(Minghui.org) Ich habe viele Erfahrungsberichte von anderen Praktizierenden über die Beseitigung des Krankheitskarmas gelesen und möchte hier meine eigene Erfahrung dazu mit euch teilen, die ich vor sieben oder acht Jahren gemacht habe. Diese Erfahrung hat mir die Ernsthaftigkeit der Kultivierung vor Augen geführt und auch die immense Bedeutung jedes einzelnen Gedankens und jeder Absicht bei der Kultivierung bewusst gemacht.
Unsere Fa-Lerngruppe trifft sich immer bei uns zuhause. Eines Nachmittags konnte ich nicht dabei sein, weil ich arbeiten musste. Nach dem Abendessen kam die neue Praktizierende Ying zu mir nach Hause und erzählte mir, was während des Fa-Lernens in der Gruppe an diesem Nachmittag passiert war. Da sie keine schulische Bildung hatte, fügte sie beim Lesen oft Wörter hinzu, ließ welche weg oder las sie falsch; komplette Sätze konnte sie nicht richtig lesen. Jemand, der das Zhuan Falun noch nie gelesen hat, hätte nicht verstehen können, was Ying las.
Wir hatten es so eingeführt, dass jeder in unserer Fa-Lerngruppe zwei Absätze las. Wenn Ying an der Reihe war, las sie jedoch ununterbrochen weiter und wollte nicht, dass der nächste Praktizierende an die Reihe kam. Manchmal erinnerte ich sie daran, auch die anderen lesen zu lassen, doch oft sagte sie dann: „Ich möchte wirklich gerne lesen.“
Diesen besagten Nachmittag, an dem ich nicht da war, sagte die Praktizierende Mei zu Ying: „Bevor du in der Gruppe mehr lesen möchtest, solltest du zuhause mehr üben, um besser darin zu werden. Es könnte sonst sein, dass du das Fa falsch verstehst oder andere werden es falsch verstehen.“ Vielleicht wirkte Mei gereizt und es fehlte ihr an Barmherzigkeit, als sie das zu Ying sagte, denn Ying war dadurch verärgert. Aus ihrem Ärger heraus sagte sie ein paar negative Dinge über Mei und auch über meinen Mann, der kein Praktizierender ist, aber anwesend war und ihre Worte hörte.
Als ich hörte, was passiert war, hatte ich den Eindruck, dass Ying unvernünftig gehandelt hatte und es für gewöhnliche Menschen wie meinen Mann unangebracht war, Zeuge von Konflikten unter Kultivierenden zu werden. Ich schaffte es nicht, darüber nachzudenken, was dieser Umstand mit mir zu tun hatte. Stattdessen dachte ich, dass es dazu führen könnte, dass mein Mann noch stärker gegen Dafa sein könnte.
So war ich Ying gegenüber nicht nachsichtig. Anstatt freundlich mit ihr vom Standpunkt des Fa zu sprechen, war ich streng und sagte: „Kultivierende sollten an andere denken, nach innen schauen und nicht nach außen. Du solltest herausfinden, was du nicht gut gemacht hast.“ Ich benutzte das Fa, um Ying zu beurteilen, und betrachtete das Problem aus der Perspektive eines Schlichters zwischen den beiden Praktizierenden. Ich benutzte das Fa nicht, um mich selbst zu prüfen und mich selbst zu kultivieren. Außerdem ergriff ich Partei für Mei.
Dann drehte sich das Gespräch und endete bei Yings Mann, der kein Praktizierender ist. Während ich mit Ying sprach, mischte sich auch mein Mann mit ins Gespräch ein, woraufhin mein Groll gegen meinen eigenen Mann aufkam. Emotionsgeladen wie das Gespräch nun verlief, wollte ich meinen Mann auf meine Unzufriedenheit ihm gegenüber aufmerksam machen, was meine menschlichen Eigensinne völlig offenlegte. Ich hätte nach innen schauen und meine Xinxing erhöhen sollen, aber stattdessen ließ ich meiner Unzufriedenheit freien Lauf und verhielt mich wie ein gewöhnlicher Mensch. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, schäme ich mich zutiefst und bin von mir selbst enttäuscht.
