(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, Meister! Seid gegrüßt, Mitpraktizierende!
Ich bin ein vietnamesischer Praktizierender und bin mit elf Jahren nach Australien gezogen. Hier möchte ich meine Erfahrungen beim Bilden eines gemeinsamen Körpers mit jungen Praktizierenden in Sydney mit euch teilen. Ziel dieses Projekts ist es, junge Praktizierende bei der persönlichen Kultivierung und der Errettung von Menschen zu unterstützen und eine Umgebung zu schaffen, in der sie miteinander in Kontakt kommen, Beziehungen aufbauen und voneinander lernen können.
Als ich Anfang zwanzig war, reiste ich gern mit dem Rucksack in verschiedene Länder, erkundete die dortigen Kulturkreise und lernte verschiedene Menschen kennen. Zwei Jahre lang lebte ich in einem Van. Durch diese Erfahrungen gewann ich an Unabhängigkeit und Selbstvertrauen. Gleichzeitig lernte ich, mit anderen zu reden, und erfuhr mehr über mich, die Menschen und unsere Welt.
Als ich 2017 durch Zentralaustralien reiste, hatte ich einen schweren Autounfall und eine Nahtoderfahrung. Dabei erinnerte ich mich an eine Freundin aus der Grundschulzeit, die mir von Falun Dafa erzählt hatte. Ich nahm Kontakt zu ihr auf und sie schlug mir vor, mit ihr das Fa zu lesen und Shen Yun in Taiwan zu besuchen.
Als ich das Fa las, berührten mich die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und der Ansatz, zu seinem wahren Selbst zurückzukehren; dies vermittelt mir den moralischen Kompass, so dass ich ein guter Mensch werden kann.
Wenn ich zurückblicke, sehe ich diese Nahtoderfahrung aus einer ganz anderen Perspektive. Als sich das Auto in der Luft befand, spürte ich eine Kraft, die das Auto nach unten drückte, und es landete auf den Rädern; wenn es auf dem Dach aufgekommen wäre, hätte es sehr wahrscheinlich tödlich für mich geendet. Es ist der Meister, der immer auf mich aufpasst, das steht fest.
Außerdem arrangierte der Meister alles für mich, damit ich das tun kann, was ich jetzt tun soll; vor allem wenn ich bei Dafa-Projekten mitarbeite, um Menschen zu erretten. Da ich zum Beispiel in meiner Kindheit unabhängig lebte und von der Familie meines Vaters schlecht behandelt wurde, kann ich die Nöte, den Schmerz und die Einsamkeit anderer Menschen nachvollziehen.
Wir gehören alle zur Familie des Meisters. Wenn ich also an Projekten teilnehme und Menschen errette, ist es, als ob ich meinen Familienmitgliedern begegne und sie wiederfinde, ähnlich wie bei einem fehlenden Puzzleteil.
Seit Ende 2018 praktiziere ich Falun Dafa und hatte am Anfang immer Schwierigkeiten, ein gutes Umfeld zu finden, um mich zu erhöhen. Es schien, dass es zwei Hauptprobleme gab.
Das erste Problem, das mir auffiel, war der Mangel an einer wahren, tiefen Beziehung unter den Praktizierenden. Nach dem Fa-Lernen und den Übungen in der Gruppe gingen die meisten Praktizierenden nach Hause oder kündigten die Projekte an. Sie sprachen nicht darüber, wie sie ihre Xinxing erhöhten oder über die Probleme im Umgang miteinander. Ich war enttäuscht und frustriert, weil mich niemand inspirieren oder mir bei der Kultivierung helfen konnte, außer einer vietnamesischen Praktizierenden, die später meine Frau wurde. Ein Kultivierungsumfeld für nicht-chinesische und junge Praktizierende bestand praktisch nicht.
Für einen neuen Praktizierenden bedeutet das eine zusätzliche Schwierigkeit, sich zu kultivieren. Bei Dafa-Projekten sind nie genug Leute da. Das liegt nicht daran, dass wir nicht genug Leute haben oder diese die wahren Umstände nicht erläutern könnten. Der Hauptgrund war, dass die Umgebung nicht gut war und die Leute nicht zum Bleiben anregte oder ermutigte.
Ich weiß auch von mehreren jungen Praktizierenden, die gekommen sind, aber weil es ihnen an einem guten Umfeld und an geistiger und sozialer Unterstützung fehlte, wurden sie weniger fleißig und verließen dann den Weg des Dafa. Die westlichen Praktizierenden stießen auf das gleiche Problem. Würde dieses Problem nicht gelöst werden, würde es unseren Prozess der Errettung der Menschen in Australien behindern, dachte ich. Das ist ähnlich wie bei den japanischen Praktizierenden von denen der Meister spricht.
