(Minghui.org) Am 23. April 2024 wurde eine 68-Jährige erneut in Haft genommen, um ihre zweite Gefängnisstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu verbüßen.
Wang Huilin lebt in der Gemeinde Huangezhuang im Bezirk Fengnan der Stadt Tangshan, Provinz Hebei. Sie wurde bereits mehrfach festgenommen, weil sie Falun Dafa praktiziert. Ihr wurden zwei Jahre im Zwangsarbeitslager auferlegt sowie eine weitere Gefängnisstrafe von 4,5 oder 6,5 Jahren. [Anmerkung der Redaktion: Es gibt unterschiedliche Angaben, die aufgrund der Zensur des kommunistischen chinesischen Regimes nicht ohne Weiteres verifizierbar sind]
Die jüngste Festnahme erfolgte am frühen Morgen des 12. August 2020 bei einer Razzia. Fast 100 Polizisten waren im Einsatz, um über 50 Praktizierende zu schikanieren, zu verhaften und zu foltern, damit sie ihrem Glauben abschwören.
Drei Tage später wurde Wang unter Hausarrest gestellt, um dann schließlich freigelassen zu werden, weil das Gefängnis des Bezirks Fengnan wegen ihres Bluthochdrucks eine Inhaftierung ablehnte. Am 28. September 2020 versuchte die Polizei erneut, sie in Gewahrsam zu nehmen. Wegen ihres Bluthochdrucks entging Wang abermals einer Haft.
Ein Jahr später, am 20. Juli 2021, fand ein Prozess gegen die Praktizierende vor dem Kreisgericht Luannan statt. Da sich bei Wang ernsthafte medizinische Symptome zeigten, wurde die Verhandlung abgebrochen und sie durfte nach Hause. Bald darauf wurde sie bettlägerig. Trotz ihres schlechten Zustands suchten am 10. August 2021 Justizbeamte Wang zuhause auf, um eine weitere Anhörung durchzuführen. Eine Woche später wurde sie zu einer Freiheitsstrafe von 4,5 Jahren und 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) Geldstrafe verurteilt. Wang legte Berufung beim Mittleren Gericht Tangshan ein. Ohne eine erneute Anhörung wurde die Berufung am 13. Januar 2022 zurückgewiesen. (Weitere Einzelheiten über Wangs Verhaftung und den Prozess sind den am Ende des Berichts verlinkten Artikeln zu entnehmen.)
Wang tauchte eine Zeit lang unter und blieb ihrer Wohnung fern, um einer Inhaftierung zu entgehen. Hin und wieder kamen Zheng Liankui, Polizeidirektor der Stadt Huanggezhuang, mit seinem Stellvertreter Hu Kai bei der Familie vorbei. Als sie am 22. April 2022 erneut die Angehörigen aufsuchten, bemerkten sie, dass Wang wieder zu Hause war. Die Polizisten betonten, dass sie Wang sofort ins Gefängnis stecken würden. Aufgrund der Corona-Pandemie zogen sie aber wieder ab. Zuvor mahnten sie Wang, sie solle jeder Vorladung Folge leisten. Ihrem Mann und ihrer Tochter drohten sie an, in die Verfolgung verwickelt zu werden, wenn sie Wang nicht im Auge behalten würden.
Die Polizei schikanierte Wang auch in der Folgezeit viele Male. Am 5. August 2022 kam Polizeidirektor Zheng mit dem Beamten Feng Haibain vorbei, um ihr mitzuteilen, dass ihre Rente ausgesetzt worden sei. Auch am 19. September 2023 und 15. November 2023 tauchten die beiden erneut auf. Im November war Wang jedoch nicht anwesend. Bevor die Beamten gingen, beschlagnahmten sie ein Foto des Begründers von Falun Dafa.
Am 23. April 2024 nahm die Polizei Wang schließlich in Gewahrsam. Es ist nicht bekannt, ob sie ihre gesamte Haftzeit in der Haftanstalt Tangshan verbüßen soll oder zu einem späteren Zeitpunkt ins Gefängnis verlegt wird.
Schon früher war Wang wegen ihres Glaubens ins Visier der Behörden geraten. Sie wurde mehrfach verhaftet und brutal gefoltert.
Am 19. Juli 1999 wurde Wang von einem Insider darüber unterrichtet, dass das kommunistische Regime am nächsten Tag offiziell eine landesweite Kampagne gegen Falun-Dafa-Praktizierende einleiten würde. Sie beschloss sofort, in der Nacht nach Peking zu fahren, um sich für ihr Recht einzusetzen. In Peking wurde sie jedoch im Bezirk Tongzhou abgefangen und zum Verhör zur Pekinger Polizeibehörde gebracht. Beamte ihrer Heimatstadt holten Wang ab und hielten sie drei Tage fest. Sie bekam weder etwas zu trinken noch durfte sie zur Toilette. Am vierten Tag übernahm die Polizeiwache Huanggezhuang ihren Fall und zwang sie, gegen ihren Willen eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben.
