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Trübsal und Leid sind Prüfungen, die uns stählen

12. September 2023 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Ich hatte kurz vor Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren, aber das Fa nicht gründlich gelernt. Es war mir damals wichtig, eine glückliche Familie und ein angenehmes Lebensumfeld zu haben. So heiratete ich und bekam ein Kind. Es ist schwer, ein Kind großzuziehen, aber ich war froh, es Tag für Tag aufwachsen zu sehen.

Eines Tages wurde mein Sohn plötzlich krank. Ich war schrecklich besorgt und konnte meine Xinxing nicht bewahren. Wir brachten ihn ins Krankenhaus, aber am Ende starb er. Ich war wie vom Blitz getroffen. Als mein Kind auf die Intensivstation kam, fragte ich mich kurz: „Wenn das Kind stirbt, wirst du dich dann noch weiterkultivieren?“ Ich war verwirrt und wusste nicht, was ich denken oder tun sollte.

Wieder zu Hause betrachtete ich die Kleidung und das Spielzeug meines Kindes und erlebte zum ersten Mal das Gefühl, als ob mir das Herz mit einem Messer durchtrennt würde. Ich war so traurig, dass ich nicht einmal weinen konnte. Beim Meditieren fühlte es sich an, als säße ich am Rande einer Klippe und würde gleich nach unten fallen. In dieser Nacht träumte ich, dass mein Kind zu mir kam und sagte: „Mama, ich gehe zuerst.“ Ich fragte mich, warum die Familien der Praktizierenden, die ich kannte, so gesegnet waren, mein Kind jedoch sterben musste.

Ich war verwirrt und traurig, dachte aber nicht daran, mit der Kultivierung aufzuhören. Obwohl ich das Fa nicht gründlich gelernt hatte, bekam ich alle möglichen Hinweise und Anleitungen von Meister Li (dem Begründer von Falun Dafa).

Eines Tages fiel mir plötzlich ein, dass ich kurz vor dem Tod meines Sohnes einen Artikel gelesen hatte, der mich beeindruckt hatte. Als ich ihn wiederfand, las ich ihn noch einmal. Der Meister musste wohl besorgt gewesen sein, dass ich diese Prüfung nicht bestehen würde, daher hatte er mir dies im Voraus gezeigt.

Es war eine Geschichte aus der Bibel über einen Mann namens Hiob. Er war reich, hatte Rinder- und Pferdeherden und eine wunderbare Familie, Frau und Kinder. Er glaubte fest an seinen Herrn. Satan zweifelte jedoch an seinen Glauben und fragte Gott: „Wie kann Hiob so völlig grundlos an dich glauben? Liegt es nicht daran, dass du ihm ein so gutes und glückliches Leben geschenkt hast? Wenn er alles verlieren würde, würde er dann noch so fromm an dich glauben?“

Gott erlaubte Satan, Hiob auf die Probe zu stellen. Zuerst verlor Hiob seinen Besitz, dann sein Land, seine Rinder, Schafe und Pferde. Schließlich starben seine Frau und am Ende auch noch seine Kinder. Hiob zerriss seine Kleider, rasierte sich die Haare, fiel auf die Erde und sprach: „Ich bin nackt in die Welt gekommen und werde die Welt nackt verlassen. Der Herr hat mir mein Leben gegeben und ich werde den Herrn preisen in Ewigkeit.“

Viele Jahre sind vergangen, seit ich diesen Artikel gelesen habe, so dass ich mich nicht mehr genau an alle Details erinnern kann. Aber ich erinnere mich, dass ich nach dem Lesen geweint habe. Ja! Wozu dient die Kultivierung? Kultivieren wir uns, um ein gutes Leben unter den gewöhnlichen Menschen zu genießen? Sind es nicht die  gewöhnlichen Menschen, die Gutes oder Böses einfach anhand ihrer Anschauungen bewerten?

Als Praktizierende sind alle Schwierigkeiten, denen wir begegnen, Prüfungen, die uns stählen und uns den Weg zur Vollendung ebnen. Da wurde mir leichter ums Herz. Nachdem der Meister viele meiner menschlichen Anschauungen entfernt hatte, löste sich meine Depression plötzlich auf.

Mehr als 20 Jahre sind vergangen, seit mein Kind gestorben ist. Viele der Praktizierenden, die ich kannte, als ich mit dem Praktizieren anfing, sind weggezogen oder gestorben. Die meisten Praktizierenden, mit denen ich jetzt zu tun habe, habe ich lange nach 1999 getroffen und viele von ihnen kennen meine Geschichte nicht. In ihren Augen führe ich ein gutes Leben, denn ich lebe in dieser großen Stadt und habe ein eigenes Haus.

Ich kenne den Weg, den ich gegangen bin, sehr gut, und verstehe zutiefst, dass meine Lebensbedingungen für mich arrangiert sind, damit ich mich kultivieren kann. Bei der Kultivierung gibt es keine Abkürzungen. Wir sollten alles akzeptieren, was der Meister arrangiert hat, einschließlich Leiden und Schwierigkeiten. Wir müssen bedenken, dass der Meister nur ein paar kleine Schwierigkeiten auf unserem Kultivierungsweg eingerichtet hat, damit wir unsere karmischen Schulden selbst begleichen. Das meiste, was wir schulden, wird vom Meister getragen.

Als ich die kürzlich veröffentlichten Jingwen des Meisters las, erinnerte ich mich an meine Vergangenheit und daran, wie viel der Meister für uns Praktizierende erduldet hat. Ich bin sehr dankbar. Das Einzige, was ich tun kann, ist, mich fleißig zu kultivieren. Nur so kann ich die gnädige Güte und die Barmherzigkeit des Meisters vergelten.