Am nächsten Morgen war es geschehen: Ich konnte meinen Mund nicht öffnen. Sogar beim Gähnen blieb mein Mund geschlossen; sprechen konnte ich schon gar nicht. Ich geriet ein wenig in Panik. Ich wollte nicht, dass mein Mann mitbekam, was vor sich ging, denn ich konnte meinen Mund wirklich nicht öffnen, geschweige denn mit ihm zusammen essen. Ich hatte Angst, dass mein Mann mich ins Krankenhaus schicken würde, wenn er meinen Zustand bemerkte. Nachdem mein Mann zur Arbeit gegangen war, machte ich mir also ein paar Nudeln und schluckte diese, ohne zu kauen hinunter, was sehr schwierig war. Da wurde mir klar, dass es daran lag, dass meine Worte am Abend zuvor so sehr im Widerspruch zum Fa gestanden hatten. Ich hatte anderen statt mir die Anforderungen des Dafa auferlegt, war im Konkurrenzdenken gefangen gewesen und hatte Groll gegenüber anderen gehegt. Ich hatte es versäumt, in meinen Worten Zurückhaltung zu üben, und war der neuen Praktizierenden Ying gegenüber nicht nachsichtig gewesen.
Dieser Zustand hielt drei Tage lang an. Jede Mahlzeit war wie eine Bestrafung und äußerst schmerzhaft. Ich musste mich zwingen, überhaupt etwas zu essen. Mein Körper verlor schnell an Gewicht. Dadurch geriet ich in Panik und meine aufrichtigen Gedanken kamen ins Schwanken.
Ich dachte mir: „Ich muss das Fa mit anderen Praktizierenden lernen, um meine aufrichtigen Gedanken zu stärken.“ Am vierten Tag fuhr ich, nachdem ich mit meinem Mann gesprochen hatte, mit einem Elektrofahrrad zum Haus meiner Eltern. Meine Mutter ist auch eine Praktizierende. Dort konnte ich zur Ruhe kommen, das Fa lernen, nach meinen eigenen Eigensinnen suchen und wurde nicht von anderen gestört. Meine Mutter machte mir eine große Schüssel Eierstich und ich schaffte es, alles aufzuessen, indem ich es direkt hinunterschluckte.
Meine Mutter und ich lernten gemeinsam das Fa und sendeten zu jeder vollen Stunde aufrichtige Gedanken aus. Meine Mutter bat mich, laut vorzulesen, aber meine Zunge und mein Hals schmerzten sehr. Bald schwitzte ich vor Schmerzen so sehr, dass meine Kleidung durchnässt war. Jeder Moment war eine Qual! Als es dunkel wurde, spürte ich während des Aussendens der aufrichtigen Gedanken plötzlich ein kühles Gefühl, das von meinem Oberkörper in den unteren Teil meiner linken Körperhälfte wanderte, und ich konnte deutlich spüren, dass sich mein körperlicher Zustans erheblich verbesserte. Ich erkannte, dass der Meister beträchtliches Karma von mir genommen hatte. Allerdings konnte ich meinen Mund immer noch nicht öffnen und so lernte ich weiter das Fa.
Am Abend rief meine Mutter ein paar Praktizierende zum gemeinsam das Fa-Lernen zusammen. Als eine Praktizierende sich nach meiner Situation erkundigte, sagte sie bestimmt zu mir: „Erkenne es nicht an; lehne es ab!“ Ich war innerlich sehr ermutigt und nickte fest. In diesem Moment kam eine andere Praktizierende auf unseren Hof. Bevor ich sie begrüßen konnte, spürte ich ein „knackendes“ Gefühl in meinem Kiefer. Es war nicht schmerzhaft, sondern fühlte sich angenehm an. Und innerhalb weniger Sekunden öffnete sich mein Mund und das Krankheitskarma, das mich tagelang gequält hatte, war verschwunden.
Ich bin dem Meister für seine Barmherzigkeit unendlich dankbar.