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[Fa-Konferenz in Australien 2024] Meinen Egoismus wegkultivieren

12. November 2024 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in Australien

(Minghui.org) Ich grüße den verehrten Meister! Ich grüße meine Mitpraktizierenden!

Ich praktiziere Falun Dafa seit 13 Jahren. Im vergangenen Jahr nutzte der Meister mehrere Situationen in verschiedenen Umgebungen während der Projekte für Dafa dazu, mir meine Anhaftungen aufzuzeigen und meine Dämon-Natur zu entlarven. Ich möchte einige meiner Erfahrungen mit euch teilen.

Meine Anhaftung ans Tageslicht gebracht

Die größte Anhaftung, mit der ich mich in letzter Zeit auseinandersetze, ist mein „Ego“, das während der letzten Shen-Yun-Saison deutlich sichtbar aufgetreten ist. Ich war selbst überrascht, dass es oft in Form von „Selbstrechtfertigung“ und dem Gedanken „Ich habe Recht“ auftauchte und, um ehrlich zu sein, ziemlich peinlich war. Ehe ich mich versah, fing ich an zu streiten oder reagierte unangemessen. Noch bevor ich die Worte ausgesprochen hatte, war mir klar, dass ich mich so nicht verhalten sollte. Es war fast so, als würde ich mich außerhalb meines Körpers beobachten und mich fragen, wer diese Person sei. Das kam mehrmals vor, hauptsächlich dann, wenn eine herausfordernde Situation auftrat.

Einmal versuchte einer der Mitglieder von Shen Yun zu ergründen, warum es wiederholt Probleme mit unseren Bussen gab. Sogleich trat der Selbstschutzmechanismus meines Egos in Aktion: Ich versuchte mich zu rechtfertigen, dass einige Dinge außerhalb unserer Kontrolle lägen. Sobald ich diese Worte ausgesprochen hatte, bemerkte ich, dass eine Mitarbeiterin des Veranstaltungsortes, mit der ich am Vortag zu tun gehabt hatte, aufmerksam zuhörte. Ihr Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie den Respekt vor mir verloren hatte. Ich erkannte sofort, dass ich falsch lag, mein Benehmen daneben war und überhaupt nicht dem Verhalten eines Kultivierenden entsprach.

Bei einer anderen Gelegenheit hatten die Shen-Yun-Künstler vor der ersten Aufführung einen freien Tag und ich ging mit einem von ihnen, den ich persönlich kannte, auf Besichtigungstour. Er erzählte mir eine Menge Dinge, die für mich neu waren. Zwar handelte es sich nicht um vertrauliche Informationen, jedoch in der Tat faszinierende Fakten und Geschichten. Einige Zeit später gab ich in einem vertraulichen Gespräch mit meiner Frau und zwei Mitpraktizierenden einige dieser Informationen an sie weiter. Ich sprach in einem selbstherrlichen und beinahe autoritären Ton.

Anschließend wies mich meine Frau darauf hin, dass ich in einem äußerst ich-bezogenen Ton gesprochen hätte. Sie sagte so etwas wie: „Du scheinst dich wohl für etwas Besonderes zu halten, da man dir diese Dinge gesagt hat, und willst dich damit wichtigmachen.“ Dann betonte sie, dass Egoismus ein sehr unattraktiver Charakterzug sei. Ihre Kritik war nicht sehr angenehm, aber es waren wahre Worte. Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass es nicht nur unattraktiv, sondern ziemlich hässlich war, und ich war angewidert von meinem Verhalten und dieser Charaktereigenschaft.

Nach der Abreise der Shen-Yun-Gruppe bat ich den Meister aus tiefstem Innern, mir zu helfen, meine Anhaftung an den Egoismus und dem Wunsch nach Selbstbestätigung loszulassen. Nach all den Jahren musste ich sie in der Tat beseitigen! Ich ahnte nicht, dass mir der Meister kurz darauf eine Gelegenheit arrangieren würde.

