Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

[Fa-Konferenz Deutschschweiz 2024] Die Barmherzigkeit des Meisters und seine großartigen Arrangements

2. November 2024 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden aus der Schweiz

(Minghui.org) Das Schreiben eines Erfahrungsberichtes stellt für mich seit einigen Jahren eine große Hürde dar. Zahlreiche Anschauungen und Anhaftungen haben mich bisher daran gehindert. Im Sommer fragte mich unsere Koordinatorin erneut, ob ich nicht auch einen Bericht schreiben könnte. Als ich am nächsten Morgen das Fa las, stieß ich auf die folgende Stelle:

Der Meister erklärt:

„Es ist sehr wichtig, dass die Jünger ihre Eindrücke und Erfahrungen, die sie in der Kultivierung gemacht haben, austauschen.“ (Fa-Konferenzen, 26.06.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Sofort verstand ich den Hinweis des Meisters. Aber erneut drängten sich Anhaftungen in den Vordergrund, die mich davon abhalten wollten. Eine war: „Ich habe mich nicht gut kultiviert und sollte deshalb besser nichts schreiben.“ Oberflächlich betrachtet schien ich bescheiden zu sein, aber dieser Gedanke entsprang der Angst, mein Gesicht zu verlieren, und der Sorge, was andere über mich denken könnten. Hinzu kamen Gedanken voller Zweifel und Argwohn: „Wie soll ich es schaffen, einen Bericht vorzutragen, mit der aktuellen Krankheitserscheinung, körperlich zu zittern?“ All die egoistischen Gedanken, die ich hatte, zeigten mir, was ich loslassen musste.

1. Erfahrung während den Shen-Yun-Aufführungen in Basel: Unmögliches ist möglich

Am Freitag, 24.03.2023, fand in Basel die erste von vier Shen-Yun-Aufführungen statt. Eine meiner Aufgaben als Sicherheitsteamleiter war es, das Trockeneis für die Nebel-Produktion während der Shows zu beschaffen. Dieses traf wie bestellt ein, wurde von den Verantwortlichen der Künstlergruppe in Augenschein genommen und für gut befunden.

Die erste Aufführung verlief aus meiner Sicht als Security-Kraft reibungslos. Erleichterung und ein bisschen Frohsinn machten sich breit. Nach 22 Uhr kam ein Shen-Yun-Koordinator auf mich zu und teilte mir mit, dass es ein Problem gebe. Der Bühnenmanager von Shen Yun brauche bis zur Mittagszeit am nächsten Tag neues Trockeneis, da das angelieferte Eis nicht der richtigen Qualität entspreche und der Nebel auf der Bühne deshalb nicht gut genug sei. Das war für mich überraschend, da wir noch nie Schwierigkeiten damit gehabt hatten.

Eines war mir jedoch sofort klar: Wenn etwas nicht dem Maßstab von Shen Yun entspricht und die Verantwortlichen neues Eis benötigen, werde ich das ohne Diskussion wie „Ja, aber…“ oder „Wieso, warum“ besorgen. Nach menschlichem Ermessen ist es unmöglich, zwischen Freitagnacht und Samstagmittag neues Trockeneis in dieser Menge zu bekommen, da es wegen der Verdunstung nicht auf Vorrat produziert wird und die Produktion bei allen Herstellern in der Schweiz nur von Montag bis Freitag läuft. Diese menschliche Sichtweise lehnte ich jedoch entschieden ab. Sofort sendeten auch alle Shen-Yun-Helfer aufrichtige Gedanken aus.

Und hier begann das Wunder. Wir sahen eine gute Möglichkeit, neues Eis bei einem Gas-Lieferanten der Schweiz zu bekommen. Dieser hatte uns früher auch schon Trockeneis geliefert und führt auf seiner Webseite eine 24-Stunden-Nummer für technische Notfälle bei Gasanlagen auf. Unser Fall hatte zwar überhaupt nichts mit dem Zweck dieser Nummer zu tun. Aber davon ließ ich mich nicht abhalten. Es war inzwischen fast 23 Uhr. Dem diensthabenden Mitarbeiter am Telefon erklärte ich die Situation und den Ernst der Lage. Er versprach mir, einen Techniker zu informieren, der mich später zurückrufen sollte.

