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Nach drei Arbeitslagerstrafen von insgesamt fünf Jahren nun zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt

20. Juli 2024 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Hubei, China

(Minghui.org) Chen Jianping aus der Stadt Xianning, Provinz Hubei, wurde kürzlich zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Er hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Chen, 57, ist ehemaliger Mitarbeiter der Kohlechemiebehörde der Stadt Xianning. Er wurde von Überwachungskameras aufgenommen, als er Anfang Juli 2023 Informationen über Falun Dafa verbreitete. Die Polizei durchsuchte einige Tage später seine Wohnung und beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, seinen Computer und andere persönliche Gegenstände. Nach 15 Tagen Verwaltungshaft wurde er in Strafhaft genommen. Das Bezirksgericht Xian’an verurteilte ihn im Juni 2024 zu drei Jahren Haft. Weitere Einzelheiten zu seinem Fall sind unklar.

Chen und seine Frau Chen Jingwen begannen 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Die zahlreichen Leiden seiner Frau, wie Bronchitis, chronische Gastritis und chronische Enteritis verschwanden bald danach. Auch der schlechte Gesundheitszustand ihres Sohnes Chen Shuang, der damals im Vorschulalter war, besserte sich.

Weil Chen sich trotz der Verfolgung weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde er dreimal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und dreimal zu insgesamt fünf Jahren Arbeitslager verurteilt. Über 100.000 Yuan (ca. 14.200 Euro) seines Gehaltes wurden ihm gestrichen. Neben der Inhaftierung und der finanziellen Verfolgung muss er auch mit ständiger Schikane, Hausdurchsuchungen und Telefonüberwachung fertig werden.

Drei Festnahmen wegen Appell für Falun Dafa

Am 21. Juli 1999, dem Tag nach dem offiziellen Beginn der Verfolgung, ging Chen zur Provinzregierung von Hubei in der Hauptstadt Wuhan, um gegen die Verfolgung zu appellieren. Polizeibeamte verhafteten ihn und sperrten ihn in einer Schule in Wuhan ein, bevor sie ihn nach Xianning zurückbrachten. In der Polizeiwache Yihaoqiao wurde er einen Tag lang in einem Metallkäfig festgehalten und bekam weder Essen noch Trinken. Auch durfte er nicht schlafen. Guo Hengwu, der stellvertretende Direktor der Kohlechemiebehörde der Stadt Xianning, holte ihn später ab und brachte ihn zu einer Kritiksitzung in das Amt, wo er wegen seines Glaubens beschimpft wurde.

Folternachstellung: In einem Metallkäfig festgehalten

Wochen später, im August 1999, ging Chen nach Peking, um dort zu appellieren, in der Hoffnung, die Regierung von der Verfolgung von Falun Dafa abzuhalten. Song Ruisheng, der stellvertretende Leiter der Polizeistation Wenquan in Xianning, reiste eigens nach Peking, um ihn festzunehmen. Nachdem Chen zwei Tage in der Notunterkunft Changping in Peking verbracht hatte, wo er nur zwei Brötchen pro Tag bekam, brachten Song und seine Untergebenen ihn nach Xianning zurück und hielten ihn im Gefängnis Shuangheqiao fest. Chen wurde angewiesen, für seinen Lebensunterhalt zu zahlen – 20 Yuan (ca. 3 Euro) pro Tag. Aus Protest trat er in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt.

Nach 15 Tagen Haft überstellte die Polizei Chen in eine Gehirnwäsche-Einrichtung im Yunquan Hotel. Dort wurde er allein in einem Zimmer festgehalten und durfte keinen Kontakt zu seiner Familie aufnehmen. Auch war es ihm verboten, die Übungen zu praktizieren oder gar das Fa zu lesen. Stattdessen musste er sich Propagandamaterial anschauen und „Gedankenberichte“ schreiben. Einen Monat lang wurde er dort festgehalten und musste 1.500 Yuan (ca. 426 Euro) für Essen bezahlen.

Nach seiner Freilassung organisierte sein Manager keine Arbeit für ihn und zahlte ihm auch sein Gehalt nicht weiter. Stattdessen wurde er gezwungen, jeden Tag im Büro zu bleiben und eine Zeitung die gegen Falun Dafa ist zu lesen. Hu Kaide, der politische Sekretär des Büros, beobachtete ihn jeden Tag. Du Dean, der Direktor des Büros, bearbeitete ihn ebenfalls und befahl ihm, Falun Dafa aufzugeben.