Mich in meinem Arbeitsumfeld kultivieren

Zwei Wochen nach den Shen-Yun-Aufführungen änderte sich mein Arbeitsumfeld und ich bekam eine neue Aufgabe zugeteilt. Es handelte sich nicht um eine Position, die ich für gewöhnlich anstrebte. Sie lag jedoch in meiner Kompetenz, da ich etwas Ähnliches schon einmal in einem kleineren Rahmen gemacht hatte. In meiner vorherigen Position wurde ich als Experte angesehen, was natürlich mein Ego aufblähte. Aber in dieser neuen Position behandelte man mich so ziemlich als Amateur.

Zunächst schien alles gut zu laufen, da ich neu war und noch nicht alles wissen musste. Nach einiger Zeit fiel mir jedoch auf, dass mein Chef mit mir allmählich die Geduld verlor, da ich die Aufgaben nicht schnell oder gut genug erledigte. Er fing an, herablassende Bemerkungen zu machen, die seine Frustration über meine Leistung offenlegten.

Als ich meiner Frau von diesen Herausforderungen erzählte, erinnerte sie mich daran, dass ich den Meister gebeten hatte, mir zu helfen, mein Ego loszuwerden, und der Meister mich scheinbar erhört hatte. „Du hast den Meister um Hilfe gebeten, eine große Anhaftung zu beseitigen. Dachtest du, das würde sich einfach gestalten?“, gab sie zu bedenken.

Wir tauschten unser Verständnis über die folgenden Worte des Meisters aus:

„(…) eine drei Fuß dicke Eisschicht ist nicht das Ergebnis eines einzigen Frosttages.“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)

Wir sprachen darüber, dass das Ego wie ein meterhoher Eisblock sein kann, den man Stück für Stück abtragen muss, bis er ganz verschwunden ist.

Das half mir, mir vor Augen zu halten, dass diese herausfordernde Umgebung, in der ich mich manchmal gedemütigt fühlte, eine vom Meister arrangierte wertvolle Kultivierungsumgebung darstellte. Manchmal übermittelte mir meine Frau während der Arbeit eine Textnachricht und erkundigte sich nach meinem Befinden. Auf meine Antwort, es sei ziemlich hart, schickte sie mir eine Emoji mit einem Eisblock oder den Worten „abtragen, abtragen, abtragen“ als Erinnerung, es sei gut für meine Kultivierung. Das entwickelte sich zu einer Art Scherz zwischen uns, ermahnte mich aber, wenn es bei der Arbeit Pässe zu überwinden gab.

Mehrere Monate lang fühlte ich mich auf der Arbeit wie die Person, die der Meister in den Audiovorträgen erwähnte, deren Herz wie ein Hase in der Brust herumraste. In meiner Brust schien eine ganze Kolonie von Hasen herumzurasen!

Nach einer Weile dämmerte es mir, dass meine Anhaftung an das Ego angerührt worden war. Es gab Tage und sogar Wochen, in denen mein Chef mir klar machte, dass ich seinen Ansprüchen nicht genügte und er enttäuscht war, dass er mir die Dinge mehr als einmal sagen musste. Manchmal blaffte er mich an, wenn ich ihn etwas fragte: „Das habe ich Ihnen bereits gesagt!“ Das kratzte definitiv an meinem Ego.

Es brachte mich auch dazu, mein Verhalten gegenüber meiner Mutter zu reflektieren. Mein Vater war einige Jahre zuvor verstorben. Sie hatte sich in vielen Angelegenheiten auf ihn verlassen, auch hinsichtlich der Bedienung des Mobiltelefons oder des Computers. Nach seinem Tod erbat meine Mutter in dieser Angelegenheit oft meine Hilfe. Manchmal wiederholten sich dieselben Fragen, was äußerst frustrierend war. Auf einmal begriff ich, dass ich sie genauso behandelt hatte, wie man mich jetzt am Arbeitsplatz behandelte. Ich sollte meine Mutter barmherziger behandeln. Auch meinem Chef gegenüber sollte ich barmherziger sein. Seine Ungeduld spiegelte lediglich den Druck wider, der als Vorgesetzter auf seinen Schultern lastete.

