Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Pensionierter Chemielehrer zum achten Mal wegen seines Glaubens verhaftet

17. November 2024 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Hubei, China

(Minghui.org) Ein 71-Jähriger aus der Stadt Xianning, Provinz Hubei, ist seit mehr als 13 Monaten inhaftiert, weil er Falun Dafa praktiziert.

Zhang Jian, ein pensionierter Chemielehrer, der an der Yongan-Mittelschule unterrichtete, sprach am 22. September 2023 nach 9 Uhr morgens mit Leuten über Falun Dafa, als ihn plötzlich drei Männer und eine Frau umringten. Die vier Zivilbeamten schlugen auf ihn ein und brachten ihn in ein örtliches Gefängnis. Seine Wohnung wurde durchsucht. Etwa einen Monat später wurde er in ein Untersuchungsgefängnis verlegt, wo er noch immer eingesperrt ist.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Zhang wegen seines Glaubens, den er seit Juni 1996 praktiziert, ins Visier genommen wurde. Er wurde bereits 7-mal inhaftiert. Seine Frau ließ sich 2004 von ihm scheiden, weil sie befürchtete, dass ihre Tochter in die Sache verwickelt werden könnte. Das Paar heiratete später wieder.

Ein integrer Lehrer erhält schlechte Noten in Ethik

1998 brauchte Zhangs Schule einen Lehrer, der vorübergehend als Labortechniker arbeiten sollte. Während andere ihr Bestes taten, um den „niedrigen“ Job zu vermeiden, sagte Zhang ohne Zögern zu. Als er Laborausrüstung und -bedarf kaufte, boten ihm alle Verkäufer an, höhere Beträge auf die Rechnungen zu schreiben, damit er die Differenz bei der Rückerstattung einstecken konnte. Er lehnte das Angebot immer ab, obwohl dies in China eine gängige Praxis ist. Ein anderes Mal wurden in seiner Schule Prüfungen für Erwachsene abgehalten und die Schüler boten jedem Aufseher 100 Yuan (etwa 14 Euro) Bestechungsgeld an. Als er ablehnte, verspotteten ihn die anderen Lehrer, er sei dumm.

Nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 erhielt Zhang jedoch bei den jährlichen Lehrerbeurteilungen schlechte Noten in „Ethik“. Die Schulverwaltung erklärte, dass Zhang zwar in anderen Fächern hervorragende Leistungen erbringe, jedoch sein Praktizieren von Falun Dafa der Grund für die schlechte Note in Ethik sei.

Im Jahr 2004 überredete der damalige Schuldirektor Yu Dezhi das örtliche Bildungsamt, Zhang an eine Grundschule zu versetzen, damit er sich nicht mit einem Falun Dafa praktizierenden Lehrer „herumschlagen“ müsse. Yu bereute seine Entscheidung bald darauf, da kein anderer Lehrer bereit war, den Schülern bei den obligatorischen Laborexperimenten zu helfen, die das Bildungsamt verlangte. Er holte Zhang schließlich in die Mittelschule zurück, obwohl er und die anderen Schulbeamten Zhang weiterhin schlechte Ethiknoten gaben, was  eine Gehaltserhöhung und eine Beförderung verhinderte.

Sechs Festnahmen zwischen 2001 und 2013

Im Jahr 2001 schrieb Zhang einem Kollegen einen Brief, in dem er die wahren Umstände von Falun Dafa erklärte. Daraufhin meldete ihn Rektor Yu bei der Polizeiwache Yongan, die wiederum Hauptmann Zeng Guohua von ihrer Aufsichtsbehörde, der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Xian’an, benachrichtigte. Zeng verhaftete Zhang am 29. April 2001 und hielt ihn 31 Tage lang im Untersuchungsgefängnis Maoershan fest. Während dieser Zeit wurde er vorübergehend in eine Bierfabrik gebracht, wo er unbezahlte Zwangsarbeit verrichten musste.

Zhang erwähnte Falun Dafa im Jahr 2002 in einer Unterrichtsstunde und ein Schüler meldete ihn bei Rektor Yu, der wiederum die Polizei benachrichtigte. Hauptmann Zeng verhaftete Zhang am 4. November desselben Jahres und hielt ihn 33 Tage lang im Untersuchungsgefängnis Maoershan fest.

