(Minghui.org) Es ist schon einige Jahre her, dass ich aus dem Gefängnis freigelassen wurde. In diesen Jahren ist viel passiert, aber ich werde nie die freundlichen Menschen vergessen, die den Falun-Dafa-Praktizierenden in diesen Jahren geholfen haben. Ich habe diesen Artikel in der Hoffnung geschrieben, dass diese freundlichen Menschen trotz des Drucks durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) weiterhin auf ihr Gewissen hören, damit sie gesegnet werden.
Ich habe Ende 1998 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen. Damals war ich begeistert darüber. Doch nur wenige Monate später begann die KPCh die Verfolgung von Falun Dafa. Ich war ratlos. Was sollte ich tun? Ein so guter Kultivierungsweg wurde verboten. Ich suchte nach Mitpraktizierenden, um sie zu fragen, was wir tun sollten. Später begann ich, mich an Projekten zur Aufklärung über die Verfolgung zu beteiligen. Da ich nicht viel Fa gelernt hatte, wurde ich von den alten Mächten ausgenutzt und viele Jahre lang verfolgt und eingesperrt.
Während meiner illigalen Inhaftierung lernte ich viele gutherzige Menschen kennen. Sie behandelten uns Falun-Dafa-Praktizierende in der harten Umgebung freundlich, beschützten uns und halfen uns, Informationen oder Materialien auszutauschen. Im Folgenden möchte ich nur zwei Beispiele nennen.
Während ich inhaftiert war, konnte ich das Fa nicht lesen und fühlte mich elend. Ich träumte davon, das Zhuan Falun zu lesen. Bald darauf ging eine Technikerin aus einer Vertragsfabrik, die ich kannte, nach Hause. Ich erzählte ihr von meiner Bitte um das Buch. Sie sagte, sie verstehe mich, aber es sei schwierig, das Buch Zhuan Falun ins Gefängnis zu schmugeln.
Sie saß gerne neben mir und war bereit, mit mir zu plaudern. Auch war sie sehr verständnisvoll im Umgang mit den Falun-Dafa-Praktizierenden. Ich bemerkte, dass sie freundlich und einfach war und mir definitiv helfen konnte. Sie musste etwas außerhalb arbeiten, um nicht entdeckt zu werden. Schließlich war sie ein gewöhnlicher Mensch und ich musste näher mit ihr in Kontakt kommen und ihr Vertrauen gewinnen. Später sagte sie: „Mach dir keine Sorgen. Ich weiß, was zu tun ist.“
Kurz darauf wurden die Bücher wirklich hereingeschmuggelt und fast jeder Praktizierende bekam ein Exemplar. Wir dankten dem Meister für das erfolgreiche Arrangement. Später half mir diese Technikerin oft dabei, die aktuellen Fa-Erklärungen des Meisters hereinzuschmugeln, damit ich sie sofort lesen konnte. Sie brachte auch Informationen über die Verfolgung von Mitpraktizierenden in unserem Gefängnis nach draußen, die von Mitpraktizierenden außerhalb des Gefängnisses umgehend auf die Minghui-Website hochgeladen wurden. Auf diese Weise erhielten die Gefängniswärter oft Anrufe aus dem Ausland, was dazu beitrug, die Verfolgung im Gefängnis erheblich zu reduzieren. Gleichzeitig wurde auch das Umfeld für die Falun-Dafa-Praktizierenden entspannter.
Die Insassin Wang Lirong war wegen Drogenhandels inhaftiert. Sie hatte einen Universitätsabschluss und konnte gut Romane schreiben. Eines Tages kam sie zu mir und sagte: „Unterhalten Sie sich nicht gerne mit anderen?“ Ich sagte, dass ich mich mit denen unterhalten würde, die die gleiche Meinung hätten. Sie lächelte und so trafen wir uns oft.
Im Gespräch mit Wang erzählte sie mir, dass sie Falun Dafa schon einmal begegnet und wirklich der Meinung sei, dass es gut sei. Später bevorzugten die Gefängniswärter sie, weil sie gut ausgebildet war, und machten sie zur Zellenchefin und später zur Anführerin der Insassen. Trotzdem änderte sie sich nicht und bestand weiterhin darauf, gut zu mir zu sein. Das bot mir viele Gelegenheiten, das Fa abzuschreiben und die wahren Umstände zu erklären. Die Insassen dort durften keine Stifte haben. Sie konnten nur dann einen Stift beantragen, wenn sie Briefe an ihre Familien schreiben wollten. Allerdings mussten sie ihn sofort nach dem Schreiben unter Aufsicht zurückgeben. Mit ihrer Hilfe konnte ich die Stifte jedoch bequem benutzen.
Einmal wurde eine Praktizierende in einer anderen Gruppe schwer verfolgt. Ich besprach mit Lirong, ob ich einen Beschwerdebrief an den Gefängnisdirektor schreiben sollte. Sie schrieb den Beschwerdebrief ohne Zögern für mich. Nachdem ich ihn überarbeitet hatte, warf ihn eine andere Insassin mit Sinn für Gerechtigkeit, als niemand hinsah, in den Briefkasten des Direktors. Um die wahren Umstände zu schildern, würde man es normalerweise in einer solchen Umgebung nicht wagen, so etwas zu tun, wenn man nicht mutig ist.
Ein anderes Mal erzählte ich Wang, dass die Gefängniswärterin neben ihr nicht nett zu den Falun-Dafa-Praktizierenden in ihrer Gruppe sei. Wang sagte: „Ich werde bei Gelegenheit mit ihr reden.“ Als sie sah, dass ich etwas skeptisch war, lächelte sie und sagte: „Du musst an meine Überzeugungskraft glauben.“ Eines Tages, als die Gefängniswärterin Dienst hatte, half Wang ihr beim Aufräumen und sprach tatsächlich mit ihr. Sie begann damit, über die Bücher zu sprechen, die sie gerne las. Schließlich sagte die Gefängniswärterin: „Sie sind so gebildet. Man sollte Sie bitten, Falun-Dafa-Praktizierende zu betreuen. [Was sie meinte, war zu versuchen, Praktizierende „umzuerziehen“, damit sie ihren Glauben aufgaben].“
Wang sagte: „Ich kannte früher viele Falun-Dafa-Praktizierende. Sie waren alle sehr nett zu mir. Ich habe auch das Zhuan Falun gelesen. Es ist sehr gut geschrieben. Es ist nichts Schlechtes daran.“ Sie sagte auch, dass der Aufstieg und Fall jeder Dynastie vorbestimmt sei. Später behandelte die Gefängniswärterin die Falun-Dafa-Praktizierenden ganz anders. Einmal las eine Falun-Dafa-Praktizierende in ihrer Gruppe ein Buch. Nachdem sie es herausgefunden hatte, wollte sie ihr das Buch wegnehmen. Die Praktizierende sagte zu ihr, sie solle es nicht zerstören, woraufhin sie zustimmend nickte. Einmal wurde die handgeschriebene Ausgabe einer Mitpraktizierenden von einer Insassin an die Wärterin übergeben. Nachdem Wang davon erfahren hatte, brachte sie sie mir zurück, als sie der Wärterin nachts beim Aufräumen ihres Büros half. In einer solchen Umgebung wagte das niemand. Sie war unglaublich!
Später, als ich kurz vor meiner Entlassung stand, schrieb sie einen Artikel mit dem Titel „Die Kraft des Glaubens“, in dem sie ihre Bewunderung für Falun-Dafa-Praktizierende zum Ausdruck brachte.