Die langwierigen Monate in meiner neuen Position waren eine zutiefst demütigende Erfahrung und eine großartige Gelegenheit, NICHT Recht zu haben und mich NICHT zu rechtfertigen, eine Ermahnung, dass ich mich damit auseinandersetzen und sie als Kultivierender betrachten musste. Die Intensität dieses Umfelds sowie die beständige Erinnerung, dass sie ein Bestandteil meines Kultivierungsweges war, halfen mir durchzuhalten. Würde ich mich nicht kultivieren, hätte ich schon vor Monaten aufgegeben und die Gelegenheit, mich zu erhöhen, verpasst.

In dieser Zeit gelang es mir, meinem Chef die Fakten näherzubringen. Ich bat ihn darum, freinehmen zu dürfen, um meinen Abgeordneten während der Arbeitszeit im Rahmen unserer Regierungsarbeit zu besuchen. Mein Chef musste wohl gedacht haben, dass ich mich nach einer anderen Stelle umsehen wollte, deshalb legte ich ihm die Gründe für den Besuch meines Abgeordneten dar und erzählte ihm von Falun Dafa und der Verfolgung. So ergab sich auf natürliche Weise eine Gelegenheit zur Erklärung der wahren Umstände. Später schenkte ich ihm eine Origami-Lotusblume für seine Tochter, was er sehr zu schätzen wusste.

Schließlich endete die Stelle früher als erwartet. Später tauschte ich mich mit einer Mitpraktizierenden darüber aus, wie sehr ich kritisiert worden war, weil ich meine Arbeit nicht schnell genug abgeliefert hatte und sehr viele Überstunden machen musste.

Die Praktizierende übermittelte mir folgenden Auszug aus einer Fa-Erklärung des Meisters:

„Nachdem ihr in all diesen Jahren so viele Erfahrungen gemacht habt, habt ihr alle zutiefst erkannt, dass es bei allen Dafa-Jüngern in allen Berufen, einschließlich der Dafa-Jünger in den Medien, folgendermaßen ist: Wer sich bei der eigenen Kultivierung wirklich am Riemen reißt, kann bei vielen Dingen die doppelte Leistung mit halbem Aufwand erreichen. Deshalb dürfen wir die Kultivierung nicht auf die leichte Schulter nehmen; sie steht absolut an erster Stelle.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz von NTD Television und Epoch Times im Jahr 2018, 27.10.2018)

Nachdem ich dieses Zitat gelesen hatte, schämte ich mich. Jeden Tag kam ich nach einem zehn- oder zwölfstündigen Arbeitstag nach Hause, fühlte mich geistig erschöpft und dachte, dass ich Zeit bräuchte, um abzuschalten und mich zu entspannen. Das hatte zur Folge, dass ich weder mit dem Fa-Lernen noch mit den Übungen Schritt halten konnte. Obwohl ich wusste, dass die Arbeitsumgebung ein Arrangement des Meisters für meine Kultivierung war, wollte ich mich zu Hause entspannen, anstatt mich auf die Dinge zu konzentrieren, die mir wirklich Energie gaben – nämlich das Fa-Lernen und Praktizieren der Übungen.

Ab da achtete ich darauf, jeden Tag nach dem Aufstehen die Übungen zu machen und das Fa zu lesen, und blockte sämtliche Ausreden ab.

Sich während der Regierungsarbeit kultivieren

Während ich die schwierigen Prüfungen bei der Arbeit bewältigte, wirkte ich zugleich an verschiedenen Projekten für Falun Dafa mit. Zu Beginn dieses Jahres bestand eine unserer Prioritäten darin, vermehrt mit der Regierung zusammenzuarbeiten, damit sie ein besseres Verständnis für Falun Dafa und die Verfolgung in China entwickeln konnte. In meiner Gegend schienen die Dinge nur schleppend voranzukommen – das war zumindest meine Wahrnehmung – und nicht viel zu passieren. Aber dann änderte ich meine Denkweise und beschloss, damit aufzuhören, mich zu beklagen, und stattdessen aktiv zu werden.

Ich besprach mich mit anderen Praktizierenden über ihre Vorgehensweise, ihre lokalen Abgeordneten zu erreichen, und erhielt die Rückmeldung, dass viele von ihnen keine Ahnung hatten, wo sie anfangen oder welche Schritte sie unternehmen sollten. Die Erwartung, das Büro eines Abgeordneten mit einem Schreiben aufzusuchen oder ihren Abgeordneten zu bitten, sie zu unterstützen, schien nicht effektiv oder angemessen.

