(Minghui.org) Wenn ein Falun-Dafa-Praktizierender verhaftet wird, arbeite ich normalerweise mit den Praktizierenden vor Ort bei den Rettungsmaßnahmen zusammen. Dabei sind viele meiner Anhaftungen aufgedeckt worden. Ich ermahne mich, sie mit dem Fa zu berichtigen. Ich finde es auch wichtig, meine aufrichtigen Gedanken zu bewahren und keine Angst vor der Polizei zu haben.
Ermutigt fühle ich mich oft durch das Gedicht des Meisters:
„Du hast AngstEs packt dichSobald Gedanken aufrichtigBöses zerbricht [...]“(Was zu fürchten, 29.02.2004, in: Hong Yin II)
Ich sagte mir dann, dass ich das Aufrichtigste tat und dass ich die Polizei retten musste. Wenn ich kein unmittelbares Ergebnis sehe, bin ich manchmal frustriert. Wenn ich mit der Polizei spreche, habe ich manchmal auch Angst, selbst verhaftet zu werden. Sobald ich solche negativen Gedanken erkenne, weise ich sie zurück und versuche, mich darauf zu konzentrieren, wie ich meine Mitpraktizierenden erfolgreich retten kann. Mit Hilfe des Meisters kann ich meine negativen Gedanken normalerweise überwinden und die Rettungsbemühungen mit starken, aufrichtigen Gedanken fortsetzen.
Im Dezember des vergangenen Jahres erzählte mir ein Praktizierender, dass drei Praktizierende verhaftet worden seien, als sie Kalender mit Informationen über Falun Dafa verteilt hätten. Einige von uns gingen sofort zur Polizeiwache. Mehrere Praktizierende waren bereits dort und sandten aufrichtige Gedanken aus, um die bösen Faktoren hinter den Verhaftungen zu beseitigen.
Ich sagte zu Ling, der Schwester der inhaftierten Praktizierenden Guo, dass wir hineingehen und mit den Beamten sprechen müssten. Ling wollte das nicht, da sie dachte, sie hätte keine aufrichtigen Gedanken und die Polizei würde uns nicht zuhören. Ich ermutigte sie und sagte, wir könnten den Meister um Hilfe bitten. Die Praktizierenden würden aufrichtige Gedanken für uns aussenden und es sei unsere Verantwortung, die Polizei daran zu hindern, Verbrechen gegen die Praktizierenden zu begehen.
Da leuchteten ihre Augen auf. Auch ich war von aufrichtigen Gedanken erfüllt und spürte, dass der Meister an unserer Seite war. Ich sortierte schnell meine Gedanken und stellte die Argumente zusammen. Auch ermahnte ich mich, dass ich die Polizei barmherzig behandeln sollte.
Als Ling und ich die Polizeiwache betraten, hielt uns ein Beamter an und fragte, wen wir suchen würden. Wir sagten, wir seien Guos Angehörige. Ein anderer Beamter kam hinzu und beschwerte sich, dass Guo nicht mit ihnen kooperiere und sich weigere, ihre Fragen zu beantworten. Ich sagte ihm, dass das Verteilen von Kalendern über Falun Dafa niemandem schade. Sollte er sich weiterhin an der Verfolgung beteiligen, würde er dafür in Zukunft zur Rechenschaft gezogen werden.
Er sah mich an und fragte: „Praktizieren Sie auch Falun Gong? Ich weiß, dass ihr die ganze Zeit Materialien verteilt habt. Ich möchte mich da nicht einmischen. Aber jemand hat sie angezeigt und ich hatte keine andere Wahl, als sie zu verhaften. Guo hat immer wieder von Falun Gong gesprochen und mich sogar gebeten, aus der Kommunistischen Partei auszutreten. Ich möchte sie auch freilassen, aber wenn sie die Verzichtserklärung nicht unterschreibt, kann ich nichts tun.“
Ich erzählte dem Beamten, dass Guo schon mehrere Male wegen Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden sei. Ihre Mutter sei über 90 Jahre alt und auf ihre Pflege angewiesen. Es wäre ein schwerer Schlag für die alte Frau, wenn sie von der jüngsten Verhaftung ihrer Tochter erfahren würde. Der Beamte schwieg einen kurzen Moment und sagte, er werde darüber nachdenken. Ich bedankte mich bei ihm und wir gingen wieder.
