(Minghui.org)
Ich grüße den verehrten Meister und alle Mitpraktizierenden!
Das Thema meines Erfahrungsberichts ist, dass es bei Gleichgültigkeit oft an Güte mangelt. Der ruhige, distanzierte Zustand, der sich aus der Beseitigung menschlicher Emotionen ergibt, ist jedoch nicht dasselbe wie Güte.
Als ich zum ersten Mal das Jingwen des Meisters Weckruf las, fiel mir auf, dass der Meister Barmherzigkeit betont:
„Barmherzigkeit zeigt sich in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen in Form von Wohlwollen und einem liebevollen Herzen. Gleichzeitig drückt sie den Lebenszustand eines Dafa-Jüngers aus, was sein Inneres widerspiegelt.“ (Weckruf, 6.06.2024)
Mir wurde klar, dass diese Erklärung des Meisters auch auf mich zutraf. Ich praktiziere Falun Dafa seit 26 Jahren, aber behandle ich jeden mit Barmherzigkeit, empfinde ich Liebe für alle Menschen? Nein, diese Ebene habe ich nicht erreicht, was ich sehr bedaure. Wenn ich sehe, dass Praktizierende manchmal mit der Freundlichkeit der gewöhnlichen Menschen und nicht mit der Barmherzigkeit von Falun Dafa handeln, schaue ich bei mir selbst nach. Ich stelle dann fest, dass ich bis zu einem gewissen Grad dasselbe Problem habe. Alles, worüber ich in diesem Beitrag spreche, trifft sicherlich auf mich persönlich zu.
Vor ein paar Monaten hatte ich viele schwierige Situationen mit meinen Verwandten zu bewältigen, und sie brauchten meine Hilfe. Und so fand ich keine Zeit, um das Fa zu lernen, aufrichtige Gedanken auszusenden und die Fakten über Dafa zu erklären. Meine Teilnahme an den Lesegruppen am Freitagabend fiel aus. Als ich endlich teilnehmen konnte, kam ein Praktizierender auf mich zu und fragte, warum ich die Treffen mehrere Male versäumt hatte. Als ein Mitglied des Falun Dafa Vereins sollten wir unsere Treffen wahrnehmen. Ich dachte: „Wäre es nicht angemessener gewesen, mich zu fragen, ob es mir gut geht, oder mich einmal anzurufen, um zu sehen, wie es mir geht?“ Anschließend kam mir der Gedanke: Nun, wie verhalte ich mich in ähnlichen Situationen, wenn jemand anderes abwesend ist? Ehrlich gesagt gibt es bei diesem Thema für mich noch einiges zu tun.
Leider sehe ich oft, dass es den Praktizierenden an Barmherzigkeit mangelt, auch untereinander. Einige Praktizierende betrachten den Mangel an Barmherzigkeit als einen guten Zustand, weil sie keine Sentimentalität entwickeln wollen. Ich habe dazu eine andere Auffassung: Mitgefühl ist ein Aspekt der Barmherzigkeit, und Barmherzigkeit ist die Grundlage unserer Kultivierung.
Oftmals habe ich erlebt, dass einige Praktizierende bei Problemen in unseren Projekten, sowie bei Problemen, mit denen andere Praktizierende konfrontiert sind, ruhig und unparteiisch miteinander umgehen. Wenn ich mit ihnen über einen Mitpraktizierenden sprach, der Hilfe brauchte, gaben sie mir den Rat, mein Herz zu beruhigen und mich um meine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Sie erinnerten mich auch daran, wie wichtig es ist, meine Emotionen loszuwerden.
Andererseits ist mir aufgefallen, dass viele von uns ruhig und distanziert wirken, bis es um etwas geht, an dem sie hängen. Es ist sehr wichtig zu erkennen, dass unsere Gleichgültigkeit gegenüber dem Problem eines anderen nicht bedeutet, dass wir frei von menschlichen Anhaftungen und Emotionen sind oder dass unser Denken auf Güte basiert.
Es ist jedoch äußerst wichtig, Gutherzigkeit zu kultivieren, denn mit der Zeit wird sie sich allmählich in tiefe Barmherzigkeit verwandeln. Dieser Prozess hat bei mir Jahre gedauert, und natürlich ist er noch nicht abgeschlossen.
