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Ein Folterbericht, der die Zustände im Frauengefängnis der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning dokumentiert

28. März 2024 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Liaoning, China

(Minghui.org) Xu Li aus der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, wurde mehrfach verhaftet, weil sie über Falun Dafa berichtet hatte. Zuletzt verurteilte man sie im Oktober 2018 zu vier Jahren Haft, jedoch kam sie erst sechs Jahre später, im  Oktober 2022, aus dem Frauengefängnis der Provinz Liaoning raus.

Vor ihrer letzten Verurteilung hatte Xu schon einmal vier Jahre im selben Gefängnis gesessen. Sie war am 22. Juli 2013 wegen der Verteilung von DVDs mit Informationen über Falun Dafa festgenommen worden. Nach ihrer Verhaftung am 22. März 2012 war sie deswegen 15 Tage lang inhaftiert.

Xus letzte Verhaftung im Oktober 2018 erfolgte, nachdem jemand sie angezeigt hatte, weil sie ein Transparent entfernt hatte, das Falun Dafa verleumdete. Sie wurde am Abend des 28. Oktobers aus ihrer Wohnung geholt und in das Untersuchungsgefängnis Yaojia gebracht.

Das Bezirksgericht Gaoxinyuan verurteilte Xu am 24. Juni 2019 zu einer vierjährigen Haftstrafe. Am 22. Oktober wurde sie zur Verbüßung ihrer Strafe ins Frauengefängnis der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, gebracht. Wie andere zu Unrecht inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende musste sie dort jeden Tag unbezahlte körperliche Arbeit verrichten.

Die 12. Abteilung des Frauengefängnisses der Provinz Liaoning ist als intensiver Ausbildungs- und Strafvollzugsbereich bekannt und wurde speziell für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden eingerichtet.

Im Jahr 2021 wurden Falun-Dafa-Praktizierende, die ins Gefängnis kamen, zunächst zur Umerziehung in die Abteilung 12 gebracht. Ihnen wurde der Schlaf entzogen, sie mussten stundenlang stehen, ohne sich zu bewegen, wurden einer Gehirnwäsche unterzogen und beschimpft und durften nicht auf die Toilette gehen. Infolgedessen mussten sich einige Praktizierende in die Hose erleichtern, andere konnten wegen geschwollener Beine nicht gehen, manche standen kurz vor dem Tod und wieder andere fielen in Ohnmacht. Wärter, die vor den CCTV-Monitoren saßen, überwachten die Verfolgung. Sie waren bereit, den Häftlingen Befehle zu erteilen, die sie zur Durchführung bestimmter Folterungen veranlassten.

Das Folgende ist ein Bericht über die Verfolgung, die Xu in diesem Gefängnis erlitten hat.

Mund zugeklebt, in Isolationshaft gehalten, Augen mit Pfefferspray besprüht

Xu weigerte sich, an der Morgenübung teilzunehmen, bevor sie am 24. Mai 2020 in die Werkstatt ging. Sie wurde dem Wärter gemeldet und in Einzelhaft gesteckt. Der Leiter des Produktionsteams und ein Häftling schlugen und zerrten sie, während sie immer wieder „Falun Dafa ist gut“ rief. Daraufhin klebte ein Wärter ihr den Mund zu.

Der Einzelhaftraum war klein, dunkel und kalt und hatte ein Fenster, das weniger als einen Meter breit war. Ursprünglich diente der Raum der Bestrafung von Gefangenen, die gegen die Disziplin verstießen, gefährlich waren oder ihre Schuld nicht bereuen wollten. Zwei Häftlinge wurden mit der Überwachung von Xu beauftragt.

Bevor die Wärter Xu in ihr Zimmer brachten, schnitten sie die Knöpfe von ihrer Kleidung ab. Man gab ihr nur eine dünne Decke. Die Wärter fesselten ihr die Hände auf dem Rücken, um sie daran zu hindern, die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Jede Mahlzeit bestand nur aus ein paar Keksen. Auf diese Weise wurde Xu 15 Tage lang isoliert.

