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71-Jährige stirbt nach jahrelanger Folter und ständigen Schikanen – ein persönlicher Bericht

20. Dezember 2024 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Liaoning

(Minghui.org) Am 29. November 2024 starb Li Li aus der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning nach jahrelanger Verfolgung. Da sie Falun Gong (auch Falun Dafa genannt) praktizierte, wurde sie nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 fünfmal verhaftet und zu drei Jahren Arbeitslager und zwei Gefängnisstrafen mit einer Haftdauer von insgesamt neuneinhalb Jahren verurteilt. Durch Folter und Misshandlungen während der Haft wurde ihre Gesundheit stark beeinträchtigt. Auch nach ihrer Freilassung wurde sie von Polizisten weiter schikaniert. Die zusätzliche psychische Belastung machte ihr schwer zu schaffen – bis sie im Alter von 71 Jahren starb.

Bevor Li Li verstarb, berichtete sie von ihrem durch die Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verursachten Leid:

Der Beginn des Praktizierens von Falun Gong

Früher litt ich an einem Bandscheibenvorfall im unteren Rücken. Jedes Mal, wenn ich einen Schub bekam, konnte ich nicht gehen oder meine Hose anziehen. Außerdem hatte ich das ganze Jahr über Probleme mit den Nieren, eine Dickdarmentzündung und Geschwüre im Mund. Ich probierte alle möglichen Medikamente aus, aber nichts half. Jeden Tag hatte ich Schmerzen. Im Jahr 1995 stellte mir ein Freund Falun Gong vor. Durch die Übungen und das Studium der Falun-Gong-Bücher wurde ich bald wieder gesund und war fortan voller Energie. Ich war dankbar für die gesundheitlichen Vorteile, die mir Falun Gong gebracht hatten.

Festnahme und Inhaftierung

Im Oktober 1999, drei Monate nach Beginn der Verfolgung, fuhr ich nach Peking, um das Recht auf das Praktizieren von Falun Gong einzufordern. Am Bahnhof von Peking wurde ich verhaftet, zurück nach Fushun gebracht und 17 Tage lang festgehalten.

Im Februar 2000 reiste ich erneut nach Peking, um meine Stimme zu erheben. Dieses Mal wurde ich am Bahnhof von Shenyang in der Provinz Liaoning verhaftet. Der Beamte Bai Songri von der Polizeiwache Fumin ließ meine Wohnung durchsuchen und sperrte mich drei Wochen lang in ein Untersuchungsgefängnis.

Im Juli 2000 verhaftete mich die Polizei erneut und brachte mich in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Fushun. Aus Protest trat ich in den Hungerstreik und wurde eine Woche später freigelassen.

Der Beamte Bai plante, mich im Oktober 2000 ein weiteres Mal zu verhaften. Um der Verfolgung zu entgehen, sah ich mich gezwungen, von zu Hause wegzuziehen. Die Polizei suchte mich zweimal zu Hause auf, traf aber niemanden an. Sie brachen mit einem Generalschlüssel ein und knackten das Schloss. Als Bai mich nach ein paar Wochen immer noch nicht finden konnte, verhaftete er Ende Oktober meinen Mann und hielt ihn über Nacht auf der Polizeiwache fest. Außerdem zwang er meinen Mann, die Beamten zu vier meiner Verwandten zu fahren, um dort nach mir zu suchen. Aus Angst vor der Polizei erkrankte mein Mann kurz darauf an einem Herzleiden.

Nicht lange nachdem ich nach Hause zurückgekehrt war, tauchte Bai im Januar 2001 mit einer Gruppe von Beamten auf. Um einer Verhaftung zu entgehen, sprang ich aus einem Fenster im zweiten Stock und brach mir ein Bein. Während ich mich noch von der Beinverletzung erholte, führte Bai mit einigen Beamten Ende Februar 2001 eine Razzia in meiner Wohnung durch. Sie beschlagnahmten meine Falun-Gong-Bücher und Audiokassetten. Da ich nicht mehr gehen konnte, nahmen sie mich jedoch nicht mit.

Drei Jahre Arbeitslager

Als mein Bein wieder geheilt war, verhaftete mich Bai im Juli 2001 und brachte mich in das Zwangsarbeitslager von Fushun City, wo ich eine dreijährige Haftstrafe verbüßen sollte. Aus Protest trat ich in den Hungerstreik. Etwa zehn Tage später brachten mich die Wärter in ein Krankenhaus, um mich einer Zwangsernährung zu unterziehen. Ich wehrte mich, woraufhin sie vier Häftlingen befahlen, mich festzuhalten und mir den Mund aufzubrechen. Dabei lösten sich einige meiner Zähne und ich blutete stark aus dem Mund. Sie führten einen Plastikschlauch mit einem Durchmesser von einem halben Zentimeter in meinen Magen ein. Nichts kann die starken Schmerzen beschreiben, die ich ertragen musste.

