(Minghui.org) Ich begann mit Mitte zwanzig, Falun Dafa zu praktizieren. Seine Prinzipien – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – haben mich tief berührt.
Ich kann sagen, dass ich mich als gute Schülerin auszeichne und ziemlich kompetent bin. Nachdem ich angefangen hatte zu praktizieren, hat mich Meister Li (der Begründer von Falun Dafa) gezügelt. Aufgrund meiner Lebensumstände war ich eher sanftmütig und hatte nur selten Konflikte mit anderen. Deshalb blieb mein Neid tief verborgen.
Vor einiger Zeit schloss sich eine Praktizierende unserer Fa-Lerngruppe an. Sie verfügt über einen ähnlichen beruflichen Hintergrund wie ich, spricht wenig und ist eine einzigartige Persönlichkeit. Alle hielten sie für ein wenig seltsam. Eines Tages tauschten wir uns nach dem Fa-Lernen über unsere Erkenntnisse aus. Sobald ich etwas sagte, widersprach diese Praktizierende mir; auch als ich etwas anderes sagte, widersprach sie mir. Ich empfand die Situation als unangenehm und schwieg. Später fragte mich eine Mitpraktizierende, ob ich mich wegen dieser Praktizierenden unausgeglichen fühlte. Ich gab zu, dass ihre Ansichten auch Sinn ergaben.
Als ich nach innen schaute, stellte ich fest, dass ich dazu neigte, mein Gesicht wahren zu wollen, anzugeben und Kampfgeist an den Tag zu legen, war mir jedoch meines Neides nicht bewusst.
Nach dieser Begebenheit lernten wir gemeinsam das Fa, wobei diese Praktizierende und ich weder miteinander sprachen noch einander in die Augen sahen. Praktizierende, die diese Angespanntheit zwischen uns bemerkten, ermahnten mich, meine Xinxing zu kultivieren.
Im Laufe der Zeit arbeitete ich daran, meinen Kampfgeist, die Angst vor Gesichtsverlust und mein Geltungsbedürfnis zu überwinden, aber sie blieben weiterhin bestehen. Mir war klar, dass ich ihre Wurzeln noch nicht ausgegraben hatte. Deshalb überprüfte ich sorgfältig den Ursprung all meiner Gedanken, bis mir der Meister offenbarte, dass dies alles dem Neid entsprang. Diese Erkenntnis schockierte mich! Nach so vielen Jahren Kultivierung hatte ich stets geglaubt, mein Neid sei nur gering vorhanden. Aber jetzt konnte ich ihn deutlich spüren.
Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, um den Neid in meinem Raumfeld aufzulösen. Aber der Neid ist sehr hartnäckig und lässt sich nur Schicht für Schicht beseitigen. Eines Tages dachte ich plötzlich an die Kleinsche Flasche, die weder eine Innen- noch Außenseite hat und ein unbegrenztes Fassungsvermögen besitzt.
Ich erkannte, dass ich bei meiner früheren Kultivierung stets versucht hatte, meine Kapazität und meinen Geist zu erweitern, dabei jedoch an meine Grenzen stieß. Sobald diese Grenze aufgelöst wird, verschwindet das Konzept von Kapazität oder Geist und man kann alles aufnehmen. Ich habe diese Grenze als Egoismus entlarvt, und Neid ist ein typischer Ausdruck von Egoismus.
Mit dieser Erkenntnis gelang es mir, den Neid sehr schnell abzulegen. Als ich eines Tages nach innen schaute, durchzog plötzlich ein stechender Schmerz meinen Magen. Ich wusste, dass der Meister mir dabei half, in einer anderen Dimension die Wurzel des Neides zu entfernen. Als der Schmerz nachließ, schien sich alles verändert zu haben. Wenn ich beispielsweise an die Praktizierende dachte, die mich in Verlegenheit gebracht hatte, empfand ich sie nun als freundlich. Später fragte sie mich, wie man ein Betriebssystem auf dem Computer installiert, und ich zeigte ihr, wie man es am besten macht. Unsere Kommunikation verlief friedlich und ohne Probleme.
Im Zhuan Falun erwähnt der Meister im Kapitel „Neid“ das Wort „unausgeglichen“ siebenmal. Wann immer man sich wegen etwas unausgeglichen fühlt, bietet dies die Chance, den darunter verborgenen Neid zu entlarven.
