(Minghui.org) Kürzlich las ich auf Minghui.org zwei Artikel über den Respekt anderen gegenüber und über Bescheidenheit. Die Autoren benannten die Unzulänglichkeiten einiger Praktizierender, darunter waren Arroganz, Egoismus und das Herabsehen auf andere. Als ich über diese Themen nachdachte, wurde mir klar, dass auch ich solche Probleme habe.
Ich achtete danach auf diese Lücken und stellte in mehreren Situationen fest, dass selbst eine gute Absicht zu Konflikten führen kann. Das passierte zum Beispiel, als ich mich mit meinem Mann oder anderen Praktizierenden unterhielt. Ich dachte, ich hätte meinen Standpunkt dargelegt und die Dinge klar erklärt. Meine Gesprächspartner überzeugte das jedoch nicht. Rückblickend weiß ich, dass ich ein starkes Ego hatte. Außerdem hatte ich versucht, anderen meine Meinung aufzuzwingen. Das ist etwas, was ich in der Kultivierung beseitigen muss.
Kürzlich gab es einen Vorfall mit einem Einwanderer aus Indien. Ich stellte ihm meinen Autostellplatz zur Verfügung. Vor einigen Jahren mietete er ihn für wenig Geld, und zwar zu einem Preis unter dem Marktwert. Wegen der derzeitigen Inflation forderte mein Mann den Herrn auf, mehr zu bezahlen, und zwar den gängigen Marktpreis. Da der Mieter sich weigerte, beschloss mein Mann, den Vertrag zu beenden. Der Mieter war jedoch nicht damit einverstanden. In den letzten sechs Monaten hatte er deshalb den Stellplatz benutzt, ohne irgendeine Miete dafür zu bezahlen.
Mein Mann beschwerte sich über die Situation. Ich entgegnete ihm, dass wir dieser Person wahrscheinlich noch etwas aus einem früheren Leben schulden würden. Dann schlug ich meinem Mann vor, dass es das Beste sei, die Sache einfach zu vergessen. Als er das hörte, wurde mein Mann plötzlich wütend. Er sagte, er brauche keine Belehrung von mir. Seine Reaktion überraschte mich. Später dachte ich darüber nach und schaute nach innen. Was hatte ich falsch gemacht? Mir wurde klar, dass sich hinter meinen Worten Arroganz verbarg. Ich war der Meinung, dass ich ein besseres Verständnis als mein Mann hätte.
Es gab noch einen ähnlichen Vorfall. Ich wies eine ältere Praktizierende darauf hin, dass ihr Verständnis nicht mit der Lehre des Dafa übereinstimme. Sie wurde daraufhin wütend. Später wurde mir klar, dass mein Ego die Ursache dafür war. Ich hätte nicht so denken dürfen.
Meister Li ist der Begründer von Falun Dafa. Er hat in seinen Gedichtbänden oft über traditionelle Werte gesprochen. Unter anderem in Hong Yin IV, Hong Yin V und Hong Yin VI. Ich las auch einige Geschichten über traditionelle Werte. Beim Lesen stellte ich fest, dass die Menschen in alten Zeiten großzügig und bescheiden waren. Die Menschen in unserer modernen Gesellschaft neigen dazu sich hochnäsig anderen gegenüber zu verhalten. Das gilt vor allem für diejenigen, die im kommunistischen China aufgewachsen sind. Sie sind oft arrogant und haben den Hang zu glauben, sie könnten alles erreichen. Ich hielt mich zum Beispiel für klug, weil ich eine renommierte Universität besucht hatte. Ich habe einen guten Job und habe es zu etwas gebracht.
