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Jeden unaufrichtigen Gedanken erfassen und beseitigen

4. August 2023 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Wenn ich über meinen Kultivierungsweg nachdenke, habe ich den Eindruck, dass ich mich in den ersten 20 Jahren nicht wirklich kultiviert hätte, eher routinemäßig – ohne Hingabe. Obwohl ich stetig das Fa gelernt und die Falun-Dafa-Übungen gemacht habe, hat sich meine Xinxing nur sehr langsam erhöht.

Ich wurde zweimal verhaftet und saß zehn Jahre im Gefängnis. Besonders beim zweiten Mal konnte ich meine Lücken nicht finden. Erst durch mehr Fa-Lernen, durch das Lesen der Erfahrungsberichte von anderen Mitpraktizierenden und durch die Hinweise des Meisters habe ich verstanden, wie man sich kultiviert und wie ernsthaft die Kultivierung ist. Ich wusste nicht, wie ich nach innen schauen kann, und betrachtete das Tun als Kultivierung. Als ich das erkannte, nahm ich mir vor, mich bei jedem Gedanken und jeder Handlung strikt an die Anforderungen des Fa zu halten und mit der Denkweise eines Praktizierenden die drei Dinge zu tun, die ich tun sollte.

Das Fa aufmerksam lernen

Früher ging ich beim Fa-Lernen sehr mechanisch vor und las sehr schnell. Ich konnte eine Lektion innerhalb einer Stunde lesen, nur um das Fa-Lernen zu erledigen. In meinem täglichen Leben hielt ich mich nicht an die Anforderungen des Fa und machte viele Fehler, die alle darauf zurückzuführen waren, dass ich Lücken in der Kultivierung hatte.

Der Meister gab mir wiederholt Hinweise in meinen Träumen. Zum Beispiel träumte ich oft, dass ich öffentliche Plätze als Toilette benutzte. Ich fühlte mich dabei ganz wohl, obwohl viele Leute vorbeigingen. Es gab eine ganze Reihe solcher Träume. Aber ich konnte sie nicht verstehen. Als ich einer Mitpraktizierenden davon erzählte, sagte sie: „Du hast in deinem Traum keine Scham empfunden, das bedeutet, dass du nicht weißt, wie du dich kultivieren sollst.“

Da wurde mir klar, dass ich mich nicht richtig kultiviert hatte. Von da an begann ich, das Fa Wort für Wort zu lesen. Es gelang mir auch, das Zhuan Falun und die Gedichtbände Hong Yin I, II und III auswendigzulernen.

Die Begierde beseitigen

Meine Anhaftung an die Begierde übermannte mich öfter. Ich wusste, dass es schlecht war, aber ich konnte mich nicht davon lösen. Als ich mich einmal deswegen besonders niedergeschlagen fühlte, kniete ich mich vor das Bildnis des Meisters und bat ihn um Hilfe. Ich spürte, dass ich wirklich den Durchbruch schaffen musste.

Eines Tages traf ich die Praktizierende Jin, sie war Analphabetin. Aber was sie sagte, half mir wirklich. Sie sagte: „Jeder Gedanke, der nicht mit den Fa-Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, übereinstimmt, sollte verworfen werden.“ Ich sollte jeden meiner Gedanken kultivieren und jene aussortieren, die nicht aufrichtig sind. Von da an versuchte ich, jeden schlechten Gedanken in meinem täglichen Leben zu packen und zu beseitigen.

Was meine Gefühle von Begierde betrifft, so habe ich sie, egal wo und in welcher Form sie auftauchten, sofort gepackt. Einmal war ich zum Beispiel in einem Park und ein paar Leute kamen auf mich zu. Plötzlich dachte ich, dass einer der Männer ein gutes Benehmen zu haben schien. Mir wurde klar, dass dies meine Begierde war und ich sie beseitigen sollte. Bei einer anderen Gelegenheit fand ich die Stimme eines Mannes charmant oder mir kamen unwillkürlich erotische Dinge in den Sinn. Ich ergriff sie sofort und sagte: „Du hast mir einen üblen Streich gespielt. Da du gekommen bist, werde ich dich beseitigen müssen.“

Einmal dachte ich, dass die Handtasche einer Frau elegant sei. Ich erkannte jedoch sofort, dass dies auf mein Streben nach Ansehen und Reichtum hinauslief. Ich sollte sie nicht beibehalten, sondern beseitigen. Allmählich wurden diese Art von Gedanken immer seltener.

