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Wie ich beim Überwinden einer Bedrängnis gelernt habe, nach innen zu schauen

5. November 2024 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in Japan

(Minghui.org) Ich lebe seit über 20 Jahren in Japan. Mein Familienleben, Arbeitsalltag wie auch meine Kultivierung verliefen im Großen und Ganzen reibungslos und ohne nennenswerte Probleme. Man kann sagen, dass ich ein angenehmes und friedliches Leben führte.

Es ist jedoch unmöglich, dass auf dem Kultivierungsweg keine Hindernisse auftauchen. Unser Kultivierungsweg wird vom Meister arrangiert und bedingt, dass wir unsere Anhaftungen beseitigen und unser Karma abbauen. Nachdem ich mehr als zehn Jahre lang Koordinatorin der RTC-Plattform gewesen war, forderte man mich auf zurückzutreten. In diesem Moment begann mein Leidensweg. Ich ermahnte mich, dass die Zweifel, Missverständnisse und Ungerechtigkeiten, mit denen ich auf einmal konfrontiert war, gut für meine Kultivierung seien, und es galt, diese Trübsal gut zu überwinden, einen aufrichtigen Charakter zu bewahren und mich an den Fa-Prinzipien zu orientieren. Deshalb hielt ich mich zurück und beschloss, nicht zu streiten und diesen Konflikt stillschweigend zu ertragen.

Rückblickend bestand mein größter Fehler darin, dass ich nicht auf der RTC-Plattform geblieben bin. In meiner Region gab es nur sehr wenige Praktizierende, so dass ich nach meinem Ausscheiden als RTC-Koordinatorin mein primäres Kultivierungsumfeld verlor. Ich trieb ziellos umher wie ein Drachen ohne Schnur. Obwohl ich später an Projekten im Ausland mitwirkte, gelang es mir nicht, mich dort gut zu integrieren, und mein Beitrag erschien mir unbedeutend.

Ich dachte an die anderen Praktizierenden, mit denen ich mehr als zehn Jahre lang zusammengearbeitet hatte, und die die Chinesen weiterhin fleißig über die wahren Umstände aufklärten, während man mich ausgegrenzt hatte. Mein Groll, Kummer und meine Tendenz, im Außen zu suchen, kamen ans Tageslicht. Ich fing an, mich über die Menschen, die mich zu diesem Punkt gebracht hatten, zu beschweren und kultivierte mich nur noch halbherzig. Schließlich investierte ich immer mehr Zeit und Energie in mein kommerzielles Geschäft.

Doch der barmherzige Meister gab mich nicht auf und sorgte dafür, dass mich mehrere Praktizierende regelmäßig besuchten. Die Wärme, die sie mir entgegenbrachten, stärkte meine aufrichtigen Gedanken und gaben letztendlich den Anstoß, dass ich meinen unkorrekten Zustand durchbrechen konnte.

Eines Tages besuchte mich eine Mitpraktizierende. Da sie über meine Probleme Bescheid wusste, führten wir ein langes Gespräch. Sie erzählte mir, wie sie jedes Mal, wenn sie auf ein Problem stieß, nach innen schaute, und nannte mir Beispiele dafür. Ihre Worte waren sehr inspirierend. Zudem ermutigte sie mich täglich mit Botschaften wie zum Beispiel: „Befreie dich von dem Impuls, im Außen zu suchen, und schau nach innen. Überprüfe jeden deiner Gedanken und schaue gründlich nach innen.“ Mit ihrer Ermutigung änderte ich allmählich meine Gewohnheit, bei Problemen im Außen zu suchen, und schaute bei mir selbst nach – egal, ob ich recht hatte oder nicht. Nachdem ich dies eine Zeit lang getan hatte, entdeckte ich, dass mein früherer Ansatz, nach innen zu schauen, zu oberflächlich gewesen war.

Das wahre Nach-innen-Schauen ist kein oberflächlicher Prozess, sondern erfordert tiefes Nachdenken, das man nur in einem Zustand absoluter Ruhe erreichen kann. Während ich immer tiefer in mein Innerstes vordrang, entdeckte ich, dass jeder Mensch unbewusst über einen Selbstschutzmechanismus verfügt, der nach einer Verletzung das Reflektieren über die Dinge, die den Herzschmerz und die Traurigkeit verursacht haben, abblockt. Indem ich die Schuld auf andere schob, betrachtete ich mich selbst als Opfer und versäumte es, in meinem Inneren die Vorfälle auszugraben, die mich am meisten verletzt hatten. Natürlich fand ich viele Anhaftungen hinsichtlich anderer, unbedeutenderer Vorfälle, die jedoch kaum mit Schmerz verbunden waren. Als ich einmal während eines Telefongesprächs der Praktizierenden gegenüber erwähnte, dass ich viele Anhaftungen entdeckt hätte, sie jedoch nur schwer ablegen könne, erklärte sie: „Das liegt daran, dass du nicht tief genug in dich hineingeschaut und deshalb nicht erkannt hast, wie schmutzig die Anhaftung ist. Du musst wirklich in dein tiefstes Innerstes vordringen. Wenn du Fäkalien an deinem Körper findest, würdest du sie nicht einmal eine Sekunde lang dort lassen wollen, oder?“

