(Minghui.org) Seit mehr als 20 Jahren praktiziere ich Falun Dafa. Besonders in den schwierigsten Zeiten haben die Herausforderungen mein Durchhaltevermögen auf die Probe gestellt. Aber wenn ich mich daran erinnerte, dass ich eine Praktizierende bin und die Situation mit dem Maßstab des Fa betrachten soll, konnte ich sie leicht überwinden.
Meine Mitpraktizierende Lin kam jede Woche zu einer bestimmten Zeit zu mir nach Hause und holte Informationsmaterialien zur Aufklärung über die wahren Umstände Falun Dafa ab. Als sie sah, dass ich eine Menge Informationsmaterialien zu verteilen hatte, sagte sie zu mir: „Ich kann nähen. Ich werde schönen Jeansstoff kaufen und damit eine Tasche für dich herstellen, die billig, stark und praktisch ist.“
Weil es für mich unbequem war, eine zusätzliche Tasche für meine Schlüssel und mein Portemonnaie mitzunehmen, nahm ich ihr Angebot gerne an. So benutzte ich die Jeanstasche sowohl für den täglichen Gebrauch als auch für den Transport von Informationsmaterialien. Als ich darauf bestand, für die Kosten aufzukommen, lehnte sie das ab. Danach fertigte sie noch ein paar weitere Taschen an. Ich benutzte eine davon und gab die restlichen an Mitpraktizierende weiter. Die Mitpraktizierenden nahmen sie gerne und dachten nicht weiter darüber nach.
Bald darauf hörte ich jedoch Anschuldigungen und harsche Worte. Die Frage, ob ich die handgefertigte Tasche angenommen hätte, erregte großes Aufsehen. Einige Mitpraktizierende stellten sogar in Frage, ob ich noch als Koordinatorin qualifiziert sei.
Die Materialproduktionsstätten in unserer Gegend wurden von einigen wenigen wohlhabenden Mitpraktizierenden finanziert. Die Spenden überwies ich über eine einzige Anlaufstelle an unsere Zentren in anderen Gebieten. Bei der Verwaltung der Finanzen war ich sehr streng. Bis jetzt hatte ich noch keine Probleme damit gehabt. Als sich allerdings dieses Gerücht verbreitete, hatte ich den Eindruck, dass man mir etwas anhängen und Unrecht tun wollte.
Wie könnte es auf unserem Weg der Kultivierung etwas Zufälliges geben, insbesondere bei dieser Art von Problemen? Doch ich schaute nicht nach innen. Stattdessen betrachtete ich es mit menschlicher Anschauung. Ich dachte: „Ich habe noch nie das Geld der Produktionsstätte für meine eigenen Zwecke verwendet. Im Gegenteil, ich habe einige Reparaturkosten für Geräte und Fahrtkosten aus eigener Tasche bezahlt.“ Als ich über die Situation mit der Tasche nachdachte, erinnerte ich mich daran, dass ich das Geld herausgenommen und darauf bestanden hatte, sie selber zu bezahlen. Ich hatte sogar versucht, ihr das Geld in die Tasche zu stecken. Wir beide hatten eine Weile so hin- und herdiskutiert – am Ende hatte sie mein Geld dann doch nicht angenommen.
Später hatte ich sie erneut darauf angesprochen und sie gebeten, mich die Tasche bezahlen zu lassen, aber sie weigerte sich weiterhin. Es war, als ob das, was passiert war, nichts mit ihr zu tun hätte. Deshalb hatte ich diesen Geldbetrag an die Materialproduktionsstätte gespendet und war überzeugt gewesen, die Sache damit gut erledigt zu haben. Ich dachte, die Gerüchte würden automatisch verschwinden. Aber ich schaute immer noch nicht nach innen und fragte mich nur, warum das passiert war. Obwohl ich nichts sagte, schaute ich innerlich auf diejenigen herab, die geholfen hatten, dieses Gerücht zu verbreiten. Ich dachte: „Anständige Leute würden so etwas nicht tun.“
Nach und nach bildete dieser Streit um die Tasche eine Substanz in mir. Ohne mir dessen bewusst zu sein, wollte ich die Meinungsverschiedenheit aufklären, um meine Unschuld zu beweisen. Ich verstand nicht, warum meine Mitpraktizierenden immer wieder verleumdende Worte an mich richteten. Wann immer ich davon hörte, begann ich zu erklären, was passiert war, anstatt nach innen zu schauen. Denn eigentlich wollte ich nicht darüber nachdenken, auf welche Anhaftung dieser Vorfall abzielte.
