(Minghui.org) Vor kurzem wurden Minghui.org Informationen über mehrere Praktizierende aus der Stadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei übermittelt. Sie waren im Vorfeld des jährlichen Sommergipfels des chinesischen kommunistischen Regimes ins Visier der Behörden geraten.
Als drei Frauen aus Qinhuangdao eine Praktizierende während eines Gerichtsprozesses unterstützen wollten, wurden sie selbst zur Zielscheibe der Ermittler. Bei den drei Frauen handelt es sich um Liang Jun, Hong Yanrong und Yu Shuyun. Sie hatten die 78-jährige Ni Guiyun am 26. Juni 2023 zur Polizeibehörde des Bezirks Beidaihe begleitet. Dort wollten sie Briefe und Informationen abgeben, in denen die Polizei dazu aufgefordert wurde, Ni nicht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu verfolgen.
Kurz nach ihrer Heimkehr wurden Liang, Hong und Yu von Beamten schikaniert. Am 14. Juli 2023 erfolgte die Verhaftung von Liang und Hong. Sie befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Yu entging der Festnahme, weil sie nicht zu Hause war. Die Polizei nahm auch die weitere Praktizierende Gong Junmei in Gewahrsam. Sie war zu Liangs Wohnung gekommen, als die Polizei noch bei der Durchsuchung war. Später am Abend ließen die Beamten Gong aufgrund ihres schlechten Zustands wieder frei.
Insidern zufolge hatten die Behörden Liang, Hong und Yu im Vorfeld des jährlichen Sommergipfels des kommunistischen Regimes, das Anfang August im Bezirk Beidaihe stattfand, beschattet. Die Beamten befürchteten, dass sich Falun-Dafa-Praktizierende vernetzen und auf die Verfolgung aufmerksam machen könnten. Es ist gängige Praxis, dass die Behörden die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierende intensivieren, wenn große politische Treffen sowie Jahrestage von Falun Dafa bevorstehen.
Liang Jun lebt im Bezirk Haigang in Qinhuangdao. Als sie am 14. Juli 2023 gegen 8 Uhr morgens mit anderen über Falun Dafa sprach, wurde ein Zivilbeamter auf sie aufmerksam. Er forderte Verstärkung an. Kurz darauf trafen zwei weitere Einsatzwagen mit Polizisten ein. Die Beamten legten Liang Handschellen an und brachten sie zu einer örtlichen Polizeiwache. Eine Polizistin versetzte Liang drei Ohrfeigen, ein anderer verdrehte ihr die Arme derart, dass sich mehrere Hämatome bildeten.
Die Polizei ließ Liangs Auto abschleppen und beschlagnahmte sämtliche Falun-Dafa-Bücher sowie 3.000 Yuan (etwa 380 Euro) Bargeld.
Gegen Mittag suchten Beamte des Bezirks Haigang Liangs Wohnung zur Hausdurchsuchung auf, nachdem sie ihr die Schlüssel weggenommen hatten. Sie trafen ihre Tochter an – eine Studentin, die über die Sommerferien zu Hause war. Beschlagnahmt wurden zwei Laptops, Falun-Dafa-Bücher sowie Informationsmaterialien. Die Beamten fertigten eine Liste über die eingezogenen Gegenstände an, die sodann von einem Mitarbeiter der Hausverwaltung unterzeichnet wurde. Eigentlich wäre dies die Aufgabe von Liangs Tochter gewesen.
Liang wurde in ein Polizeikrankenhaus überführt. Als ihre Tochter sie besuchte, bemerkte sie den sehr rüden Ton einer Polizistin. Daher sagte sie zu der Beamtin: „Bitte behandeln Sie meine Mutter nicht so. Sie ist ein guter Mensch!“ Daraufhin änderte die Polizistin ihr Benehmen und verließ das Krankenzimmer. Auch die anderen anwesenden männlichen Beamten gingen hinaus.
Liang beauftragte ihre Tochter, einen Anwalt einzuschalten. Als dieser die Praktizierende später besuchte, berichtete er im Anschluss, dass Liang in guter Verfassung sei. Sie wird in der Haftanstalt Qinhuangdao festgehalten.
Am 9. September 2022 wurde Ni Guiyun festgenommen. Zwar erfolgte kurze Zeit später ihre Freilassung, aber sie wurde unter Hausarrest gestellt.
Das Bezirksgericht Funing setzte eine Anhörung für den 28. Juli 2023 um 9 Uhr an, ohne Nis Anwalt zu benachrichtigen. Da Ni nicht pünktlich im Gerichtssaal erschienen war, rief der Richter Shi Wenjing sie um 11 Uhr an. „Warum sind Sie nicht vor Gericht erschienen?“, wollte er wissen. „Wir haben einen Anwalt beauftragt, der Sie vertreten sollte.“
Ni antwortete, dass sie den vom Gericht bestellten Anwalt – der in ihrem Namen ein Schuldeingeständnis abgeben sollte – ablehnte. Gleichzeitig wies sie den Richter darauf hin, dass ihr eigener Anwalt schon längst alle erforderlichen Unterlagen bei Gericht eingereicht hatte. Daraufhin schrie Shi wütend ins Telefon: „Da Sie sich geweigert haben, zu Ihrer Anhörung zu erscheinen, werden wir uns mit Ihnen anderweitig befassen.“ Dann legte er auf.
Die Praktizierende rief den Richter zurück und sagte: „Warum haben Sie aufgelegt, ohne mir die Möglichkeit geben zu antworten? Sie haben gegen das Gesetz verstoßen, indem Sie meinen Anwalt nicht benachrichtigt haben. Ich werde an keiner Anhörung teilnehmen, wenn mein Anwalt nicht da ist, um mich zu verteidigen.“
Am 14. Juli 2023 gegen 13 Uhr wurde Gong Junmei verhaftet, als sie Liang zu Hause besuchen wollte. Die Polizei war gerade dabei, deren Wohnung zu durchsuchen. Beamte nahmen Gong fest und brachten sie zur Polizei des Bezirks Haigang. Später wurde auch ihre Wohnung untersucht. Die Polizisten beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien, ein Musikgerät sowie andere persönliche Gegenstände. Aus gesundheitlichen Gründen ließ die Polizei Gong am selben Abend gegen 22 Uhr wieder nach Hause.
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