(Minghui.org) Ich habe 1998 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren, aber erst vor kurzem die Bedeutung der Kultivierung tiefer verstanden und begonnen, mich wirklich zu kultivieren.
Vor meiner Kultivierung hatte ich ein unvernünftiges Temperament und war selbstgerecht. Meine Kollegen nannten mich puritanisch und meine Familie fand mich zimperlich. Wie auch immer, in den Augen der anderen Menschen verhielt ich mich asozial.
Ich hatte alle Arten von Literatur gelesen, von der Antike bis zur Moderne, sowohl auf Chinesisch als auch in anderen Sprachen. Die populäre chinesische Gegenwartsliteratur ist voll von verzerrten und verdorbenen Konzepten und Ideen, was zur Verdorbenheit meiner Gedanken führte. Meine Sprechweise war rau und gemein, während ich sie als tiefgründig empfand. Meine Denkweise war chaotisch und ohne Güte, ich hingegen dachte, sie sei gehaltvoll und nähre die Seele.
Ein Vorfall ist mir besonders lebhaft in Erinnerung geblieben. Einer meiner Arbeitskollegen erzählte gerne schmutzige Witze. Ich verabscheute ihn. Eines Tages machte er sich vor vielen Leuten über mich lustig und wollte wissen, welchen Eindruck ich von ihm hätte. Meine Antwort war sehr direkt: „Du bist lästiger als eine Fliege. Fliegen tauchen nur zu einer bestimmten Jahreszeit auf, aber dich gibt es das ganze Jahr über!“ Er errötete vor Scham und die anderen Mitarbeiter standen fassungslos da, aber ich drehte mich einfach um und ging weg. Heute bereue ich diese Antwort sehr. Welch großen Schaden hatte ich anderen zugefügt und welch großes Karma hatte ich mir selbst geschaffen!
Als ich das Fa lernte, nahm mich diese Passage in ihren Bann:
„Wenn es um die exzentrischen Charaktere geht, die nach der Geburt gebildet sind, dann ist das nicht der eigene Charakter. Dabei handelt es sich um Eigensinn, der nach der Geburt gebildet wurde. Wenn aber jemand wirklich seinen Charakter zeigt – z.B. manche handeln sehr schnell und manche aber sehr langsam, oder wenn es Unterschiede in den Charakterzügen gibt – das sind alles ursprüngliche Dinge. Was aber nach der Geburt gebildet ist, zeigt sich z.B. so: ,Wenn ich etwas mache, möchte ich es einfach so oder so machen. Ich bin halt so. Ich möchte eben gerne so handeln. So werde ich es auch tun.‘ Es ist falsch, wenn man solche Eigensinne oder starre Hartnäckigkeit für den eigenen Charakter oder die eigene Natur hält. Solche Dinge müssen alle losgelassen werden.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, 21./22.02.1999)
Der Meister gab mir einen Hinweis und ich fand, während ich nach innen schaute, die ablehnende Gesinnung, die mich schon seit langer Zeit auf einer bestimmten Ebene festhielt und mich daran hinderte, mich zu erhöhen. Die offensichtlichste Manifestation dieser ablehnenden Gesinnung zeigte sich als die Geringschätzung für andere Praktizierende. Es galt, sie zu beseitigen, und ich war fest dazu entschlossen.
Während des Fa-Lernens in der Gruppe neigte ich dazu, die fleißigen Praktizierenden herauszupicken und mit ihnen zu lesen. Ich sah auf diejenigen herab, von denen ich glaubte, dass sie viele Anhaftungen hätten; auf diejenigen, die es über eine längere Zeit hinweg nicht schafften, ihre Anhaftungen zu beseitigen, und auf diejenigen, die eine kämpferische Natur sowie ihr Geltungsbedürfnis an den Tag legten. Wenn ich gemeinsam mit anderen Praktizierenden die Menschen über die wahren Umstände aufklärte, schaute ich auf diejenigen herab, denen es an kultureller Bildung zu mangeln schien; diejenigen, die Angst hatten und keine Verantwortung übernehmen konnten; oder diejenigen, die sich mit kleinen Erfolgen zufriedengaben und nicht fleißig vorankamen. Ich fand zahlreiche Gründe, um auf andere herabzuschauen, verstand nicht, was Kultivierung bedeutet, und fühlte mich gut dabei. Erst später merkte ich, dass sich meine Mitpraktizierenden in all den Jahren kultiviert hatten, während ich nur ein gewöhnlicher Mensch geblieben war.
