(Minghui.org) Letztes Jahr im Spätherbst litt ich unter schwerem Krankheitskarma mit hohem Fieber, Husten, Schwäche, Schwindel und trockenem Mund. Ich war unfähig zu kochen und konnte drei Tage lang nichts essen. Jedes Mal, wenn ich mich an etwas erinnerte, war mir zum Weinen zumute. Da ich es auch nicht schaffte, das Fa zu lesen, hörte ich mir die Audio-Vorträge des Meisters an.
Nachdem zwei Mitpraktizierenden aufgefallen war, dass ich mehrere Tage lang nicht zum Fa-Lernen in der Gruppe gekommen war, besuchten sie mich. Kaum sagte eine etwas, begann ich hemmungslos zu weinen. Ich sagte: „Ich möchte einfach nur alleine sein und mir die Seele aus dem Leib weinen.“ Eine Praktizierende erwiderte: „Das bist nicht du, die weinen will! Denk‘ an nichts. Lasst uns das Fa lesen.“
Wir lasen am Vormittag zwei Lektionen im Zhuan Falun und zwei weitere am Nachmittag. Am Abend kamen sie noch einmal und wir lasen eine weitere Lektion. So ging es fünf Tage lang weiter, wobei wir auch aufrichtige Gedanken aussandten. Es ging mir täglich ein bisschen besser.
Obwohl ich mich besser fühlte, hatte ich mich noch nicht vollständig erholt. Jeden Tag schaute ich nach innen und suchte nach den Anhaftungen, die das Krankheitskarma verursacht hatten. Glücklicherweise fand ich sie, dachte aber, dass es da noch mehr geben musste. Mir wurde klar, dass ich den Groll gegenüber meiner Schwiegertochter und ihrer Mutter noch nicht ganz losgelassen hatte. Durch das Fa-Lernen konnte ich schließlich den Hass, den ich für sie empfand, loslassen. Als ich diesen Eigensinn gefunden hatte, entfernte der Meister die schlechten Dinge von mir.
Meine Schwiegertochter und ich wohnten im selben Innenhof und mein Sohn arbeitete viele Jahre lang in einer anderen Stadt. Vor dem Tod meines Mannes lebten wir jeder unser eigenes Leben und hatten unser eigenes Einkommen. Mein ältester Enkel lebte seit seinem dritten Lebensjahr bei uns. Wir sorgten für sein Essen, seine Kleidung und die Dinge des täglichen Bedarfs. Als ich 60 Jahre alt war, wurde mein Mann krank und starb. Er hinterließ mir eine hübsche Geldsumme, die für den Rest meines Lebens reichen konnte. Bevor er starb, sagte er zu mir: „Du wirst jetzt kein Einkommen mehr haben, denn du kannst nicht für deinen Lebensunterhalt arbeiten gehen. Gib dieses Geld nicht unseren Kindern, behalte es für dich.“
Ein Jahr nach dem Tod meines Mannes bat mich meine Schwiegertochter um das Geld. Sie verlangte es regelrecht. Als ich mich weigerte, wurde sie wütend und sprach nicht mehr mit mir. Zu dieser Zeit hatte ich meine Anhaftung an Geld noch nicht beseitigt, aber ich hatte keine andere Wahl, als es ihr zu geben. Nachdem ich ihr das Geld gegeben hatte, kamen eines Tages ihre Eltern zu Besuch und sagten, sie wollten mir einen neuen Mann suchen. Ich wurde wütend und sagte: „Wollt ihr mich schikanieren? Erst habt ihr das Geld bekommen und jetzt wollt ihr mich auch noch aus meinem Haus rauswerfen!“ Ich fing an, sie zu hassen. Als ihre Mutter kam, ignorierte ich sie. Meine Schwiegertochter war wütend auf mich.
Die anderen Praktizierenden versuchten, mich zu bewegen, nach dem Fa zu handeln und mich nicht auf das Niveau der beiden Frauen herabzulassen. Einer sagte: „Deine Schwiegertochter hilft dir bei der Kultivierung. Nichts ist zufällig. Alles ist arrangiert.“ Ich wusste das, aber ich entsprach nicht den Anforderungen des Meisters. Die anderen Praktizierenden machten sich Sorgen um mich.