Im April 2001 verschaffte sich Wu Jiansheng um Mitternacht mit zwei Beamten Zutritt zu Wangs Wohnung und nahm die Praktizierende mit zur Polizeiwache Huanggezhuang. Auf Befehl des damaligen Polizeichefs Wang Hongcheng versetzte Wu Wang über 20 Ohrfeigen. Außerdem zwang er sie, sich hinzuhocken, und fesselte ihr die Arme. Der Beamte He Jiujun schlug Wang mit einem Stock auf die Hände und trat sie. Später fesselten sie Wang an ein Bettgestell und gaben ihr vier Tage lang weder Essen noch Trinken.
Eine Woche später wurde Wang ins Untersuchungsgefängnis Fengnan überführt, wo sie schwere Arbeit verrichten und 1.000 Yuan (etwa 130 Euro) für ihre Mahlzeiten zahlen musste. Zweieinhalb Monate später wurde sie in die Haftanstalt Fengnan überführt. Die Wärter Qi Wei und Liu Guowang hoben Wang hoch und stießen sie heftig zu Boden. Dann schlugen und traten sie auf sie ein. Wang bekam Herzrasen und ihr Blutdruck schoss in die Höhe. Sechs Tage konnte sie nichts bei sich behalten. 20 Tage später wurde sie wieder ins Untersuchungsgefängnis Fengnan gebracht, wo sie einen weiteren Monat verbringen musste, bevor sie freikam.
Als Wang später vor der Stadtverwaltung Huanggezhuang Informationen über Falun Dafa verteilte, wurde sie von dem Regierungsbeamten Li Kaishuang bei der Polizei angezeigt. Polizisten durchsuchten daraufhin ihre Wohnung und nahmen Wang in Gewahrsam. Am nächsten Tag konnte sie fliehen und suchte eine Woche später Unterschlupf bei ihrer Schwester. Als der Dorfsekretär Li Huangqiao das mitbekam, erstattete er eine Meldung bei der Polizei. Daraufhin wurde ihr Haus mitten in der Nacht von Polizisten umstellt. Die Beamten kletterten über den Zaun und nahmen Wang erneut fest.
Am Folgetag brachte der Polizist Tong Jianlai die Praktizierende in die Haftanstalt Tangshan, wo sie 28 Tage festgehalten wurde.
Zwei Jahre im Zwangsarbeitslager inhaftiert
Am 29. Juli 2008 befahl Bi Haobo, Vizedirektor der Polizei Huangezhuang, dem Polizisten Zhang Chunxi, eine Razzia bei Wang durchzuführen. Da sie sich weigerte, mit den Beamten zu gehen, wurde sie zum Streifenwagen getragen. Die Polizeichefs Wang und Zhang schlugen ihr auf Brust und Arme. Noch am selben Tag brachten die Beamten Wang ins Untersuchungsgefängnis Fengnan. 15 Tage später wurde sie zur Verbüßung einer zweijährigen Haftstrafe ins Erste Zwangsarbeitslager Tangshan verlegt.
Dort musste Wang hart arbeiten und wurde einer militärischen Ausbildung unterzogen. Als sie sich weigerte, eine Erklärung zur Abkehr von Falun Dafa zu schreiben, packte sie die Gefangene Yang Haifeng an den Haaren und prügelte brutal auf sie ein. Aufgrund der Folter und der Zwangsarbeit bekam Wang Bluthochdruck und Herzprobleme. Nach viereinhalb Jahren wurde sie auf Bewährung freigelassen.
Vier Jahre Gefängnis
Am 13. Dezember 2009 wurde Wang von vier Zivilbeamten auf einer lokalen Messe festgenommen und zur Polizeibehörde Tangshan gebracht. Sie ließ sich jedoch nicht fotografieren und weigerte sich auch, eine Häftlingsuniform zu tragen. Der Beamte Wang Youshan schlug und trat Wang, bevor er sie auf einen eisernen Stuhl fixierte. Dann schlug ihr der Beamte Shi Yun ins Gesicht. Später wurde Wang in die Haftanstalt des Bezirks Fengnan verlegt, wo sie einen halben Monat lang gefesselt wurde.
Am 16. April 2010 fand eine Anhörung vor dem Bezirksgericht Fengnan statt. Das Urteil lautete vier Jahre Haft. Wang durfte keine Berufung einlegen und wurde am 15. September 2010 ins Frauengefängnis der Provinz Hebei überführt. Dort musste sie stundenlang stehen und durfte nicht schlafen, weil sie an Falun Dafa festhielt. Als sie daraufhin unter Bluthochdruck litt, verabreichte ein Wärter namens Wang ihr unbekannte Medikamente gegen ihren Willen. Später wurde sie gezwungen, unbezahlte Schwerstarbeit zu verrichten.
Frühere Berichte:
Berufung gegen rechtswidrige Verhaftung von vier Bürgern abgelehnt (Provinz Hebei)
Bedridden Woman Sentenced to 6.5 Years
Targeted in a Group Arrest, Six Hebei Residents Sentenced to Up to 10 Years in Prison