Eine weitere Manifestation der Idiosynkrasie zeigte sich als Selbstgerechtigkeit. Sie vermittelte mir das Gefühl, dass ich von den gewöhnlichen menschlichen Gedanken anderer Praktizierender nicht beeinflusst werden würde und unabhängig sei. Ich war sehr darauf bedacht, mich zu profilieren, und nicht bereit, die Vorschläge anderer Praktizierender anzunehmen oder sie ernst zu nehmen, wenn sie über ihr Verständnis über das Fa austauschten. Während des Fa-Lernens in der Gruppe hörte ich nur meine eigene Stimme. Wenn ich mit Mitpraktizierenden loszog, um den Menschen die Fakten zu verdeutlichen oder andere Dafa-Projekte durchzuführen, gab ich meinen eigenen Ideen den Vorrang. Während des Erfahrungsaustauschs waren meine Augen offen, aber ich schaute nach außen; mein Mund sprach, aber ich sprach über andere; meine Ohren waren verschlossen, und ich konnte nicht auf die Vorschläge der anderen eingehen. Ich schaute nach außen, und wenn ich nach innen schaute, glich es der Art von Selbstkritik, die mir von der KPCh indoktriniert worden war, mit dem eigentlichen Ziel, eine Gelegenheit zu finden, andere zu kritisieren.
Mit meiner Selbstgerechtigkeit hatte ich mir unbewusst meinen eigenen Kultivierungsweg zurechtgelegt. Ich neigte dazu, mir kleine Ziele zu setzen, und war zufrieden, wenn ich eines davon erreicht hatte. Nach einer gewissen Zeit des Stagnierens, fing es wieder von vorne an. Ich fühlte mich erschöpft und konnte mit dem Fortschritt der Fa-Berichtigung des Meisters nicht Schritt halten. Ich hatte es versäumt, dem vom Meister arrangierten Kultivierungsweg zu folgen und wurde von den alten Mächten blockiert. Es gelang mir nicht, fleißig vorankommen und mein Ego abzulegen.
Durch das Lernen des Fa gewann ich schließlich die Erkenntnis, dass die Dinge, an die ich mich klammerte, nichts anderes waren als Faktoren, die durch mein Gedankenkarma und meine Anhaftungen erzeugt und fortwährend von den alten Mächten ausgenutzt wurden. Ich stärkte meine aufrichtigen Gedanken und nahm mir die Zeit, meine aufrichtigen Gedanken auf das Beseitigen dieser verdorbenen Faktoren zu fokussieren. Gleichzeitig ermahnte ich mich beständig, mein Ego loszulassen. Der Meister hat mir die Möglichkeit zur Kultivierung gegeben, deshalb sollte ich sie schätzen und auch meine Mitpraktizierenden wertschätzen. Ich musste mich wahrhaftig kultivieren, meine egoistische Denkweise aufgeben und meine innere Welt nach den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht kultivieren.
Der Meister hat gesagt:
„Sie zu erkennen ist schon Erhöhung. Der Prozess, in dem man sie ablegt, sie überwindet, sie schwächer werden lässt und sie letztendlich ganz ablegt, ist eine ständige Erhöhung, und das ist auch die grundlegende Umwandlung eines Lebewesens.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Atlanta, 29.11.2003)
Nachdem ich meine Denkweise geändert und angefangen hatte, nach innen zu schauen, verbesserte sich auch mein Kultivierungszustand. Einmal kritisierte mich ein Mitpraktizierender der Fa-Lerngruppe, wobei er mit jedem Satz auf mich abzielte. Meine Stimme zitterte und mein Atem wurde unregelmäßig, aber ich hielt den Mund. Als ich später noch einmal darüber nachdachte, kam es mir bedeutungslos vor.
Ich hörte damit auf, mir beim Erklären der wahren Umstände ein Ziel zu setzen, sondern gab einfach mein Bestes und vermied jeglichen mechanischen Ablauf. Nachdem ich erfolgreich mit jeder Person gesprochen hatte, dankte ich dem Meister von ganzem Herzen, auch im Namen des erretteten Lebewesens. Nach zweistündigen Gesprächen erklärten sich manchmal über 20 Menschen zum Parteiaustritt aus der KPCh und ihren Jugendorganisationen bereit.
Ich kehrte zur Fa-Lerngruppe zurück, die ich aufgrund meiner Geringschätzung gegenüber den anderen Praktizierenden verlassen hatte. Ich war der Meinung gewesen, die Gruppe würde sich nur sehr langsam kultivieren, und dass ich davon beeinflusst werden würde. Inzwischen ist mir klargeworden, dass diese Praktizierenden im Gegensatz zu mir in der Tat fleißig vorankamen und jeder von ihnen sich gut kultivierte. Im Laufe der Kultivierung habe ich erkannt, dass ich erst dann die Früchte ernten kann, wenn ich mein Ego loslasse.