Der Meister sagte:
„In Japan spielen aber die chinesischen Dafa-Jünger die führende Rolle. Dort gibt es allerdings viele Japaner, die das Fa erhalten sollen; stellt deshalb sicher, dass nichts getan wird, was sie daran hindert hereinzukommen. Ich habe diese Situation bemerkt, allerdings hat jede Region ihre eigenen Herausforderungen. Wenn es also Probleme gibt, sollt ihr als Dafa-Jünger zusammenarbeiten und euch gemeinsam Gedanken machen, wie sie gelöst werden können.
Es ist ein echtes Problem, wenn sich die japanischen Dafa-Jünger wegen dieser Umstände nicht integrieren können. Die Dafa-Jünger in Japan sind dafür da, die Japaner zu erretten. Natürlich erhebt ihr alle eure Stimme gegen die Verfolgung, die von der bösartigen KP Chinas initiiert worden ist, und seid dabei, diese aufzudecken und zu beenden. Das ist unsere Verantwortung. Allerdings geht es für euch in der Hauptsache um die Errettung der Menschen, nicht wahr?! Die lokalen Praktizierenden sollen eben die Menschen erretten, die in ihrer Gegend leben.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015, 14.05.2015)
Als ich meine Bedenken den anderen Praktizierenden gegenüber äußerte, sahen sie darin kein besonderes Problem, sondern akzeptierten einfach die Situation. Häufig sagten die Praktizierenden, dass eine Person, die diese Prüfung nicht bestanden hat oder sich wegen der Widrigkeiten nicht weiter kultivieren konnte, einfach noch nicht reif genug sei oder keine Schicksalsverbindung hätte.
Meines Erachtens spielt jedoch die Wirkung, die das Umfeld auf die Menschen ausübt, eine wichtige Rolle, und wir können es nicht verbessern, solange wir die bestehenden Probleme nicht als solche anerkennen.
Das zweite Problem sah ich darin, wie die Praktizierenden in der Gesellschaft auftreten. Zunächst erhielt ich von einigen Praktizierenden den Eindruck, dass sie oft unter sich bleiben wollten, eine etwas negative Einstellung entwickelt hatten und nicht genug auf ihr Äußeres achteten. Andere Praktizierende pflegen keine guten Beziehungen zu ihren Familien oder verhalten sich nicht in einer Weise, die der australischen Gesellschaft entspricht. Das beeinträchtigt unsere Bemühungen, das Fa bei den gewöhnlichen Menschen bekannt zu machen.
Außerdem verbringen einige Praktizierende die meiste Zeit mit der Arbeit an Projekten, was großartig ist. Es fehlt ihnen jedoch an den sozialen Fähigkeiten, die für den Umgang mit Menschen in der westlichen Gesellschaft erforderlich sind. Sie haben nicht viele gemeinsame Themen, über die sie sprechen können, und halten es für Zeitverschwendung, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das führt dazu, dass andere Menschen den Eindruck bekommen, dass sich die Praktizierenden des Dafa nur um Menschenrechtsfragen und ihre eigene Kultivierung kümmern, anstatt offen zu sein und mit der Gesellschaft in Kontakt zu treten. Das ist wohl einer der Gründe, warum wir in der Gesellschaft keine Durchbrüche erzielen können. Die Menschen sehen uns als Außenseiter und spüren unsere Güte ihnen gegenüber nicht.
Meinem Verständnis nach, diente die Kultivierung in der Vergangenheit der Selbsterlösung, und die Kultivierenden gingen deshalb an abgeschiedene, entlegene Orte. Andererseits findet die Kultivierung des Dafa in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen statt, und die Aufgabe der Dafa-Jünger ist es, die Menschen zu erretten. Daher denke ich, dass die Praktizierenden eine wahre Beziehung zu den Menschen in der Gesellschaft aufbauen sollten. Wir müssen von den anderen verstanden und akzeptiert werden, bevor wir ihnen die wahren Dinge erklären oder das Fa verbreiten können.
