(Minghui.org) Ich bin 67 Jahre alt und habe im Jahr 2009 mit der Kultivierung im Falun Dafa begonnen. In den 15 Jahren meiner Kultivierung gehörten Angeberei und Selbstgerechtigkeit zu den stärksten Anhaftungen, die es für mich zu beseitigen galt. Heute möchte ich darüber berichten, wie verschiedene Vorkommnisse mir dabei geholfen haben, diese Anhaftungen aufzudecken und sie zu beseitigen.
In den vergangenen Jahren gingen Mitpraktizierende und ich regelmäßig zusammen raus, um den Menschen auf der Straße die wahren Umstände über Falun Dafa zu erklären. Je vertrauter ich im Laufe der Zeit mit anderen Praktizierenden wurde, desto mehr begann ich zu prahlen. Ich erzählte ihnen zum Beispiel, dass meine Mutter einen Abschluss einer berühmten Mittelschule hat und dass mein Vater früher Angestellter eines sehr bekannten Generals war und den Bau eines bestimmten Flussprojekts beaufsichtigt hatte.
Wenn mich jemand nach meinem Sohn fragte, erzählte ich, dass er einen Hochschulabschluss hat und als Ingenieur tätig ist. Ich prahlte mit hochwertigen Kleidern und Schuhen, die mein Sohn für mich speziell gekauft hatte. Mir war es wichtig, dass die Leute wussten, was für einen fähigen und guten Sohn ich habe, und so erzählte ich ihnen davon.
Mein Sohn sagte mir einmal: „Mama, manche Kinder kommen in dieses Leben, um Schulden aus ihrem Vorleben einzutreiben, und andere, um die Freundlichkeit und Güte der anderen zurückzuzahlen. Mama, ich bin gekommen, um dir deine Freundlichkeit zurückzuzahlen.“ Diese Worte erfüllten mich mit einem Glücksgefühl und so erzählte ich meinen Mitpraktizierenden immer wieder davon. Das Ziel war, damit anzugeben.
Manchmal, nachdem ich etwas zur Bestätigung des Fa getan hatte, fühlte ich eine Art Selbstzufriedenheit. Dies verbarg ich jedoch vor meinen Mitpraktizierenden. Doch dachte ich insgeheim, dass ich mich besser kultiviert hätte als andere, weil ich jeden Tag hinausging, um mit den Menschen zu sprechen. Vielmehr noch sah ich auf die Praktizierenden herab, die neben dem Lernen des Fa und dem Praktizieren der Übungen nicht zusätzlich auf der Straße gingen, um persönlich mit den Menschen über Falun Dafa zu sprechen. Ich schaute auf diese Praktizierenden herab und sprach oft in einem abwertenden Ton mit ihnen, weil sie aus meiner Sicht ihre Gelübde nicht erfüllten.
Einmal sagte ich zu einer älteren Praktizierenden: „Du gehst nie raus, um mit den Menschen über die Verfolgung zu sprechen. Du musst deine Gelübde erfüllen. Sonst werden dein Körper und deine Seele am Ende ausgelöscht!“ Sie konnte meine Bemerkung nicht akzeptierte und sagte: „Ich kann nicht mit den Menschen öffentlich auf der Straße über Falun Dafa sprechen – ich habe Angst davor. Warum muss ich mich auf diese Weise kultivieren? Ich kultiviere mich so gut, wie ich kann. Außerdem habe ich schon mit vielen Menschen über Falun Dafa gesprochen.“ Ich entgegnete ihr: „Dann hilf doch mir und sende aufrichtige Gedanken aus, wenn ich persönlich mit den Menschen spreche.“
Als wir das darauffolgende Mal zusammen losgingen und ich mit jemandem sprach, bemerkte ich, dass diese Praktizierende weit hinter mir stand und mit zur Seite geneigtem Kopf meine Bitte zur Unterstützung zu ignorieren schien. Beunruhigt wandte ich mich an sie: „Ich habe dich doch gebeten, aufrichtige Gedanken auszusenden, wenn ich mit den Menschen spreche. Warum hältst du einen so großen Abstand zu mir?“
Im Nachhinein weiß ich, dass ich unbarmherzig gewesen bin. Ich hatte mit ihr nicht auf der Grundlage des Fa kommuniziert, sondern wollte sie nur auf ihre Fehler hinweisen. Am Ende hatte ich jedoch erreicht, dass sie verärgert war.
Der Meister lehrte uns:
„Während du arbeitest, können dein Tonfall, deine Gutherzigkeit und deine Argumentation das Herz eines Menschen verändern, während Befehle das niemals können!“ (Klar und wach, 13.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Mir wurde klar, wie unbarmherzig meine Worte ihr gegenüber waren. Wie hätte ich ihr auf diese Weise helfen können, ihre Anhaftung wirklich zu erkennen?
Später las ich folgende Worte des Meisters:
„Da wir uns unter den gewöhnlichen Menschen kultivieren, können viele unserer Schüler eine Menge Anhaftungen nicht loslassen. Manche Anhaftung ist ihnen schon zur zweiten Natur geworden und sie bemerken diese noch nicht einmal. Die Geltungssucht kann in jeder Hinsicht zum Vorschein kommen; auch bei guten Taten kann sie offen zutage treten.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 323)
Ich stellte fest, dass ich auch einen starken Hang zur Angeberei hatte.
Von nun an werde ich sorgfältiger das Fa lernen und nach meinen Unzulänglichkeiten suchen. Ich werde die Anhaftung der Angeberei ablegen und mich so schnell wie möglich erhöhen.
Danke, verehrter Meister, für Ihre barmherzige Errettung!