In den vergangenen Jahren brachten einige Praktizierende den Aufruf zur Einreichung von Artikeln für die Fa-Konferenz zur Sprache und schlugen vor, dass wir alle daran teilnehmen sollten. Sie wollten Beiträge schreiben und baten mich, ihnen beim Feinschliff zu helfen. Ich riet ihnen jedoch davon ab, unter anderem mit der Begründung, dass wir schlecht abschneiden und nichts zu schreiben hätten.
In diesem Jahr änderte sich meine Einstellung und ich weiß, dass die Praktizierenden Recht hatten. Fa-Konferenzen sind die feierlichste und bemerkenswerteste Zusammenkunft von Dafa-Praktizierenden und werden von zahlreichen Lebewesen im Kosmos beobachtet. Wenn wir als Dafa-Praktizierende nicht an unserer eigenen Fa-Konferenz teilnehmen, enttäuschen wir dann nicht die Lebewesen in unserer Welt? Deshalb ermunterte ich die Praktizierenden, zum Stift zu greifen und versprach, dass ich für die Überarbeitung ihrer Berichte mein Bestes geben würde.
Während ich die Berichte meiner Mitpraktizierenden korrigierte, stieß ich auf eine Menge Störungen, die sich in dieser Dimension als ein schwerer Sturz manifestierte, bei dem ich mir den unteren Rücken verletzte. Ich ertrug die Schmerzen, feilte an den Berichten, besprach sie mit den Autoren und überarbeitete sie mehrfach. Einige Berichte glichen einer fortlaufenden Abfolge, während andere zwar viel zu sagen hatten, aber keinen besonderen Schwerpunkt aufwiesen. Nachdem ich sie überarbeitet und gekürzt hatte, wurde mir vorgeworfen, dass ich Inhalte ausgelassen hätte.
Indem ich die Kapazität meines Herzens erweiterte und proaktiv mit den Praktizierenden kooperierte, achtete ich darauf, nicht auf andere herabzusehen und meine Anhaftungen wie Gereiztheit, Dinge schnell erledigen zu wollen, und Groll abzulegen. Ich bemühte mich, keine Gelegenheit zu verpassen, bei mir selbst zu schauen und mich zu kultivieren.
Ich sah, wie schwierig die Kultivierung für einige Praktizierende war. Manche wurden von ihren Familienmitgliedern stark bedrängt, ließen sich jedoch davon nicht beirren. Manche konnten sich nicht gut ausdrücken, aber sie kultivierten sich solide.
Um meinen Mitpraktizierenden Zeit und Energie zu ersparen, überarbeitete ich ihre Berichte schnell und ließ die Autoren einen günstigen Zeitpunkt wählen, um sie mit mir zu überprüfen.
Während des Prozesses stellte ich einen Mangel bezüglich meiner Schreibfähigkeit fest, der darauf zurückzuführen war, dass ich mich nicht ernsthaft kultiviert hatte. Manchmal baten mich die Praktizierenden, ihnen dabei zu helfen, ihre Gefühle genauer auszudrücken, aber ich war dazu nicht in der Lage. Zum einen, weil ich ihre Kultivierungsebene nicht erfassen konnte, und zum anderen, weil ich immer noch durch die Indoktrination der KPCh beeinträchtigt war.
Es gab so viele Aspekte, die es zu verbessern, und zahlreiche Anhaftungen, die es abzulegen galt. Dies stellte für mich in der Tat eine unvergleichlich wertvolle Gelegenheit zur Kultivierung dar.
Ohne den Schutz und die Stärkung des Meisters hätte ich die Schwierigkeiten und Prüfungen nicht bestehen können. Jede Prüfung und jede Trübsal verband mich tiefer mit dem Meister und ich verschmolz immer mehr mit dem Fa.
Jeder Dafa-Praktizierende geht seinen eigenen Kultivierungsweg und erfüllt sein Gelübde. Ich schätze das Privileg, einer ihrer Mitpraktizierender zu sein, ein heiliges Band zu knüpfen und gemeinsam fleißig voranzuschreiten!
Ich weiß nicht, wie lang mein Kultivierungsweg noch sein wird, aber ich weiß, dass der Meister auf mich wartet, und ich fleißig voranschreiten muss!