(Minghui.org) Ich möchte über meine Kultivierungserfahrungen in meinem komplizierten und manchmal unbeständigen familiären Umfeld berichten.
Unser Sohn ist der einzige Enkel in der Familie meines Mannes. Nach seiner Geburt besuchten ihn seine Schwiegereltern nicht, auch fragten sie nicht nach ihm, als er heranwuchs. Während der Erholung nach der Geburt wohnte ich im Haus meiner Eltern, das sich nur fünf Kilometer von meinen Schwiegereltern entfernt befand. Die Nachbarn bemerkten, dass sie nur selten zu Besuch kamen und äußerten: „Du hast einen Jungen geboren, aber das scheint sie nicht zu interessieren.“ Damals praktizierte ich noch nicht Falun Dafa und entwickelte eine starke Abneigung gegen meine Schwiegermutter.
Meine Schwiegermutter war eine geschickte Näherin und nähte Kleidung für ihre beiden Töchter, jedoch nie für mich. Wenn ich sie besuchte, präsentierte sie mir stolz die Kleider, die sie für sie genäht hatte, und sagte: „Die habe ich für deine Schwestern genäht. Was hältst du davon?“ Wenn sie das tat, fühlte ich mich immer sehr unwohl.
Eines Tages zog sich mein Mann im Winter eine Erkältung zu, die sich zu einer Lungenentzündung entwickelte und er musste für 28 Tage ins Krankenhaus. Nach seiner Entlassung besuchten wir seine Eltern. Ohne sich zu erkundigen, wie es ihm gehe, übten sie Kritik an ihm: „Anderen geht es nicht so schlecht nur wegen einer Erkältung.“ Auf dem Heimweg war ich so aufgebracht, dass ich in Tränen ausbrach. Im Laufe der Zeit führte dieser angesammelte Groll dazu, dass ich die Eltern meines Mannes zutiefst verachtete.
Nachdem ich begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verstand ich, wie wichtig es ist, die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu befolgen, wenn man ein besserer Mensch werden will.
Meine Schwiegermutter musste nach ihrem 72. Geburtstag mehrmals ins Krankenhaus, in einem Jahr sogar über zwölf Mal. Mein Mann und ich kümmerten uns um sie. Anfangs konnte ich meinen Groll nicht ablegen und dachte: „Du hast mir nie geholfen, aber jetzt, wo du alt bist, erwartest du, dass ich dir helfe!“ Trotz meines Grolls tat ich mein Bestes und umsorgte sie, da ich wusste, dass ich beherzigen sollte, was Falun Dafa mich gelehrt hat.
Ich stand unter einem enormen Druck, da ich mich um meine Schwiegermutter kümmern, arbeiten gehen und die finanzielle Belastung bewältigen musste, während mein Kind in der Schule war. Im Stillen beklagte ich mich oft über sie, dass sie uns so kritisch gegenüberstand.
Dann fiel mir auf, dass meine Denkweise nicht stimmte. Anhaftungen wie Neid und Groll gegenüber meiner Schwiegermutter traten zutage, und ich versuchte, mich zu beruhigen und gewissenhafter das Fa zu lernen. Aber meine negativen Gedanken tauchten immer wieder auf, und es gelang mir nicht, sie zu unterdrücken.
Eines Tages las ich diese Worte des Meisters:
„Wenn schon von Kultivierung die Rede ist, finden sie viele sehr schwierig. Eigentlich ist die Kultivierung an sich nicht schwierig, erst wenn menschliche Gesinnungen und menschlicher Eigensinn abgelegt werden müssen, dann fängt der schwierigste Teil an. Was sind dann menschliche Gesinnungen? Zum Beispiel muss man es als Kultivierender zuerst schaffen, nicht zurückzuschlagen und auch nicht zurückzuschimpfen. Gewöhnliche Menschen können dies nicht schaffen, denn sie sind gewöhnliche Menschen. Als ein Kultivierender muss man es schaffen können, außerdem musst du es auch schaffen können, es ohne Hass und Groll hinzunehmen, wenn du von anderen schikaniert wirst, diese Dinge musst du locker nehmen können, des Weiteren soll ein Lächeln die Vergeltung verdrängen, und obendrauf sollst du anderen noch dankbar sein, wenn sie dich geschlagen haben.“ (Die Fa-Erklärung zur Gründungsfeier des Falun Dafa Vereins in Singapur, 28.07.1996)
Auf einmal erhellte sich mein Herz und ich sagte in Gedanken zum Meister: „Jetzt weiß ich, wie ich den Groll gegenüber meiner Schwiegermutter loslassen kann!“
Aber Anhaftungen verschwinden oft nicht auf einen Schlag. Im Jahr 2022 hatte mein Schwiegervater einen Autounfall, bei dem er sich neun Rippen brach und zwei seiner Vorderzähne verlor. Die Pandemie-Beschränkungen waren noch aktiv, aber wer im Besitz eines Gesundheitscodes war, durfte Patienten im Krankenhaus besuchen.
