(Minghui.org) Die Praktizierende Aizhi (Pseudonym) kehrte im Oktober letzten Jahres nach Hause zurück, nachdem sie aufgrund ihres Glaubens an Falun Dafa eine dreijährige Gefängnisstrafe verbüßt hatte. Einige Tage später kam sie zu mir nach Hause und gab mir über 3.000 Yuan (ca. 400 Euro). Dieses Geld hatten Praktizierende vor ihrer Verurteilung für die Herstellung von Informationsmaterialien über Falun Dafa gespendet. Ich freute mich sehr, sie zu sehen, und begrüßte sie mit den Worten: „Wir haben aufrichtige Gedanken für dich ausgesendet, damit du sicher nach Hause kommen kannst.“ Daraufhin erwiderte sie kalt: „Ich habe Falun Dafa aufgegeben. Das Böse wird mich nun nicht mehr verfolgen.“ Dann brach sie in Tränen aus und berichtete mir, wie Mitpraktizierende im Gefängnis schwer gefoltert wurden.
Ich hatte bereits vor ihren Worten geahnt, dass man sie umerzogen und gezwungen hatte, Falun Dafa aufzugeben, indem sie dies schriftlich bestätigt und beglaubigt. Ich erinnerte mich an die Worte des Meister im Zhuan Falun, dem Hauptwerk von Falun Dafa:
„Ohne das Herz zu kultivieren, kommt niemand nach oben. (…). Auch wenn du jeden Tag Kotau machst und dir dabei den Kopf wund stößt oder bündelweise Räucherstäbchen verbrennst, hilft das auch nichts. Du musst wirklich dein Herz kultivieren, erst dann geht es.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 127)
Aizhi betrachtete sich nicht mehr als Praktizierende. Nichtsdestotrotz gab ich ihr die aktuellsten Schriften des Meisters, die sei auch annahm. Innerlich hoffte ich, dass sie durch eine Erklärung ihre Worte für nichtig erklären würde, die sie nur wegen des Drucks und der Folter zu Papier gebracht hatte. Diese hätte sie auf der Minghui-Website veröffentlichen können. Aber sie weigerte sich.
Dieser Umstand machte mich traurig. Sie war eine fleißige Praktizierende gewesen, die nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa mit der Kultivierung angefangen hatte. Als ihr Mann verhaftet wurde, weil er in Peking für Falun Dafa einstand, ging sie zu den Beamten der Stadt- und Bezirksregierung, um ihren Mann wieder auf freien Fuß zu bekommen. Später übernahm sie die Herstellung von Informationsmaterialien über Falun Dafa. Warum hatte das Böse es geschafft, sie von ihrem Glauben abzubringen?
Einen Monat später rief ich ihre Tochter an und erkundigte mich nach ihrer Situation. Ihre Tochter sagte, dass sie die Kultivierung aufgegeben habe und andere Praktizierende nicht mehr sehen wolle, weil sie Angst davor habe, dass die Praktizierenden sie verurteilen würden.
Eine Mitpraktizierende namens Ling lud Aizhi zu sich nach Hause ein. Widerwillig ging sie dorthin und blieb über eine Stunde lang. Sie berichtete, dass alle Praktizierenden im Gefängnis „umerzogen“ worden seien, und gestand, nun doch an die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens zu glauben. Wir machten uns Sorgen um sie und baten den Meister, ihr zu helfen, zum Dafa zurückzukehren.
Später erfuhr ich, dass ihre einzige Tochter an Lupus litt und der Virus im Februar 2024 ihre Niere erreicht hatte. Für die Behandlung musste sie einen Arzt in einem Krankenhaus in Chongqing aufsuchen, das Hunderte von Kilometern entfernt war. Die Behandlungskosten beliefen sich auf über 10.000 Yuan (knapp 1.300 Euro) pro Monat. Die Familie befand sich in ernsten finanziellen Schwierigkeiten und die Praktizierenden machten sich Sorgen um sie.
Aizhis Schwägerin wurde im Februar dieses Jahres aus dem Gefängnis entlassen. Auch sie kam mich besuchen. Im Gespräch sagte ich zu ihr, sie solle das Fa mehr lernen und ihre Kultivierung vor der Zeit im Gefängnis überprüfen, um zu sehen, wo sie es vielleicht nicht gut gemacht hatte. Weiter riet ich ihr, die entsprechenden Erfahrungsberichte auf der Minghui-Webseite zu lesen. Daraufhin sagte sie: „Ich weiß, dass sich die Praktizierenden um mich herum stabil kultiviert haben, während ich wiederholt verfolgt wurde. Der Hauptgrund dafür ist mein Egoismus. Die Praktizierenden im Gefängnis glaubten an die Lügen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und wenn sie krank waren, beklagten sie sich, dass der Meister sich nicht um sie kümmerte. Einige sagten sogar, dass sie nur an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht glauben würden und nicht an den Meister.“
Da verstand ich, dass die Praktizierenden, die verfolgt und „umerzogen“ wurden, diejenigen waren, die sich nicht fleißig kultivierten, das Fa nur oberflächlich verstanden, bei Konflikten und Prüfungen nicht nach innen schauten und sogar den Meister und Falun Dafa schlecht machten.
