(Minghui.org) Am 12. Oktober 2024 versammelten sich Falun-Dafa-Praktizierende vor der chinesischen Botschaft in Tokio, um von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) die sofortige Freilassung ihrer in China illegal inhaftierten Verwandten zu fordern. Hinzu kamen Enver Tohti, ein ehemaliger chinesischer Chirurg, der jetzt in Großbritannien lebt, sowie Hiroaki Maruyama, ein Vertreter des SMG-Netzwerks (Stop Medical Genocide – Society for the Study of Organ Transplantation in China) und Mitglied des Stadtrats von Zushi. Die beiden verlasen einen offenen Brief und legten ihn anschließend in den Briefkasten der Botschaft.
12. Oktober 2024: Hiroaki Maruyama (2.v.li.), Ratsmitglied der Stadt Zushi, Enver Tohti (Mitte) und die Frauen Zhang Shuhui und Liu Xiyue stehen vor der chinesischen Botschaft in Tokio, während ein offener Brief verlesen wird
Zhang Shuhui, eine Falun-Dafa-Praktizierende aus der Präfektur Saitama, forderte die KPCh auf, ihre rechtswidrig inhaftierte Tante Zhong Fangqiong, eine Dafa-Praktizierende aus Chengdu in der Provinz Sichuan, unverzüglich freizulassen. Zhong wurde am 27. Juni 2024 von Polizisten der Südpolizeiwache im Bezirk Xindu der Stadt Chengdu abgeführt. Im Juli wurde sie ohne Beweise für ein Fehlverhalten offiziell verhaftet. Sie ist nun im Untersuchungsgefängnis Chengdu in der Provinz Sichuan eingesperrt, wo ihre Familie sie nicht besuchen darf.
Zhang erklärte: „Ich verlange dringend, dass das Untersuchungsgefängnis Chengdu die rechtswidrige Inhaftierung meiner Tante und anderer Falun-Dafa-Praktizierender sofort einstellt und meine Tante und alle anderen Falun-Dafa-Praktizierenden sofort und bedingungslos freilässt.“
Die Praktizierende Liu Yue (auch Liu Xiyue genannt) aus Yokohama: „Der Direktor der Öffentlichen Sicherheit der Provinz Liaoning, Zheng Yi, und andere haben ihre Macht missbraucht und das Gesetz verletzt. Ohne Haftbefehl oder Durchsuchungsbefehl befahlen sie ihren Untergebenen, die Falun-Dafa-Praktizierende Liu Cong zu durchsuchen und festzunehmen. Liu Cong wird seit drei Monaten illegal im Untersuchungsgefängnis Huludao in der Provinz Liaoning festgehalten. Ich hoffe aufrichtig, dass sie meine Schwester Liu Cong und alle inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden sofort freilassen.“
Der in Tokio lebende Praktizierende Zhang Yiwen forderte die sofortige Freilassung seiner illegal inhaftierten Mutter Wang Guaiyan aus der Stadt Baoji in der Provinz Shaanxi. Am 11. April 2024 wurde Wang Guaiyan von der Polizei des öffentlichen Sicherheitsbüros von Baoji gewaltsam aus der Wohnung einer anderen Praktizierenden verschleppt und im Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Baoji inhaftiert. Ihre Familie darf sie seitdem nicht besuchen. Am Morgen des 25. September fand gegen seine 61-jährige Mutter eine rechtswidrige Verhandlung vor dem Bezirksgericht Jintai statt, aber aufgrund unzureichender Beweise wurde kein Urteil verkündet. Die KPCh weigerte sich jedoch, sie freizulassen, und plant, sie erneut strafrechtlich zu verfolgen.
Dazu Zhang Yiwen: „Die KPCh befürwortet ‚Rechtsstaatlichkeit‘, führt jedoch überhaupt keine ordnungsgemäßen Gerichtsverfahren durch.“ Er forderte, dass die KPCh die Verfolgung sofort einstellt und seine Mutter und alle inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden freilässt.
Der in Japan arbeitende Falun-Dafa-Praktizierende Gong Jinjun sagte: „Ich werde mein Bestes tun, um meine Mutter so schnell wie möglich zu retten.“ Am 20. September wurde seine Mutter Yao Jiaxiu von der Polizei der Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan festgenommen und in der Stadt Xichang in der Provinz Sichuan inhaftiert. Ihrer Familie wurde ebenfalls nicht erlaubt, sie zu besuchen.
