(Minghui.org) Wei Chunrong, 72, aus der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong wurde am 11. Januar 2024 zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Das Urteil trug das Siegel des Bezirksgerichts Jimo in der Stadt Qingdao und war datiert auf den 11. Januar 2023, ein eklatanter Fehler, den das Gericht nicht bemerkte. Als sie das Urteil erhielt, sagte Wei sofort, sie werde Berufung einlegen.
Wei Chunrong, die aus dem Kreis Huanan in der Provinz Heilongjiang stammt, lebt seit 2013 bei der Familie ihres Sohnes in der Stadt Qingdao. Sie wurde zuletzt am 2. März 2023 verhaftet, nachdem ein Lebensmittellieferant sie angezeigt hatte, weil sie mit ihm über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Beamten der Polizeistation Zhengyang Straße durchsuchten die Wohnung ihres Sohnes und beschlagnahmten ihre sechs Falun-Dafa-Bücher, fünf Speicherkarten, drei Musikabspielgeräte und einen E-Reader.
Die Polizei brachte Wei in das zweite Untersuchungsgefängnis des Bezirks Jimo in der Stadt Qingdao. Am 8. Mai 2023 reichten sie ihren Fall bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Chengyang ein. Diese Staatsanwaltschaft wurde von der Staatsanwaltschaft der Stadt Qingdao angewiesen, den Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jimo weiterzuleiten, die für die Bearbeitung von Fällen, die Falun Dafa betreffen, in der Region zuständig ist.
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jimo nahm den Fall am 6. Juni entgegen und erhob am 5. Juli Anklage gegen Wei. Das Bezirksgericht Jimo hielt am 12. Oktober 2023 im Untersuchungsgefängnis eine Anhörung zu ihrem Fall ab. Richter Jiang Bing (Telefon: +86-532-85559875, +86-532-85559810, +86-532-85559880) leitete den Prozess. Die Richter Zhou Yuying und Wang Junwei, der Gerichtsschreiber Wan Xin sowie der Staatsanwalt Wang Bing (Telefon: +86-18506395606) waren außerdem anwesend.
Obwohl es keinen Bericht über die Einzelheiten des Prozesses gibt, enthüllte das Urteil des Bezirksgerichts Jimo die Beweise der Anklage gegen Wei.
Im Urteil wurden zwei Zeugen der Anklage erwähnt – der Lebensmittellieferant Chu Jiajia vom Meituan Takeout und sein Manager Yu Xiangqian – obwohl Wei nur mit Chu sprach. Im Urteil wurde auch eine Filiale von Meituan Takeout im Bezirk Chengyang als Ort genannt, an dem Wei mit Chu über Falun Gong gesprochen haben soll. Allerdings gab es an besagtem Standort keine solche Filiale.
Zu den weiteren Beweismitteln der Anklage gehörten 2.242 Audio- und Videodateien mit Bezug zu Falun Dafa, die auf den fünf in Weis Wohnung beschlagnahmten Speicherkarten gefunden wurden. Staatsanwalt Wang beschuldigte Wei, sie habe versucht, Chu für die „Falun-Dafa-Organisation“ zu rekrutieren, und außerdem sei sie eine Wiederholungstäterin (sie war bereits zweimal wegen ihres Glaubens verurteilt worden). Im Urteil heißt es außerdem, dass Weis Gespräch mit Chu über Falun Dafa als Sektenpropaganda „bestätigt“ wurde, obwohl in China kein Gesetz Falun Dafa kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Wei ins Visier der Polizei der Stadt Qingdao geraten ist. Im August 2023 wurde sie von der Staatssicherheit des Bezirks Chengyang verhaftet und zehn Tage lang festgehalten.
Beamte einer Polizeidienststelle im Bezirk Chengyang verhafteten Wei am 25. Oktober 2015, und das Bezirksgericht Chengyang verurteilte sie am 23. Januar 2017 zu zwei Jahren Gefängnis.
Am 4. Mai 2018 wurde Wei erneut verhaftet, kaum sechs Monate nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen worden war. Das Bezirksgericht Jimo verurteilte sie im Januar 2019 zu drei Jahren und vier Monaten. Im September 2021 kam sie frei, nur um im März 2023 erneut verhaftet und zu einer dritten Haftstrafe verurteilt zu werden.