Ich schaute weiter nach innen und ermahnte mich, mich nicht länger dagegen zu sträuben, in Bezug auf diese Begebenheit, tiefer zu forschen. Ich stellte mir Fragen, wie: „Warum tut es so weh? Warum bin ich so traurig?“ Während ich den gesamten Vorfall wie ein Video in meinem Kopf abspulte, untersuchte ich meine Gedanken und Gefühle. Je stärker der Abwehrmechanismus dagegenhielt, darüber nachzudenken, desto größer wurde die Traurigkeit über das Geschehnis. Wie beim Säubern einer infizierten Wunde diente die Traurigkeit als Indikator, um noch tiefer zu forschen. Obwohl es schmerzte, zwang ich mich, weiterzumachen, noch tiefer nach innen zu schauen und mich zu analysieren. Da diese Begebenheit mein menschliches Herz angerührt hatte, musste sich irgendwo eine menschliche Anhaftung verborgen halten, die es zu beseitigen galt.

Während zwei aufeinanderfolgenden Tagen forschte ich immer tiefer in meinem Innern, was zur Folge hatte, dass sich meine Stimmung verschlechterte. Die Praktizierende ermahnte mich: „Die Traurigkeit resultiert nicht aus deinem wahren Selbst, sondern aus deinem Karma und deinem menschlichen Herzen – beides Dinge, die schnellstmöglich beseitigt werden müssen. Du solltest dich gründlich überprüfen“.

Der Meister hat darauf hingewiesen:

„Die Bitternis an der Oberfläche, die äußerliche Bitternis zählt eigentlich nichts. Und die Bitternis, die wirklich ins Herz sticht und bis in die Knochen geht, taucht erst in dem Moment auf, wenn jenes Herz abgetrennt und losgelassen wird. Wenn der Eigensinn abgelegt wird, in diesem Moment ist es am bittersten.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04.-05.09.1998)

Dieser schmerzhafte Prozess war für das Ablegen der menschlichen Anhaftungen unabdingbar. Um uns von den Gesinnungen und menschlichen Vorstellungen zu befreien, müssen wir uns den Problemen stellen, mit denen wir uns am wenigsten befassen wollen, und vermeiden, den einfachen Weg zu wählen, sie zu umgehen und weitere Ausreden zu finden. Es liegt in der menschlichen Natur, instinktiv Dinge abzuwehren, die uns Schmerzen bereiten, aber als Kultivierende müssen wir die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten.

Nachdem ich diese Grundsätze verstanden hatte, forschte ich weiter in meinem Inneren und entdeckte eine tief verborgene Anhaftung: Ich hatte stets geglaubt, dass ich nicht besonders nach Ruhm strebte, sondern lediglich die mir übertragenen Aufgaben gut erledigen wollte. Insgeheim hegte ich jedoch den Wunsch, Recht zu haben und von anderen anerkannt zu werden. Das Streben nach Ruhm war so tief in mir verborgen, dass ich seine Existenz nicht bemerkt hatte. Obwohl es sich nicht um eine weltbewegende Anhaftung handelte, spürte ich dennoch, wie ein Schock durch meine Seele fuhr, als ich sie entdeckte. Die Zellen in meinem Körper jubelten vor Freude! Nachdem ich die Ursache meines Leidens entdeckt hatte, fühlte ich mich auf einmal ganz ruhig. Ich war in der Lage, meine Unzufriedenheit loszulassen, und die negativen Substanzen, die mit diesem Vorfall verbunden waren, lösten sich in einem Augenblick auf.