Im Dezember 1999 ging Chen erneut nach Peking, um zu appellieren, und wurde von Beamten der Polizeiwache Tiananmen verhaftet. Vier Tage lang hielten sie ihn im Verbindungsbüro der Provinz Hubei in Peking fest, bevor sie ihn nach Xianning zurückbrachten. Die Polizei erpresste 2.000 Yuan (ca. 284 Euro) von ihm und sperrte ihn in das Gefängnis Shuangheqiao.

Erste Haftstrafe im Zwangsarbeitslager im Januar 2000

Nach 30 Tagen Haft wurde Chen zu einer anderthalbjährigen Haftstrafe verurteilt; der Beamte Jin Guoxin von der Polizeiwache Yihaoqiao brachte Chen dann in das Zwangsarbeitslager der Stadt Xianning.

Dort musste Chen wurde im kalten Winter und im frühen Frühjahr Schlamm aus den Teichen graben. Selbst als seine Beine eiterten und seine Knochen frei lagen, zwangen ihn die Wärter, weiter zur Arbeit. Er musste auch andere schwere Arbeiten verrichten, darunter Ziegelsteine herstellen, Fundamente ausheben, Güter verladen, Wasser und Fäkalien tragen und Säcke stricken. Ein Wärter entdeckte ihn bei den Falun-Dafa-Übungen. Sofort befahl er daraufhin dem Zellenältesten, Chen in einen dunklen Raum zu bringen und zu schlagen.

Weil er sich weigerte, mit dem Praktizieren von Falun Dafa aufzuhören, wurde er im September 2000 zur Gehirnwäsche in das Zwangsarbeitslager Shayang gebracht. Die Gehirnwäsche umfasste das Anschauen von Videos, die Falun Dafa verleumdeten und die Teilnahme an Marathon-Gehirnwäschesitzungen ohne Schlaf. Außerdem wurde er unter Druck gesetzt, Erklärungen zu schreiben, mit denen er Falun Dafa abschwört.

Zweite Haftstrafe im Zwangsarbeitslager im August 2001

Im August 2001, nur zwei Monate nach Chens Freilassung, wurde er erneut verhaftet. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er in der Stadt Shuangxiqiao am nordöstlichen Stadtrand von Xianning Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Beamte der Polizeiwache der Stadt Shuangxiqiao brachten ihn zur Polizeidienststelle der Stadt Xianning. Diese hielt ihn 45 Tage lang im ersten Untersuchungsgefängnis Maoershan fest. Anschließend wurde er zu einer weiteren anderthalb Jahre langen Haftstrafe in einem Zwangsarbeitslager verurteilt. Der Beamte Li Meicheng von der Polizeiwache Yihaoqiao brachte ihn in das Zwangsarbeitslager für Drogenentzug Shizishan.

Die Wärter des Arbeitslagers zwangen Chen, von 5 Uhr morgens bis 21 Uhr Alufolienprodukte herzustellen. Als alle anderen nachts in ihre Zellen zurückkehrten, musste er bis Mitternacht stehen und Gedankenberichte schreiben. Drei Monate später brachten ihn die Wärter erneut in das Zwangsarbeitslager Shayang, wo er noch stärker misshandelt wurde.

Die Wärter des Zwangsarbeitslagers brachten Chen in ein streng überwachtes Team. Dort legten ihm sofort mehrere Wärter die Hände auf den Rücken und schockten ihn mit Elektrostäben im Gesicht, an den Händen, in der Leistengegend und am Rücken. Die Schmerzen waren entsetzlich, so als ob er von Schlangen gebissen würde.

Während der restlichen Zeit seiner Haftstrafe zwangen ihn die Wärter oft, stundenlang bewegungslos in der Hocke zu sitzen. Wenn er sich ein bisschen bewegte, wurde die Hocke länger. Die Wärter zwangen ihn auch, sich Videos gegen Falun Dafa anzusehen, an Gehirnwäschesitzungen teilzunehmen und Gedankenberichte und Erklärungen zu schreiben, in denen er Falun Dafa abschwören sollte.

Zwei weitere Verhaftungen

Während des „Bambus-Kulturfestivals“ im Oktober 2003 führte die Polizei in Xianning eine Massenverhaftung von Falun-Dafa-Praktizierenden durch. Chen wurde von Beamten der Polizeiwache Yihaoqiao und der Kohlechemiebehörde festgenommen. Sie konfiszierten seine Falun-Dafa-Bücher und DVDs mit Vorträgen. Auf der Polizeiwache versuchten mehr als zehn Beamte, seine Fingerabdrücke zu nehmen, was ihnen jedoch aufgrund seines starken Protestes nicht gelang. Er wurde noch am selben Abend in das Gefängnis Maoershan gebracht. Er ging sieben Tage lang in den Hungerstreik und wurde erst freigelassen, als er dem Tode nahe war.