Die Mitpraktizierende Ling und ich gingen unter dem Vorwand, ihre Tochter zu besuchen, zu Aizhi nach Hause. Aizhi sagte, dass sie die Wunder des Falun Dafa nicht spüren könne, obwohl sie seit über 20 Jahren Falun Dafa praktiziert habe. Und da auch ihre Eltern dagegen waren, hörte sie ganz mit der Kultivierung im Falun Dafa auf.
Daraufhin erzählte ich ihr, dass ihre Tochter, nachdem sie vor drei Jahren verhaftet worden war, dank der Gnade des Meisters eine gute Arbeit gefunden und später eine Wohnung mit drei Zimmern kaufen konnte. Zudem sei sie gesund. Dann fragte ich sie, warum ihre Tochter nur drei Monate nach ihrer Entlassung eine tödliche Krankheit bekommen konnte. Ich sagte: „Du hast über 20 Jahre lang Falun Dafa praktiziert. Ist es nicht schade, dass du es jetzt aufgegeben hast? Wie könnt ihr, du und deine Tochter, ohne den Schutz des Meisters zurechtkommen?“ Ich erzählte ihr viele erstaunliche Geschichten darüber, was meine Familie und Freunde erlebt hatten, als sie mit der Kultivierung im Falun Dafa begannen.
Schließlich erkannte Aizhi und gab zu, dass sie Falun Dafa nur deswegen praktiziert hatte, weil sie eine gute Gesundheit und eine glückliche Familie haben und weitere Vorteile durch Dafa bekommen wollte. Dann beschloss sie, mit uns zusammen aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich war erleichtert und hoffte sehr, dass sie zum Dafa zurückkehren würde, wenngleich ich wusste, dass sie hart und grundlegend daran arbeiten musste, ihre menschlichen Anschauungen zu ändern und sich aufrichtig kultivieren muss.
Wenn ich auf meine eigene Kultivierung der letzten 25 Jahren zurückblicke, bin auch ich sehr bewegt. Ich fing im Oktober 1998 mit der Kultivierung im Falun Dafa an. Innerhalb von weniger als einem Jahr begann die KPCh mit ihrer brutalen Verfolgung von Falun Dafa. Im tiefsten Innern glaube ich immer, dass der Meister der aufrichtigste und Falun Dafa das Beste ist. Ich lernte das Fa und machte fast täglich die Übungen. Doch wegen meines Eigensinns war ich nicht in der Lage, den Menschen die wahren Hintergründe von Falun Dafa und der Verfolgung zu erklären. Dank der Barmherzigkeit und den Hinweisen des Meisters konnte ich meine starke emotionale Bindung an meinen Mann loslassen. Ab dem Jahr 2004 begann ich, einmal im Jahr das Zhuan Falun auswendig zu lernen. Mit Hilfe von Mitpraktizierenden schaffte ich es auch, mehr mit den Menschen über Falun Dafa zu sprechen. Ich erkannte, dass ein Falun Dafa-Praktizierender die drei Dinge tun muss und richtete bei mir zu Hause eine Produktionsstätte zur Herstellung von Informationsmaterialien ein. Ich war in der Lage, bei Konflikten nach meinen Fehlern zu suchen und mich ständig zu verbessern.
Eines Tages im Jahr 2008 verteilten meine Mutter, mein Mann und ich zusammen mit meiner sechsjährigen Nichte Flugblätter über die Neun Kommentare über die Kommunistischen Partei auf der Straße. Dabei wurden wir von der Polizei angehalten, die meine Mutter und meine sechsjährige Nichte mitnahmen. Auf der Wache verhörten sie meine Nichte, welche ihnen von meinem Mann und mir erzählte. Daraufhin kam der Leiter der örtlichen Abteilung für Staatssicherheit und ein Beamter des örtlichen Büro 610 in meine Firma und teilten meinem Mann und mir mit, dass sie uns am Abend in ihrem Büro erwarten würden. Am selben Abend fuhren wir beide dorthin und erklärten den Beamten die wahren Hintergründe. Dank des Schutzes des Meisters waren wir in Sicherheit. Auch meine Mutter und meine Nichte wurde in dieser Nacht freigelassen.