Tatsächlich rief mich um 23:30 Uhr jemand an. Ich erklärte erneut die Situation. „Sehr schwierig“ so die erste Reaktion des Mannes. Ich erklärte ihm erneut, was Shen Yun ist und wie wichtig für uns. Am Ende des Gesprächs waren wir uns einig, dass es Wunder gebe und am nächsten Tag ein solches Wunder stattfinden würde. Er versprach mir, am Morgen privat einen Kollegen anzurufen und ihn zu fragen, ob er Mitarbeiter in der Freizeit mobilisieren könne, die für uns dieses Eis produzieren könnten. Er wollte von Herzen helfen, das merkte ich sofort. Daher war ich mir sicher, dass es einen Weg geben würde. Ich schickte ihm noch den Link zur Shen-Yun-Webseite, damit er sich informieren konnte. Parallel organisierte ein Mitpraktizierender einen Lieferwagen, damit wir bereit standen, das Eis, wo auch immer, abzuholen.

Um 9:20 Uhr rief mich der Techniker von der Nacht zuvor an und hatte unglaubliche Nachrichten: Zufällig stünde in der Nähe von Basel entsprechendes Trockeneis genau in unserer benötigten Menge bereit, wir müssten es nur abholen. Ein Kollege von ihm sei an seinem freien Tag auf dem Weg in die Firma und werde uns dort erwarten.

In letzter Minute, gerade noch rechtzeitig zur Nachmittagsshow am Samstag, traf das Eis ein. Die Qualität war perfekt und wie gewünscht. Der Shen-Yun-Bühnenmeister war dankbar und zufrieden. Aber das ist noch nicht alles. Als der Mitpraktizierende den Lieferwagen abholte, fragte die Mitarbeiterin dort: „Haben Sie bei der Buchung einen Rabatt-Code eingegeben?“ Der Mitpraktizierende verneinte. Sie sagte, dass er 50 Prozent Rabatt erhalten würde. Sie wisse nicht warum, aber es sei einfach so, da könne sie auch nichts machen.

Für mich war dies ein tiefgreifendes Erlebnis, welches die Großartigkeit des Plans des Meisters bestätigt. Die Wichtigkeit des Vertrauens in den Weg und das Arrangement des Meisters wurde mir vor Augen geführt. Ein Weg tut sich dann auf, wenn ich dem natürlichen Lauf folge sowie ohne Bedingungen kooperiere und keine hinderlichen Zweifel habe. Sogar gewöhnliche Menschen, welche involviert werden, haben dann den innigen Wunsch, zu kooperieren und zu helfen. Diese Menschen bedanken sich dann sogar noch, dass sie helfen dürften, und sagen, das sei doch alles selbstverständlich.

Beim Nach-innen-Schauen wurde mir bewusst, dass die Unreinheit des ersten Trockeneises mir aufzeigte, dass meine Gedanken oft nicht rein sind wie Gedanken voller Zweifel, Angst zu versagen oder es nicht zu schaffen. Dieses Ereignis verdeutlichte mir auch, wie wichtig es ist, dass ich diese Aussage des Meisters verinnerliche und allen Argwohn und Zweifel loslasse.

Der Meister sagt:

„Gutes und Schlechtes entspringt einem Gedanken.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 206)

Durch diese Erfahrung konnte ich all die Substanzen von Argwohn und Zweifel um eine weitere Schicht loslassen, dem Meister mehr vertrauen sowie meinen Weg und mich selber mehr schätzen. 

Es zeigte mir auch auf, wie mühelos alles abläuft, wenn ich dem arrangierten Weg folge. Und ich verstehe jetzt besser, wieso ich Dinge oft mühevoll erlebe. Weil ich oft denke, nur mit Kampf und Anstrengung käme ich voran. Aber es ist genau das Gegenteil: Im Loslassen und dem natürlichen Lauf Folgen liegt die Kraft und auch Leichtigkeit.