Junge Praktizierende können in diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, wie die Gesellschaft die Falun-Dafa-Praktizierenden sieht. Es ist ähnlich wie bei den Shen-Yun-Tänzern, die hauptsächlich aus jungen Leuten bestehen und das Ziel verfolgen, den gewöhnlichen Menschen die wahren Zusammenhänge zu verdeutlichen. Sie sind gebildet, pflegen gute Umgangsformen und ein ansprechendes Äußeres. Es ist bemerkenswert, dass die Fei Tian Akademie junge Menschen ausbildet und sie in traditioneller Kultur und Etikette unterrichtet.
Um ein positives Image von Falun Dafa in der australischen Gesellschaft zu verbreiten und dem Mangel an Praktizierenden bei den Projekten anzugehen, sollten die jungen Praktizierenden ein Umfeld vorfinden, in dem sie sich gegenseitig bei der Kultivierung und im täglichen Leben unterstützen und Themen diskutieren können, die ihnen helfen, sich als Persönlichkeit zu entfalten.
Außerdem bringt es nur wenig, wenn man sie zwingt, das Fa zu lernen, und sie bittet, an Projekten teilzunehmen, wenn sie noch nicht bereit sind oder sich noch nicht in einem guten Kultivierungszustand befinden.
Diese Erkenntnis hat mich dazu motiviert, Menschen zu unterstützen und Maßnahmen zu ergreifen, über die ich hier gerne berichten möchte.
Vom Fa her verstand ich, dass Veränderungen von der mikrokosmischen Ebene bis zur makrokosmischen Ebene, bis an die Oberfläche kommen müssen. Nach meinem Verständnis gilt das auch für das Umfeld der Praktizierenden. Das bedeutet, dass sich die Dinge von innen nach außen durch drei Schichten bewegen müssen, um einen Körper zu bilden: Die erste Schicht sind die fleißigen Praktizierenden. Die zweite Schicht sind neue und weniger fleißige Praktizierende, Kinder von Praktizierenden und Menschen, die die Kultivierung aufgegeben haben. Die dritte Schicht sind die gewöhnlichen Menschen.
Es handelt sich um einen systematischen Ansatz, bei dem die innere Schicht, sobald sie gefestigt ist, einen positiven Einfluss auf die äußeren Schichten hat. Wenn zum Beispiel die fleißigen Praktizierenden ein positives Umfeld schaffen, kann das neue Praktizierende ermutigen, zu bleiben und noch fleißiger zu werden. Mit diesem neuen Verständnis begann ich, die erste Schicht zu optimieren. Ich versuchte herauszufinden, was junge Praktizierende wollten und brauchten. Ich verbrachte Zeit damit, mit ihnen zu sprechen, ihre Erfahrungen und Standpunkte zu verstehen. Dann teilte ich ihnen meine Gedanken mit und holte mir ihre Rückmeldung zu diesen Gedanken und dem Verständnis.
Während dieses Prozesses fand ich heraus, dass ein wichtiger Grund, der uns daran hindert, einen starken Körper zu bilden, der Mangel an Vertrauen unter den Praktizierenden ist. Weil wir Angst haben, von anderen beurteilt zu werden, sprechen wir nicht über unsere Anschauungen und behalten die Dinge lieber für uns. Im Laufe der Zeit kann dies zu Entfremdung und Problemen in der Gruppe führen.
Mein erstes Ziel war es also, das Vertrauen unter den jungen Praktizierenden zu stärken.
Wir unternahmen gemeinsame Aktivitäten wie Camping, Abendessen und Kajakfahren sowie Veranstaltungen, bei denen wir etwas über die traditionelle Kultur lernten. Noch wichtiger war allerdings, dass wir wöchentlich in der Gruppe das Fa auf Englisch lernten.
Diese Aktivitäten sind wichtig, weil sie den jungen Praktizierenden die Möglichkeit geben, in einer einladenden, entspannenden und angenehmen Umgebung, die keine Verpflichtungen mit sich bringt, engere Beziehungen zueinander aufzubauen.
Diese verbindenden Aktivitäten sind auch eine gute Gelegenheit für junge Praktizierende zu lernen, wie man zusammenarbeitet und miteinander umgeht, Fähigkeiten entwickelt, die für die Durchführung von Projekten wichtig sind, und sich gegenseitig im täglichen Leben und bei der Kultivierung unterstützt.
Bei einer Kajakfahrt fiel mir zum Beispiel ein junger chinesischer Praktizierender auf, der von den anderen getrennt zu sein schien. Er beteiligte sich nicht an den Gruppenaktivitäten und sprach auch nicht mit den anderen, sondern konzentrierte sich auf sein Telefon. Deshalb stellte ich ihn den anderen vor.
