, um herauszufinden, was ich tun sollte. Ich begann, Telefonnummern der beteiligten Polizeiabteilungen und -wachen sowie weitere Informationen zu sammeln.

Als ich die Polizei das erste Mal anrief, war ich so nervös, dass meine Stimme zitterte, mein Geist wie benebelt war und ich überall schwitzte. Nach zwei Minuten legte der Polizist auf. Zwischen den Vorlesungen schrieb ich Skripte, um besser mit den Polizisten kommunizieren zu können. Abends rief ich dann wieder dort an. In den ersten paar Tagen spürte ich riesigen Druck und wollte schon aufgeben.

Jedes Mal, wenn ich das Buch Hong Yin I öffnete, fühlte ich mich durch die Gedichte des Meisters ermutigt und weiser. Während ich die Gedichte rezitierte, zirkulierte warme Energie über meinen gesamten Körper. Ich wurde gestärkt und das half mir, weiter Anrufe zu tätigen. Andere Praktizierende riefen ebenfalls an. Ich kann mich nicht erinnern, wie lange es dauerte, doch der Fall meiner Mutter nahm eine schlechte Wendung und wurde an die Staatsanwaltschaft verwiesen. Schließlich entschied ich mich, hervorzutreten und vor dem örtlichen chinesischen Konsulat eine Pressekonferenz abzuhalten. Ich wusste, was ich tun sollte, doch die Details jedes Schrittes waren für mich eine Herausforderung. Wenn ich daran zurückdenke, muss ich in dieser Zeit hohen Blutdruck gehabt haben. Ich hatte das Gefühl, dass meine Mutter in ihrer Haft auch hohen Blutdruck haben musste.

Der enorme Druck sorgte dafür, dass ich Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Jeden Morgen wachte ich mit klopfendem Herzen auf und hatte Panik hinsichtlich der nächsten Schritte.

Meine zweite Herausforderung war das Zeitmanagement. Mein Hauptfach, Computeranimation, ist sehr arbeitsintensiv. Jedes Jahr werden nur elf oder zwölf Studenten zugelassen. Jeder muss 100 Prozent Einsatz zeigen.

Drittens musste ich einige Blockaden in meinem Kopf durchbrechen. Ich war als Mensch introvertiert und oft unsozial. Während ich auf der Universität gewesen war und meine Eltern im Gefängnis saßen, hatte ich starke Angst entwickelt. Selbst als sie wieder frei waren, hatte ich mit Verwirrung und Depressionen zu kämpfen. Ich hatte die Angewohnheit, mich aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten und Dinge auf die lange Bank zu schieben. Als ich mich entschied, meine Mutter öffentlich zu retten, musste ich jedoch hervortreten. Alles, was ich tun musste, stand im Gegensatz zu meinem früheren Charakter.

In diesem Prozess wurden meine Anhaftungen mit der Zeit jedoch schwächer. In der Tat machte ich mir um weniger Dinge Sorgen, als ich erwartet hatte. Meine Mitpraktizierenden kannten meinen vollen Terminkalender und halfen mir bei den meisten Dingen. Ich möchte mich für ihre gütige Unterstützung bedanken!

Als ich hörte, dass der Fall meiner Mutter ans Gericht verwiesen wurde, war ich sehr enttäuscht und fühlte mich machtlos. Die Zeit, die ich mit Anrufen verbrachte, schien keine Veränderung zu bewirken. Als ein Praktizierender vorschlug, dass wir eine Pressekonferenz vor dem chinesischen Konsulat abhalten sollten, hatte ich viele Bedenken. Meine Arbeitsbelastung vom Studium hatte mir bereits alle Freizeit geraubt. Es würde dauern, eine gute Rede zu schreiben, und ich war zu schüchtern, meine Mitpraktizierenden schon wieder um Hilfe zu bitten.