Die Schwestern meines Mannes lebten auf dem Land und konnten meinen Schwiegervater nicht besuchen, und schon gar nicht im Krankenhaus. Mein Mann leistete ihm zwei Wochen lang im Krankenhaus Gesellschaft, und ich brachte ihnen nach der Arbeit das Essen. Außerdem musste ich mich um meine schwerkranke Schwiegermutter kümmern. Nach Beendigung seines Krankenhausaufenthalts zog mein Schwiegervater bei uns ein.
Meine Schwägerinnen besuchten ihn nie, und ich fing wieder an, mich unausgeglichen zu fühlen. Was war das bloß für eine Familie? Nicht einmal während ihres Urlaubs oder an den Geburtstagen ihrer Eltern boten die Töchter Unterstützung an. Je mehr ich darüber sinnierte, desto stärker erinnerte ich mich daran, wie die Nachbarn im Obergeschoss von ihren Töchtern erzählten, die zur Feier ihrer Geburtstage aus anderen Provinzen anreisten. Die Familienangehörigen meines Mannes leben alle in der gleichen Provinz, aber kein einziger kam zu Besuch. Einmal mehr stieg Ärger und Wut in mir hoch.
Der barmherzige Meister tat alles, um mich zu erleuchten. Manchmal rief ein Fremder an, der die falsche Nummer gewählt hatte, was mich darauf hinweisen sollte, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Ein anderes Mal war ein Wasserrohr undicht, was mich ermahnte, nach innen zu schauen. Ich stellte fest, dass ich Probleme oft mit menschlichem Verstand und menschlichen Anschauungen bewertete und nach außen schaute, anstatt die falschen Gedanken zu erfassen und als Gelegenheit zur Kultivierung zu nutzen. Über mehrere Tage hinweg befand ich mich in einem Zustand der Entrüstung, bevor ich mich allmählich beruhigen und bei mir selbst nachschauen konnte. Im Laufe der Kultivierung fing ich jedoch an, Gesinnungen wie Eifersucht und das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, zu beseitigen, sobald sie auftauchten.
Der Meister lehrt uns:
„Ohne Konflikte wird es auch keine Erhöhung geben.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, 21.-22.02.1999 Los Angeles)
Familienkonflikte können einen wirklich zermürben. Eine meiner Schwestern ist vier Jahre jünger als ich, und die finanzielle Lage ihrer Familie ist nicht so gut wie meine. Nach ihrer Heirat unterstützte ich sie sehr. Unsere Mutter wohnte bei mir, und wann immer meine Familie etwas hatte, teilte sie es mit meiner jüngeren Schwester. Mit 16 Jahren fing ich an zu arbeiten und brachte ihr Kleider als Geschenk zum chinesischen Neujahrsfest. Als sie ein Kind bekam, kaufte ich Kleidung, Lebensmittel und gab ihr rote Umschläge (die Geld enthielten).
Selbst als ich Bettwäsche kaufte, gab ich ihrer Familie etwas davon ab. Als ihre Familie einen Fernseher kaufte, der über 2.000 Yuan (ca. 258 EUR) kostete, steuerte ich 1.000 Yuan bei. Einmal wollte ich mir eine Daunenjacke kaufen, die 500 bis 600 Yuan (ca. 65 bis 77 EUR) kostete, zögerte dann aber und verzichtete schließlich darauf. Als ich dann meiner Schwester und ihrem Mann im Bus begegnete, erwähnten sie, dass sie Kleidung für ihr Kind kaufen wollten. Ohne zu zögern, gab ich ihnen 500 Yuan. Nach meiner Pensionierung schenkte ich meiner Schwester mein Auto, mit dem ich hauptsächlich zur Arbeit gefahren war.
