(Minghui.org) Lange Zeit konnte ich mich nicht von einer Anhaftung lösen. Ich war darüber verärgert, dass manche Praktizierenden sich nicht gemäß den Anforderungen des Fa verhielten; gerade bei einigen fleißigen Praktizierenden störten mich die bestimmten Anhaftungen, die ich wahrnahm.
Wenn ich mit gewöhnlichen Menschen (einschließlich Mitgliedern meiner Familie, die keine Praktizierenden sind) in Kontakt komme und ihre Unzulänglichkeiten sehe, schaue ich normalerweise nach innen, um zu sehen, ob diese Probleme auf mich zutreffen. Bei ihnen beschwere ich mich nicht. Warum kann ich dann andere Praktizierende nicht einfach mit Nachsicht behandeln?
Jemand, der 20 Jahre lang Falun Dafa praktiziert hat, begann vor kurzem, sich zu beschweren und zu sagen, dass dies und jenes die Schuld von jemand anderem sei. Ich dachte, dass das Fa in dieser Hinsicht doch ganz klar sei und fragte mich, warum diese Person nicht nach innen schaute.
Eines Tages hörte ich im Radio Minghui „Die Beseitigung der Kultur der Kommunistischen Partei Chinas“. Plötzlich hatte ich einen Lichtblick: Die Parteikultur störte mich und andere Praktizierende.
Warum kann ich gegenüber anderen Praktizierenden nicht nachsichtig sein? Wir wissen vom Fa, dass unsere gut kultivierte Seite abgetrennt ist. Was wir sehen, sind die menschlichen Anhaftungen, die beseitigt und berichtigt werden müssen.
In der Parteikultur wollen wir immer recht haben – was auch immer passiert, es ist immer die Schuld der anderen. Die Partei ist immer großartig, glorreich und richtig. Nach der traditionellen Kultur weichen diejenigen, denen es an Demut fehlt, von den Anforderungen des Fa ab. Anstatt nach außen zu schauen und anderen die Schuld zu geben, sollte man nach innen schauen und sich selbst kultivieren.
Der Parteikultur zufolge sollten alle Menschen auf dieselbe Weise denken und die Dinge verstehen. Das geht zu weit und übersieht die Vielfalt und Offenheit, die in der traditionellen Kultur zu finden sind. Es steht nicht im Einklang mit dem Fa, das besagt, dass es auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Auffassungen gibt. Auch die Praktizierenden befinden sich auf verschiedenen Ebenen.
Die Parteikultur ist einseitig – die bestehenden Normen werden allen aufgezwungen. Wir sollten das Fa nicht benutzen, um über andere Praktizierende zu urteilen, weil sich jeder einzelne auch auf einer anderen Ebene befindet und kultiviert.
Die langjährige Praktizierende, die oft sagte, dass die Schuld bei anderen liege, lernte, nach innen zu schauen und andere nicht zu hassen. Oft ärgerte ich mich über ihr Verhalten und verurteilte sie zuerst, bevor ich selbst nach innen schaute. Nun erkenne ich, dass ich nicht bedingungslos nach innen geschaut hatte. Der Meister arrangierte alles so, dass ich meine eigene Anhaftung erkennen konnte.
Der Meister sagt:
„Wie groß das Unrecht auch sein mag, vor dem du stehst, du sollst damit gelassen umgehen können, ohne das Herz zu bewegen, ohne eine Ausrede für dich zu suchen. Bei vielen Sachen brauchst du sogar nicht einmal zu argumentieren, denn es gibt keinen einzigen Zufall auf dem Weg deiner Kultivierung. Vielleicht wurde das, was dich bei dem Gespräch gestört hat, oder der Faktor hinter dem Konflikt, der deine Interessen antastet, vom Meister herbeigeschafft. Vielleicht hat man etwas gesagt, was dich gereizt und deinen Schmerzpunkt getroffen hat, erst dann fühlst du dich gereizt. Vielleicht hat man dir wirklich ein Unrecht angetan, aber es kann sein, dass nicht er diesen Satz gesagt hat, sondern ich. (Alle lachen) In dem Moment will ich doch sehen, wie du damit umgehst. Wenn du in dem Moment mit ihm streitest, ist es nicht anders, als wenn du mit mir streitest.“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)
Wir sollten erkennen, dass die Praktizierenden unterschiedlich sind. Jeder (auch wir selbst) hat seine eigenen Anhaftungen, eine eigene Ausprägung von Anhaftung, unterschiedliche Auffassungen von den Prinzipien des Fa, unterschiedliche angeborene und erworbene Eigenschaften. Diese Unterschiede zuzulassen, kann uns helfen, gegenüber anderen Praktizierenden nachsichtig zu sein. Es kann uns helfen, uns selbst loszulassen und jedem und allem, was uns widerfährt, mit Gleichmut zu begegnen.
Der Meister arrangiert alles und hilft uns, Karma zu beseitigen, uns zu läutern und unsere Ebene zu erhöhen. Das Nach-innen-Schauen ist ein wunderbares Mittel, um zu erkennen, dass Menschen und Dinge, denen wir begegnen, nicht zufällig, sondern für uns arrangiert sind. Die Mängel der anderen Person spiegelt unsere eigenen Anhaftungen wider. Der Meister hat die bestmögliche Lösung arrangiert, um jeden Schüler zu erretten.
Dies ist mein jetziges persönliches Verständnis, das ich weitergeben möchte.