(Minghui.org) Obwohl ich eine starke Anhaftung an Groll hatte, wachte der Meister über mich und leitete mich durch seine Lehre in meiner Kultivierung an. Er arrangierte barmherzig Gelegenheiten für mich, meinen Groll zu erkennen und ihn zu beseitigen.
Der Meister sagt:
„Wenn wir auf solche Probleme stoßen, sollen wir nicht streiten und kämpfen wie die anderen. Er handelt so und du auch; bist du dann nicht doch ein gewöhnlicher Mensch? Nicht nur, dass du nicht so kämpfen und streiten sollst wie er, du sollst ihn im Herzen auch nicht hassen, du sollst ihn wirklich nicht hassen. Hast du dich nicht etwa geärgert, wenn du ihn hasst? Dann ist es dir nicht gelungen, nachsichtig zu sein. Wir legen Wert auf Zhen, Shan, Ren; von deiner Güte ist dann noch weniger zu sehen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 194)
Ich vermied zwar direkte Konflikte mit anderen, aber in meinen Gedanken beschäftigte ich mich oft mit vergangenen Kränkungen und seelischen Verletzungen. Als ich dieses Fa des Meisters auswendig lernte, erkannte ich meine Unzufriedenheit und begann fleißig daran zu arbeiten, sie zu beseitigen und meine Xinxing zu erhöhen.
Während meiner gesamten beruflichen Laufbahn pflegte ich stets gute Beziehungen zu Vorgesetzten und Kollegen. Sie hatten einen guten Eindruck von mir. Nachdem ich begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurden unsere Beziehungen noch harmonischer. Ich richtete mich nach den Grundsätzen des Dafa, stellte die Kultivierung an die erste Stelle, nahm materielle Interessen leicht und dachte immer zuerst an andere. Mein Arbeitsumfeld schien perfekt zu sein. Ich glaubte, niemandem gegenüber nachtragend zu sein. Doch zwei Jahre vor meiner Pensionierung brachte ein Vorfall meinen Groll ans Licht.
In jenem Jahr fand in meinem Unternehmen eine umfassende Umstrukturierung statt. Viele Kollegen setzten verschiedene Taktiken ein, um sich bessere Positionen zu sichern. Da mir nur noch zwei Jahre bis zu meiner Pensionierung blieben, erlaubte mir mein Vorgesetzter, in meiner derzeitigen Position zu bleiben.
Eines Tages kam jedoch eine Vorgesetzte auf mich zu und teilte mir mit, dass sich eine Person um meine Stelle bewerbe. Sie betonte, dass sie in eine schwierige Lage kommen würde, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Die Leiter hofften, ich würde ihr freiwillig meinen Posten überlassen. Ohne zu zögern, willigte ich ein. Ich hatte das Gefühl, dass ich damit die Anforderung des Dafa erfüllte, zuerst an andere zu denken.
Als ich jedoch meine neue Stelle im Kindergarten antrat, war ich erschüttert. Es waren mehr als dreißig Kinder im Alter von 2,5–4 Jahren. Das einzige Personal bestand aus mir und einer unerfahrenen Assistentin. Ich wusste nicht, wie ich diese schwierige Aufgabe bewältigen sollte. Niemand gab mir irgendwelche Anweisungen oder Hinweise.
Eine andere Lehrerin vertraute mir an: „Wissen Sie, niemand wollte in diesem Kindergarten arbeiten. Die Person, die Ihre Stelle übernommen hat, meinte, dass nur Sie damit zurechtkommen würden. Deshalb hat man Ihnen diese Gruppe gegeben.“ Auch andere Lehrer und eine der Leiterinnen hatten Mitleid mit mir und sagten, das sei ungerecht.
Für einen Moment vergaß ich, dass ich eine Falun-Dafa-Praktizierende war und dass dies eine Gelegenheit war, meine Xinxing zu erhöhen. Da ich mich überfordert fühlte, wandte ich mich unter Tränen an die Kindergartenleiterin. Ich beklagte mich über die Herausforderung, der ich in meiner neuen Rolle gegenüberstand, und bat sie, mir eine andere Arbeit zuzuweisen.
Am nächsten Tag sah ich ihren verlegenen Gesichtsausdruck. Das erinnerte mich daran, dass ich eine Praktizierende war und Herausforderungen mit Güte begegnen sollte.
Der Meister sagt:
„Wenn ihre Vorgesetzten die Arbeit an sie verteilen, nehmen sie alle Aufträge an, ohne wählerisch zu sein. Sie streiten auch nicht mehr um eigene Vorteile.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 204)
Nachdem ich das gelesen hatte, betrachtete ich meine neuen Arbeit aus einer anderen Perspektive. Ich entwickelte eine harmonische Beziehung zu meiner Assistentin und wir arbeiteten reibungslos zusammen. Als ich in den Ruhestand ging, lobten mich meine Kollegen, das Personal und die Eltern. Ich nutzte diese Gelegenheit, um ihnen von Falun Dafa zu erzählen. In der Folge traten viele von ihnen aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und den ihr angeschlossenen Organisationen aus.
Ich erwähnte nie, wie ich zu dieser Arbeit gekommen war. Aber obwohl ich nie darüber sprach und äußerlich meine Xinxing bewahrte, entwickelte sich eine spürbare Distanz zwischen mir und der Kollegin, die meine frühere Stelle erhalten hatte.
Nach meiner Pensionierung traf ich einen Kollegen, der den Vorfall zur Sprache brachte. Ich ertappte mich dabei, dass ich ihm die Geschichte mit Wut erzählte. Plötzlich wurde mir klar, dass ich der Frau, die mir meine Stelle weggenommen hatte, und der Vorgesetzten, die das arrangiert hatte, immer noch grollte. In diesem Moment wusste ich, dass ich das Fa in diesem Aspekt immer noch nicht verstanden und mich nicht kultiviert hatte. Ich wusste, dass ich eine wertvolle Gelegenheit verpasst hatte, die mir der Meister gegeben hatte, um mich zu erhöhen.