Nach ein paar Monaten kam es dann zu einer noch größeren Xinxing-Prüfung: Als ich Lin in ihrem Zuhause aufsuchte, sah sie unglücklich aus und ihr Tonfall war etwas seltsam. Schließlich sagte sie: „Könntest du mir bitte die Taschen bezahlen, die ich angefertigt habe?“ Ganz verblüfft antwortete ich: „Ich habe mehrmals versucht, sie zu bezahlen. Da du dich aber geweigert hast, habe ich das Geld an die Materialproduktionsstätten gespendet.“ Verärgert entgegnete sie: „Wer hat dich gebeten, es dafür zu spenden? Ich war es nicht. Könntest du mir bitte das Geld geben?“ Obwohl ich etwas beleidigt war, bezahlte ich die Taschen. Danach schien sie zufrieden zu sein. Ich dachte allerdings: „Was ist sie für ein Mensch?“ Ich unterdrückte jedoch meine Gefühle und zeigte nur eine positive Haltung, indem ich sagte: „Tantchen, jetzt ist alles geklärt, wir können wieder wie gewohnt zusammen auskommen.“ Sie rief: „Ja, lass uns gut miteinander arbeiten!“
Am nächsten Tag ging ich wie üblich zu ihr nach Hause. Sie sah ein wenig verlegen aus und sagte zu mir: „Ich bereue es, dein Geld angenommen zu haben, und möchte es dir wieder zurückgeben.“ Diesmal blieb ich ganz ruhig und tröstete sie mit den Worten: „Tantchen, wenn so etwas zwischen normalen Menschen passiert wäre, hätten sie sich gestritten und würden sich nie wieder vertragen. Aber als Praktizierende sollten wir nicht so sein. Wir werden weiterhin gemeinsam auf der Grundlage des Fa zusammenarbeiten.“
In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass der Konflikt zwar beigelegt, ich aber immer noch nicht nach innen geschaut hatte, um die Wurzel des Problems herauszufinden. Weil ich mich nicht mit ihr gestritten hatte, hatte ich immer noch das Gefühl, in einer überlegenen Position zu sein. Aber diese Prüfung eskalierte allmählich und stellte meine Xinxing für eine lange Zeit auf die Probe.
Hätte ich es geschafft, mich gemäß dem Maßstab einer Praktizierenden zu verhalten und anfangs nach meinen eigenen Unzulänglichkeiten zu suchen, hätte sich die Prüfung nicht so lange hingezogen. Die Geschichte um die Jeans-Taschen entwickelte sich zu einem nicht enden wollenden Drama.
Ich blieb weiterhin mit ihr im Kontakt wie zuvor. Zum Beispiel gab ich ihr weiterhin Amulette, Banknoten mit aufgedruckten Botschaften über Falun Dafa und Informationsmaterialien. Doch je mehr ich dies tat, desto schuldiger fühlte sie sich.
Mir wurde klar, dass jede der beteiligten Praktizierenden in dieser Schwierigkeit eine Rolle spielte. Es gab eine Hauptrolle, eine Nebenrolle und einen Regisseur. In diesem Moment wurde mir klar, dass das Problem bei mir lag. Eigentlich war ich diejenige, die sich, um ihre Xinxing zu bewahren, nicht nach den hohen Anforderungen des Dafa verhalten hatte. Hätte ich das schon von vornherein getan und ihre Geschenke nicht angenommen, hätte es dann dieses Problem überhaupt gegeben?
Die Dinge, die unter den Mitpraktizierenden passieren, müssen etwas mit ihrer Kultivierung zu tun haben. Als ich über die Einzelheiten des ganzen Vorfalls nachdachte, wurde mir vieles klar. Wenn ich ruhig und verständnisvoll gewesen wäre und keinen Praktizierenden, mit dem ich zu tun hatte, verletzt hätte, wäre so etwas nicht passiert. Das alles war meine Schuld.
Egal was passiert, ich würde nicht zulassen, dass dieser Vorfall uns beide trennte. Seitdem bringt mir Lin großes Vertrauen entgegen und es ist nichts Peinliches mehr zwischen uns passiert. Wenn ich unterwegs war, um die Menschen persönlich über die Tatsachen aufzuklären, begegne ich ihr oft auf dem Markt oder auf der Straße. Egal wie beschäftigt wir auch sind, wir bleiben stehen, um uns zu grüßen und gegenseitig zu ermutigen.
