(Minghui.org) Ich weiß, dass ich die Anhaftung an Neid habe, aber weil ich früher nicht wusste, wie ich mich kultivieren sollte, befasste ich mich nicht tiefergehender damit. Durch einen Vorfall im letzten Jahr wurde mir klar, dass ich sie ernst nehmen und beseitigen sollte. Heute möchte ich über diesen Prozess berichten. Bitte weist darauf hin, wenn ich etwas Unangemessenes erzähle.
Als mein Schwiegervater noch lebte, wohnten wir mit ihm in einem ebenerdigen Haus, das ihm von der Armee zugewiesen worden war, und kümmerten uns um ihn. Nach seinem Tod forderte uns die Armee wiederholt auf auszuziehen. Mein Mann ist dem Glücksspiel verfallen und verdient deshalb nicht viel Geld. Damit wir über die Runden kommen, schneide ich anderen Leuten die Haare und baue Obst und Gemüse an. Wir hatten in den letzten Jahren nicht viel gespart und auch nicht über den Kauf eines Hauses nachgedacht. Jetzt, da die Armee uns zum Auszug drängte, überlegte ich verzweifelt, wie wir ein Haus finanzieren könnten.
Meine Schwägerin (die ältere Schwester meines Mannes) besaß zwei Häuser; das kleinere ging an den älteren Bruder meines Mannes, das größere wurde für 600.000 Yuan (etwa 77.640 EUR) verkauft. Als ich meine Schwägerin im letzten Jahr besuchte, erfuhr ich, dass sie die 600.000 Yuan dem Bruder meines Mannes gegeben hatte und mein Mann leer ausgegangen war. Ich war davon ausgegangen, dass sie wusste, dass die Armee versuchte, uns aus dem Haus zu vertreiben, und wir keine andere Bleibe hatten. Doch anstatt uns zu helfen, gab sie das gesamte Geld ihrem anderen Bruder.
Über all die Jahre hinweg hatte ich ihr geholfen und nun, da wir uns selbst in einer Notlage befanden, weigerte sie sich, uns unter die Arme zu greifen. Negative Gefühle krochen in mir hoch – ich war neidisch, wütend und grollte ihr. Nach einigen Tagen des Schweigens erzählte ich meinem Mann davon. Er konnte nicht glauben, was er da hörte, und meinte: „Du bist doch eine Falun-Dafa-Praktizierende! Wenn sie dir Geld gibt, ist das in Ordnung. Wenn nicht, solltest du auch nicht darum kämpfen.“
Die Worte meines Mannes trafen mich wie ein Stockschlag und mir wurde klar, dass er recht hatte. All diese menschlichen Anhaftungen hatten mein Herz aufgewühlt. Meine Reaktion beruhte überhaupt nicht auf dem Fa. Angesichts von persönlichem Gewinn und Verlust zog ich sogar mein Kampfschwert und wollte einen Streit vom Zaun brechen! Wie viel Tugend würde ich verlieren, wenn ich weiterhin so dachte?
Hätte uns die Armee nicht aufgefordert auszuziehen, würde ich nicht einmal daran denken, ein Haus zu kaufen, geschweige denn, von meiner Schwägerin erwarten, dass sie uns hilft, oder mich mit meinem Schwager streiten wollen. Ich erkannte, dass der Meister durch diese Begebenheit meine menschlichen Anhaftungen ans Licht brachte, damit ich sie erkennen und loslassen konnte.
In der Nacht träumte ich, dass jemand die Tür unseres Hauses aufbrach. Als ich fragte, wer das getan habe, erschien ein Mann und sagte: „Es war Fuxiang (homophon für ‚Freude genießen‘). Als ich aufwachte, verstand ich, dass der Meister mir damit einen Hinweis gab. Ein Kultivierender muss sich durch Entbehrungen erhöhen; es gibt keinen Weg (keine Tür), sich erfolgreich zu kultivieren, wenn man ständig nach Bequemlichkeit trachtet.
Als ich mir über diesen Fa-Grundsatz im Klaren war, beruhigte ich mich und dachte nicht mehr weiter über den Kauf eines Hauses nach. Kurze Zeit später bot uns die Armee das Haus, in dem wir wohnten, zur Miete an. Der Mietpreis war angemessen und lag in unserem Budget.
Ich dankte dem Meister für sein gütiges Arrangement. Ich weiß jetzt, wie ich mich kultivieren kann: nämlich beständig nach innen schauen und auf jeden einzelnen Gedanken achten, eine wahre Dafa-Jüngerin sein und mich der barmherzigen Erlösung des Meisters als würdig erweisen.