Hiroaki Maruyama, Ratsmitglied der Stadt Zushi
In seinem offenen Brief forderte Hiroaki Maruyama die KPCh auf, die Menschenrechte zu respektieren und die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden sofort einzustellen. Er forderte außerdem die sofortige Freilassung aller illegal inhaftierten Praktizierenden, die sofortige Einstellung der Zwangsorganentnahme an Lebenden und die bedingungslose Freilassung von Ding Yuande, Wang Guaiyan, Liu Cong und Zhong Fangqiong. In einem Interview sagte er: „Wir werden weiterhin intensiv daran arbeiten, dass diese Tragödie so schnell wie möglich beendet wird. Eine Regierung ohne Gewissen wird bald zusammenbrechen.“
Enver Tohti, ein ehemaliger chinesischer Chirurg, der jetzt in Großbritannien lebt
Enver Tohti las vor der chinesischen Botschaft eine Erklärung vor und legte sie in den Briefkasten der Botschaft. Er warnte die KPCh, dass sie ihr eigenes Grab schaufeln werde, wenn sie diese gut gemeinten Briefe weiterhin ignoriere und ihre üblen Taten nicht sofort einstelle. Außerdem, sagte er voraus, stehe der Zusammenbruch der KPCh kurz bevor. Auf die Frage, warum er an dieser Veranstaltung teilnehme, entgegnete Herr Tohti: „Weil die KPCh mir etwas schuldet, die KPCh-Regierung mir etwas schuldet und sie auch dem chinesischen Volk und der Welt etwas schuldet.“
Er erklärte, dass die KPCh Falun Dafa, ethnische Minderheiten und andere chinesische Bürger verfolge und sogar lebenden Menschen aus politischen Gründen und um Geld zu machen, Organe entnehmen lasse. Die Partei schulde dem Volk eine unbeschreibliche Menge an Blutschuld. Er ermutigte die Falun-Dafa-Praktizierenden mit den Worten: „Seien Sie nicht entmutigt! Wir kämpfen für Sie.“
An diesem Nachmittag nahm Tohti an einem Symposium mit dem Titel „Organraub betrifft jeden“ im öffentlichen Bürogebäude im Bezirk Nakano in Tokio teil. Dort sprach er über die Realität des Organraubs, der sich nicht nur in China, sondern auch weltweit ausbreitet, und forderte ein Ende dieser bösartigen Praxis. In seiner Rede sprach Tohti über seine persönlichen Erfahrungen in Bezug auf Organraub an lebenden Gefangenen in China, als er dort als Arzt tätig war. Er sprach auch darüber, dass es in China heute ein komplettes System für Organraub und -verteilung gibt: Big Data könne innerhalb von fünf Minuten nach passenden Organen suchen; Organraub und -handel seien zu einer Industrie geworden.
Ein Teilnehmer fragte, ob das häufige Verschwinden von Kindern in China in den letzten Jahren mit dem Organraub zusammenhänge. Tohti bestätigte, es gebe einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden und der zunehmenden Industrialisierung des Organraubs.
Laut dem kanadischen Menschenrechtsanwalt David Matas raubt die KPCh systematisch und in großem Umfang Organe von Gefangenen aus Gewissensgründen. Es gibt Beweise dafür, dass China jedes Jahr 60.000 bis 100.000 illegale Organtransplantationen durchführt, um riesige Profite zu machen. Die Hauptzielgruppe sind inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende.
Das Unabhängige Tribunal zur Untersuchung der erzwungenen Organentnahme an Gefangenen aus Gewissensgründen in China (auch bekannt als China-Tribunal), das monatelang in London in Großbritannien tagte, erließ im März 2020 ein endgültiges schriftliches Urteil: „In ganz China wird seit Jahren in erheblichem Umfang erzwungene Organentnahme durchgeführt, und Falun-Dafa-Praktizierende sind eine – und wahrscheinlich die wichtigste – Quelle der Organversorgung.“ Zu weiteren Entwicklungen erklärte das Tribunal: „Die konzertierte Verfolgung und medizinische Untersuchung von Uiguren ist neueren Datums, und es kann sein, dass zu gegebener Zeit Beweise für die erzwungene Organentnahme dieser Gruppe auftauchen.“
Liu Xiyue hält auf dem Symposium eine Rede
Die Falun-Dafa-Praktizierende Liu Xiyue sprach ebenfalls auf dem Symposium und rief zur Rettung ihrer Schwester Liu Cong auf, die in China illegal inhaftiert ist.
Liu sagte, dass sie jeden Tag darüber nachdenke, was sie tun könne, um ihre Schwester zu retten. Immer wenn sie an ihre Schwester denke, schmerze es sie. „Meine Schwester wurde schon einmal illegal vor Gericht gestellt. Als sie nach vier Jahren Haft freigelassen wurde, musste sie sich einem Bluttest unterziehen. Angesichts ihres Alters mache ich mir große Sorgen, dass sie zum Ziel von Zwangsorganentnahmen wird“, so Liu. Sie hoffe, dass immer mehr Japaner von der Verfolgung der Falun-Dafa-Praktizierenden erfahren und die Forderung nach Freilassung der Praktizierenden, darunter auch ihrer Schwester, aus der Haft in China unterstützen.