Vor der Polizeiwache sandten wir weiterhin aufrichtige Gedanken für die drei verhafteten Praktizierenden aus. Die Atmosphäre war angespannt. Während ich die Polizeiautos hin- und herfahren sah, fühlte ich mich unwohl. Ich ermahnte mich, positiv zu bleiben, und machte mir klar, dass unsere aufrichtigen Gedanken die Kraft haben, die bösen Faktoren hinter der Verfolgung aufzulösen.
Plötzlich sahen wir, wie Guo von zwei Beamten aus der Polizeiwache eskortiert wurde. Wir gingen hin und forderten die Beamten auf, sie freizulassen. Es stellte sich heraus, dass die Polizei gerade dabei war, ihr Haus zu durchsuchen. Als Guo uns sah, sprang sie aus dem Polizeiauto und rief: „Ich will nach Hause gehen! Ich sollte hier nicht festgehalten werden!“ Sie setzte sich auf den Boden und weigerte sich aufzustehen.
Die Polizisten wurden nervös, als sich immer mehr Menschen um den Schauplatz versammelten, und brachten Guo zurück in die Polizeiwache. Wir beruhigten uns und sandten vor der Polizeiwache weiter aufrichtige Gedanken aus.
Ich teilte Ling mit, wie mir aufgefallen war, dass Guo in letzter Zeit stark nachtragend gewesen war. Ich sagte, wir sollten sie daran erinnern, die Polizisten barmherzig zu behandeln, da sie die wahren Opfer waren.
Als wir die beiden anderen Praktizierenden in der Nähe der Lobby sitzen sahen, gingen wir hinein und sprachen mit ihnen. Sie waren begeistert, uns zu sehen. Wir ermutigten sie, den Meister um Hilfe zu bitten, und erinnerten sie daran, der Polizei gegenüber nicht nachtragend zu sein, sondern sie gütig und mit Vernunft zu behandeln. Wir sahen Guo nicht, aber ihre Schwester rief ihren Namen und bat sie, barmherzig zu sein. Sie hoffte, dass sie es hören konnte.
Nach dem kurzen Gespräch gingen wir raus. Der koordinierende Praktizierende ging nach Hause, um einen Bericht über die Verhaftungen zu schreiben. Wir blieben und sendeten weiter aufrichtige Gedanken aus. Es kamen noch ein paar Praktizierende hinzu und ich spürte ein starkes Energiefeld.
Die Zeit verging schnell und wieder wurde ich unruhig, wenn ich Polizeiautos sah. Meine Ungeduld kam zum Vorschein. Aber dann sagte ich mir, dass ich mich nicht davon beeinflussen lassen sollte.
Kurze Zeit später wurden die beiden anderen verhafteten Praktizierenden, Fang und Yu, freigelassen. Wir freuten uns für sie. Nachdem wir ein paar aufmunternde Worte gewechselt hatten, gingen sie schnell wieder. Gerade als ich mich fragte, ob Guo auch freigelassen werden würde, schloss die Polizei das Eingangstor. Mein Herz wurde schwer.
Während einige Praktizierende vor der Polizeiwache blieben, gingen einige von uns zu Fang und Yu nach Hause, um dort mehr über die Situation zu erfahren. Fang erzählte uns, dass keiner von ihnen die Fragen der Polizei beantwortet oder eine Erklärung zur Aufgabe von Falun Dafa geschrieben habe. Sie hatten sogar zwei Polizisten überzeugt, aus der kommunistischen Partei auszutreten.
Als wir zur Polizeiwache zurückkehrten, sagte man uns, dass Guo soeben in das Untersuchungsgefängnis verlegt worden sei. Es war bereits 20:00 Uhr und wir beschlossen, nach Hause zu gehen.
Als ich darüber nachdachte, was gerade geschehen war, bereute ich es, die Polizeiwache so überstürzt verlassen zu haben. Ich war ungeduldig und mein Herz war leicht zu bewegen. Wären wir geblieben, hätten wir die Polizei vielleicht davon abhalten können, Guo mitzunehmen.