Die Minghui-Redaktion hat in letzter Zeit mehrere Hinweise bestimmte Personen betreffend veröffentlicht; sie sind vom Fa abgewichen. Sie waren in einem ähnlichen Alter wie ich und ihr Leben gefiel ihnen, sie fühlten sich sehr wohl. Nachdem sie durch Dafa etwas über die Welt und den Kosmos gelernt hatten, wurden sie arrogant und ruinierten sich am Ende selbst. Wenn ich auf meine 16jährige Kultivierung zurückblicke, hatte ich auch Momente, in denen ich sehr von mir überzeugt war. Zum Glück konnte ich solche Gedanken abstellen und erkennen, dass sie kindisch waren. Falun Dafa ist sehr tiefgründig. Und ganz gleich, wie viel ich zu wissen glaube, es ist nichts im Vergleich zum Dafa. Das Buddha-Fa ist grenzenlos.
Ich bemerkte dieses Problem auch, als ich mit den Menschen über Falun Dafa und die Verfolgung sprach. Einmal unterhielt ich mich mit jemandem und sprach mit ihm über die verleumderische Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Er erklärte sich auch bereit, aus den Organisationen der KPCh und den ihr angeschlossenen Unterorganisationen auszutreten. Allerdings sagte er am Ende: „Danke für Ihren Vortrag.“ Das erinnerte mich daran, dass ich wieder etwas arrogant gewesen war und mich für etwas Besseres gehalten hatte. Bei mehreren Gelegenheiten traf ich auch Menschen, die einen anderen Glauben hatten. Sie hörten mir überhaupt nicht zu. Ich schaute dann nach innen und bemerkte, dass ich wieder selbstbezogen gewesen war.
Es gibt viele Lektionen über Menschen und Wesen aus vergangenen Zeiten, wie z. B. Satan, Shen Gongbao oder einen Schüler von Shakyamuni, der in die Hölle hinabstieg. Sie alle waren arrogant und hatten ein starkes Ego. Schließlich gerieten sie auf die dunkle Seite. Meiner Meinung nach ist einer, der arrogant ist, nicht in der Lage, sich an Dafa anzugleichen. Er kann die Stärken anderer nicht erkennen und sich nicht fleißig kultivieren. Wenn das lange anhält, kann man auf einen dämonischen Weg geraten und dort erleuchtet werden. Kultivierende müssen auf jeden einzelnen Gedanken, jedes Wort und jede Handlung achten.
Manchmal verleumden Menschen Dafa im Internet. Praktizierende widerlegen ihre Äußerungen und wirken dabei auf Außenstehende ab und zu arrogant. Das heißt, wir müssen uns verbessern, damit die Menschen unsere Barmherzigkeit spüren.
Bei einer Fa-Erklärung bat ein Schüler den Meister:
„Ich finde jetzt immer noch, dass es sehr schwierig ist, das Gleichgewicht zwischen der Barmherzigkeit gegenüber allen Wesen und dem Beschützen der Würde des Dafa herzustellen. Ich bitte den Meister um Erläuterung.“ (Fa-Erklärung und Fa-Erläuterung auf der Fa-Konferenz im Großraum New York, 20.04.2003)
Der Meister antwortete:
„Es ist richtig, dass du die Würde des Dafa beschützen möchtest. Aber wie willst du sie beschützen? Kannst du ihm den Mund stopfen? Kannst du mit ihm debattieren? Ich sage euch, seid einfach barmherzig gegenüber allen Wesen, erkläre einfach die wahren Umstände mit Barmherzigkeit und somit beschützt du schon die Würde des Dafa, somit hast du die Würde des Dafa schon beschützt.“ (ebd.)
Meines Erachtens brauchen wir Freundlichkeit, um das Dafa zu schützen. Dazu gehören ein angemessener Ton und Worte, die Barmherzigkeit enthalten.
Der Meister sagt:
„Daher hat es früher im Buddhismus einen Spruch gegeben, der lautet: ‚Überall, wo Buddhas Licht erstrahlt, herrschen Schicklichkeit, Redlichkeit, Harmonie und Klarheit ...‘“ (Zhuan Falun, 2019, S. 173)
Wir alle sollten es besser machen. Die obigen Ausführungen entsprechen meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich auf alles hin, was nicht mit der Lehre von Falun Dafa übereinstimmt.