Auf Anweisung von Hu Guoqiang (Sekretär des Komitees für Politik und Recht des Bezirks Xian’an) brachte die Schulverwaltung Zhang am 3. September 2004 in die Gehirnwäsche-Einrichtung Tangxunhu (in der Hauptstadt Wuhan). Zwei Personen überwachten ihn rund um die Uhr und zeichneten jede seiner Bewegungen und Worte auf. Sie forderten ihn auf, seinen Glauben aufzugeben. Als er sich weigerte, beschimpften sie ihn oder entzogen ihm den Schlaf. Zhang kam damit nicht klar und schrieb gegen seinen Willen eine Erklärung, in der er Falun Dafa aufgab. 31 Tage später wurde er freigelassen.

Am 21. Februar 2006 wurde Zhang wieder in dieselbe Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und dort 41 Tage festgehalten. Wang Puxiang und Chen Shengli, Leiter und Vizeleiter des Büro 610 des Bezirks Xian’an, ordneten die Verhaftung an. Die Wärter der Gehirnwäsche-Einrichtung spuckten Zhang ins Gesicht und zwangen ihn, sich Videos anzusehen und Berichte zu schreiben, in denen er Falun Dafa und dessen Begründer verunglimpfte. Insgesamt wurden ihm 4.100 Yuan (etwa 582 Euro) von seinem Gehalt abgezogen, um die täglichen Ausgaben von 100 Yuan zu decken.

Yao Xiong, stellvertretender Leiter des Büros 610 der Stadt Xianning, und Chen Yuansheng, stellvertretender Leiter des Büros 610 des Bezirks Xian’an, wiesen die Polizei und den damaligen Schuldirektor Chen Jin an, Zhang am 16. Mai 2012 zu verhaften. Sie brachten ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in der Stadt Xianning und hielten ihn dort zehn Tage lang fest. Vor der Verhaftung flehte Chen Zhang an, sich selbst in der Gehirnwäsche-Einrichtung zu melden, da die Schule unter Druck gesetzt wurde, ihn dazu zu bringen, seinem Glauben abzuschwören. Als Zhang ablehnte, kam die Polizei und nahm ihn mit.

Hauptmann Zeng von der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Xian’an und Beamter Yang Fan von der Polizeiwache Yongan verhafteten Zhang am 15. Mai 2013 und hielten ihn 11 Tage lang im Untersuchungsgefängnis Maoershan fest.

Die siebte Verhaftung erfolgte ein Jahr vor der jüngsten Verhaftung

Zwischen 2017 und 2022 wiesen Yao Xiong (Leiter des Büros 610 der Stadt Xianning) und Zou Yu (Vizekapitän der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Xianning) die örtliche Polizei an, Falun-Dafa-Praktizierende in ihrem Zuständigkeitsbereich zu schikanieren. Zhang wurde mehrfach von Cheng Shengli (Büro 610 des Bezirks Xian’an), dem Beamten Xu Chengzhong der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Xian’an, Beamten der Polizeiwache Shihaoqiao und Gemeindemitarbeitern schikaniert.

Am 5. September 2022 erschienen ein Mann mit dem Nachnamen Ouyang und eine Frau mit dem Nachnamen Huang aus der örtlichen Gemeinde an Zhangs Tür. Zhang verlangte, ihre Ausweise zu sehen und warf ihnen vor, Falun-Dafa-Praktizierende zu schikanieren. Sie versuchten in seine Wohnung einzudringen, um sich dort umzusehen. Zhang weigerte sich entschieden, sie hereinzulassen.

In der Nacht vom 21. September 2022 drangen acht Polizisten in Zhangs Wohnung ein. Sie beschlagnahmten seinen Laptop, sein Handy und alle seine Falun-Dafa-Bücher. Er weigerte sich, mitzukommen. Seine Nachbarn kamen heraus, um zu sehen, was der Grund für den Aufruhr war. Seine Tochter, die zufällig zu Besuch war, versuchte, die Polizei davon abzuhalten, ihn mitzunehmen. Auch sie wurde von der Polizei festgenommen. Ihre Mutter warnte sie: „Meine Tochter stillt noch ihr Baby. Ich werde gegen euch vorgehen, wenn ihr etwas zustößt!“

Die Polizei ließ Zhangs Tochter frei, zog ihm aber eine schwarze Kapuze über den Kopf. Sie brachten ihn in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Tongshan und ließen ihn erst am 28. September 2022 wieder frei.