Letztes Jahr hatte ich noch mehr Ärger. Weil ich den Computer einer Mitpraktizierenden benutzt hatte, beschwerte sich deren Tochter über mich. Eine Praktizierende erinnerte mich freundlich daran, richtig damit umzugehen und meinen Kultivierungsweg aufrichtig zu gehen, um keine Kluft unter den Mitpraktizierenden zu verursachen.
Da dies unter den Praktizierenden geschah, die ich seit mindestens 17 Jahren kannte, war ich innerlich bewegt. In dieser Nacht war ich traurig und konnte lange nicht einschlafen. Ich erinnerte mich an unsere früheren Kontakte und dachte an die Tatsache, dass sie den Computer seit dem Kauf überhaupt nie benutzt hatte. Damals wollte ich aus Bequemlichkeit zwei Computer benutzen, so sagte ich zu ihr: „Wenn du deinen Computer nicht benutzt, kann ich ihn mir dann ausleihen?“ – „Ja, klar kannst du ihn benutzen“, meinte sie.
Ich benutzte diesen Computer ausschließlich für Projekte für Falun Dafa. Das ist einer der Gründe, warum ich so bewegt war. Ein anderer Grund war, dass ich starke Gefühle für die Tochter dieser Praktizierenden hatte. Sie war früher meine Schülerin gewesen. Ich mochte sie sehr und hatte mich gut um sie gekümmert. Genau deshalb verletzte mich ihr Verhalten. Unsere Lehrer-Schüler-Beziehung war immer harmonisch gewesen, wie ein heiliges Band. Warum wandte sie sich plötzlich gegen mich? Ich konnte das nicht verstehen.
Nach diesem Vorfall kamen meine menschlichen Gedanken und Anschauungen wieder hoch. Ich dachte bei mir: „Ich habe doch diesen Computer nicht wie mein Eigentum behandelt. Außerdem hatte ihr Kind bei mir Nachhilfe genommen und ich hatte dafür weniger berechnet als bei anderen Schülern. Ich hatte ihr für jede zweimonatige Nachhilfe 3.000 Yuan (rund 380 Euro) weniger berechnet. Wie viel hatte sie dadurch in den drei Jahren der Oberstufe an Nachhilfekosten gespart? Wie viele Computer hätte ich mir mit diesem Geld kaufen können?“ Ich empfand ihre Vorwürfe als ungerecht und dachte nur wie ein gewöhnlicher Menschen über diese Frage nach.
Nachts wälzte ich mich im Bett hin und her und konnte nicht einschlafen. Dabei hatte ich das Gefühl, dass ich körperlich und seelisch verwundet war. Ich steckte in der Welt der menschlichen Angelegenheiten fest und fühlte mich durch meine Anschauung und meine Gefühle gekränkt. Gleichzeitig dachte ich jedoch auch: „Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende, ich darf nicht gegen die Grundsätze des Fa verstoßen, ich muss der Lehre des Meisters folgen.“ Ich rezitierte dazu sogar wiederholt einige relevante Passagen aus dem Fa. Ich wollte mich schnell von dieser Sentimentalität befreien und auch meine anderen Anhaftungen beseitigen.
Dann beschloss ich, dieser Praktizierenden den Computer zu bezahlen. Aber als ich das tun wollte, bewegte sich mein Inneres wieder und ich dachte: „Dieser Computer wurde vor acht Jahren gekauft. Sollte ich bei der Bezahlung darauf hinweisen, dass ich ihr nichts schulde? Immerhin war sie diejenige, die mir Tausende von Yuan für Nachhilfeunterricht schuldet.“ Wieder und wieder dachte ich darüber nach. Zeitweise hatte ich aufrichtige Gedanken. Dann gewann jedoch wieder meine Anhaftung die Oberhand. Zudem tauchte ein anderer Gedanke auf: „Der Computer ist schon so alt, ist er denn noch so viel wert?“ Später ging der Computer kaputt und ließ sich nicht mehr starten. Und so plante ich, einen neuen zu kaufen.
