(Minghui.org) Li Junlan aus dem Kreis Liuhe in der Provinz Jilin stand am 6. Dezember 2024 wegen des Praktizierens von Falun Dafa vor Gericht.
Sie weigerte sich, den vom Gericht bestellten Anwalt anzunehmen, der angewiesen wurde, für sie auf schuldig zu plädieren. Der Staatsanwalt warf ihr vor, gegen das Gesetz verstoßen zu haben, indem sie Ornamente verteilte, auf denen die Worte „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“ [die Grundprinzipien von Falun Dafa] aufgedruckt waren. Li erwiderte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere und dass es ihr verfassungsmäßiges Recht sei, Falun Dafa zu praktizieren und den Menschen davon zu erzählen.
Der Vorsitzende Richter vertagte die Anhörung und sagte, er werde später ein Urteil fällen.
Alles begann mit Lis Verhaftung am 27. September 2023 durch Beamte der Polizeibehörde des Kreises Liuhe. Sie brachten sie für 14 Tage in das Untersuchungsgefängnis Changliu in der Stadt Tonghua, das den Kreis Liuhe überwacht. Am 10. Oktober 2023 kam sie gegen Kaution frei.
Ein Beamter rief Li am 3. August 2024 an und forderte sie auf, ihren Computer abzuholen, der bei der Verhaftung 2023 beschlagnahmt worden war. Ihre Tochter begleitete sie zur Polizeiwache Qianjin. Die Polizei forderte die jüngere Frau dann auf zu gehen, und versprach, ihre Mutter nach Hause gehen zu lassen, sobald sie die Papiere unterschrieben habe. Das war eine Lüge und Li kehrte an diesem Tag nicht nach Hause zurück. Ihr Vater ging am 23. August 2024 zur Polizeiwache, um ihre Freilassung zu fordern. Aber die Polizei sagte, ihr Fall liege nicht mehr bei ihnen, da sie ihn der Staatsanwaltschaft des Kreises Liuhe vorgelegt hätten.
Als Nächstes teilte die Polizei Lis Mann telefonisch mit, dass sie sich in Untersuchungshaft im Untersuchungsgefängnis Changliu befinde. Weitere Informationen gab es erst einige Tage vor ihrem Gerichtstermin, als die Familie von Lis bevorstehendem Prozess erfuhr. Zu diesem Zeitpunkt war es zu spät, einen Anwalt für sie zu engagieren. Am 6. Dezember 2024 sagte sie vor dem Bezirksgericht Liuhe zu ihrer eigenen Verteidigung aus.
Es war nicht das erste Mal, dass Li wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wurde. Am 24. September 2015 war sie bereits einmal verhaftet worden, weil sie eine Strafanzeige gegen den ehemaligen chinesischen Staatschef Jiang Zemin eingereicht hatte, der die Verfolgung von Falun Gong angeordnet hatte. Ihre Tochter war zu diesem Zeitpunkt noch in der Grundschule und ihr Mann hatte Mühe, das Kind allein zu versorgen.
Li wurde am 28. Oktober 2016 erneut verhaftet und am 8. November desselben Jahres gegen Kaution freigelassen.
Die Polizei schikanierte Li etwa im Mai 2017 zu Hause. Am 22. März 2018 ging sie zur Ortspolizeidienststelle, um einen Reisepass zu beantragen, doch ihr Antrag wurde abgelehnt. Sie kehrte nach Hause zurück, wurde jedoch noch am selben Nachmittag verhaftet. Drei Beamte, darunter Gao Yuwen, durchsuchten ihre Wohnung ohne Durchsuchungsbefehl. Ihr Vater und ihre Tochter forderten ihre Freilassung und sie kam noch am selben Abend frei.
Li wurde am 28. Juli 2020 verhaftet und ihre Wohnung wurde Stunden später durchsucht. Am 4. September ließ man sie gegen Kaution frei. Hauptmann Jiang Hui von der Staatssicherheit des Kreises Liuhe rief Li am Morgen des 27. Oktober an und befahl ihr, sich bei ihnen zu melden. Sie ging hin und wurde von Jiang und einem anderen Beamten verhört. Sie fragten, wo sie arbeite, und sie weigerte sich zu antworten. Dann füllten sie online Formulare aus und forderten sie auf, diese zu unterschreiben. Sie weigerte sich erneut und durfte später am selben Tag nach Hause gehen.
Am 17. November rief ein Beamter sie an und fragte, ob sie Erklärungen unterschreiben würde, mit denen sie Falun Dafa abschwört. Sie lehnte ab. Die Polizei schikanierte sie am 25. Dezember 2020 und am 8. Mai 2021 erneut. Um den 10. Juni 2021 herum schikanierten sie sogar ihre Mutter und fragten nach ihrem Aufenthaltsort.
Die Polizei verhaftete Li am 22. Dezember 2021 und hielt sie 15 Tage lang fest. Am 7. Januar 2022 kehrte sie nach Hause zurück.
Die unerbittliche Verfolgung traumatisierte ihre Tochter zutiefst, die daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Li und ihr Mann hatten Mühe, die Arztrechnungen ihrer Tochter zu bezahlen, und mussten sich viel Geld leihen. Nachdem das Mädchen entlassen worden war, musste es bei einem Verwandten einziehen, während seine Eltern Gelegenheitsjobs annahmen, um die Familie ernähren zu können.