Wenn früher Praktizierende in die Haftanstalt gebracht wurden, hatten wir keine weiteren Maßnahmen ergriffen, sondern nur aufrichtige Gedanken für sie ausgesendet. Aber dieses Mal beschloss ich, mit dem Polizeichef Wei zu sprechen, da er in der Vergangenheit an der Verhaftung vieler Praktizierender beteiligt gewesen war.
Ling und ich gingen erneut zur Polizeistation. Ich erzählte Wei von der Situation von Guos Mutter und ihrem hohen Alter. Es hatte sie schwer getroffen, als sie von Guos Verhaftung erfuhr. Sie hatte seit mehreren Tagen nichts mehr gegessen und befand sich in einem kritischen Zustand. Sie sehnte sich danach, Guo zu sehen.
Wei bestand darauf, dass Guo auf keinen Fall freigelassen werden könne, da sie Falun-Dafa-Kalender verteilt habe und gegen die Kommunistische Partei sei. Ich argumentierte, dass Guo durch das Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstoßen habe und dass es die Polizei gewesen sei, die durch die Verhaftung das Gesetz gebrochen habe. Wei schrie: „Sind Sie auch eine Praktizierende? Wie können Sie es wagen, mit mir darüber zu sprechen?“
Ling wurde nervös und bat darum, gehen zu dürfen. Ich ließ mich davon nicht beeindrucken und sagte gütig zu Wei: „Sie müssen nicht so laut reden. Wir sind hier, um Ihnen etwas Gutes zu tun.“ Sein Gesichtsausdruck beruhigte sich ein wenig, aber er beschuldigte Guo weiterhin, mit antichinesischen Kräften im Ausland zusammenzuarbeiten. Ich argumentierte, dass Guo eine ganz normale Bürgerin sei. Es sei lächerlich, ihr solche Vorwürfe zu machen.
Einen Monat später verstarb Guos Mutter. Wir riefen Wei an und fragten ihn, ob er Guo erlauben könne, an der Beerdigung ihrer Mutter teilzunehmen. Er stimmte zwar nicht zu, aber seine Haltung änderte sich, als wir erneut persönlich mit ihm sprachen. Er war einsichtiger, nachdem wir ihm die wahren Hintergründe von Falun Dafa erklärt hatten.
Später erfuhren wir, dass der Bürgermeister des Dorfes an den Verhaftungen beteiligt gewesen war. Ich rief ihn an und fragte ihn, ob er die Praktizierenden angezeigt habe. Er sagte, jemand anderes habe sie angezeigt, aber er habe sie verhaften lassen. Er sagte, solange sie in sein Dorf kämen, um Informationsmaterialien zu verteilen, würde er sie verhaften.
Da erklärte ich ihm, dass er für die Verhaftung guter Menschen zur Rechenschaft gezogen werden würde. Er antwortete, dass ihm die Konsequenzen egal seien. Ich erzählte ihm von mehreren Fällen, in denen Menschen karmische Vergeltung für ihre Teilnahme an der Verfolgung erfahren hätten. Außerdem sprach ich über die Hintergründe von Falun Dafa. Nachdem ich fast eine halbe Stunde mit ihm gesprochen hatte, beruhigte er sich und schien die Fakten ein wenig zu verstehen. Er fragte mich, was er tun solle. Ich schlug ihm vor, mit der Polizei zu sprechen und die Freilassung von Guo zu fordern. Er war einverstanden. Am nächsten Tag ging er zur Polizeiwache, aber die Polizei sagte, Guo sei in die Haftanstalt eingewiesen worden und man habe nicht die Befugnis, sie freizulassen.
Zwei Praktizierenden und ich besuchten den Bürgermeister zu Hause und erklärten ihm tiefer die wahren Umstände. Er hatte volles Verständnis und bedauerte sein Handeln. Später wurde Guo verurteilt.
Während des gesamten Prozesses kamen viele meiner menschlichen Gefühle zum Vorschein. Ich bin dankbar für diese Gelegenheit zur Kultivierung und hoffe, dass ich mich in Zukunft bei der Rettung anderer Praktizierender besser verhalten werde.