2. Kultivierung bei der Arbeit

Seit vielen Jahren ist mein Verhältnis zu einem Vorgesetzten angespannt. Es scheint, als würden wir in unterschiedlichen Kosmen leben und zu den meisten Themen diametral verschiedene Ansichten haben. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst, dass es an mir lag, die Situation zu ändern. Und zwar nicht, indem ich wie früher versuchte, ihn zu ändern, sondern indem ich mich veränderte, sprich mein Herz kultivierte. Der Meister lehrt uns, statt im Außen im Inneren zu suchen. In meinem Fall heißt das: Wenn es Schwierigkeiten mit dem Vorgesetzten gibt, muss ich nach innen schauen.

Als ich vor einiger Zeit das Kapitel „Neid“ im Zhuan Falun las, wurde mir auf einmal klar, dass ich mich wie Shen Gongbao verhielt. Ich dachte, dass mein Vorgesetzter unfähig sei und ich es besser wisse. Die Wurzel des Übels war also Neid! Seit ich meine falschen Gedanken immer wieder korrigiere, hat sich die Situation deutlich verbessert.

Selbst wenn ich den meiner Meinung nach unfähigsten Chef hätte, wäre das eine gute Sache. Zum einen, weil es so arrangiert worden ist, und zum anderen, weil ich nur dank solcher Situationen meine Xinxing erhöhen kann. Mein Verhalten, schlecht über den Vorgesetzten zu denken und hinter seinem Rücken über ihn zu reden, widersprach grundsätzlich den Anforderungen an einen Falun-Dafa-Praktizierenden.

Jahrelang dachte ich, dass ich keinen Neid hätte. Die Erkenntnis, dass Neid bei mir sogar ein großes Thema war, brachte weitere Beispiele dieses Übels ans Licht. Ich erschrak wirklich, als ich bemerkte, wie viel Neid ich gegenüber anderen Menschen hegte. Andererseits bin ich dankbar dafür, dass mich der Meister darauf hingewiesen hat. Denn nur so kann ich ihn auch beseitigen.

Generell ist mir in letzter Zeit bewusst geworden: Jedes Mal, wenn mich bei jemand anderem etwas stört oder ärgert, liegt das Problem bei mir. Es zeigt nicht nur, dass sich mein Inneres bewegt, sondern es deutet auch darauf hin, dass ich selbst das gleiche Problem und die gleiche Anhaftung habe. Mitmenschen spiegeln meine Anschauungen und Anhaftungen wider.

3. Meine grundlegende Anhaftung

Vor längerer Zeit sagte ein Mitpraktizierender in Bezug auf bestimmte Hindernisse in meiner Kultivierung, die ich seit langer Zeit nicht überwinden konnte: „Vielleicht liegt es an deiner Einstellung zur Kultivierung.“ Das traf mich wie ein Hammerschlag und veranlasste mich, darüber nachzudenken.

Der Meister sagt:

„Sind deine Gedanken nach einer gewissen Zeit der Kultivierung immer noch dieselben? Bleibst du immer noch wegen dieser menschlichen Anhaftungen auf dem Weg? Wenn das so ist, kannst du nicht als mein Jünger betrachtet werden. Das bedeutet, dass du deine grundlegenden Anhaftungen nicht abgelegt hast und das Fa nicht vom Fa her verstehen kannst.“ (Der Vollendung entgegen, 16.06.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Was war damals mein Beweggrund, mich im Falun Dafa zu kultivieren? Meine Erinnerung ist, dass ich es damals als Weg schätzte, zu meinem wahren Selbst und nach Hause zu meinen Lebewesen zurückkehren zu können. Aus heutiger Sicht betrachtet, ist das zwar ein schöner Gedanke, aber auch ein egoistischer. Man könnte auch sagen, dass ich vor allem weg wollte von hier – es ging um das Ende meines Leidens. Diese ursprüngliche Einstellung zur Kultivierung zeigt auch auf, dass ich dachte, Kultivierung bestehe daraus, ein paar Dinge zu tun, die der Meister von uns fordert, aber dass ich mich nicht wirklich aktiv verändern wollte.