Im letzten Jahr übertrug man mir die Arbeit eines Kollegen, der pensioniert wurde. In den Jahren vor seiner Pensionierung hatte er immer weniger gearbeitet und eine Menge unerledigter Aufgaben angehäuft. Mehr als ein halbes Jahr lang war ich mit meiner ursprünglichen Arbeit beschäftigt, und erledigte gleichzeitig die Arbeit dieses Kollegen. Ich fühlte mich erschöpft, und ein Gefühl der Unausgeglichenheit kroch in mir hoch. Sobald ich dieses Gefühl erkannt hatte, ließ ich es sofort los.
Ein Kollege meinte einmal: „Du bist sehr gewissenhaft und überbeschäftigt. Das ist unerträglich!“ Ein anderer äußerte: „Du wirst keine Gehaltserhöhung bekommen, egal wie hart du arbeitest. Sei kein Narr!“ Ich erwiderte mit einem Lächeln, ich sei anders als er, da ich meinem Glauben folgte und alle Aufgaben gewissenhaft und verantwortungsbewusst erledigen musste.
Ich weiß, dass meine Worte und Taten zur Erklärung der wahren Umstände beitragen, und alle mich beobachten. Wenn ich es nicht gut mache, beschmutze ich den Ruf des Dafa; wenn ich es gut mache, bestätige ich das Fa.
Einmal lobte mich ein ehemaliger Verwalter: „Du bist in allen Bereichen hervorragend! Im Laufe der Jahre habe ich nie jemanden etwas Schlechtes über dich sagen hören. Deine Fähigkeiten und dein Charakter sind erstklassig. Wenn du nicht Falun Gong praktizieren würdest...“ „Glaube ist kein Schlagwort“, unterbrach ich ihn. „Meine Worte und Taten richten sich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.“
Das ging mehr ein halbes Jahr lang so, dann fand dieser Auftrag ein Ende. Während dieses Prozesses wachte der Meister über mich. Wenn ich Hilfe benötigte, arrangierte der Meister, dass viele Leute zu mir kamen. Wenn ich nicht wusste, wie ich bei der Arbeit vorankommen sollte, gab mir der Meister Weisheit. Ich habe verstanden, dass Unausgeglichenheit während der Kultivierung bedeutet, dass man gegen die Gesetze des Universums verstößt. Ich musste mich korrigieren, die „unausgeglichenen“ Faktoren beseitigen und mich nach dem Gebot des Kosmos richten.
Der Meister hat gesagt:
„Aus diesen beiden unterschiedlichen Anschauungen ergeben sich unterschiedliche Folgen. Es kann den Neid der Menschen hervorrufen. Wenn einem etwas Gutes widerfährt, freut sich der andere nicht für ihn, sondern fühlt sich im Herzen unausgeglichen. Es kann zu diesem Problem führen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 353)
Der heutige moralische Verfall in intellektuellen Kreisen tritt offen zutage, jeder strebt danach, voranzukommen, um einen beruflichen Titel und Rang zu erlangen. Früher verabscheute ich angeberische Leute und fand, dass sie einen schlechten Charakter haben. Wenn meine Kollegen, die weniger fähig waren als ich, hervorragende Leistungen bei der Arbeit erzielten, befördert wurden und so weiter, ignorierte ich sie.
Meine Kollegen stellen mir oft wissenschaftliche Fragen, die ich ihnen stets beantworte. Früher tat ich dies jedoch aufgrund meines Egoismus nur zögerlich. Als sich mein Neid offenbart hatte, galt es, ihn abzulegen und rücksichtsvoller zu werden. Heute gebe ich ihnen meine Meinung ohne Vorbehalte weiter. Ich achte nicht mehr darauf, ob ich in ihren Artikeln als Co-Autor auftauche oder an einem Projekt beteiligt bin. Ich habe die tiefe Bedeutung von „sich für andere freuen“ und die Kraft der Barmherzigkeit erkannt.
Die alten Mächte benutzen verschiedene Methoden, um unsere Selbstgerechtigkeit zu fördern und unseren Egoismus aufzublähen. Es ist der Meister, der uns gerettet hat. Alles, was wir haben, wurde uns vom Meister gegeben – auch das Leben. Wir haben kein Recht, über irgendein Lebewesen zu urteilen, auch wenn wir einmal die Herren eines sehr hohen Himmelreiches waren und dort über alle Lebewesen gewacht hatten. Dieses Recht ist auch das Zepter, das uns vom Schöpfer gegeben wurde. Ohne den Meister sind wir nichts. Als Lebewesen, das vom Dafa geformt wurde, können wir nur demütig und dankbar gegenüber dem Meister und Dafa sein.
Ich kultiviere mich seit mehr als 20 Jahren und bin noch weit davon entfernt, die Maßstäbe des Dafa zu erfüllen. Ich kann meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister nicht mit Worten ausdrücken.
Danke Meister!