Viele Jahre lang habe ich versucht, meine Unzufriedenheit über meinen Mann loszulassen. Zwar versuchte ich, mich zu beherrschen, doch wenn er mich kritisierte, gelang es mir nicht.
Er beschwerte sich ständig über mich – über meine Kochkünste, über meine Einkäufe bis hin zu meinem Umgang mit anderen. Die Situation wurde manchmal so heftig, dass wir uns gegenseitig anschrien, selbst bei Kleinigkeiten wie verlegten Gegenständen. Vor kurzem verschlechterte sich unsere Beziehung dermaßen, dass wir tagelang nicht mehr miteinander sprachen. Obwohl mir klar war, dass ich als Praktizierende falsch lag, stritt ich mich oft mit ihm und beschwerte mich sogar bei unseren Kindern über ihn.
Wenn ich manchmal es schaffte, nach innen zu schauen, erkannte ich meine Neigung zu Neid, Missgunst, Angeber-Verhalten, Konkurrenzdenken und einem starken Ego. Ich erkannte, dass ich ungeduldig war und gelobt werden wollte. Und so sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um diese Anhaftungen zu beseitigen. Doch trotz all dieser Bemühungen stritt ich mich weiter mit meinem Mann.
Als wir eines Tages wieder zu streiten begannen, versuchte ich, mich zu beherrschen. Ich beherrschte mich im Äußeren, indem ich nicht auf ihn reagierte, doch die Wut brannte weiter in mir.
In dieser Nacht hatte ich einen lebhaften, schrecklichen Traum. Ich stand auf einem hohen, schmalen Balkon ohne Geländer. Eine vertraute Person kam zu mir und wir unterhielten uns. Plötzlich stürzte diese Person mit einem entsetzten Schrei nach unten. Ich schaute hinab, konnte jedoch den Boden nicht sehen. Ich spürte im Inneren, dass sie nicht lebte. Plötzlich rutschte ich aus und verursachte einen Erdrutsch. Ich begann zu rennen und schaffte es, der Gefahr zu entkommen.
Als ich aufwachte, verstand ich, dass der Meister mir diesen Traum gezeigt hatte, um mich zu erleuchten. Es schien, als hätten sich meine langjährigen Anhaftungen und mein Groll angesammelt. Sie waren wie ein Eisberg und ich war in großer Gefahr.
Als mein Mann aufwachte, entschuldigte ich mich bei ihm.
Mein Mann hatte die Übungen früher praktiziert, aber aufgehört, als die Verfolgung begann. Später fing er wieder an zu üben, um seine Gesundheit zu verbessern. Er machte die Übungen morgens alleine und hörte sich mehrmals die Vorträge des Meisters an. Als zwei ortsansässige Praktizierende verhaftet wurden, hörte er jedoch wieder auf.
Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass seine negative Einstellung zu Dafa mit meinem schlechten Benehmen zu Hause zusammenhing. Jahrelang hatte ich mich gegen ihn verbündet und meinen Groll nicht losgelassen. Mein Verhalten hinderte ihn daran zu verstehen, wie wunderbar Falun Dafa ist.
In letzter Zeit ist mir immer wieder das Fa des Meisters eingefallen, dass Buddhas nicht leichtfertig sprechen. Ich erkannte, dass ich mich zuerst auf meine charakterliche Verbesserung konzentrieren musste, um dann meinen Mund zu kultivieren.
Während ich eines Tages kochte, sagte mein Mann wiederholt etwas, was mich irritierte. Ich spürte, wie Ärger in mir aufstieg, aber diesmal sagte ich im Stillen zu mir: „Ich werde mich nicht auf einen Streit einlassen. Diesmal werde ich nichts sagen.“ Wie durch ein Wunder spürte ich dann, wie der Groll aus meinem Innern verschwand. Das war wirklich eine wunderbare Erfahrung!
Es war die Kraft des Dafa, er war der barmherzige Meister, der mir half, meinen tiefgehegten Groll loszuwerden, der mich so lange blockiert hatte. Meine Freude war immens! Nach diesem Durchbruch fühlten sich die Worte meines Mannes nicht mehr hart an und ich konnte in aller Ruhe mit ihm reden.
Groll kann sich negativ auf den Geisteszustand auswirken und die Menschen daran hindern, vernünftig zu denken und Probleme wirklich zu lösen.
Mir war klar, dass Groll mit vielen anderen Anhaftungen verbunden ist. Diese Anhaftungen sind sowohl für einen selbst als auch für andere schädlich. Aus diesem Grund war ich entschlossen, sie zu beseitigen. Der Prozess war schwierig. Ich wusste, dass das daran lag, dass ich an den Anhaftungen festhielt, während ich gleichzeitig versuchte, sie zu beseitigen. Meine Schlupflöcher erlaubten es den alten Mächten, meine Schwachstellen auszunutzen und mich zu verfolgen.
Das Schreiben dieses Erfahrungsberichtes hat mir geholfen, meine Anhaftungen aufzudecken und sie zu beseitigen.
Ich hatte immer Schwierigkeiten, eine Stunde lang zu meditieren. Nachdem ich diesen Bericht zu Ende geschrieben hatte, war ich jedoch in der Lage, weitere zwanzig Minuten zu meditieren. Und nun kann ich in einen Zustand der Ruhe eintreten. Die anhaltenden Schwellungen in meinen Beinen sind verschwunden.