Etwas musste sich an unserem Ansatz ändern und mir wurde klar, dass ich proaktiv handeln musste, um eine positive Veränderung herbeizuführen. Ich hielt es für logisch, auf lokaler Ebene damit anzufangen, unsere Praktizierenden dazu zu befähigen.

Da ich Erfahrung mit der Durchführung von Workshops für meine Kunden hatte, bot ich mich an, Workshops für lokale Praktizierende durchzuführen, da nach meinem Verständnis dieses Format allen Interessenten helfen würde, gemeinsam dazuzulernen. Der erste Workshop verlief sehr strukturiert. Wir legten unsere kurz- und langfristigen Ziele fest und erarbeiteten Strategien, die es den Praktizierenden erleichtern sollten, sich mit ihren Abgeordneten zu treffen.

Mehrere westliche, chinesische und vietnamesische Praktizierende, die Englisch sprechen konnten, nahmen daran teil. Wir tauschten uns auch über unsere Blockaden aus. Ein Praktizierender erwähnte, seine Herausforderung bestehe nicht darin, seinen Abgeordneten zu besuchen, sondern vielmehr darin, etwas von ihm zu erbitten. Das war ein entscheidender Moment, denn er machte deutlich, dass wir unseren Ansatz neu überdenken mussten.

Wir veranstalteten alle zwei Wochen Workshops und es kamen immer mehr Leute dazu. Die Workshops wurden zwangloser, was den Praktizierenden die Möglichkeit gab, über ihre individuellen Umstände und die spezifische Unterstützung, die sie benötigten, zu sprechen. Der gesamte Prozess war eine neue Erfahrung für uns und half uns allen, uns gemeinsam zu erhöhen.

Eine wichtige Lektion für mich bestand darin, die Kontrolle über das Format und die Struktur des Workshops aufzugeben und stattdessen ein Umfeld zu schaffen, in dem kein Praktizierender beurteilt oder kritisiert wurde. Wir luden die Teilnehmer ein, ihre Ängste und Anhaftungen offenzulegen, damit wir uns ihrer gemeinsam und mit Güte annehmen konnten. Auf diese Weise fühlten sich die Teilnehmer sicher und wohl, um offen über ihre Herausforderungen und Hindernisse zu sprechen.

Wir besprachen die individuelle Situation eines jeden Praktizierenden, wieviel Kontakt er in der Vergangenheit mit seinem Abgeordneten gepflegt hatte, sowie das Ergebnis und Vorschläge, was in jedem spezifischen Fall zu tun sei. Jede Situation unterschied sich von den anderen. Beispielsweise wusste eine Praktizierende nicht, wie sie mit ihrem Abgeordneten das Gespräch anfangen sollte, deshalb veranstalteten wir ein Rollenspiel vor allen Anwesenden. Das stellte anfangs für die Praktizierende aufgrund ihrer Introvertiertheit eine enorme Herausforderung dar, aber durch die Unterstützung und positiven Vorschläge der anderen gewann sie mehr Selbstvertrauen.

Später erzählte sie, dass sie sich mit ihrem Abgeordneten getroffen habe, als er in ihrem Einkaufszentrum eine Veranstaltung abhielt. Sie sei mit einem Mitarbeiter des Abgeordneten ins Gespräch gekommen und habe sofort einen persönlichen Kontakt geknüpft, der ihr später ein Treffen mit dem Abgeordneten ermöglichte.

Die geballte Weisheit aller anwesenden Praktizierenden, die Vorschläge machten, war erstaunlich. Zahlreiche konstruktive Ideen wurden zusammengetragen und übten einen positiven Effekt auf die Praktizierenden aus, sobald ihnen konkrete Maßnahmen oder Ansätze zur Verfügung standen, die authentisch und nicht aufdringlich waren. Die Ergebnisse stellten sich fast sofort ein. Da die Teilnehmer jede Woche wiederkamen und über ihre positiven Erfahrungen oder die Äußerungen ihrer Abgeordneten austauschten, schien ein Stein ins Rollen gekommen zu sein.