Folternachstellung: Mund zugeklebt

Xu wurde Anfang Juli 2020 in das Büro der Wärterin Liu Yu gerufen, weil sie einen Artikel des Falun-Dafa-Begründers auswendig gelernt hatte. Im Raum befanden sich drei weitere Wärterinnen: Wei Junnan, Zhao Huiying und Liu Jiangdong. Liu Yu fragte sie, woher sie den Artikel habe. Xu antwortete ihr nicht, sondern forderte sie auf, die Falun-Dafa-Praktizierenden nicht zu verfolgen. Daraufhin besprühte Liu Yu ihre Augen mit Pfefferspray. Xu stürzte zu Boden. Zwei Häftlinge wurden angewiesen, eine Schüssel mit sauberem Wasser in das Büro zu bringen, damit Xu ihre Augen ausspülen konnte. Als Xu endlich ihre Augen öffnen konnte, zerrten die Häftlingen sie aus dem Raum.

Eine weitere Runde Isolationshaft und Sitzfolter

Im September 2021 startete das Gefängnis eine neue Kampagne zur Umerziehung der Praktizierenden. Am 7. September wurde Xu tagsüber in einem luftdicht verschlossenen Raum festgehalten. Die Abteilungsleiter des Gefängnisses stifteten den Leiter des Produktionsteams und andere Häftlinge an, sie zu misshandeln und unter Druck zu setzen.

Das Wetter Ende des Sommers war sehr feucht, wodurch sich der Raum noch mehr aufheizte. Eine Insassin bekam Atemprobleme und ihre Lippen färbten sich violett, nachdem sie einige Tage zu Xus Überwachung in dem Raum verbracht hatte. Sie wurde durch zwei andere Häftlinge ersetzt. Die beiden neuen Insassen wiesen Xu an, beim Essen in die Hocke zu gehen, und zwangen sie, den ganzen Tag auf einem Metallstuhl zu sitzen. Die Oberfläche des Stuhls war nicht eben, sodass ihr Gesäß gereizt wurde und zu bluten begann. Diese tägliche Sitzfolter dauerte mehr als einen Monat lang an.

Folternachstellung: Sitzen auf einem Metallstuhl

Jede Nacht wurde Xu aus der Einzelhaft zurück in ihre Zelle gebracht. Die beiden Überwacher folgten ihr auch dorthin, um sie zu überwachen. Niemand durfte mit Xu sprechen.

Das Wetter war im Oktober sehr kalt. Eine Insassin öffnete das Fenster und zwang Xu, sich mit dünner Kleidung an den Eingang der Zelle zu setzen. Eine andere Insassin übergoss sie mit kaltem Wasser, um ihr Leiden zu verstärken.

Andere Insassen der Zelle wurden in die Verfolgung miteinbezogen. Ihre Unterhaltungsaktivitäten wurden gestrichen und sie wurden gezwungen, stundenlang auf kleinen Hockern zu sitzen. Ziel war es, Hass gegen Falun Dafa zu schüren. Dies ist eine Taktik, die im Gefängnis häufig angewandt wird, um den psychischen Druck auf die Praktizierenden zu erhöhen, damit sie ihren Glauben aufgeben.

Xu wurde gezwungen, auf einer kahlen Pritsche ohne Decke, sondern nur mit einem dünnen Bettlaken zu schlafen. Sie erhielt auch keine vollständigen Mahlzeiten und durfte weder Wasser trinken noch die Toilette benutzen. Sie durfte keine Einkäufe tätigen. Auch durfte sie sich vier bis fünf Monate lang nicht waschen, nicht einmal die Hände. Einmal kratzte eine Insassin Xu an den Armen, nachdem sie Xu beim Händewaschen gesehen hatte, so dass sie blutete. Ein anderes Mal wurde einer freundlichen Insassin ein Einkaufsverbot angedroht, nachdem sie ihr Toilettenpapier mit Xu geteilt hatte.

Xu wurde von den Häftlingen oft gedemütigt und geschlagen. Eine Insassin trat sie und versuchte, sie zu umzuerziehen. Einmal kam eine Wärterin in den Raum und Xu sagte, dass sie von zwei Häftlingen geschlagen worden sei. Anstatt nachzusehen, ob Xu verletzt war, fragte die Wärterin die Insassen, ob alles in Ordnung sei. Nachdem die Insassen das versichert hatte, ging sie.

Benutzung der Toilette verwehrt

Am Morgen des 1. Oktober 2021, dem Tag, an dem die KPCh die Machtergreifung in China verkündet hatte, fand im Gefängnis eine Eideszeremonie statt. Dabei sollten die Gefangenen der Kommunistischen Partei Chinas Treue schwören. Xu weigerte sich, den Eid abzulegen, und durfte die Toilette nicht benutzen. Sie machte sich in die Hose, durfte sie aber nicht wechseln.

