(Minghui.org) Über viele Jahre hinweg habe ich andere Praktizierende auf meinem Motorrad mitgenommen oder bin allein auf Dorfmärkte gefahren, um den Menschen die wahren Hintergründe der Verfolgung näherzubringen. Jedes Mal traten zehn bis zwanzig Leute überzeugt aus der KPCh und den ihr zugehörigen Jugendorganisationen aus.
Im November 2016 wurde ich angezeigt. Die Polizei verhaftete mich und erpresste 5.000 Yuan (ca. 641 EUR) von meiner Familie. Im Juni 2017 brachen drei Zivilbeamte in mein Haus ein und beschlagnahmten mehr als 40 Falun-Dafa-Bücher, einen kleinen Lautsprecher, einige CDs mit Informationen über Falun Dafa, Kalender sowie weitere Gegenstände.
Mein Mann ist sparsam und stets darauf bedacht, Ärger zu vermeiden. Diese beiden Vorfälle jagten ihm so viel Angst ein, dass er die Scheidung einreichte. „Ich kann so nicht leben“, sagte er.
Als ich eines Morgens allein zu Hause war, hörte ich ein ungeduldiges Klopfen an der Tür. „Wer ist da?“, rief ich. Jemand antwortete: „Die Polizei.“ Ich zitterte vor Angst und antwortete: „Ich weiß nicht, wer Sie sind. Ich bin allein zu Hause und werde keinesfalls die Tür öffnen!“ Daraufhin entfernten sie sich, aber meine Angst blieb.
Ich deckte das Guckloch an der Tür zu. Bald darauf klopfte es erneut, aber ich reagierte nicht darauf. Als es dämmerte, hörte ich meine Nachbarin meinen Namen rufen und öffnete die Tür. „Ich habe heute Morgen an deine Tür geklopft, aber niemand hat aufgemacht. Meine Schwiegertochter hat mich darüber informiert, dass drei Polizisten sich bei ihr erkundigt hätten, wo die Person wohne, die Falun Dafa praktiziert. Sie hat gesagt, sie wisse es nicht. Sie hat mich sofort angerufen und mich gebeten, es dir zu sagen“, bekundete sie.
Ich begriff, dass die zweite Person, die am Morgen geklopft hatte, meine Nachbarin gewesen war. Ich traute mich nicht, meinen Mann über den Besuch der Polizei zu informieren. Später erzählte ich ihm, dass die Polizei eine „An-die-Tür-klopfen-Kampagne“ lanciert habe und nach jedem suche, der Falun Dafa praktiziert. Deshalb würde ich eine Weile bei meiner Mutter wohnen. Meine Mutter ist ebenfalls eine Praktizierende und lebt in einer anderen Stadt.
Bevor ich zum Haus meiner Mutter fuhr, hatte ich einen Traum: Ich fuhr auf meinem Motorrad und geriet in einen Sandsturm. Ich kam an einem Geschäft an, neben dem sich eine Mauer aus mit Wasser gefüllten Plastikfässern befand. Sogleich stürzte die Mauer ein und die Plastikfässer schwammen davon. Im Geschäft hielt ein Mann ein Zhuan Falun in der Hand, neben ihm stand einer meiner Nachbarn. Der Mann bat mich, meinem Nachbarn einen Brief zu geben. Danach wachte ich auf.
Deprimiert kam ich bei meiner Mutter an, und nichts konnte mich aufheitern. Obwohl ich mit anderen Praktizierenden das Fa las, war ich voller Schmerz.
Eines Tages erzählte ich einer Mitpraktizierenden, dass die Polizei gekommen sei und mein Haus durchwühlt habe. Daraufhin betonte sie, die alten Mächte hätten keine Kontrolle über uns, da wir unter der Obhut des Meisters stünden. Ich hingegen dachte: „Die Verfolgung ist doch real – wie können wir behaupten, sie habe nichts mit den alten Mächten zu tun?“
Als ich mich ein paar Tage später mit ihr unterhielt, wiederholte sie ihre vorherige Aussage: „Die alten Mächte können uns nicht kontrollieren, da wir unter der Obhut des Meisters stehen.“ Auf einmal verstand ich: Ich hatte wirklich nichts mit den alten Mächten zu tun. Ich war eine Falun-Dafa-Praktizierende, und der Meister kümmerte sich um mich. Ich spürte, dass sich der Meister an einem sehr hohen Ort befindet und alles unter Kontrolle hält. Was gab es zu fürchten?