Eine Praktizierende erinnerte mich oft daran: „Kultiviere dich selbst, und lass' dich nicht auf das Niveau deiner Schwiegertochter herab. Du hast nur wenig mit Menschen außerhalb deiner Familie zu tun. Wenn deine Schwiegertochter keine Konflikte für dich schaffen würde, wie könntest du dich dann kultivieren?“ Mir war klar, dass das stimmte. Wenn ich mich fleißig kultivierte, würde meine Schwiegertochter für Konflikte sorgen und mich wütend machen. Mir war dann bewusst, dass ich wütend wurde, hielt aber an meinen Anschauungen fest. Ich wollte bisher immer andere ändern, aber nicht mich selbst. Immer wenn ich eine Prüfung nicht bestand, erinnerten mich die anderen Praktizierenden daran, mich zu kultivieren.
Da ich das Gefühl hatte, dass es zwischen mir und den anderen Praktizierenden eine Kluft gab, verlängerte ich die Zeit des Fa-Lernens. Früher habe ich das Fa eine Stunde lang gelesen, nachdem ich am Übungsplatz eine Lektion gelernt hatte. Als ich mit dem Praktizieren begann, war ich Analphabetin. Später, als ich jedes Wort im Zhuan Falun lesen konnte, lernte ich das Fa sehr intensiv.
Ich bat einen Praktizierenden, mir alle Schriften des Meisters zu kopieren, und begann sie zu lesen. Es gab viele Worte, die ich nicht kannte. Wenn niemand in der Nähe war, den ich fragen konnte, überging ich sie einfach. Wenn mein Enkel zu Hause war, fragte ich ihn. Ich las die Bücher in chronologischer Reihenfolge. Manchmal schaffte ich 30 oder 40 Seiten, maximal 50. Allmählich konnte ich die Fa-Prinzipien verstehen, die ich früher nicht verstand. Im Gegensatz zu anderen Praktizierenden, die ein Buch pro Tag lesen können, schaffte ich nur ein paar Seiten.
Im letzten Winter habe ich alle Bücher des Meisters erneut gelesen. Je öfter ich sie las, desto mehr mochte ich sie. Der Meister half mir, die Wörter zu lesen, die ich nicht kannte. Jetzt gibt es nur noch sehr wenige Wörter, die ich nicht kenne. Als der Meister den Artikel Warum gibt es die Menschheit veröffentlichte, las ich ihn anfangs einmal am Tag. Andere Praktizierende konnten ihn in ein paar Minuten lesen, aber ich brauchte eine halbe Stunde. So habe ich ihn über zwei Monate lang gelesen.
In den letzten zwei Jahren habe ich alle Dafa-Bücher dreimal gelesen und studiere weiterhin jeden Tag das Zhuan Falun. Durch das Fa-Lernen hat sich mein Charakter verbessert und ich bin nicht mehr verärgert, wenn ich meine Schwiegertochter treffe. In der Vergangenheit fühlte ich mich unwohl, wenn ich sie sah. Weil ich mich geändert habe, hat sie sich auch geändert. Dann ergriff sie die Initiative und redete wieder mit mir. Inzwischen habe ich auch meinen Hass auf ihre Mutter losgelassen.
Warum habe ich meine Schwiegertochter gehasst? Nutzt der Meister nicht die Menschen um mich herum, um meinen Charakter zu verbessern? Anstatt mich zu erhöhen, schob ich die Chancen beiseite. Wenn ich meine Schwiegertochter hasse, hasse ich dann nicht auch den Meister? Als meine Schwiegertochter dieses Jahr zu mir nach Hause kam, saßen wir zusammen und unterhielten uns. Als ich mich erhöhte, verschwand auch die Unzufriedenheit in unserer Familie.
Mein Sohn arbeitet schon seit vielen Jahren auswärts. In den letzten zwei Jahren arbeitete meine Schwiegertochter ebenfalls auswärts. Da keiner von beiden zu Hause war, habe ich ihnen geholfen, unseren Verwandten und Nachbarn Geschenke zu machen. Meine Schwiegertochter war in der Vergangenheit nicht bereit, mir Geld zu geben und hat mir nie etwas gekauft. Doch seit ich den Groll losgelassen habe, kauft sie mir Dinge und gibt mir Geld. Ich spüre wirklich das Glück, vom Fa umgeben zu sein.