Ungefähr zu dieser Zeit verstarb eine mir bekannte Mitpraktizierende an Krankheits-Karma. Vor ihrem Tod übermittelte sie mir eine Nachricht, die mich zutiefst erschütterte: „Nach meinem Verständnis solltest du zur RTC-Plattform zurückkehren. Ich an deiner Stelle würde das auf jeden Fall tun! Was ist wichtiger – die Errettung der Lebewesen oder die Dinge, die du nicht loslassen kannst? Du magst natürlich sagen, dass es auch andere Projekte gibt, die zur Errettung der Lebewesen beitragen, aber nach meinem Verständnis dient deine Bestimmung und dein Fachwissen dazu, auf der RTC-Plattform mitzuhelfen. Ich beneide dich. Du hast die Gelegenheit, noch mehr Lebewesen zu retten, scheinst sie aber nicht zu schätzen! Auf dieser Welt begegnet man nur trivialen Dingen. Dennoch fällt es den Menschen schwer, diese trivialen Anhaftungen aufzugeben. Ich bereue so vieles! Der Meister hat mir immer wieder Chancen gegeben, aber ich habe meine Probleme nicht erkannt und die Gelegenheit zur Kultivierung nicht genutzt! Ich schäme mich, dem Meister gegenüberzutreten! Diese Worte kommen aus meinem tiefsten Innern. Bitte vergib mir, wenn ich dich beleidigt habe, aber ich beneide dich so sehr!“ Nachdem ich ihre Nachricht gelesen hatte, schämte ich mich und beschloss, ihrem Rat zu folgen und trat wieder der RTC-Plattform bei, um Anrufe zur Errettung der Lebewesen zu tätigen.

Während ich auf der RTC-Plattform telefonierte, erfuhr ich Einzelheiten über Mängel der bestehenden Plattform und die Gründe dafür. Diese Nachricht beunruhigte mich, aber nachdem ich hin und her überlegt hatte, kam ich zu dem Schluss, dass es sich um eine Prüfung handeln musste, die auf mein Herz abzielte. Ich hörte auf, mir Sorgen zu machen und konzentrierte mich auf meine Aufgaben. Als ich mir einmal die Geschichte von „Milarepa“ anhörte, war ich schockiert, als in einem Abschnitt das Kultivierungsprinzip des „Altruismus“ beschrieben wurde. Wollte der Meister mich damit nicht erleuchten? Wenn ich ein Problem sehe, es aber ignoriere, würde das nicht die Qualität und Wirksamkeit der Plattform zur Errettung der Lebewesen beeinträchtigen? Ich beschloss, meine Vorschläge mit guter Absicht vorzubringen.

Zu dieser Zeit kam auch Shen Yun nach Japan, um dort aufzutreten. Ich half hinter der Bühne mit und wurde gesegnet. Während ich mir an jenem Tag die erste Hälfte der Shen-Yun-Aufführung ansah, spürte ich, wie mich Wellen von Energie durchfluteten, sodass ich unaufhörlich weinen musste. In der zweiten Hälfte fühlte sich meine Kehle unangenehm an. Meine klare Seite muss gesehen haben, dass der Meister meinen Körper reinigte und mich in einer anderen Dimension mit vielen guten Dingen versorgte. Nach der Aufführung weinte ich während der zweistündigen Autofahrt nach Hause.

Als ich zu Hause ankam, begannen meine Knochen zu schmerzen, und ich hatte Fieber. Am zweiten und dritten Tag war meine Stimme so heiser, dass ich nicht sprechen konnte. Doch am vierten Tag hatte ich mich vollständig erholt. Als ich mich an jenem Abend hinsetzte, um aufrichtige Gedanken auszusenden, erhielt ich eine Nachricht vom Gesamtkoordinator, in der er mich bat, die Koordination der RTC-Plattform wiederaufzunehmen. Mir war klar, dass es sich um ein Arrangement des Meisters handelte.

Danach führte ich zwei sehr konstruktive Gesprächsrunden mit den anderen Koordinatoren der RTC-Plattform. Ich machte sie auf die Probleme, die mir zu Ohren gekommen waren, aufmerksam und unterbreitete ihnen meine Lösung. Da mir nun wieder die Koordination der RTC-Plattform obliegt, möchte ich im Stillen meinen Beitrag leisten und mein Bestes tun, um noch mehr Menschen zu erretten.

Rückblickend hatte ich am Anfang nach außen geschaut und die Fa-Grundsätze benutzt, um über andere zu urteilen. Infolgedessen hatte ich das wahre Problem nicht verstanden, empfand meine Lage als ungerecht und fragte mich, wie es dazu kommen konnte. Nachdem ich gelernt hatte, nach innen zu schauen, löste sich die schlechte Materie in anderen Dimensionen sofort auf, mein Karma wurde beseitigt und ich verbesserte mich charakterlich. Ohne diese herzzerreißende, kritische Drangsal hätte ich weiter in dieser bequemen Umgebung gelebt, ohne mich von diesen tief verborgenen Anhaftungen zu befreien.

Der Meister hat gesagt:

„Für die Kultivierenden ist das Nach-innen-Schauen ein Wundermittel.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington, D.C. 2009, 18.07.2009)

Unabhängig davon, ob geistige oder körperliche Probleme auftreten, müssen Praktizierende daran arbeiten, ihre menschlichen Anschauungen loszulassen, tief in sich selbst nach der grundlegenden Anhaftung forschen, sich von allen Anhaftungen befreien und sich stetig erhöhen.