(Minghui.org) Nachdem ich eines Tages das Fa gelernt hatte, fragte mich mein jüngerer Bruder, der auch Falun Dafa praktiziert: „Wie lernst du das Fa? Liest du es einfach, ohne viel darüber nachzudenken? Oder versuchst du während des Lesens, die Lehre des Meisters zu verstehen?“
Ich antwortete ihm: „Es gibt Momente, in denen ich die Bedeutung beim Lesen begreife.“ Dann fragte er, ob ich jemals auf die Untertitel geachtet hätte. Ich hielt inne und stellte fest, obwohl ich das Fa seit meiner Kindheit gelernt hatte, ich mich nie wirklich auf die Untertitel im Zhuan Falun konzentriert habe.
Für meinen Bruder war es eine Herausforderung, sich auf das Fa-Lernen zu konzentrieren. Beim Fa-Lernen in der Gruppe war er oft geistesabwesend und schlief ein, wenn er nicht mit dem Lesen an der Reihe war. Er dachte: „Was wäre, wenn ich das Fa zum ersten Mal lernen würde? Ich würde das Buch aufschlagen und zuerst das Inhaltsverzeichnis lesen.“ Also öffnete er das Buch und las das Inhaltsverzeichnis. Der Untertitel „Was der Lehrer den Schülern gegeben hat“ fiel ihm ins Auge. Plötzlich hatte er ein starkes Interesse herauszufinden, was der Meister uns gegeben hat. Mit neu entdecktem Enthusiasmus vertiefte er sich in die Lehre des Meisters, als ob er einen kostbaren Schatz gefunden hätte.
Nach unserem Gespräch war ich wachgerüttelt und überprüfte meinen Zustand beim täglichen Fa-Lernen. Mein Bruder fuhr fort: „Heute Abend, als ich das Fa lernte, begann ich damit, die Untertitel zu lesen und las sie konzentriert. Ich erkannte, dass ich mir die Lehre des Meisters nicht wirklich zu Herzen genommen hatte. Ich hatte auch nie darüber nachgedacht, was die Erhöhung der Xinxing war. Ich dachte immer, dass die Kultivierung der Xinxing nur bedeutete, einen guten Gemütszustand zu haben. Als ich jedoch den Untertitel „Die Xinxing erhöhen“ las, der von einer Praktizierenden berichtete, die nach einem Autounfall keine Entschädigung verlangte, wurde mir klar, dass die Kultivierung des Charakters weit über einen guten Gemütszustand der gewöhnlichen Menschen hinausgeht. Sie hat eine viel umfassendere und tiefere Bedeutung.“
Der Meister erklärt:
„Das Fa kann euch anleiten, euch auf verschiedenen Ebenen zu erhöhen. Das Buch Zhuan Falun ist ein Buch für eure systematische Kultivierung, deshalb ist es auch äußerst wichtig.” (Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 02.–03.05.1999)
Weiter sagt der Meister:
„Was ich den Menschen für die Kultivierung gebe, ist „Zhuan Falun“, dieses Buch ist das systematische Fa. Alles andere, was ich erklärt habe, sind nur Erklärungen für „Zhuan Falun“, sie sind alle Hilfsmittel.“ (Fa-Erklärung in Sydney, 1996)
Als die Mitpraktizierenden mit dem Praktizieren begannen, lernten viele das Fa eifrig und blieben dafür sogar die ganze Nacht über auf. Warum haben wir jetzt nachgelassen? Außerdem ist mir aufgefallen, dass viele Mitpraktizierende beim Fa-Lernen auf Störungen stoßen. Manche dösen ein, manche sind geistesabwesend; andere lesen, als ob sie eine Aufgabe erledigen würden. Wenn sie mit Herausforderungen konfrontiert werden, fällt es ihnen schwer, sich an die Lehre des Meisters zu erinnern. Sie machen immer wieder Fehler. Das ist etwas, was der Meister nicht sehen möchte.
Einige Mitpraktizierende können sich an ihre Rolle als Praktizierende erinnern, wenn sie mit gewöhnlichen Menschen zu tun haben, aber zu Hause vergessen sie es oft. Ältere Mitpraktizierende beklagen sich über mangelnden Respekt seitens der Jüngeren, während sich junge Mitpraktizierende von den Älteren missverstanden fühlen.
Wenn wir auf Probleme stoßen, sollten wir alle nach innen schauen und alles am Fa messen, damit wir uns wirklich erhöhen können.
Jeder Satz im Fa des Meisters birgt unendlich viele Bedeutungen. Daher sollten wir jedem einzelnen Satz Beachtung schenken. Ähnlich verhält es sich mit den Untertiteln, wir sollten auch ihnen Aufmerksamkeit schenken.
Als Kind las ich immer gerne die Erfahrungsberichte der Mitpraktizierenden. Darin schrieben sie über ihre Erlebnisse, wie sie dem Meister gefolgt sind, um Falun Dafa der Öffentlichkeit vorzustellen. In einem Bericht wurde erwähnt, dass der Meister, als er zwei Schwestern half, ihr Karma zu beseitigen, jede von ihnen fragte: „Geht es dir gut?“
Es stellte sich heraus, dass diejenige, die zuversichtlich bejahte, dass es ihr gut ginge, tatsächlich wieder leicht gehen konnte. Die andere Schwester jedoch, die anfangs nicht daran glaubte, dass der Meister sie heilen könnte, brauchte länger für die Heilung.
Dieses Beispiel in jungen Jahren hinterließ bei mir einen tiefen Eindruck. Ich verstand, dass bei Problemen unsere ersten Gedanken entscheidend sind.