Um mein Leiden noch weiter zu verstärken, platzierten die Krankenschwestern den Schlauch an meiner Luftröhre. Ich bekam keine Luft mehr und mein Gesicht lief rot an. Dann schoben sie den Schlauch fast 20 Mal hin und her und hörten erst auf, als er voller Blut war.

Als ich am 13. November 2001 verprügelt wurde, weil ich die Falun-Gong-Übungen praktiziert hatte, trat ich erneut aus Protest in den Hungerstreik. Der Wärter Chen Linghua hielt mich in Isolationshaft gefangen. In dem dunklen und feuchten Raum gab es nur ein paar Holzbretter auf dem Boden, kein Bett. Anfangs taten sie so, als seien sie nett und versuchten, mich zum Essen zu überreden. Als sie merkten, dass ich standhaft blieb, schlug mir der Wärter Guo Qian ins Gesicht und führte mir dann eine Magensonde durch die Nase in den Magen ein. Sie ließen die Sonde dort und verabreichten mir jeden Tag Nahrung über die Sonde.

Die Magensonde verursachte bei mir oft extreme Übelkeit. Außerdem verursachte der Schlauch starke Schmerzen, wenn ich etwas schluckte, selbst wenn es nur Speichel war. Dies führte dann zu Schwindelgefühl sowie Kopf- und Ohrenschmerzen.

Einmal versuchte ich, den Schlauch herauszuziehen. Als die Wärter das mitbekamen, legten sie mir hinter dem Rücken Handschellen an. Selbst als ich zur Toilette ging, musste ich die Handschellen tragen. Dabei fiel ich einmal hin. Ich hatte starke Schmerzen in den Armen und der Schulter. Durch die Ernährungssonde hatte ich ständig eine laufende Nase, konnte wegen meiner gefesselten Hände aber nichts dagegen unternehmen. Ich konnte mich auch nicht waschen oder umziehen.

Am Fenster im Zimmer war ein großer Spalt. Oft zitterte ich vor Kälte, da mir die Hände gefesselt waren und ich mich nicht zudecken konnte. Zweimal gelang es mir, trotz der Handschellen die Magensonde herauszuziehen, die bereits schwarz geworden war. Die Wärter wurden wütend und steckten den Schlauch wieder hinein. Nach 45 Tagen beendete ich den Hungerstreik.

Im Mai 2002 gelang einigen Praktizierenden die Flucht aus dem Arbeitslager; ich war eine von ihnen. Doch kurz darauf nahmen die Wärter uns gefangen und brachten uns zurück in das Arbeitslager. Ich wurde in einen dunklen Raum gebracht und mit verbundenen Augen an einen Stuhl gefesselt. Xu Hulie, der stellvertretende Leiter des Arbeitslagers, die Wärter Wang Jun, Jin und einige andere, deren Namen ich nicht kannte, versetzten mir drei Elektroschocks mit Hochspannungsstäben. Einer von ihnen traf mich an meinen Genitalien. Ich brach auf dem Boden zusammen und wälzte mich mit dem Stuhl umher. „Ich bin neugierig, ob du es noch einmal wagst, wegzulaufen“, sagte einer von ihnen zu mir.

Meine Arme waren verbrannt und mit Blasen übersät. Dann schlugen die Wachen Luo und Jin weiter auf mich ein. Mein Gesicht war derart geschwollen, dass ich die Augen kaum noch öffnen konnte. Anschließend übergossen sie den Boden mit Wasser und schlugen mich eine weitere Stunde am Boden.

Die Wärter hielten mich in Isolationshaft gefangen. Erneut musste ich auf den Brettern ohne Bettzeug schlafen. Die Schmerzen hielten mich nachts wach. Ein Leiter des Arbeitslagers namens Wu verhörte mich mehrmals und versetzte mir jedes Mal Elektroschocks.

Im Juli 2002 wurde ich in die Zweite Haftanstalt der Stadt Fushun verlegt. Es wurde geplant, mich zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen, obwohl ich noch zwei Jahre Arbeitslager vor mir hatte.

Zu fünf Jahren Haft verurteilt

Die Zweite Haftanstalt in der Stadt Fushun ist wirklich die Hölle auf Erden. Zu jeder Mahlzeit bekamen wir nur grobes Maisbrot und Suppe mit ein paar Gemüseblättern. Mehr als 30 Menschen schliefen in einer Zelle von weniger als 20 Quadratmetern. Der überfüllte Raum war im Sommer extrem stickig. Wir durften nicht duschen und mein Körper war mit juckender Krätze übersät. Trotz der schlechten Lebensbedingungen mussten wir Schwerstarbeit verrichten, die hauptsächlich darin bestand, bunte Fransen um Zahnstocher zu wickeln, die exportiert werden sollten.