Dieser Vorfall rüttelte mich wach. Ich kultivierte mich fleißig und tat die drei Dinge so gut ich konnte. Ich fragte mich: „Warum hatte ich einen solchen Vorfall erlebt? Warum konnte das Böse mir solche Fallen stellen?“ Ich schaute nach innen und fand meine Eigensinne: Konkurrenzdenken, Beschwerde, Angst, Bequemlichkeit, Angeberei und viele weitere. Diese Erkenntnis hinterließ bei mir ein Gefühl der Verlorenheit und ich wusste nicht recht, wohin ich mich wenden sollte. Daher beschloss ich, die Artikel in Essentielles für weitere Fortschritte zu lesen und mich zu beruhigen.
Mir wurde klar, warum ich verfolgt wurde. Obwohl ich die drei Dinge tat und nach innen schaute, wenn ich Konflikten begegnete, drehte sich bei mir alles um mich selbst. Ich wollte mich um meiner selbst willen kultivieren und mich erhöhen; wollte um meiner selbst willen die Vollendung erreichen. Ich wollte dieses und jenes nur für mich tun. Es sah so aus, als ob ich weit von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht entfernt wäre.
Falun Dafa öffnete mein Herz. Ich lernte die mehr als 40 Artikel in dem Buch „Essentielles für die weitere Fortschritte“ auswendig und kultivierte mich danach. Je mehr ich das Fa lernte, desto mehr erkannte ich, dass der Egoismus der Hauptgrund war, der mich daran hinderte, mich zu erhöhen. Egoismus war die Wurzel all meiner Eigensinne. Als ich in Gedanken das Zhuan Falun auswendig aufsagte, verstand ich, warum der Meister sagte, dass wir aus Egoismus unsere Ebenen herabgesetzt hätten; der Egoismus war die Haupteigenschaft des alten Kosmos und der Hauptgrund dafür, dass der alte Kosmos verrottet war und zerstört wird. Die Falun-Dafa-Praktizierenden müssen sich kultivieren, den Egoismus loswerden und sich grundlegend ändern, wenn sie dem Meister bei der Berichtigung des Fa helfen und ihre Mission und Verantwortung zur Errettung der Lebewesen erfüllen wollen.
Allmählich änderte ich mein Verhalten bei Konflikten mit Menschen in meinem täglichen Leben. Ich ließ den Egoismus und die Anhaftung an mich selbst los, wenn ich mit anderen Praktizierenden zusammenarbeitete und mit meinem Mann über seine Gewohnheit zu rauchen und zu trinken sprach. Allmählich konnte ich jeden und alles, was mir begegnete, verstehen und mit Güte behandeln.
Früher habe ich das, was ich tun wollte, in den Vordergrund gestellt. Jetzt tue ich alles, was Dafa von mir verlangt und benötigt. Ich habe mich von einem gewöhnlichen Menschen zu einer Kultivierenden bis hin zu einer Kultivierenden in der Zeit der Fa-Berichtigung verändert. Mein geistiger Horizont hat sich enorm erweitert. Meine Kultivierung ist stabiler geworden. Ich fühle mich gesund, leicht und scharfsinnig. Ich fühle mich wie eine 30-Jährige, obwohl ich bereits 72 Jahre alt bin. Was der Meister für mich arrangiert hat, ist ein wunderbarer und großartiger Weg; ein Weg in den Himmel!
Die Praktizierenden, die Schwierigkeiten und Drangsale erleben, begehen womöglich genau die Fehler, die ich einst gemacht habe. Sie wollen etwas vom Fa bekommen und praktizieren Falun Dafa aus Eigennutz. Sie können die immense Fa-Berichtigung und die grenzenlosen Fa-Grundsätze nicht verstehen. Sie sind immer noch Menschen und sind folglich der Verfolgung ausgesetzt. Sie kämpfen sich durch die großen Schwierigkeiten, welche die alten Mächte für sie arrangiert haben.
Wenn wir uns wirklich kultivieren, den Egoismus vollkommen loslassen, uns grundlegend verändern und aus dem Fa heraus erleuchten können, wird die Kraft des Fa auf natürliche Weise in Kraft treten. Wir können auf natürliche Weise das erreichen, was der Meister im Zhuan Falun sagt:
„Überall, wo Buddhas Licht erstrahlt, herrschen Schicklichkeit, Redlichkeit, Harmonie und Klarheit“ […]. (Zhuan Falun, 2019, S. 173)
Wir können noch mehr Lebewesen erretten und alles beseitigen, was uns dabei beeinträchtigt. Das Böse wird durch aufrichtige Gedanken und aufrichtige Handlungen der Dafa-Praktizierenden beseitigt werden.