Mehr als ein Jahr später sagte er mir, dass er es sehr zu schätzen weiß, wie ich ihm an jenem Tag geholfen hatte. Zu meiner Überraschung erzählte er, dass damals in China, als er klein war, andere Kinder nicht mit ihm spielen wollten, weil sein Vater ein Praktizierender war und verfolgt wurde. Seitdem dachte er, es sei normal, keine Freunde zu haben und allein zu sein. Mir standen die Tränen in den Augen, als ich seine Geschichte hörte. Ich war überrascht, dass eine so kleine Tat so viel für ihn bedeutete. Später, durch weitere Gespräche mit anderen jungen Praktizierenden, ist dieser chinesische Praktizierende selbstbewusster geworden, hat mehr Freunde und fühlt sich wohler, wenn er sich anderen gegenüber öffnet.
In unserer Fa-Gruppe lernen wir, die Diskussion zu vertiefen, die Gewohnheit zu fördern, nach innen zu schauen und nicht nur über Projekte zu sprechen. Um das zu erreichen, musste ich bei mir selbst anfangen. So erzählten meine Frau und ich von unseren eigenen Lücken und menschlichen Anschauungen, wie zum Beispiel unseren Ängsten oder den vorschnellen und ungerechtfertigten Verurteilungen anderer. Einige Praktizierende taten es uns gleich und erzählten offener und ehrlicher von ihren Schwierigkeiten und ihrer Kultivierung.
Bei jeder Diskussion gibt es zwei Hauptthemen: Das, was wir an diesem Tag beim Fa- Lernen erkannt haben, und Themen bei der persönlichen Kultivierung, die jede Woche wechseln. Beispiele für Themen bei der persönlichen Kultivierung sind, wie man als Kultivierender bei der Arbeit mehr erreicht, Zeitmanagement, Kommunikationsfähigkeiten, Finanzmanagement und der Umgang mit Angehörigen.
Jedes dieser Themen bringt uns zu einem anderen Aspekt der persönlichen Kultivierung. Durch den Beitrag eines jeden können wir unseren Horizont erweitern, von den Erfahrungen der anderen lernen und unsere Lücken aufdecken. Von da an lernten wir, das Fa auf unterschiedliche Weise zu bestätigen, uns besser an die Mainstream-Gesellschaft anzupassen und den Menschen die Fakten auf natürlichere und klarere Weise näher zu bringen.
Indem wir kleine Schritte taten und beständig dranblieben, wurde unsere Fa- Lerngruppe allmählich zu einem Ort, an dem sich die Praktizierenden offener untereinander unterhalten konnten. Einige der Gespräche waren so bewegend, dass die Teilnehmer zu Tränen gerührt waren und sogar bis 23.00 Uhr blieben; sie wollten einfach nicht gehen. Mehrere Praktizierende sagten, sie schätzten diese Fa- Lerngruppe sehr, weil sie ihnen helfe, ihr Fa-Verständnis zu verbessern und ihre aufrichtigen Gedanken zu stärken.
Während der Arbeit an diesem Projekt bin ich auf viele Schwierigkeiten gestoßen, die mir geholfen haben, meine Xinxing schrittweise zu erhöhen.
Dabei stieß ich auf viel Widerspruch und Kritik von anderen Praktizierenden, die die Bedeutung meiner Arbeit nicht erkannten. Ständig stellte ich mich selbst in Frage, ob das, was ich tat, richtig sei. Was sollte ich tun? Außerdem war ich verärgert, weil ich dachte, warum wurde dieses Umfeld nicht schon früher geschaffen, warum wussten andere Praktizierende meine Bemühungen nicht zu schätzen, und warum musste ich derjenige sein, der die ganze harte Arbeit leistete.
Auch gegenüber einigen jungen Praktizierenden, die meiner Meinung nach nicht den Anforderungen entsprachen, hatte ich eine wertende Einstellung und schaute auf sie herab. Wenn ich mich längere Zeit so kultivieren würde, könnte ich vielleicht auch so negativ und depressiv werden wie einige von ihnen.
Obwohl mein Ausgangspunkt gut war – ich wollte andere ermutigen und unterstützen – hatte ich mich mit Negativität, Groll und Beschwerden belastet. Dadurch schwankte nicht nur mein Glaube an das Dafa, sondern ich verlor auch den Blick für die tatsächliche, notwendige Arbeit. Glücklicherweise lernte ich dank der Anleitung des Fa und der ständigen Unterstützung meiner Frau, Güte zu entwickeln, was mir half, die Negativität zu überwinden und mich auf die Problemlösung zu konzentrieren.