Während ich meine Rede schrieb, übermannte mich die Nervosität. Ich wusste, dass es nicht funktionieren würde, wenn ich in diesem Zustand weiterschrieb. Ich hörte auf und dachte über die Bedeutung meiner Bemühungen zur Rettung meiner Mutter nach. Anfangs sagte ich mir, dass es am wichtigsten sei, die wahren Hintergründe von Falun Dafa zu erklären, ungeachtet des Ausgangs. Ich kam jedoch nicht umhin, an den Ausgang zu denken. Als ich dort anrief, wo meine Mutter inhaftiert war, fand ich heraus, dass einige der Staatsanwälte im Fall meiner Mutter sogar noch jünger waren als ich. Sie hatten ihre Zukunft achtlos verdunkelt, indem sie die Verfolgung ausführten. Der Zweck meiner Rede war es, diese Menschen und andere in der Welt aufzuwecken.

Nachdem ich meinen Blickwinkel von einem egoistischen in einen altruistischen änderte, konnte ich meine Rede leicht schreiben und wurde sogar schneller fertig, als gedacht.

In dieser Nacht hatte ich einen lebhaften Traum. Meine Eltern und ich nahmen eine junge Frau in Uniform im Auto mit. Irgendetwas sagte mir, dass die Frau die Vorsitzende Richterin im Fall meiner Mutter sein würde. Normalerweise erklärten meine Eltern die wahren Hintergründe von Falun Dafa, während ich auf der Rückbank aufrichtige Gedanken aussendete. Doch dieses Mal saß ich auf dem Fahrersitz. Mir schossen Ideen in den Kopf. Ich erklärte der Frau in einfacher, doch berührender Sprache die wahren Umstände, so als ob sie eine alte Freundin wäre, die ich einige Jahre nicht gesehen hätte. Alle meine Worte waren aufrichtig und kamen aus tiefem Herzen. Die Richterin verstand Falun Dafa zuerst nicht, doch mit der Zeit wurde es ihr klar.

Sie stieg an ihrem Arbeitsplatz, einem Kunststudio, aus dem Auto aus. Es war ein dunkler und feuchter Keller mit grünem Licht. Dort saßen mehrere bewegungslose Männer in schwarzer Kleidung. Sie sahen aus, als seien sie tot. Bei ihrer Ankunft sah sie nervös aus. Ich half ihr, eine Leinwand auszurollen, und gab ihr einen Pinsel und Farbe. In dem Moment, bevor sie anfing zu malen, fragte sie mich plötzlich: „Was zur Hölle ist Cibei (Barmherzigkeit)?“ Ich war ein bisschen überrascht, weil ich mich schon immer gefragt hatte, warum die Schriftzeichen „Ci“ und „Bei“ das Wort „Barmherzigkeit“ bildeten. Nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht hatte, erklärte ich ihr: „Ci ist große Barmherzigkeit gegenüber Lebewesen und Bei kann man am besten mit Shakyamunis Bereitschaft beschreiben, dass er einen Tiger mit seinem Körper füttern wollte oder wie Jesus aus Trauer um diejenigen weinte, welche die Sünde begangen hatten, ihn zu kreuzigen.“

Mein Bewusstsein verließ den Traum, bevor ich den Satz zu Ende bringen konnte. Bevor ich ganz aufwachte, kamen mir folgende Worte des Meisters in den Kopf:

„Ich schenke euch zwei Sätze: ,Es ist nur eine menschliche Gesinnung. Mit menschlicher Gesinnung ist es kein bei [Trauer]‘.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2004, 28.02.2004)

Die Worte des Meister hallten in meinem Herzen wider. Mein ganzer Körper war mit Energie gefüllt. Zum ersten Mal hatte ich die Bedeutung von Cibei erkannt. Ich war immer von meinem unsozialen Charakter umgeben gewesen und hatte gedacht, dass ich zu weit vom Maßstab der Barmherzigkeit entfernt sei. Daher konnte ich die Lehre des Meisters über Barmherzigkeit nicht verstehen. Ich war auf Grund meines Egoismus' nervös. Wo war die Barmherzigkeit? Erst als ich meine Perspektive änderte, wurde ich meine Angst los und wurde gütig. Ich glaube, dass ich daher meine Rede aus tiefstem Herzen so einfach schreiben konnte.

Am nächsten Tag hielt ich meine Rede vor dem chinesischen Konsulat friedlich und mit reinem Verstand und voller Mut und fand die Wirkung ausgezeichnet.