Nun erkannte ich, dass es mein Problem war. Ich konnte mich beruhigen und sprach mit dem Computer: „Es ist meine Unausgeglichenheit, die dazu geführt hat, dass du nicht mehr gut funktionierst. Ich habe mich geirrt.“ Ich wusste, dass ich sofort jeden schlechten Gedanken verneinen musste, denn ich sollte die heilige Schicksalsverbindung zwischen mir und meiner Mitpraktizierenden nicht beeinträchtigen. Unter Praktizierenden sollte es nicht darum gehen, jemandem etwas zu schulden, sondern nur darum, einander zu verstehen und zu tolerieren. Bei diesem Gedanken spürte ich plötzlich, dass mein Körper leicht wurde. In diesem Moment funktionierte der Computer wieder wie gewohnt. Daher brauchte ich keinen neuen Computer zu kaufen!
Als ich über unsere heilige Schicksalsverbindung nachdachte, fühlte ich mich auf unerklärliche Weise berührt. Ich sollte es einer Mitpraktizierenden nicht übelnehmen. Bald darauf gab ich ihr das Geld und freute mich aufrichtig darüber. Ich wusste, dass es auf diese Weise geschehen musste, indem ich bedingungslos für den Computer bezahlte. Als ich das tat, war ich nicht im Geringsten beunruhigt. Ich erledigte die Angelegenheit, ohne großes Aufsehen zu verursachen. Unsere Beziehung wurde wieder harmonisch!
Ich erkannte auch, dass diese beiden Konflikte dadurch verursacht worden waren, weil ich die Gegenstände anderer Leute kostenlos benutzte. Das musste etwas mit meiner Anhaftung an Eigennutz zu tun haben. Wollte ich andere ausnutzen und die Dinge auf meine Weise erledigen? Auch wenn ich diese Absicht nicht hatte, musste ich die Dinge in Zukunft richtig behandeln.
An die Kultivierung werden keine Bedingungen gestellt. Das Richtige zu tun, während man an Projekten arbeitet, ist nicht an Bedingungen geknüpft. Wenn ich an einem Projekt zur Erklärung der wahren Begebenheiten arbeite, bedeutet das nicht, dass andere Praktizierende selbstlos mit mir zusammenarbeiten müssen. So etwas gibt es nicht. Alles, was wir tun, ist freiwillig. Wir alle sind Falun-Dafa-Praktizierende. Warum sollte ich ihren Computer also kostenlos benutzen? Ich hatte das Gefühl, dass ich mir die Sache nicht gut überlegt hatte.
Auf meinem Weg der Kultivierung gab es viele herzzerreißende Stürme wie diesen. Solange man sich bedingungslos kultivieren und nach innen schauen kann, können Konflikte und Streitigkeiten schnell gelöst werden. Der Schlüssel ist, ob man wirklich nach innen schauen kann, anstatt sich auf die Frage zu konzentrieren, wer Recht oder Unrecht hat.
Als ich mich darauf vorbereitete, über diese Konflikte zu schreiben, dachte ich immer wieder darüber nach, warum ich diesen Erfahrungsbericht einreichen wollte. Was war mein Ausgangspunkt? Nachdem sich meine Gedanken beruhigt hatten, nahm ich den Stift in die Hand und begann zu schreiben. Ich betrachtete diese Themen aus der Perspektive einer Kultivierenden. Ich wollte den Mitpraktizierenden die Veränderungen mitteilen, die das magische Werkzeug „nach innen schauen“ bei mir als Kultivierende bewirkt hat.
Vom Beginn des Schreibens bis zur Fertigstellung dieses Erfahrungsberichts wurde ich durch das Fa-Prinzip der Innenschau ständig gereinigt und geläutert. Das war wirklich heilig! Immer wenn ich beim Schreiben versteckte Anhaftungen entdeckte, begann ich sie zu korrigieren. Als ich fertig war, fühlte ich mich innerlich ganz hell. Es war, als wäre ich von Kopf bis Fuß gereinigt worden!
Ich war von einem barmherzigen, friedlichen Energiefeld umgeben. Meine extremen Gedanken verringerten sich und wurden schließlich aufgelöst. Ich erlebte zutiefst, wie schön es ist, nach innen zu schauen!
Gestärkt durch den barmherzigen Meister werde ich dieses Fa-Werkzeug des Nach-innen- Schauens weiterhin nutzen, um mich solide zu kultivieren. Während dieses Prozesses bin ich reifer und toleranter geworden. Daher werde ich auf dem Weg der Kultivierung immer solider vorwärtsgehen.