Ich schaute nach innen, um herauszufinden, warum die Situation so geworden war, und versetzte mich in die Lage der anderern Menschen. Ich konnte sehen, wie sich die Verfolgung auf den körperlichen Zustand, die finanzielle Situation und den Ruf der langjährigen chinesischen Praktizierenden auswirkte. Als sie in ein neues Land zogen, mussten sie bei Null anfangen; um über die Runden zu kommen, mussten sie sich an eine neue Kultur anpassen. Gleichzeitig setzten sie alles daran, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Ich bewundere diese langjährigen Praktizierenden. Für sie hat es oberste Priorität, den Ruf des Dafa wiederherzustellen, indem sie mehr Menschen die wahren Hintergründe nahebringen. Für junge Praktizierende und mich kann es schwer sein, diese bedingungslose Aufopferung zu begreifen und die gleiche Einstellung zu entwickeln.
Andererseits bemerkte ich, dass es manchen langjährigen Praktizierenden in diesen schwierigen Situationen schwerfiel, das Fa in ihrem familiären Umfeld zu bestätigen. Einige von ihnen hatten nicht genug Zeit, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen, und erwarteten stattdessen, dass sie das Fa lesen und selber zu Erkenntnissen kommen würden.
Infolgedessen konnten manche Kinder die Schönheit des Dafa im Verhalten und in den Handlungen ihrer Eltern nicht erkennen. Als sie älter wurden, hatten sie keine Lust, sich weiter zu kultivieren, und wurden von den Verlockungen der Gesellschaft verführt und kamen vom Weg ab.
Was die jungen Praktizierenden betrifft, die aus China kommen, kann ich sagen, dass diese in einem komplizierten Umfeld aufgewachsen sind und unter dem psychischen Druck der Verfolgung zu leiden hatten. Das wirkt sich auf ihr Benehmen und Handeln aus. Ihr Denken wurde ihnen von der Kultur der Kommunistischen Partei Chinas aufgezwungen.
Erst als ich lernte, zuerst an andere zu denken, änderte ich meine Einstellung. Anstatt zu urteilen, entwickelte ich Einfühlungsvermögen und Güte und lernte die Menschen und ihre Geschichten kennen. Ich erkannte, dass ich diesen jungen Praktizierenden nicht helfen kann, indem ich sie zu etwas zwinge, sondern indem ich sie inspiriere, anleite und unterstütze. Dann werden sie im Laufe des Prozesses, in dem sie ihre eigenen Erfahrungen machen, neue Wertvorstellungen entwickeln und sich verbessern. Die wirkliche Veränderung kommt nicht durch äußeren Druck, sondern aus dem eigenen tiefsten Inneren. Sinnvolle wahre und stabile Beziehungen und Vertrauen entstehen nicht dadurch, dass man einen Kurs eröffnet und den Leuten sagt, was sie tun sollen, sondern durch alltägliche Begegnungen.
Bei mir konnte ich sehen, wie ich ins Extrem ging, wenn ich zu negativ wurde und mich nicht an den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht orientierte; so konnte ich meine Vernunft und Klugheit nicht entfalten. Aber sobald ich die Schwierigkeiten überwunden und meine Xinxing erhöht hatte, gewährte mir der Meister die erforderliche Kompetenz und ich konnte das Projekt voranbringen.
Das Fa des Meisters hat mir auch geholfen, diese Angelegenheit zu erhellen und meinen Groll gegenüber den langjährigen Praktizierenden zu überwinden.
Einmal, als ich mich über die Kultivierungsumgebung beschwerte, wies mich ein Praktizierender auf einen Abschnitt im Zhuan Falun hin.
Dort sagte der Meister:
„Die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen entwickelt sich nach den geschichtlichen Gesetzmäßigkeiten. Du denkst zwar, wie sie sich entwickeln soll und welches Ziel zu erreichen ist, aber jene hohen Lebewesen denken nicht so. Hätten die Menschen in alten Zeiten nicht an die heutigen Flugzeuge, Züge und Fahrräder denken können? Ich meine, es ist nicht unbedingt so, dass sie nicht daran denken konnten, doch da sich die Geschichte nicht bis zu dieser Phase entwickelt hatte, haben sie diese Dinge auch nicht erfinden können.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 442)
Plötzlich verstand ich, dass das, was ich wollte, vorher nicht geschehen war, weil der Zeitpunkt nicht richtig war. Die frühere Zeit diente dazu, die Fakten zu verdeutlichen und die Öffentlichkeit mit dem Dafa vertraut zu machen. Die langjährigen Praktizierenden hatten in der damaligen historischen Situation ihr Bestes getan. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir in dieser historischen Phase unser Bestes geben, um auf dem Fundament, das die vorherige Generation gelegt hat, aufzubauen und den Weg der Fa-Berichtigung in der Menschenwelt weiterzugehen. Die jungen Praktizierenden zu begleiten und zu ermutigen ist der Weg, den ich beschreite.