Heute erkenne ich, dass Kultivierung vor allem aus Loslassen und der Kultivierung der Xinxing besteht und nicht aus geschäftigem Tun und der Erledigung von Aufgaben. Das heißt, dass beim Tun entscheidend ist, welches Herz mich dazu antreibt. Ein reines oder ein strebendes Herz? Das erklärt auch, dass mir Vieles schwer und mühsam erscheint, weil ich meinen Rucksack nicht ablegen kann und somit das Gewicht beziehungsweise meine Anhaftungen weiter mit mir herumtragen muss.

Wenn ich mich nicht verändern will oder kann und erwarte, dass es andere tun, ist meine grundlegende Anhaftung eigentlich das Festhalten am Egoismus. Dazu gesellt sich öfters der Argwohn, etwas nicht zu können oder nicht zu schaffen. Also eine gut getarnte Bequemlichkeit.

Ich habe angefangen, klarer zu unterscheiden, dass meine Anhaftungen an Bequemlichkeit, Argwohn, Begierde, Erotik, Ruhm, Reichtum und so weiter nicht meinem wahren Selbst entsprechen. Sie müssen sterben!

Das ist das eine. Aber vor allem fokussiere ich meine Gedanken heute mehr auf das, was ich mir wünsche: ein Herz voller Barmherzigkeit für die Errettung der Lebewesen und für die wahre Kultivierung. Auch die schlechten Gedanken mir selbst gegenüber beseitige ich nun aktiv. Gedanken wie: „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich bin unwürdig“ – das alles sind Gedanken, die mich in Richtung Zerstörung ziehen wollen.

Lange Zeit habe ich versucht, das tägliche Fa-Lernen am Abend zu schaffen. Aber Müdigkeit, Arbeit, Ablenkungen und so weiter hielten mich oft davon ab. Ich bin dankbar, dass ich nun einen Rhythmus gefunden habe, wo ich das Fa täglich am frühen Morgen vor der Arbeit lernen kann. Hoffentlich gelingt mir das bald auch wieder mit den Übungen, die ich nun am Abend mache, aber mich immer wieder die altbekannten Gründe davon abhalten wollen.

4. Die Barmherzigkeit der Mitpraktizierenden

Seit geraumer Zeit zeigt sich bei mir die Erscheinung, dass meine rechte Körperhälfte zittert, mal mehr, mal weniger. Der Umgang mit dieser Erscheinung hat viele Anhaftungen zu Tage gebracht wie mangelndes Selbstvertrauen oder die Sorge, es könnte dem Ansehen von Falun Dafa schaden. Diese Anhaftungen hielten mich davon ab, an Aktivitäten für Dafa teilzunehmen. Während dieser Zeit habe ich die Barmherzigkeit der anderen Praktizierenden erlebt, was mich tief bewegt hat. Ich habe nicht ein einziges Mal jemanden sagen hören: „Es ist besser, wenn du nicht an dieser oder jener Aktivität teilnimmst.“ Dieses große Herz der Barmherzigkeit hat mich tief berührt.

Ich bin dem Meister sehr dankbar, dass er mich bis heute beschützt hat und dass ich somit noch eine Chance habe, es besser zu machen, mich aufrichtig zu kultivieren und mein Gelübde zu erfüllen.

Weil ich mir oft selbst Steine in den Weg lege, erinnere ich mich gerne an die folgenden Worte des Meisters:

„Der Kultivierungsweg ist an sich nicht schwierig. Die Ebene zu erhöhen, ist an sich auch nicht schwierig. Nur weil er die menschlichen Gesinnungen nicht loslassen kann, sagt er, das sei schwierig.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 480)

Das sind die Erkenntnisse auf meiner jetzigen Ebene. Wenn etwas nicht dem Fa entspricht, bitte ich um einen barmherzigen Hinweis.

Danke, verehrter Meister. Danke, geschätzte Mitpraktizierende.