Im Laufe der Zeit veränderte meine Neigung zur Begierde gelegentlich ihre Form, um mich zu irritieren, aber nur geringfügig. Ganz gleich, wie schwach sie war, ich ließ sie nicht gewähren, sondern löschte sie vollständig aus. Manchmal hatte ich Prüfungen in meinen Träumen. Meine aufrichtigen Gedanken waren im Traum nicht so stark wie tagsüber, was bedeutete, dass ich noch mehr Acht geben musste. Mit dem Abklingen meiner sexuellen Begierde sank die störende Wirkung auf mein tägliches Leben auf nahezu Null.

Neid beseitigen

Ich trug viele vergrabene Elemente des Neids in mir. Ich fühlte mich innerlich unwohl, wenn ich sah, dass sich die Kinder anderer Leute besser benahmen als meine eigenen. Wenn ich bei der Arbeit sah, dass jemand, der die gleiche Position wie ich innehatte, besser bezahlt wurde, fühlte ich mich verbittert. Wenn ich sah, dass meine Verwandten Markenkleidung trugen und ein bequemes Leben führten, wollte ich sie nicht einmal ansehen. Ich wusste, dass dies alles Manifestationen von Neid waren, und dass ich sie beseitigen musste.

Der Meister sagt:

„Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es direkt damit zusammenhängt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht. Ohne den Neid beseitigt zu haben, wird alles, was man kultiviert hat, sehr zerbrechlich. Es gibt hier eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung den Neid nicht beseitigt, kann er keine wahre Buddhaschaft erhalten.“ (Zhuan Falun, 2019, S.359)

Ich begann, aus der Perspektive des Fa darüber nachzudenken: Jeder hat sein eigenes Schicksal. Wenn die Menschen so gut sind, dass sie gut essen und sich gut kleiden können, ist das das Ergebnis ihrer Tugend, die sie in früheren Leben angesammelt hatten, sodass sie in diesem Leben größeren Segen haben. Das, woran gewöhnliche Menschen hängen, ist genau das, was wir Falun-Dafa-Jünger loslassen müssen, wie konnte ich also noch von ihnen bewegt werden?

Jedes Mal, wenn der Neid auftauchte, dachte ich, dass ich ihn nicht wolle. So habe ich immer wieder gedacht. Manchmal tauchten die Neidgefühle immer noch auf, so dass ich mich unwohl fühlte. Auch wenn ich sie nicht unterdrücken konnte, dachte ich: „Du wolltest, dass ich mich schlecht fühle, dann werde ich dich beseitigen.“ Je unangenehmer ich mich fühlte und je schwieriger es zu ertragen war, desto mehr wollte ich ihn beseitigen.

Als der Meister sah, dass ich mich bemühte, mich zu kultivieren, half er mir, die schlechten Substanzen in den anderen Räumen zu entfernen. Jetzt geht es mir viel besser, und ich lasse mich nicht mehr von anderen Menschen stören und ich denke auch nicht mehr über die Menschen um mich herum nach.

Ich erkannte auch, dass Neid nicht allein existiert, sondern dass sich dahinter andere menschliche Gesinnungen wie Ruhm, Eigennutz und Bequemlichkeit verbergen. Jedes Mal, wenn ich versuchte, den Neid zu beseitigen, dachte ich daran, mich von allen dahinterstehenden Anhaftungen zu befreien. Ich wollte diese menschliche Schicht loswerden, denn mein wahres Selbst ist rein und steht im Einklang mit Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, und alle Gedanken, welche diesen Grundsätzen nicht entsprechen, sind abzulehnen.

Manchmal, wenn ich beim Fa-Lernen nachließ, fühlte ich mich niedergeschlagen. Ich verlor meine Arbeit und führte ein schwieriges Leben. Ich war immer knapp bei Kasse und machte mir Sorgen um die Zukunft. Meine Kollegen und ehemaligen Mitschüler hingegen hatten ein viel einfacheres Leben als ich. Sie alle hatten Enkelkinder, während ich keine hatte, da mein Sohn immer noch alleinstehend war. Unsere Verwandten beschwerten sich bei mir darüber. Auch andere Leute schauten auf uns herab. „Warum war mein Leben so schwierig?“ fragte ich mich.