Trotz allem, was ich für sie tat, behandelte meine Schwester mich nur selten freundlich. Sie sprach in einem gehässigen und herablassenden Ton mit mir und lächelte mich nur selten an. Sie machte sich auch über mich lustig und sagte, meine Kleider seien altmodisch.
Als ich einmal nach der Arbeit zu ihr nach Hause fuhr, hielt ich zuerst an einem Supermarkt, um einige Dinge für sie zu besorgen. Als ich dort ankam, stritten sie und ihr Mann sich. Ich beschloss, keine Partei zu ergreifen, was sie noch mehr in Rage versetzte. Sie fing an, Türen zuzuschlagen und gegen Wände zu treten. Auf dem Heimweg dachte ich frustriert: „Ich werde dich nie wieder besuchen! Ich war so gut zu dir, und du revanchierst dich auf diese Weise? Nach dem Tod unserer Mutter gibt es keinen Grund mehr, dass wir uns treffen. Es ist das Beste, wenn wir den Kontakt abbrechen.“
Jahrelang war ich überzeugt, dass mich keine Schuld traf und fühlte mich durch ihr Fehlverhalten im Recht.
Vor kurzem hatte ich einen weiteren Konflikt mit ihr. Während der Lektüre von Essentielles für weitere Fortschritte, dämmerte es mir endlich, dass sie mir dabei half, meine Xinxing zu erhöhen. Jedes Mal, wenn ich es nicht schaffte, verursachte sie einen Aufruhr. In ihrem schlechten Verhalten spiegelte sich das Ausmaß meiner Anhaftungen wider. Da ich die Dinge ständig aus menschlicher Sicht beurteilte, ohne meine Einstellung zu ändern, schob ich den Konflikt nach außen, was wiederum die nächsten Konflikte verstärkte.
Ich wusste, dass ich ich mich bei Konflikten kultivieren, nicht wütend werden und keinen Groll hegen sollte. Aber ich kultivierte mich nur oberflächlich. Ich dachte immer noch, ich hätte Recht und sie Unrecht. In Wirklichkeit versäumte ich es, mich selbst zu reflektieren und zu kultivieren.
Ich wusste, dass ich nicht auf ihr Verhalten schauen, sondern mich darauf konzentrieren sollte, mich selbst zu kultivieren und ihr Verhalten als Spiegel meiner Unzulänglichkeiten zu betrachten. Wenn sie sich über mich lustig machte, spiegelte das mein Bestreben, mein Gesicht wahren zu wollen sowie meinen Ruhm, Neid, Rachegelüste und meine Gefühle ihr gegenüber wider. Ich wollte, dass andere mich gut behandelten. Mein Hang zur Sentimentalität behinderte meine Kultivierung, weil ich Gefühle noch immer für etwas Gutes hielt, was zu Verzögerungen der Erhöhung meiner Xinxing führte.
Obwohl ich bei Konflikten äußerlich ruhig blieb, wurde ich innerlich immer aufgewühlter; die jahrelangen Kränkungen kamen zum Vorschein und ich fühlte mich oft ungerecht behandelt. Erst nachdem ich mich von innen heraus verändert hatte, gestalteten sich meine Interaktionen mit meiner Schwester harmonischer. Ich empfehle allen Mitpraktizierenden, die ihre jahrelang andauernden Probleme nicht lösen können, Essentielles für weitere Fortschritte zu lesen, und zwar mehrmals.
Mit der Erhöhung meiner Xinxing gingen auch positive Veränderungen einher, zum Beispiel, wenn ich das Fa bestätigte. Mein Epson-Drucker besaß ein unteres Papierfach, bei dem der Einzug von dickem Papier blockiert war. Eines Tages, nach dem Lesen des Zhuan Falun, zog der Drucker wie durch ein Wunder auch das dicke Papier ein.
In all den Jahren bin ich unter der Fürsorge des Meisters auf meinem Kultivierungsweg vorangekommen und wurde erleuchtet. Wann immer ich in Schwierigkeiten gerate und nicht weiß, was ich tun soll, lerne ich konzentriert das Fa. Dann zeigt mir der Meister, was zu tun ist, und ich finde zu meiner Gelassenheit zurück.
Danke, verehrter Meister! Danke, liebe Praktizierende!