Neulich war ich mit meinen Geschwistern unterwegs und erklärte den Leuten die wahren Umstände über Dafa. An einer Kreuzung trafen wir auf viele Polizisten. Wir hatten Angst. Dann flüsterte meine Schwester, die auch Falun Dafa praktiziert, hinter mir: „Es ist in Ordnung, sende nur aufrichtige Gedanken aus!“
Als die Polizisten auf uns zukamen, erinnerten sie uns daran, auf die Sicherheit zu achten, und gingen wieder. Zuhause erzählten wir es unseren Familienangehörigen. Dabei erinnerten wir uns, dass unsere Gedanken klar gewesen waren, und wir uns einfach darauf konzentriert hatten, aufrichtige Gedanken auszusenden.
In den letzten Jahren gab es viele Menschenansammlungen, bei denen sich die Leute über den wirtschaftlichen Abschwung und die verschiedenen Maßnahmen der Regierung beschwerten. Einige Mitpraktizierende schlossen sich ihnen an und brachten ihre Unzufriedenheit zu verschiedenen Dingen zum Ausdruck. Meine Familie betreibt ein Geschäft und meine Mutter äußerte oft ihre Besorgnis über den Umsatzrückgang.
Der Meister erklärt:
„Ihr wisst, unter unseren Dafa-Jünger gibt es Geschäftsleute, es gibt auch Leute, die große Geschäfte machen, sie sind Kultivierende, in ihrer Arbeitsumgebung sind sie alle gute Menschen, sie lügen nicht, betrügen nicht, ihre Geschäfte laufen im Gegensatz sehr gut. Sie haben sie sich auch nicht so zu Herzen genommen, sodass sie nicht gut essen und schlafen können, wie die gewöhnlichen Menschen, aber sie haben alle ihre Geschäfte sehr gut gemacht. Besonders in dieser Zeit, in der die wirtschaftliche Depression herrscht, kommen die Kultivierenden merklich anders voran. Wenn man die Kriterien eigener Kultivierung erreichen kann, kann sich solch ein außergewöhnliches Phänomen widerspiegeln.“ (Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 02.– 03.05.1999)
Wir sollten uns nicht wie die gewöhnlichen Menschen über das tägliche Auf und Ab Sorgen machen. Wenn wir mit solchen Herausforderungen konfrontiert sind, sollten wir als Praktizierende sofort daran denken, den Zustand der eigenen Kultivierung zu überprüfen: Ist es vielleicht Zeit, mich zu erhöhen und gibt es Anhaftungen, die beseitigt werden müssen?
Dieses Verständnis teilte ich meiner Familie mit und wies darauf hin, dass meine Mutter sich nicht ständig beklagen sollte. Als wir alle gemeinsam nach innen schauten und uns der Kultivierung widmeten, verbesserte sich unser Geschäft. Wir sind unendlich dankbar für den barmherzigen Schutz des Meisters.
Es ist wahr, was der Meister sagt:
„Wir sagen, Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken. Der Unterschied in diesem einzigen Gedanken wird auch unterschiedliche Folgen mit sich bringen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 205)
Die Eltern einer neuen Praktizierenden verboten ihr, Falun Dafa zu praktizieren. Deshalb nutzte sie jede Gelegenheit, ihre Tante zu besuchen, die auch eine Praktizierende war. Wenn sie bei ihrer Tante war, widmete sie all ihre freie Zeit dem Fa-Lernen. Sie hatte den starken Wunsch, in der Schule andere Mitpraktizierende zu treffen. Daher riet ihr die Tante, den Meister um Hilfe zu bitten.
Eine Mitpraktizierende kannte sowohl mich als auch die neue Praktizierende und so kamen wir in Kontakt. Wir besuchten dieselbe Schule und waren sehr froh, dass wir uns getroffen hatten. Immer wieder tauschten wir unsere Kultivierungserfahrungen aus. Es gibt keine Worte, die ausdrücken könnten, wie tief wir uns verbunden fühlten − nur eine tiefe Dankbarkeit gegenüber dem Meister.
Als ich die tiefe Hingabe dieser Praktizierenden zu Falun Dafa sah, war ich sehr gerührt. Rückblickend auf meine Kultivierung hatte ich wirklich großes Glück. Meine ganze Familie praktizierte Falun Dafa. Meine Eltern brachten mir schon von Kindheit an bei, die Vorträge des Meisters zu lesen. Meine Großmutter, die auch Praktizierende war, nahm mich mit, wenn wir Mitpraktizierende besuchten und unsere Erfahrungen austauschten. Diese Tage waren heilig und bedeutungsvoll. Als wir jedoch älter wurden und mehr unter dem Einfluss der Gesellschaft standen, ließen wir allmählich nach. Manchmal zögerten wir, das Fa zu lernen, auch wenn unsere Eltern uns dazu ermutigten.
Als ich sah, wie die Augen der neuen Praktizierenden bei der Erwähnung des Dafa strahlten, fühlte ich mich wie das Spiegelbild meines jüngeren Ichs, das von Kindheit an in die Lehre eingetaucht war. Zusammen mit meinen jüngeren Geschwistern lernten wir fleißig das Fa auswendig. Als ich im Kindergarten mit Mobbing konfrontiert wurde, erzählte ich es zu Hause meinen Eltern und sagte zuversichtlich: „Sie werden ihre Tugend verlieren, wenn sie fluchen. Ich werde nicht so dumm sein, mich dagegen zu wehren.“
Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass dieses Gefühl sowohl weit entfernt als auch vertraut war. Es wäre wunderbar, wenn jeder sich wieder so kultivieren würde, als hätte er gerade erst damit begonnen.