Da ich das Fa-Lernen vernachlässigt hatte, flammten viele meiner menschlichen Anschauungen wieder auf. Als ich mich beruhigt hatte, dachte ich: Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal, alles hat seine Ordnung. Die gewöhnlichen Menschen haben ihren eigenen Weg, während die Falun-Dafa-Praktizierenden auf dem Weg der Rückkehr zu ihrem wahren Selbst sind. Für gewöhnliche Menschen ist Glück etwas, das sie in die Irre führen kann, das sie nach materiellen Dingen und Vergnügen streben lässt und sie ihren wahren Lebenszweck vergessen lässt.

Es ist sehr gefährlich, wenn sich gewöhnliche Menschen in der menschlichen Gesellschaft verirren und nicht mehr in der Lage sind, nach Hause zurückzukehren. Deshalb ist es unsere Pflicht, sie aufzuwecken. Dass wir vom Dafa gerettet worden sind, ist eine große Ehre, aber wir tragen eine große Verantwortung, wie können wir also pessimistisch und traurig sein, wenn wir in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen nichts erreichen? Wir sind Lebewesen, die von den Gottheiten beneidet werden, wir sollten das wertschätzen und die Zeit nutzen, um uns solide zu kultivieren und die Lebewesen zu erretten.

Anhaftung an das Ego

Als ich früher mit den Menschen über Falun Dafa sprach, hatte ich das Gefühl, dass ich nicht zur Vollendung gelangen kann, wenn ich ihnen nicht begreiflich machen kann, dass Dafa zu Unrecht verfolgt wird. Es ging mir dabei nur um meine eigene Vollendung. Oftmals war meine Angst sehr stark. Deshalb konnte ich keine gute Wirkung erzielen, wenn ich den Menschen die wahren Umstände erklärte. Obwohl ich mit einigen Menschen persönlich gesprochen hatte, wollte keiner von ihnen seine Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) oder den ihr angeschlossenen Organisationen aufgeben. Einige von ihnen ignorierten mich sogar einfach. Ich dachte: „Der Meister hat gesagt, dass wir nach innen schauen sollen, wenn wir auf Probleme stoßen, also muss das eine Folge meiner eigenen Probleme sein.“

Durch mehr Fa-Lernen und Nach-innen-Schauen fand ich heraus, dass mein innerer Zustand nicht rein war, wenn ich mit den Menschen sprach. Meine Worte trugen nicht die Kraft des Fa in sich und so konnten die bösen Faktoren hinter der anderen Person nicht aufgelöst werden. Deshalb war die Wirkung nicht gut.

Die Menschen in dieser Welt sind keine einfachen Wesen. Hinter jedem Menschen steht eine große Gruppe von Lebewesen. Die Errettung einer Person ist gleichbedeutend mit der Errettung dieser riesigen Gruppe von Lebewesen. Wir sind am Ende der Fa-Berichtigung angelangt und müssen uns beeilen, die Menschen zu erretten. Sobald ich meine Denkweise änderte und die Errettung der Menschen zur Priorität machte, verbesserte sich das Ergebnis. Alle, mit denen ich sprach, waren mit dem Parteiaustritt einverstanden. Ich begriff, dass der Meister mir helfen konnte, weil meine Gedanken im Fa waren.

Bevor ich hinausging, um mit den Menschen über Falun Dafa zu sprechen, bat ich den Meister immer, Menschen mit Schicksalsverbindungen zu mir kommen zu lassen. Eines Tages, als ich mit dem Fahrrad unterwegs war, tauchte plötzlich ein Lieferwagen auf. Er fuhr mich an und warf mich mitten auf der Straße um. Mein Fahrrad wurde unter dem Lieferwagen eingeklemmt und mit lautem Gepolter ein ganzes Stück mitgeschleift, bevor er zum Stehen kam. Die Leute auf dem Bürgersteig sagten zu mir: „Stehen Sie nicht auf! Bleiben Sie liegen!“