Bezüglich meiner persönlichen Entwicklung war ich stets der Anleitung meiner Eltern bei der Kultivierung gefolgt und ließ nach, sobald ich viel zu tun hatte. Wenn ich hörte, wie erwachsene Praktizierende davon sprachen, große mächtige Tugend aufzubauen, war ich mir nicht sicher, dass ich das schaffen könnte. Nachdem meine Mutter festgenommen worden war, erkannte ich, dass ich diese Prüfung für meine Familie gut bestehen musste und es für jeden von uns eine Gelegenheit zur Erhöhung war. In der Tat machte ich während meiner Arbeit zur Rettung meiner Mutter größere Fortschritte in der Kultivierung als in der Vergangenheit. Im Vergleich zur Depression, die ich hatte, als meine Eltern zum ersten Mal im Gefängnis saßen, war mein Herz jetzt viel weniger belastet. Das kam daher, dass ich dieses Mal meinen Egoismus weiter beseitigte, während ich ihn beim ersten Mal sogar genährt hatte, um mich abzuschirmen.

Als ich noch in China lebte, hörte ich von der fantastischen Arbeit, welche die Praktizierenden im Ausland bezüglich der Erklärung der wahren Umstände leisten. Doch erst als ich nach Kanada kam, erlebte ich wirklich, wie die Menschen Falun Dafa unterstützen. Hier sind zwei Beispiele.

Kurz nachdem ich gehört hatte, dass meine Mutter festgenommen wurde, musste ich mit meinem Professor darüber sprechen. Ich war jedoch so nervös, dass ich weinen musste. Doch noch bevor ich erklären konnte, was Falun Dafa ist, sagte mein Professor unverblümt: „Die Kommunistische Partei ist so bösartig! Die Menschen von Falun Gong sind die besten!“ Er drückte aus tiefstem Herzen sein Mitgefühl für diejenigen aus, die ihrer Glaubensfreiheit beraubt werden. Außerdem schlug er vor, dass ich noch mehr Menschen mobilisieren und die chinesische Polizei kontaktieren sollte, um sie wissen zu lassen, dass die ganze Welt beobachtet, was sie tun. Dieser Professor hatte bereits Briefe an den Iran, Afghanistan und andere Orte geschrieben, an denen die Menschenrechte verletzt werden. Ich musste nicht viel sagen und erhielt seine große moralische Unterstützung und Hilfsangebote.

Später sprach ich noch mit zwei weiteren Professoren. Beide zeigten einen großen Gerechtigkeitssinn. Sie unterschrieben nicht nur einen Brief zur Unterstützung meiner Arbeit zur Rettung meiner Mutter, sondern halfen mir auch noch mit meinem Brief an kanadische Parlamentsabgeordnete. Die Verantwortlichen meiner Studentenvereinigung brachten auch ihr großes Mitgefühl zum Ausdruck und schrieben im Namen der Vereinigung einen Brief an den Premierminister.

Ich bin auch beeindruckt von der großen Unterstützung und dem Respekt der kanadischen Beamten für Falun Dafa. Bei einer Fahnenzeremonie in North Bay anlässlich des 30. Jahrestages der öffentlichen Verbreitung von Falun Dafa, traf ich zum ersten Mal einen kanadischen Beamten. Der Bürgermeister freute sich, den Welt-Falun-Dafa-Tag in seiner Stadt zu feiern. Er hielt eine Glückwunschrede und hisste mit mir die Fahne von Falun Dafa. Der Bürgermeister zeigte großes Mitgefühl für meine Mutter. Er lud uns in sein Büro am Seeufer ein. Dort ließ er mich die Halskette der Stadt, welche Macht symbolisiert, anlegen und machte ein Gruppenfoto mit uns.

Ich freue mich zu sehen, welchen großen Gerechtigkeitssinn die Menschen in Kanada haben und wie aufrichtig sie handeln. Das ist das Ergebnis der beharrlichen Bemühungen der Praktizierenden im Ausland zur Erklärung der wahren Umstände in den vergangen über 20 Jahren. Vielen Dank an meine Mitpraktizierenden!

Das Obige ist mein Verständnis des Fa auf meiner Kultivierungsebene. Bitte weist mich auf alles hin, das nicht mit dem Fa übereinstimmt.