Beamte vom „Büro 610“ der Stadt Xianning und Yue Yongyao, der Präsident des Antai Bewertungsunternehmens, brachen eines Tages im Oktober 2005 in Chens Wohnung ein und versuchten, ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. (Es ist nicht klar, warum Yue in seinen Fall verwickelt war). Chen entkam durch die Hintertür und sah sich gezwungen, vier Monate lang von zu Hause entfernt zu leben. Für seinen Vater war die Verfolgung ein schwerer seelischer Schlag und er starb bald darauf.

Chen und seine Frau Chen wurden im April 2008 erneut verhaftet. Wieder hatte jemand sie angezeigt, weil sie in der Stadt Tingsiqiao Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten. Die Beamten der Polizeiwache Tingsiqiao zerrissen seine Kleidung und konfiszierten 400 Yuan Bargeld und den Schlüssel zu seiner Wohnung. Beamte der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Xian’an brachen in seine Wohnung ein, durchsuchten sie und brachten ihn dann in das erste Untersuchungsgefängnis Maoershan. Seine Frau hingegen wurde sieben Tage lang im Gefängnis Maoershan festgehalten und dann in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Provinz Hubei in der Stadt Wuhan gebracht.

Dritte Haftstrafe im Zwangsarbeitslager 2008

Chen wurde nach 60 Tagen Haft zu einer dritten Haftstrafe von zwei Jahren im Zwangsarbeitslager verurteilt. Diesmal wurde er direkt in das Zwangsarbeitslager Shayang gebracht.

In der neunten Gruppe wurde er in Einzelhaft gehalten und die Fenster waren mit Zeitungen bedeckt. Die Wärter He Bingrong, Yu Bangqing und Wei Peng wiesen ihm zwei Häftlinge zu, die ihn rund um die Uhr überwachten. Sie zwangen ihn, jeden Tag stundenlang zu stehen, zu hocken oder zu sitzen; auch durfte er sich nicht bewegen, sonst würden sie ihn schlagen. Zudem musste er Bücher lesen, die Falun Dafa verleumdeten, und Gedankenberichte schreiben.

Alle Falun-Dafa-Praktizierenden im neunten Team mussten im Juli 2009 eine Prüfung ablegen, die voller Fragen war, die Falun Dafa diffamierten. Aufgrund ihrer Antworten in der Prüfung – entweder wenn sie die Fragen nicht beantworteten oder wenn sie Antworten schrieben, um die Fakten über Falun Dafa zu erklären – teilten die Wärter sie in mehrere Teams auf und unterwarfen die standhaften Praktizierenden einer strengen Kontrolle. Tagsüber mussten diese Praktizierenden unbezahlte Arbeit verrichten. Während der Mittagspause und am Abend mussten sie ein bis zwei Stunden lang bewegungslos in der Hocke sitzen. Wenn sie ihre Haltung nicht halten konnten, versetzten die Häftlinge, die sie beobachteten, ihnen Schläge; das geschah oft auf der Toilette, wo es keine Überwachungskameras gab.

Anhaltende Schikanen

Nach seiner Freilassung wurde Chen weiterhin ständig schikaniert. Am 2. August 2012 brachen Zou Yu, der Direktor der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Xianning, und Zhang Huilong, der stellvertretende Leiter der Polizeiwache Chalukou, in sein Haus ein, durchsuchten alles und schüchterten ihn ein.

Zou, Zhang und Cheng Lebin von der Polizeiwache Wenquan brachen am 24. Februar 2014 erneut in Chens Wohnung ein und beschlagnahmten seinen Drucker, seinen Computer und andere Besitztümer. Er wurde zunächst im Gefängnis der Stadt Xianning festgehalten und dann in die Gehirnwäsche-Einrichtung Banqiao in Wuhan gebracht. Später im selben Jahr wurde er ein weiteres Mal verhaftet und erneut in die Gehirnwäsche-Einrichtung Banqiao gebracht.

Am 25. September 2017 hämmerte ein Beamter mehr als zehn Minuten lang an Chens Tür. Er öffnete sie nicht. Der Beamte ging, nachdem er einige Dekorationen mit Falun-Dafa-Motiven von der Tür abgerissen hatte.

Beamte des Wohnkomitees von Wenquan riefen Chens Cousin im Mai 2019 an und fragten ihn nach Chens Telefonnummer. Sein Cousin verurteilte sie dafür, dass sie Chen ständig belästigten und weigerte sich, ihnen die Nummer zu geben.

Beamte des Wohnkomitees von Wenquan schikanierten Chen am Abend des 29. September 2019 zu Hause.