Obwohl ich nie zur Schule gegangen bin, weiß ich, was richtige Umgangsformen sind. Aber ich gebe mich nicht gern geschlagen. Weil ich nicht gebildet bin, habe ich bisher nur Dafa-Bücher gelesen. Als ich sah, wie die anderen Praktizierenden das Zhuan Falun und das Hong Yin von Hand abschrieben, wurde ich neidisch, weil ich nicht schreiben konnte. Ich wurde wütend, als eine Praktizierende erwähnte, wie viele Seiten der Dafa-Bücher sie an diesem Tag abgeschrieben hatte.
Eines Tages sagte ich zu einer Praktizierenden: „Ich könnte euch wirklich beißen, weil ihr die Bücher abschreibt.“ Ich dachte doch nicht, dass das falsch war, so etwas zu sagen. Die Praktizierende versuchte, mich zu beruhigen: „Du kannst mehr Fa lesen, wenn du nicht weißt, wie man die Bücher abschreibt. Das ist das Gleiche.“ Aber ich war immer noch wütend und weigerte mich, zu irgendeinem Praktizierenden nach Hause zu gehen. Stattdessen blieb ich daheim und lernte weiter das Fa.
Ich hörte zu, wenn die anderen Hong Yin lasen, aber ich fühlte mich sehr unwohl dabei. Ich hasste mich dafür, dass ich nicht lesen konnte. Die Praktizierenden rieten mir, das Buch zu lesen, und versprachen, mir die Wörter beizubringen, die ich nicht kannte. Ich versuchte, Wort für Wort zu lesen, aber ich war traurig, wenn ich darüber stolperte. Manchmal wurde ich wütend, und manchmal weinte ich auch. Ich war neidisch auf die Praktizierenden, die gebildet waren, und hasste meine Eltern dafür, dass sie mich nicht zur Schule hatten gehen lassen.
Die anderen Praktizierenden sagten, sie verstünden, wie ich mich fühle. Einer meinte: „Du verstehst alles – du bist nur nicht zur Schule gegangen. Der Meister hat das für dich arrangiert. Wenn du gebildet wärst, wäre es vielleicht nicht so einfach für dich gewesen, dieses Fa zu erhalten.“ Aber egal, was sie sagten, ich war immer noch ärgerlich und neidisch.
Als ich weiter das Fa lernte, verstand ich, dass der Groll gegen meine Eltern und die Praktizierenden bedeutete, dass ich dem Meister grollte. Ich sollte mich nur auf die Kultivierung konzentrieren. Dann würde mir der Meister schon helfen. Es gibt einen Grund, warum ich nicht gebildet bin.
Inzwischen habe ich den Neid völlig losgelassen, wenn ich sehe, wie die Praktizierenden das Fa abschreiben. Als ein Praktizierender mich fragte: „Bist du immer noch neidisch, wenn du uns beim Abschreiben des Fa siehst?“ sagte ich lächelnd: „Ich bin nicht mehr neidisch. Weil ich mich jeden Tag in das Fa vertieft habe, haben die Fa-Grundsätze meinen Eigensinn weggeschmolzen. Allmählich spüre ich die außergewöhnliche Schönheit des Praktizierens von Falun Dafa.“
Obwohl ich schon über 70 bin, gehe ich immer noch sehr zügig. Die Leute fragen mich oft: „Sie gehen wie ein junger Mensch. Wie alt sind Sie?“ Wenn ich ihnen dann erzähle, dass ich über 70 bin, sagen sie: „Sie sehen gar nicht so alt aus.“ Dann erkläre ich ihnen, dass das daran liegt, dass ich Falun Dafa praktiziere und frei von Krankheiten bin.
Ich bin dem Meister dankbar, dass er mir das Lesen beigebracht und mich angeleitet hat, das Fa zu bekommen und mich zu kultivieren. Ich muss noch fleißiger sein, mich weiter erhöhen, die drei Dinge gut machen und mit dem Meister nach Hause zurückkehren.