(Minghui.org) Sechs Einwohner der Stadt Luzhou, Provinz Sichuan, wurden innerhalb einer Woche vor dem 1. Oktober 2024 (Chinas jährlichem Nationalfeiertag) verhaftet, weil sie Falun Dafa praktizieren. Es ist üblich, dass das kommunistische Regime die Verfolgung von Praktizierenden rund um die sogenannten „sensiblen Tage“ verstärkt.
Die Familie einer der verhafteten Praktizierenden bekam keine Nachricht über ihre Festnahme und auch nicht, wo sie hingebracht wurde. Einer anderen Praktizierenden droht eine Anklageerhebung. Darüber hinaus wurden im September 2024 zwei weitere lokale Falun-Dafa-Praktizierende schikaniert.
Die Frauen Wu und Ma (Vornamen unbekannt) wurden am 17. September verhaftet. Beamte der Polizeireviere der Stadt Xiaoshi, der Stadt Zhaoya und des Kreises Lu behaupteten, dass Überwachungskameras die beiden Frauen dabei aufgenommen hätten, wie sie mit Leuten über Falun Dafa sprachen. Sie wurden zur Polizeiwache Yudaiqiao gebracht, bevor sie am 18. September um 2 Uhr morgens in die Polizeiwache des Bezirks Lu verlegt wurden. Sie wurden am Nachmittag wieder freigelassen.
Luo Linrong, 73, und ihre jüngere Schwester, Luo Linming, wurden am 19. September verhaftet, nachdem sie sich auf einem örtlichen Jahrmarkt zufällig begegnet waren und sich zu einem Gespräch zusammengesetzt hatten. Die Beamten, die sie verhafteten, sagten, sie hätten die ältere Luo seit mehreren Tagen überwacht und genau gewusst, wo sie sich aufhalte.
Die beiden Schwestern wurden durchsucht und zum Polizeirevier des Bezirks Jiangyang gebracht. Nach getrennten Verhören benutzten Polizisten die bei ihnen sichergestellten Schlüssel und durchsuchten ihre jeweiligen Wohnungen. Die Polizisten beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher von Luo Linming, ohne ihrer Familie die Möglichkeit zu geben, die Gegenstände zu überprüfen oder ihr eine Beschlagnahmungsliste auszuhändigen. Sie wurde nach zehn Tagen Haft wieder freigelassen.
Obwohl die Polizisten in der Wohnung von Luo Linrong keine Falun-Dafa-bezogenen Materialien fanden, ließen sie sie dennoch nicht frei. Auch ihre Familie wurde weder über ihre Inhaftierung noch über ihren Verbleib informiert. Sie erkundigten sich bei den örtlichen Gemeindebeamten, die sie an das Polizeirevier Nancheng verwiesen, das sie wiederum an die Polizeibehörde des Bezirks Jiangyang verwies. Ein Beamter dort sagte, dass Luo längst in die örtliche Haftanstalt verlegt worden sei. Ihre Angehörigen gingen in die Haftanstalt, um nach ihr zu suchen, aber die Wärter dort weigerten sich zu überprüfen, ob sie in der Kartei stand.
Luo Linrong begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren und wurde nach Beginn der Verfolgung wiederholt ins Visier genommen. Im Jahr 2000 war sie neun Monate lang im Gefängnis, weil sie nach Peking gereist war, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Danach kam sie weitere zwei Jahre in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Im Jahr 2015 wurde sie zu drei Jahren Haft verurteilt. Während ihrer Inhaftierung wurde ihre Rente ausgesetzt.
Yao Jiaxiu, 57, aus Panzhihua, Provinz Sichuan, wurde am 20. September in ihrer Wohnung in Luzhou festgenommen. Nachdem sie einige Zeit in einer örtlichen Haftanstalt festgehalten wurde, wurde sie in das Gefängnis der Stadt Xichang verlegt. Zuvor war sie zweimal für insgesamt 12 Jahre inhaftiert und einmal in eine psychiatrische Klinik gesperrt. Sie zog nach Luzhou, um weiterer Verfolgung zu entgehen, wurde aber in diesem Jahr erneut verhaftet.
Zhu Zongrong, 77, wurde am 23. September verhaftet. Die örtliche Haftanstalt weigerte sich wegen ihres schlechten Gesundheitszustands, sie aufzunehmen, und die Polizei entließ sie unter Hausarrest. Ihr droht nun eine Anklageerhebung. Zuvor hatte sie zwei Haftstrafen von insgesamt sieben Jahren verbüßt. Am 13. Dezember 2023 wurde sie erneut verhaftet und kurzzeitig inhaftiert.
Liu Zongfen besuchte am 19. September eine Messe, als jemand ihren Rucksack von hinten packte. Sie drehte sich um und sah einen Beamten in Zivil. Er hatte ein Falun-Dafa-Flugblatt in der Hand und behauptete, es in ihrem Rucksack gefunden zu haben. Liu entgegnete, dass sie keine Falun-Dafa-Materialien in ihrem Rucksack habe. Doch der Beamte weigerte sich, ihren Rucksack loszulassen und fotografierte sie. Er verlangte die Angabe ihres Namens und ihrer Telefonnummer. Ein paar weitere Beamte in Zivil tauchten auf und weigerten sich, sie gehen zu lassen. Es war ihr klar, dass sie das Flugblatt in ihren Rucksack gesteckt hatten, um ihr etwas anzuhängen.
Sie nannte ihnen ihren Namen und wurde freigelassen. Der Beamte, der ihr den Rucksack abgenommen hatte, und ein weiterer Mann kamen zu ihr nach Hause, um sie zu verhören. Sie lehnte es ab, die Vernehmungsprotokolle zu unterschreiben und drängte ihren Mann, nicht in ihrem Namen zu unterschreiben, als sie ihn dazu aufforderten. Die Polizisten zeigten ihre Ausweise vor und ihr Mann unterschrieb das Dokument unter dem Druck.
Ein Gemeindemitarbeiter rief Liu Zongzhen, etwa 60 Jahre alt, vor dem 1. Oktober an und bat sie, zu Hause auf ihn zu warten, weil er „mit ihr reden“ wollte. Dies war nicht das erste Mal, dass sie belästigt wurde. Im Jahr 2022 geschah das Gleiche, ebenfalls kurz vor dem 1. Oktober. Davor wurde sie am 2. Juli 2021 zu Hause verhaftet, nachdem sie am Vortag wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Informationsmaterialien angezeigt worden war. Die vier Beamten, die sie festnahmen, beschlagnahmten mehr als sechzig Falun-Dafa-Bücher und ein Musikabspielgerät in ihrer Wohnung.