Die Praktizierenden Liu Chengyan und Wang Xiuxia traten aus Protest in den Hungerstreik und wurden mit unterschiedlichen Methoden gefoltert. Unter anderem wurden sie beide zwangsernährt, verprügelt, ihres Schlafes beraubt und gezwungen, schwere Fußfesseln zu tragen. Später starb Wang an den Folgen der Folter.

Ein Staatsanwalt namens Liang von der Staatsanwaltschaft des Kreises Fushun erhob im Januar 2003 Anklage gegen mich. Später machte mir das Bezirksgericht Fushun heimlich den Prozess, ohne meine Familie zu informieren. Da ich keinen Rechtsbeistand hatte, durfte ich mich auch nicht selbst verteidigen. Am Ende des Prozesses verurteilte mich der Richter zu fünf Jahren Haft. Ich legte Berufung ein, verlor aber das Berufungsverfahren.

Im Juni 2003, als ich mich aufgrund einer schweren Blutarmut in einem kritischen Zustand befand, wurde ich schließlich entlassen.

Zu weiteren viereinhalb Jahren verurteilt

Am 20. Juni 2014 wurde ich bei einer Razzia durch Beamte der Staatssicherheit des Bezirks Shuncheng erneut verhaftet. Sie verhörten mich auf brutale Weise und rissen mir viele Haare aus.

Der Direktor Jiao Chen führte am nächsten Tag mit fünf Beamten eine Durchsuchung bei mir zu Hause durch. Sie beschlagnahmten nicht nur 4.300 Yuan (etwa 560 Euro) und 1.200 Yuan in Hongkong-Dollar (etwa 150 Euro) in meiner Wohnung, sondern hoben auch 2.000 Yuan (etwa 260 Euro) mit der bei meiner Verhaftung beschlagnahmten Bankkarte ab.

Am 16. Dezember 2014 führte das Bezirksgericht Shuncheng eine Anhörung von sieben von uns durch. Bei den anderen sechs Praktizierenden handelte es sich um Wang Jiaguo (m), 80, Tang Hongyan (w), 50, Wang Defen (w), 54, Wei Shaomin (w), 74, Wang Guoying (w), 42, und Jin Zhe (m), 65.

Wang Defen und ich beauftragten Anwälte aus Peking, die für uns auf „nicht schuldig“ plädierten. Während der Anhörung wiesen die Anwälte darauf hin, dass Falun Gong in China zu keiner Zeit durch ein Gesetz geahndet wurde. Der Staatsanwalt war nicht in der Lage, die Aussage der Anwälte zu widerlegen, und rief: „Wo ist die Polizei? Wo ist die Polizei?“

Am 16. März 2015 verurteilte mich der Vorsitzende Richter Chen Quanzhong zu viereinhalb Jahren Haft. Ich legte beim Mittleren Gericht Fushun Berufung ein. Der Berufungsrichter Qiu Zhongcui entschied am 1. Juni 2015 ohne Anhörung und bestätigte das frühere Urteil.

Am 18. August 2015 wurde ich in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht, wo ich gezwungen wurde, von 7.00 bis 18.00 Uhr zu arbeiten. Ich bekam hohen Blutdruck. Außerdem hatte ich das Gefühl, meine Daumen würden brechen, und ich hatte eine Sehnenscheidenentzündung wegen der sich ständig wiederholenden Arbeit.

Die Wärter beauftragten Häftlinge damit, mich die ganze Zeit zu überwachen. Manchmal durfte ich nicht auf die Toilette gehen oder mich waschen. Manchmal bekam ich weder Essen noch Wasser. Zusätzlich zu den körperlichen Misshandlungen wurde ich auch noch unter Druck gesetzt. Sie wollten täglich mich dazu zwingen, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben.

Auch nach meiner Freilassung aus dem Gefängnis konnte ich kein normales Leben führen, da die Polizei mich immer wieder belästigte. Im September 2018 sowie im März, April und September 2019 schikanierten uns Polizisten und Mitarbeiter des örtlichen Nachbarschaftskomitees viele Male, indem sie entweder an unsere Tür klopften oder uns anriefen. Meine Familie und ich lebten in ständiger Angst und standen unter enormem Druck. Aufgrund der Verfolgung bekam mein Mann ein Herzleiden und verstarb schließlich im Jahr 2021.

Abgesehen von den Gefängnisstrafen und Schikanen hat die Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Wanghua auch vier Jahre lang meine Rente in Höhe von insgesamt 107.300 Yuan (rund 14.000 Euro) einbehalten.

Ich praktiziere Falun Gong, um ein guter Mensch zu sein und mich gesund zu erhalten. Ich kann nicht verstehen, warum das kommunistische Regime mich weiterhin verfolgt.

Früherer Bericht:

Sieben Falun Gong-Praktizierende in der Haftanstalt einer nicht-öffentlichen Verhandlung unterzogen (Fushun, Provinz Liaoning)