Der Meister hat mich viele Male ermutigt und mir die Gelegenheit gegeben, für kurze Zeit im Zustand eines erleuchteten Wesens zu sein. Dieser Zustand lässt sich nicht vollständig in Worte fassen, aber ich habe in meinem Leben noch nie etwas Schöneres empfunden. Dieser Zustand tritt meist während der Veranstaltungen in Chinatownauf. In diesen Momenten habe ich keine negativen Gedanken, keine Angst, keinen Groll, überhaupt keine Gefühle, sondern nur grenzenlose Barmherzigkeit für alle Menschen ohne Ausnahme, unabhängig davon, ob sie schön, hässlich, jung, alt, krank oder gesund sind – ich habe den großen Wunsch, sie zu erretten.
Wenn der Meister mich in diesen Zustand bringt, erlebe ich nichts, was nicht mit Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht übereinstimmt. Es ist, als würde der Meister mich anweisen, mich immer darum zu bemühen, in einem solchen Zustand zu sein.
Die Anzahl der Artikel auf der Minghui-Website, die von Praktizierenden zu diesem Thema verfasst wurden, sind unzählig. Viele habe ich gelesen, was mir ganz sicher geholfen hat. Ich denke, wenn ein Praktizierender versucht, eine Anhaftung loszuwerden, ist es selten, dass der Meister sie sofort beseitigt. Normalerweise müssen wir lange und hart daran arbeiten, diese zu beseitigen.
Vor Kurzem befand ich mich in einer sehr schwierigen Situation bezüglich der Internetsicherheit. Oberflächlich betrachtet hatte ich alle erforderlichen Korrekturmaßnahmen durchgeführt, um das Problem zu lösen. Danach konnte ich jedoch bei der Meditation nicht mehr in einen ruhigen Zustand eintreten. Auch beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken fiel es mir schwer, mich zu konzentrieren. Als ich daraufhin nach innen schaute, fand ich das Bedürfnis nach Kontrolle. Ich erinnerte mich daran, in wie vielen Situationen ich diese Anhaftung in der Vergangenheit schon in mir gefunden hatte. Ich konnte nur dann ein gutes Ergebnis erzielen, indem ich den Wunsch nach Kontrolle vollständig eliminierte. Dieses Mal versteckte sich der Wunsch hinter den vermeintlichen Gedanken, dass meinen Mitpraktizierenden nichts Schlimmeres zustoßen sollte. Ich möchte diese Anhaftung wirklich loswerden, deshalb habe sorgfältig auf meine Gedanken geachtet und aufrichtige Gedanken zu diesem Thema ausgesendet.
Ich bemerkte auch, dass ich es nicht akzeptieren konnte, korrigiert oder kritisiert zu werden. Als ich in mich hineinschaute, fand ich Stolz, der auf Ehrgeiz und Selbstsucht beruhte. In diesem Punkt habe ich ein wenig Fortschritte gemacht. Bisher kann ich bestenfalls schweigen, aber mein Herz ist nicht vollkommen in einem friedlichen Zustand. Tatsächlich möchte ich jede Prüfung als eine Gelegenheit sehen, mich zu erhöhen. Ich möchte Freude im Leiden empfinden.
Manchmal wenn eine Prüfung lange andauert, beginne ich, mich selbst zu bemitleiden. Ich beschwere mich sogar bei mir selbst, wie schwer es für mich ist. Der Meister nutzt jede Situation, um mir zu helfen, mich von Anhaftungen zu befreien. Doch bin ich oft unzufrieden und voller Beschwerden. Wenn ich mich über diese Gelegenheiten beschwere, beschwere ich mich dann nicht über den Meister? ... der Größte und Barmherzigste, der mich und alle Lebewesen errettet! Bei diesem Gedanken komme ich dann schnell zur Besinnung.
Der Meister hat uns das Beste gegeben; lasst uns auf unserem Weg der Kultivierung mehr Einsatz zeigen, damit wir später nichts zu bereuen haben.
Vielen Dank, Meister Li, und vielen Dank auch den Mitpraktizierenden.