Gehirnwäsche

Xu wurde angewiesen, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten, und die Propaganda täglich zu wiederholen. Sie weigerte sich, dem nachzukommen und wurde geschlagen. Ein Häftling packte ihren Kopf und schlug ihn auf den Boden. Dieselbe Insassin schrieb auch verleumderische Worte auf ein Stück Papier und befahl Xu, es zu lesen und zu unterschreiben. Sie weigerte sich. Die Häftlinge ergriffen dann ihre Hand, um sie zu zwingen, eine vorbereitete Erklärung zu unterschreiben, in der sie sich von Falun Dafa lossagt. Xu erklärte die erzwungene Unterschrift für ungültig.

Nach weiteren Tagen der Folter sah Xu sich am 12. Oktober 2021 gezwungen, die Garantieerklärungen zu unterschreiben, da sie den physischen und psychischen Druck nicht mehr aushalten konnte.

Erneut in Einzelhaft gesperrt

Am 11. November 2021 wurde Xu erneut für 15 Tage in Einzelhaft gesperrt, weil sie Falun-Dafa-Artikel bei sich hatte. Zhang Mo, die Insassin, die als Leiterin des Produktionsteams eingeteilt war, meldete sie dem Wärter, nachdem sie die Artikel entdeckt hatte. Die Artikel wurden beschlagnahmt und Xu wurde ins Büro des Wachpersonals gerufen. Sie weigerte sich, den Wärtern zu antworten, als diese sie fragten, woher die Artikel stammten. Als der Wärter die Artikel auf den Boden legte, versuchte Xu, sie aufzuheben, aber der Wärter hielt sie auf.

Ein paar Tage später riefen zwei Wärter Xu in ihr Büro und begannen, Falun Dafa zu verleumden. Xu versuchte, sie aufzuhalten, aber ohne Erfolg.

Ein anderes Mal ging ein Wärter in den Haftraum, in dem Xu festgehalten wurde, und befahl ihr, Falun Dafa abzuschwören. Xu kam dieser Aufforderung nicht nach, sondern erklärte, dass alles, was sie in der Vergangenheit gegen ihren Willen gesagt habe, um Falun Dafa zu verleumden, ungültig sei, weil sie durch die Folter dazu gezwungen worden war. Der Wärter wurde wütend und schrie sie an. Ein anderer Wärter kam, um sie unter Druck zu setzen, ging aber wieder. Als zwei weitere diensthabende Wärter kamen, sagte Xu ihnen, dass sie versucht habe, ein guter Mensch zu sein, indem sie die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht befolgte, und dass sie nicht auf die andere Seite wechseln würde. Daraufhin gingen die Wärter weg.

Zum Stehen gezwungen, gedemütigt und geschlagen

Ab Mai 2022 wurde Xu gezwungen, jeden Tag von morgens bis abends in der Werkstatt und in der Zelle zu stehen, während die Häftlinge sie beschimpften. Dies dauerte vier Monate, bis sie aus der 1. Abteilung verlegt wurde.

Auf Anstiftung eines Wärters schrieb Häftling Zhang Mo verleumderische Worte auf Papier. Sie klebte sie an die Maschinen in der Werkstatt und auf die Rücken der Häftlinge, damit Xu sie sehen konnte. Nachts wurden die verleumderischen Worte auf die Bettbretter geschrieben. Als Xu sie löschte, schrieben die Häftlinge die Worte erneut.

Nach der Arbeit wurde Xu gezwungen, an der Tür zu stehen, während die Häftlinge in der Zelle auf kleinen Hockern sitzen mussten und keine Unterhaltungsmöglichkeiten hatten. Jede wurde ermutigt, Xu zu beschimpfen. Jede Woche verlegten die Wärter Xu in eine andere Zelle. Einige Häftlinge schlugen und beschimpften Xu. Mithäftling Zhang kniff ihr in die Brustwarze und trat auf ihr Bett. Eine Insassin schrieb ein Gedicht, das Falun Dafa verleumdete, und forderte eine andere auf, es laut vorzulesen. Um Xu dazu zu bewegen, sich zu wehren damit sie zur Strafe in Einzelhaft gesperrt würde, trat eine Insassin ihr absichtlich auf die Füße.

