(Minghui.org) Seit über zehn Jahren beteilige ich mich an Projekten, die über die Fakten aufklären. Meine Mitpraktizierenden und ich haben immer gut zusammengearbeitet. Letztes Jahr wurde Ying mir gegenüber jedoch misstrauisch und ging gelegentlich auf Konfrontationskurs. Ihr Verhalten überraschte mich und die darauffolgenden Xinxing-Prüfungen konnte ich manchmal nicht bestehen.
Als sie letzten Monat wieder anfing, sich seltsam zu benehmen, ignorierte ich es zunächst. Als sie mich jedoch direkt zurechtwies, wurde ich wütend. Sie und ich hatten uns darauf geeinigt, wie wir ein bestimmtes Projekt behandeln sollten, doch die Koordinatorin Gao hatte dazu eine andere Meinung. Da ich der Ansicht war, dass wir die Meinung der Koordinatorin respektieren sollten, führte ich das Projekt entsprechend ihres Verständnisses durch.
Ying zeigte sich der Koordiatorin gegenüber immer gehorsam und hätte nie mit ihr gestritten, selbst wenn sie Fragen hätte. Obwohl das Projektergebnis diesmal eindeutig in Gaos Verantwortung lag, tadelte Ying mich und suchte die Fehler bei mir. Ich fühlte mich ungerecht behandelt und fand, dass Ying die Schwachen schikanierte und die Starken fürchtete. Schließlich sagte ich zu ihr, dass ich nicht mehr mit ihr arbeiten würde und sie mit anderen Praktizierenden zusammenarbeiten solle.
Ich war mir nicht sicher, ob ich mit dieser Entscheidung richtig lag, und fragte mich, ob ich eine wahre Kultivierende war und mich weiter kultivieren könne.
Der Meister sagt dazu:
„Ob du dich kultivieren kannst, hängt vollkommen davon ab, ob du aushalten kannst, Einsatz bringen und Leiden ertragen kannst. Wenn du dich dazu entschließen kannst und dich von keinerlei Schwierigkeiten daran hindern lässt, dann sage ich, es gibt kein Problem.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 184)
Was sollte ich tun? Kultivierung ist ernsthaft. Würde ich mich wirklich kultivieren, wenn ich das Projekt aufgab und nicht mehr mit der Praktizierenden sprach, die nicht mit mir kooperierte? Ich habe gegenüber dem Meister ein Gelübde abgelegt und versprochen, in diesem Leben ein Falun-Dafa-Praktizierender zu werden. Wäre ich würdig, vom Meister erlöst zu werden, wenn ich aufgab? Wäre ich vertrauenswürdig für alle Lebewesen, für die ich verantwortlich bin? Nach diesen Überlegungen sagte ich mir, dass ich dieses Projekt nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, egal wie schwierig die Situation auch werden würde.
Ich ging zu Ying und wir entschuldigten uns beide für unser Verhalten. Danach dachte ich, damit sei dieser Vorfall erledigt, aber es sollten noch mehr Xinxing-Prüfungen auf mich zukommen. In den darauffolgenden Tagen beschäftigten sich meine Gedanken immerzu mit Yings Fehlern. Wie ein Film liefen vergangene Vorfälle in meinem Kopf ab. Bevor ich mich kultivierte, war ich nicht gut mit Ying ausgekommen. Wir hatten uns gegenseitig wie Feinde ignoriert. Aber die Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht hatten unsere Feindschaft in Freundschaft verwandelt – wir wurden zu Mitkultivierenden. Die Umgebung wurde Zeugen unserer Veränderung.
Wir praktizieren nun schon seit Jahren Falun Dafa und schauen nach innen, wenn es Konflikte gibt. Doch vor sechs Monaten sagte mir Ying, dass ich sie anders behandeln würde. Ich sagte nichts dazu, fand aber, dass ich sie genauso behandelte wie die anderen Praktizierenden, weil wir doch alle Schüler des Meisters sind. Nach ihrer Aussage begann ich jedoch, eine negative Meinung über sie zu entwickeln. Obwohl sie sich später bei mir entschuldigte, empfand ich sie als nicht aufrichtig. Ich war wütend und konnte nur noch an ihre vergangenen Fehler denken, bis ich die Gefahr erkannte, diesen negativen Gedanken weiter freie Hand zu lassen. Daher begann ich, sie zu unterdrücken, aber es gelang mir nicht. Deshalb rezitierte ich das folgende Fa:
„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neids. Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.“ (Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Ich rezitierte immer wieder diese Worte des Meisters und verstand schließlich, dass die Ursache meines Grolls mein Neid war. Ich beschloss, den letzten Absatz über Neid im sechsten Kapitel des Zhuan Falun auswendig zu lernen, hatte jedoch Schwierigkeiten beim Auswendiglernen, da ich das Gefühl hatte, dass mich schlechte Elemente blockierten. Immer wenn ich versuchte, das Fa auswendig zu lernen, störte mich mein Mann, indem er Videos auf seinem Handy abspielte. Ich wusste, dass die alten Mächte nicht wollten, dass ich das Fa auswendig lernte. Sie versuchten, mich herunterzuziehen. Ich ging dann in ein anderes Zimmer, um das Fa auswendig zu lernen, und rezitierte das Fa auch beim Kochen. Daraufhin hatte ich plötzlich starke Unterleibsschmerzen. Ich ging auf die Toilette und schied viele schlechte Substanzen aus. Der Meister hatte die Ursache für meinen Neid beseitigt, das wusste ich.
Nachdem ich das Fa über den Neid wiederholt rezitiert hatte, erkannte ich, dass ich mich sehr darauf konzentriert hatte, Fehler bei Ying zu finden. Die Barmherzigkeit des Meisters weckte mich auf. Ich weiß, dass ich auf den Meister hören und den Neid loslassen muss!
Wenn ich auf meinen Kultivierungsweg der letzten 27 Jahre zurückblicke, sehe ich, dass der Meister mich auf höhere Ebenen gehoben und mich beschützt hat. Jeden Schritt, den ich seit Beginn der Verfolgung gegangen bin, hätte ich ohne seine Anleitung und seinen Schutz nicht tun können. Der Meister hat so viel geopfert und sich um mich gekümmert! Was kann ich dann nicht loslassen? Es ist absolut falsch, auf andere Praktizierende neidisch zu sein. Als ich dieses Verständnis hatte, fühlte ich mich erleichtert und zufrieden. Danach machte ich mich auf den Weg, um die Menschen über die wahren Umstände aufzuklären. Alle lächelten mich an.
Danke, liebe Praktizierende, dass ihr mir geholfen habt, meinen versteckten Neid zu entlarven!