Dank des Hinweises des Meisters konnte ich meine Denkweise ändern; ich sehe das Projekt nicht mehr als Last an, sondern als eine gute Gelegenheit. Vor ein paar Jahren träumte ich, dass der Meister in Sydney das Fa unterrichtete. Als er das Fa unterrichtete, sagte er: „Jetzt ist es an der Zeit, dass die Gruppen Projektbesprechungen durchführen.“ Ich sah mich in einem Kreis mit vielen Menschen sitzen, die ich noch nicht kannte, außer meiner Frau. Aber ich wusste, dass ich nicht in der Gruppe der älteren Praktizierenden saß. Dadurch war klar, dass ich den Jugendlichen zur Seite stehen soll; das ist meine Aufgabe und Verantwortung. Es ist das, was ich akzeptieren und woran ich hart arbeiten muss, um mich zu erhöhen.
Ich begann dieses Projekt für junge Praktizierende mit dem einfachen Wunsch, anderen zu helfen, aber was ich erhielt, war viel mehr als das, was ich hergab. Mir wurde klarer, was ich tun musste, ich erweiterte meine Güte und Nachsicht, und ich lernte zu berücksichtigen, dass Menschen unterschiedliche Wege gehen, um sich zu erhöhen. Die Menschen, denen ich half, brachten mich tatsächlich dazu, ein besserer Kultivierender zu sein. Ich lernte, Kritik anzunehmen, andere zu begleiten, eine Vision und Strategien zu entwickeln. Bei Konflikten wollte ich mich ständig erhöhen, damit das Projekt Fortschritte machen konnte.
Unser Bemühen, den einen Körper zu bilden, hatte nicht nur Auswirkungen auf die jungen Praktizierenden, sondern diente auch dazu, das Fa unseren Arbeitskollegen und Verwandten gegenüber zu bestätigen. Ein Beispiel dafür ist die veränderte Einstellung meines Schwiegervaters. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und sagte mir, dass meine Frau und ich der jungen Generation voraus sind, weil die meisten Menschen in unserem Alter nur darauf bedacht sind, Geld zu erwirtschaften und ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Erst im Alter denkt man daran, anderen Menschen zu helfen. Mein Schwiegervater war früher dagegen, dass meine Frau sich kultivierte, aber jetzt unterstützt er Dafa und sagte, er fühle sich durch die jungen Praktizierenden inspiriert.
Inzwischen wünschen uns meine Arbeitskollegen oft gute Gesundheit, damit wir unsere Arbeit in der Gemeinschaft fortsetzen und den jungen Praktizierenden noch mehr Gutes bringen können. Sie sagten, die Welt brauche mehr selbstlose und moralisch orientierte junge Menschen für eine bessere Zukunft.
Als ich die Verbesserungen in der Umgebung sah, wie zum Beispiel den stärkeren Zusammenhalt unter den Praktizierenden, nahm ich es als Ermutigung vom Meister. Ich bin auf dem richtigen Weg. Das stärkt meine aufrichtigen Gedanken und mein Selbstvertrauen. Die Arbeit an diesem Projekt gibt mir unendlich viel Energie und ein Gefühl der Erfüllung und die Gewissheit meine Mission zu erfüllen.
Regelmäßig bespreche ich neue Ideen mit den anderen und denke darüber nach, wie man die Dinge besser machen kann. Ohne die Hilfe meiner Frau und anderer junger Praktizierender, die mich mit ihrer Herzlichkeit und ihrem Einsatz sehr bewegt und zum Handeln angeregt haben, wäre ich nicht in der Lage gewesen durchzuhalten.
Vor allem aber bin ich dem Meister sehr dankbar. Ich glaube, dass alles, was der Meister arrangiert hat, dazu dient, dass ich meine Mission erfülle, für die ich hierhergekommen bin, und mich währenddessen kultiviere.
Das ist mein Artikel zum Erfahrungsaustausch. Bitte weist mich auf alles hin, was nicht im Sinne des Fa ist.
Ich danke Ihnen, Meister. Ich danke euch, liebe Praktizierende.