Dann dachte ich darüber nach, was der Meister von uns erwartet. Der Meister möchte, dass ich über die Fakten aufkläre und die Menschen errette. Die Polizisten kannten die tatsächlichen Begebenheiten nicht, deshalb verfolgten sie mich. Mit diesem Gedanken verschwand meine Angst.
Einige Tage später rief mich mein Mann gegen acht Uhr morgens an. Soeben seien mehrere Polizisten gekommen, mit der Aufforderung, ich solle nach Hause zurückkehren. Sie hätten versichert, dass sie mich nicht verfolgen würden. Ich müsse lediglich die Kautionspapiere unterschreiben, so mein Mann.
Daraufhin rief ich die Polizeistation an und bat um ein Gespräch mit dem zuständigen Beamten. „Wie lautet Ihr Nachname?“, fragte ich. Er sagte, er heiße Liu. „Herr Liu“, begann ich. „Ich habe Verständnis für Ihre Schwierigkeiten. Es ist für Sie nicht leicht, und Sie müssen den entsprechenden Befehlen Folge leisten. Aber die Verwaltung hat bereits vor mehreren Jahren angekündigt, dass das Verbot für die Veröffentlichung von Falun Dafa-Büchern aufgehoben worden sei. Das bedeutet, dass ich die Bücher rechtmäßig besitzen darf. In der Tat ist es widerrechtlich, mir meine Bücher wegzunehmen. Ich kann Sie dafür verklagen. Bitte leiten Sie das an Ihren Vorgesetzten weiter.“
Ich überlegte, wie ich den Polizeibeamten zukünftig die wahren Zusammenhänge verdeutlichen sollte und beschloss, das Gespräch mit dem Leiter der Polizeistation zu suchen. Dann legte ich einen bestimmten Abend fest, konnte mich jedoch nicht entscheiden, wessen Handy ich benutzen sollte. Meine Mutter weigerte sich, mir ihr Telefon zur Verfügung zu stellen, da sie damit andere Praktizierende kontaktierte. Dann dachte ich bei mir: „Die Polizei weiß, wo und wer ich bin. Es gibt nichts zu befürchten, ich werde einfach mein eigenes Telefon benutzen!“
Ich bat, meine Mitpraktizierenden aufrichtige Gedanken für mich auszusenden und meinen Bruder, mich an einen anderen Ort zu fahren, wo ich den Anruf tätigen wollte. Im Fahrzeug sitzend wählte ich die Nummer des Polizeichefs, erkundigte mich nach seinem Namen und sagte ihm, dass ich mit ihm sprechen wolle. Er entgegnete, er sei beschäftigt und mitten in einer Besprechung, und dass wir an einem anderen Tag reden könnten.
Ich nahm mir vor, ihn am nächsten Tag erneut anrufen. Zufälligerweise brachte mir ein Praktizierender ein Flugblatt mit dem Titel: „Falun Gong ist in China völlig legal“. Es enthielt einen Link, auf dem stand: „Die Nationale Presse- und Publikationsbehörde hat angekündigt, dass sie das Verbot der Veröffentlichung von Falun Gong-Büchern aufgehoben hat.“ Ich schrieb zwei lange Textnachrichten, die ich an den Polizeichef übermittelte.
Nach weniger als einem Monat Aufenthalt bei meiner Mutter kehrte ich nach Hause zurück. Mir war klargeworden, dass die Verfolgung nichts mit mir zu tun hatte. Seitdem ist die Polizei nicht mehr gekommen, um mich zu schikanieren.
Mehrere Jahre sind vergangen. Wenn ich heute auf diese Erfahrung zurückblicke, bin ich dem Meister sehr dankbar. Zu den Dingen, die die Polizei unrechtmäßig beschlagnahmt hatte, gehörten fünf Telefonkarten für Anrufe zur Erklärung der wahren Umstände, Geldscheine mit aufgedruckten Informationen im Wert von rund 1.000 Yuan, Informationsmaterialien sowie mehrere Dafa-Bücher. Unter dem Segen des Meisters gelang es mir, diese Tortur zu überstehen.
Der Meister hat bereits vor langer Zeit alle Vorkehrungen getroffen. Rückblickend auf meinen Traum habe ich das Gefühl, dass der Meister mich darauf hinweisen wollte, dass die Verfolgung, vor der ich solche Angst gehabt hatte, einem Sandsturm glich und keine Wirkung hatte. Auch die Mauer war lediglich eine Illusion – sie war nichts. Der Brief (den ich meinem Nachbarn geben sollte) symbolisierte die Textnachrichten, die ich an den Polizeichef übermittelte.
Der Meister arrangiert alles, wir müssen nur aufrichtige Gedanken haben!