Trotzdem versuchte ich mein Bestes, um aufzustehen. Als ich den Fahrer auf mich zukommen sah, dachte ich, was für eine Art von Beziehung ich in früheren Leben wohl zu ihm gehabt hatte. Es schien, dass ich ihn auf diese Weise erretten musste. Der Fahrer fragte mich, ob es mir gut ginge. Ich antwortete: „Es geht mir gut.“ Er drehte sich um und wollte wieder einsteigen, deshalb sagte ich schnell zu ihm: „Warten Sie bitte! “ Er drehte sich um und sah mich an, so fuhr ich fort: „Haben Sie keine Angst. Ich werde Sie nicht erpressen. Ich möchte Ihnen etwas sagen.“ In diesem Moment hatte ich nichts anderes im Sinn, als ihm von Falun Dafa zu erzählen.

Ich fragte ihn, ob er jemals der Partei oder deren Jugendorganisationen beigetreten sei. Er sagte, er sei den Jungen Pionieren und dem Kommunistischen Jugendverband beigetreten, und so fuhr ich fort: „Es war vorherbestimmt, dass wir uns heute über den Weg laufen. Als wir als Kinder den beiden Jugendorganisationen beitraten, mussten wir einen schriftlichen Antrag dafür einreichen. Obwohl wir noch jung waren, ließen uns unsere Lehrer schwören, uns unser ganzes Leben lang dem Kommunismus zu verschreiben, für die Partei zu kämpfen und ihr alles zu geben, auch unser Leben. Das ist keine Kleinigkeit. Als wir das Gelöbnis ablegten und diesen Prozess durchliefen, wurden wir als Teil davon betrachtet. Wenn die Partei in der Zukunft vernichtet wird, werden wir mit ihr vernichtet. Deshalb müssen wir sie aufgeben. Unser Leben gehört uns und sollte in unserer eigenen Hand liegen. Die Partei ist kurz vor ihrem Ende. Nur wenn wir sie verlassen, können wir uns in Sicherheit bringen. Wenn es vorbei ist, werden wir immer noch hier sein, ganz gleich, wer an die Macht kommt.

Er antwortete: „Natürlich, bitte helfen Sie mir auszutreten.“

Ich fuhr fort: „Bitte denken Sie daran, dass Falun Dafa gut ist! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut! Es lehrt uns, die Tugend zu schätzen und gute Taten zu tun. Es gibt immer mehr Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Katastrophen, das ist der Himmel, der die schlechten Menschen aussortiert. Bei der Einstellung zu Falun Dafa geht es auch darum, die eigene Zukunft zu wählen; der Himmel wählt die Lebewesen aus, die gerettet werden sollen. Wenn man die Partei verlässt und ein guter Mensch ist, wird man eine gute Zukunft haben. Die Partei verfolgt Falun Dafa und hat so viele Praktizierende zu Tode verfolgt, das wird vom Himmel nicht geduldet.“

Er antwortete: „Das ist richtig.“ Dann benutzte er seinen richtigen Namen, um sich von seiner Mitgliedschaft in der KPCh loszusagen. Er sagte mir auch, wo sich sein Geschäft befinde, und bat mich, ihn dort zu besuchen. Ich habe mich sehr für ihn gefreut.

Ich kehrte zurück, um mein Fahrrad zu holen, und schaute mich an. Ich war mit Schlamm bedeckt, die Haut an meiner Hand war aufgerissen, mein Rucksack war kaputt und die Kette an meinem Fahrrad war abgefallen. Ich war gerade erst von zu Hause losgefahren. Wenn ich nicht mit dem Fahrrad weiterfahren kann, wie soll ich dann heute noch mehr Menschen erretten? Ich trat in die Pedale, und die Kette griff sofort in die Zahnräder! Ich war sehr berührt, – es war mir  klar, dass es der Meister war, der mir geholfen hatte.

Seit mehr als 20 Jahren bin ich so oft gestolpert. Auch wenn es schwierig war, hatte ich den Meister, der sich um mich kümmerte. Ich kann meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister nicht in Worte fassen. Ich nutze dies als Motivation, mich solide zu kultivieren und meine reinen, aufrichtigen Gedanken zu nutzen, um meine Mission zu erfüllen und dem Meister zu helfen, die Lebewesen zu erretten.