Immer mehr Praktizierende stellten sich erfolgreich bei ihren Abgeordneten vor und knüpften Beziehungen – alles verlief sehr natürlich. Die umfassendere Strategie regte zu Diskussionen an, zu welcher Art von Gemeinschaftsveranstaltungen Praktizierenden beitragen könnten, da uns bewusst geworden war, dass noch sehr viel Potential vorhanden war.

Ein Abgeordneter äußerte, er würde uns in der Gemeinde nicht sehen. Deshalb bildete eine Gruppe Praktizierender ein Team, das damit begann, Stände auf Märkten und örtlichen Gemeindeveranstaltungen zu buchen, an denen Falun Dafa vorgestellt und das Falten von Origami-Lotusblumen angeboten werden sollte. Solche Aktionen hatten wir bereits vor mehreren Jahren durchgeführt, die jedoch allmählich im Sand verlaufen waren, da wir mit anderen Projekten beschäftigt waren. Das gab den nicht-englisch-sprechenden Praktizierenden die Möglichkeit, sich bei den Veranstaltungen einzubringen, indem sie die Übungen vorführten oder Flyer verteilten, während andere Praktizierende mit den Eltern über Falun Dafa sprachen und deren Kinder lernten, Lotusblumen zu falten.

Dies bot eine großartige Möglichkeit, die gesamte Gruppe der Praktizierenden miteinzubeziehen und lokal zusammenzuarbeiten. Viele Abgeordnete nehmen an großen Gemeindefesten in ihrer Region teil. Unsere Teilnahme gab uns die Gelegenheit, sie zu treffen, da wir bereits auf dem Fest oder Markt waren.

Nach Beendigung der Workshops bekundeten mehrere Praktizierende, sie seien sehr hilfreich gewesen, und dankten mir für mein Engagement. Ich freute mich über diese Komplimente und war der Meinung, ich hätte zu einem guten Ergebnis beigetragen, da ich gleich zu Beginn proaktiv gehandelt hatte, als alles zu stagnieren schien.

Kurz nach unseren Workshops begaben sich mehrere Praktizierende aus Queensland zu organisierten Veranstaltungen in Canberra. Aufgrund meiner Arbeitssituation konnte ich nicht mitfahren. Später berichteten einige der Praktizierenden, die nach Canberra gereist waren, während des lokalen Fa-Lernens über ihre Erfahrungen. Eines der Vereinsmitglieder erzählte von den positiven Ergebnissen anderer erfolgreicher Aktivitäten. Während ich diesen ermutigenden Geschichten zuhörte, fühlte ich mich unausgeglichen, saß etwas gleichgültig da und starrte auf den Boden. Meine Frau, die neben mir saß, bemerkte sofort mein verändertes Verhalten.

Sie fragte mich, was los sei. Schließlich bekannte ich, dass ich tief im Innern das Gefühl hatte, dass ich in Canberra an vorderster Front dabei sein sollte. Meiner Ansicht nach hatte ich zum Erfolg beigetragen, aber nun schienen die Praktizierenden, die dort gewesen seien, alle Lorbeeren geerntet zu haben.

Ich erkannte, dass einmal mehr meine Dämon-Natur zum Vorschein gekommen war, begleitet von meinen Anhaftungen wie Neid, Egoismus und dem Wunsch nach Selbstbestätigung. Ich strebte nach einer Art von Anerkennung für mein Engagement in der Regierungsarbeit, anstatt es als meine Pflicht als Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung zu betrachten. Als ich mich näher mit der Frage beschäftigte, warum ich so reagierte, zeigte sich, dass ich bei all den Komplimenten über die Durchführung der Workshops zugelassen hatte, dass sie mein Ego und meine Selbstherrlichkeit genährt und ich den Gesamtfortschritt unseres Teams als Ganzes in etwas über mich selbst verwandelt hatte.

All dies ereignete sich zur gleichen Zeit wie meine zahlreichen Prüfungen auf der Arbeit, die an meinem Ego zerrten. Trotz des Abschälens meines Egoismus Schicht für Schicht in meinem Arbeitsumfeld trat es in meiner Kultivierungsumgebung weiterhin zutage.