Im Mai 2022 wurde Xu von der Insassin Zhang in ein Lagerhaus gerufen, das nicht mit einer Überwachungskamera ausgestattet war. Eine andere, Xue Lirong, blockierte die Tür, während fünf Häftlinge Xu traten und schlugen. Als Xu den beiden diensthabenden Wärterinnen erzählte, dass sie geschlagen worden sei, beschuldigten die Wärterinnen Xu, zu laut gesprochen zu haben. Später fragten die Wärterinnen Xue, ob sie die Schläge gesehen habe, was diese verneinte. Auch andere Häftlinge antworteten in gleicher Weise.

Eingeschränkte Aktionen

Xu durfte sich vier bis fünf Monate lang nicht waschen, mit anderen sprechen oder Dinge des täglichen Bedarfs kaufen. Sie durfte auch kein Wasser trinken oder die Toilette benutzen. Eine Insassin, die sie auf der Toilette ansprach, wurde bedroht, nachdem sie von anderen Häftlingen gesehen wurde.

Ein Häftling schrieb verleumderische Worte (über Falun Dafa) auf Xus Unterwäsche und ihr Toilettenpapier. Sie weigerte sich, diese zu benutzen. Die Insassin verteilte daraufhin ihr Toilettenpapier an andere Insassen, was dazu führte, dass Xu lange Zeit kein Toilettenpapier mehr zur Verfügung hatte.

Als Xu die Wärterin suchen wollte, nachdem ein Häftling Wasser auf ihr Bett geschüttet hatte, wurde sie von anderen Häftlingen niedergedrückt. Xu hatte keine andere Wahl, als auf dem nassen Bett zu schlafen. Die Häftlinge schütteten erneut Wasser auf ihr Bett.

Unbekannte Drogen gespritzt

Im August 2022 wuchs eine Pustel an Xus Mittelfinger und eine Insassin meldete dies dem Wärter. Obwohl sich die Pustel nach ein paar Tagen besserte, wies der Wärter sieben Insassen an, Xu über den Büroflur ins Krankenhaus zu schleppen, ohne dabei öffentlich gesehen zu werden.

Xu wurden drei Spritzen mit unbekannten Medikamenten verabreicht. Danach wurde sie inkontinent und hatte Vaginalblutungen und Blut im Urin.

Nachdem Xu im Januar 2023 nach Hause zurückgekehrt war, erschienen schmerzhafte Blasen auf ihrem Kopf und eine große Blase auf ihrem rechten Auge. Sie erholte sich, indem sie Falun Dafa praktizierte.

Weitere Misshandlungen 

Xu wurde Anfang September 2022 für 15 Tage in die 12. Abteilung gebracht, um erneut umerzogen zu werden, bevor sie entlassen wurde.

An ihrem ersten Tag wurde sie in Raum 201 eingesperrt und musste den ganzen Tag stehen. Die verantwortliche Insassin, Fu Siwen, kam zu ihr und sprach mit ihr. Sie schien recht sanft und fürsorglich zu sein. (Fu war die Hauptverantwortliche für die Umerziehung von Praktizierenden in der 12. Abteilung).

Xu wurde am nächsten Tag in Raum 209 gebracht. Zunächst wurde sie gezwungen, zu stehen und sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Als sie sich weigerte, schaltete die Insassin den Fernseher aus, wies sie aber an, sich zu setzen und Gedankenberichte zu schreiben. Zwei Häftlinge kritisierten, demütigten und bedrohten Xu oft, dass sie sich umerziehen lassen sollte. Sie behandelte sie weiterhin freundlich, und ihre Haltung wurde allmählich weicher. Jeden Tag durfte sie sich fünf Minuten lang waschen und um 22:00 Uhr ins Bett gehen.

Während dieser Zeit sprachen die Leiterin der 12. Abteilung und der Abteilungsleiter mit Xu. Sie wussten, dass es schwierig war, sie umzustimmen, da sie trotz der mehr als einjährigen Verfolgung nie in ihrem Glauben an Falun Dafa schwankte. Anstatt sie wie zuvor mit Folter und Drohungen unter Druck zu setzen, taten sie so, als seien sie nett zu ihr und fragten sie, warum sie Falun Dafa praktiziere und wie ihre berufliche und familiäre Situation sei. Damit versuchten sie, ihre Lücken zu finden. Sie fiel nicht auf die Fallen herein.

Ende September 2022 wurde Xu wieder in die 1. Abteilung versetzt. Zwei Wochen später wurde sie in die 2. Abteilung verlegt, wo sie bis zu ihrer Entlassung am 28. Oktober 2022 festgehalten wurde.

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