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Wir haben keinen Grund, uns als Kultivierende überlegen zu fühlen

1. September 2023 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in Taiwan

(Minghui.org) Ich habe den Beitrag der Minghui-Redaktion „Schmeichelei und dämonische Störung aus eigenen Gedanken“ (03.07.2023) gelesen und möchte dazu ein paar meiner Überlegungen mitteilen.

1999, also vor 24 Jahren, fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren – das ist eine lange Zeit. Ich bemühe mich, den Anforderungen des Fa zu entsprechen und fleißig nach innen zu schauen, um mich solide zu kultivieren. Da sich mein Verständnis vom Fa im Laufe der Jahre vertieft hat, sehe ich mich selbst nur mehr als einen kleinen Wassertropfen in dem unermesslichen Ozean des Seins, umgeben von einer Tiefe, die meine Wahrnehmung übersteigt.

Ich habe erkannt, dass der Meister den Kultivierungsweg aller Dafa-Jünger genauestens arrangiert hat. Wenn ich genauer hinsehe, kann ich täglich Lücken bei mir entdecken.

Vor Kurzem entwickelte ich die Anhaftung, so effizient wie möglich zu sein. Ständig suchte ich nach Möglichkeiten, meine täglichen Aufgaben schnell und auf schlaue Weise zu erledigen. Mit diesem Maßstab beurteilte ich auch andere. Wenn sie ihre Aufgaben nicht zu meiner Zufriedenheit erledigten, war ich frustriert. Anstatt diese Neigung zu überwinden, entwickelte sich daraus eine Anhaftung. So übergab ich meinem Ego die Kontrolle über meine Gedanken und Handlungen.

Außerdem entdeckte ich Groll in mir, der mich dazu brachte, Dingen mit der Haltung zu begegnen, „Feuer mit Feuer zu bekämpfen“. Wenn mich das „wenig zufriedenstellende“ Verhalten anderer provozierte, konnte ich manchmal meine Wut nicht zurückhalten und reagierte unvernünftig. Dies spiegelte dämonisches Verhalten wider, das ich unbedingt ablegen musste. Die Unzufriedenheit gegenüber anderen Praktizierenden zeigte auf, dass ich mich – unwissentlich – überlegen und stolz fühlte.

In der Psychologie gibt es ein bekanntes Phänomen, den sogenannten Dunning-Kruger-Effekt, der hier von Bedeutung ist. Er beschreibt eine kognitive Verzerrung und die Tendenz, dass sich Menschen mit begrenzter Kompetenz oft überschätzen und übermäßig selbstbewusst sind, während Experten eher bescheiden sind und den größeren Wissensumfang anerkennen, der über ihren eigenen hinausgeht.

Der Dunning-Kruger-Effekt wird manchmal in einem Diagramm wie dem obigen dargestellt. Wenn man anfängt, sich ein neues Wissensgebiet zu erschließen, ist das Selbstvertrauen auf seinem Höhepunkt, dem „Mount Stupid“ („Berg Dummheit“). Solche Menschen neigen dazu, sich für überlegen zu halten, was sie wiederum blind macht für ihre tatsächliche Position und ihre tatsächliche Umgebung.

Wenn ihr Wissen dann zunimmt, erkennen sie die unermessliche Weite jenes Gebiets und ihr eigenes geringfügiges Verständnis davon. Mit der Zeit stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Selbstvertrauen und Fachwissen ein.

Das erinnert mich an einen Menschen in unserer Gegend, der dachte, er sei anderen überlegen, weil sein Himmelsauge geöffnet war. Er führte dämonische Störungen durch eigene Gedanken herbei. Leider akzeptierten und lobten einige Praktizierende seine Ansichten und trugen damit unwissentlich dazu bei, dass er in der Kultivierung nach unten fiel.

Seine Ansichten zeugten nicht nur von Überheblichkeit, sondern wichen auch häufig von den Fa-Grundsätzen ab. Dass Praktizierende seine Worte unhinterfragt akzeptierten, zeigte einen Mangel an Selbstbewusstsein und ihren Wunsch, von dieser Person zu lernen anstatt vom Fa.

Wir müssen diese Gelegenheit nutzen, uns gemeinsam zu erhöhen, und alle Konflikte in Gelegenheiten umwandeln, uns zu erhöhen, damit sich der Meister keine Sorgen um uns machen muss.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.