Sich während einer Veranstaltung der Epoch Times kultivieren

Das letzte Erlebnis, von dem ich berichten möchte, ereignete sich kürzlich, als ich an einem Stand der Epoch Times bei einer großen Gemeindeveranstaltung mithalf. An solchen Veranstaltungen verteilen wir Exemplare der englischsprachigen Epoch Times und verteilen seit kurzem auch Luftballons an die Kinder, was zahlreiche Familien anzieht und uns somit die Gelegenheit gibt, den Eltern die Epoch Times vorzustellen. Vor dem Stand stellen wir jeweils einen Ständer auf, an dem die mit Luft gefüllten Ballons angebracht sind. An jedem Ballon ist ein Stab befestigt, der in eine Öffnung des Ständers eingeführt wird, sodass das Ganze wie ein Baum aus Luftballons wirkt.

Ich befüllte im Hintergrund des Standes die Ballons mit Luft, während der Koordinator die Ballons in den Ballonbaum steckte. An jenem Tag blies ein heftiger Wind, der mehrere Ballons aus dem Ständer fegte, so dass wir sie immer wieder einfangen mussten. Dabei fiel mir auf, dass die an den Ballons befestigten Stäbe nicht ganz hineingedrückt waren, so dass sie leicht aus dem Ständer getrieben und davonfliegen konnten.

Ich erwähnte gegenüber dem Koordinator, dass beim kompletten Hineindrücken der Stäbe die Ballons nicht wegfliegen würden. Ich schätze, er war damit beschäftigt, mit den Passanten zu sprechen und Zeitungen auszuhändigen, sodass der Wind weitere Ballons wegwehte und ich den Drang verspürte, ihn abermals darauf hinzuweisen.

Als ein weiterer heftiger Windstoß durch den Stand fegte, dachte ich bei mir: „Ich gehe einfach nach vorne und drücke die Ballonstäbe korrekt nach innen. Dann werden sie schon sehen, wie man es richtig macht!“ Ich dachte nicht daran, die Situation stillschweigend zu harmonisieren und zu verbessern, sondern daran, dass ich Recht hatte und der Koordinator meiner Aufforderung nicht folgte.

Mit diesem Gedanken stand ich hastig vom Aufblasen der Luftballons auf. Als ich einen Schritt nach vorne machte, stolperte ich über die Tischdecke, die den Haupttisch bedeckte, und prallte gegen den zweiten Tisch, wobei ich einige Dinge von beiden Tischen auf den Boden mitriss. Ich stürzte und landete auf Händen und Knien auf dem nassen Boden.

Ich erhob mich mit schlammbedeckten Händen und schmutzigen Flecken auf meiner Hose. „Alles in Ordnung?“, fragten mich die anderen besorgt. Mir ging es gut, aber mein Ego hatte einen weiteren Schlag abbekommen! Als ich mich hinsetzte, dachte ich sofort: „Da hast du‘s! Dein Ego wollte ihnen zeigen, dass du recht hast. Das sollte dir eine Lektion sein!“

Ich war gestolpert. Es war demütigend und erinnerte mich daran, dass ich mein Ego noch immer nicht ganz losgelassen hatte.

Fazit

Ich denke, dass ich in den letzten sechs Monaten eine Menge meines Egos abgetragen habe. Ähnlich wie in dem Roman Die Reise in den Westen tauchen immer wieder Prüfungen und Herausforderungen auf, die zu meiner Erhöhung dienen. Kaum ist eine überstanden, kommt schon die nächste.

Mir ist klar geworden, dass mir all diese Prüfungen zu mehr Demut und Barmherzigkeit verholfen haben. Früher mochte ich gegenüber anderen Praktizierenden Vorurteile gehegt haben, aber inzwischen bin ich ihnen gegenüber barmherziger. Auch während der Gespräche mit Menschen, in denen ich ihnen Falun Dafa vorstelle und sie sich über die Ungerechtigkeiten in der Welt beklagen, kann ich barmherzig sein.

Ich danke dem Meister für seine Arrangements und dass er sich um mich gekümmert hat, als ich ihn darum gebeten hatte, mir in meiner Kultivierung zu helfen. Zwar habe ich noch einen weiten Weg vor mir, bin mir jedoch sicher, dass ich auf meinem Kultivierungsweg fleißig vorankommen werde.

Vielen Dank, Meister! Ich danke euch allen!