(Minghui.org) Das Hudson Institute veranstaltete am Nachmittag des 17. Juli 2024 ein Forum zum Thema „25 Jahre Verfolgung von Falun Gong in China“. Mehrere Falun-Gong-Praktizierende und Experten diskutierten aktuelle Entwicklungen zu diesem Thema. „Die Verfolgung von Falun Gong ist auf mehreren Ebenen kriminell“, stellte Miles Yu, leitender Mitarbeiter und Direktor des China Center, fest.
Forum des Hudson Institute über Chinas Verfolgung von Falun Gong seit 1999
Nina Shea, Senior Fellow und Direktorin des Center for Religious Freedom, moderierte das Forum. Sie sagte, der 20. Juli dieses Jahres markiere den 25. Jahrestag, seit die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 begonnen hat, Falun Gong zu unterdrücken. 1999 gab es nach Schätzungen der chinesischen Behörden zwischen 70 und 100 Millionen Falun Gong-Praktizierende in China, bevor der damalige KPCh-Vorsitzende Jiang Zemin beschloss, Falun Gong auszulöschen, und eine bürokratische Infrastruktur zu seiner Umsetzung aufbaute. „[Die KPCh] dämonisierte es [Falun Gong] schließlich offiziell als ‚bösartige Sekte‘. Hunderttausende von Praktizierenden wurden verhaftet und in Arbeitslager geschickt“, erklärte sie.
Nina Shea, leitende Mitarbeiterin und Direktorin des Center for Religious Freedom
Nach Angaben des US-Außenministeriums machten Falun-Gong-Praktizierende etwa ein Drittel bis die Hälfte der Häftlinge in den Arbeitslagern in China aus. Eine große Anzahl von Praktizierenden wurde geschlagen, gefoltert und verschleppt. „Erhebliche Beweise deuten darauf hin, dass sie im Rahmen einer anerkannten Regierungspolitik ermordet wurden, bei der Gefangenen gewaltsam Organe für Transplantationen entnommen wurden; andere wurden während sogenannter ‚Umerziehungssitzungen‘ einer Zwangsumerziehung unterzogen“, fuhr Shea fort. „Tausende von Praktizierenden sind derzeit wegen ihres Glaubens inhaftiert gemeldet; Hunderte sind in den letzten Jahren weiterhin in Gewahrsam gestorben. Das Magazin Bitter Winter dokumentierte zwei Falun-Gong-Praktizierende, die dieses Jahr in nur einem Frauengefängnis gestorben sind.“
Miles Yu war als China-Politikberater für den früheren Außenminister Mike Pompeo tätig. Derzeit ist er Senior Fellow und Direktor des China Center am Hudson Institute. Er bezeichnete die Unterdrückung von Falun Gong durch die KPCh als ein Verbrechen auf mehreren Ebenen.
„Falun Gong ist eine spirituelle Praxis, die Meditation und Qigong-Übungen mit einer Morallehre kombiniert, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert“, so Yu. „Nachdem Falun Gong in den 1990er Jahren in China große Popularität erlangt hatte, erschreckte das den totalitären Nerv der Kommunistischen Partei Chinas. Die KPCh betrachtete den wachsenden Einfluss von Falun Gong als Bedrohung ihrer Autorität und setzte eine brutale Kampagne in Gang, um die Praxis auszurotten.“
Miles Yu war China-Politikberater für den früheren Außenminister Mike Pompeo
Die Verfolgung verstoße gegen grundlegende Menschenrechte wie die Glaubensfreiheit. „Praktizierende sind willkürlicher Inhaftierung, Folter und Zwangsarbeit ausgesetzt“, ergänzte Yu. „Viele wurden ohne Gerichtsverfahren inhaftiert, und es gibt zahlreiche Berichte über Todesfälle in Gewahrsam infolge von Folter und Misshandlung. Solche Maßnahmen verstoßen direkt gegen internationale Menschenrechtsstandards, einschließlich der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit garantiert. Darüber hinaus umfasst die Kampagne der KPCh gegen Falun Gong weit verbreitete Propaganda und Fehlinformationen mit dem Ziel, die Praktizierenden zu entmenschlichen und ihre Verfolgung zu rechtfertigen. Staatlich kontrollierte Medien verbreiteten Falschmeldungen, in denen Falun Gong als gefährliche Sekte und die Anhänger von Falun Gong als Staatsfeinde gebrandmarkt wurden. Diese systematische Verleumdung schürt nicht nur Hass und Diskriminierung, sondern dient auch dazu, die wahre Natur der Maßnahmen der Regierung vor der internationalen Gemeinschaft zu verschleiern“, so Yu.
Glaubwürdige Berichte und Untersuchungen hätten ergeben, dass inhaftierte Falun-Gong-Praktizierende wegen ihrer Organe getötet würden, die dann zu Transplantationszwecken verkauft würden. „Diese abscheuliche Praktik stellt einen groben Verstoß gegen die medizinische Ethik und die Menschenrechte dar und kommt einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleich“, betonte er. Die Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh zeige auf, wie wichtig die Glaubensfreiheit sei, die von den Vereinigten Staaten propagiert werde.
Der New Yorker Architekt Simon Zhang zeigt ein Foto seiner Mutter Ji Yunzhi, das 2012 aufgenommen wurde
Simon Zhang, ein Architekt aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn, beschrieb den Tod seiner Mutter, der 65-jährigen Ji Yunzhi. Ji war eine Falun-Gong-Praktizierende im Balinzuo Banner in Chifeng in der Inneren Mongolei. Nachdem sie 2001 in ein Zwangsarbeitslager gebracht worden war, wäre sie aufgrund von Folter fast gestorben. „Die Wärter im Arbeitslager schockten sie zwei Stunden lang ununterbrochen mit Elektrostäben. Daraufhin verlor sie das Bewusstsein und die Kontrolle über ihre Blase. Auch ihr Gesicht war verbrannt“, erinnerte sich Zhang. „Zehn Jahre nach diesem Vorfall zeigte sie mir die Narbe an ihrem Hals, sie war immer noch deutlich zu sehen.“
Vor den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking sei seine Mutter erneut in ein Zwangsarbeitslager gebracht und dort erneut schwer gefoltert worden und wieder fast daran gestorben. „Mein Vater durfte sie mit nach Hause nehmen, weil die Beamten im Zwangsarbeitslager nicht für ihren Tod verantwortlich gemacht werden wollten“, berichtete Zhang.
Als Peking dann im Jahre 2022 die Olympischen Winterspiele veranstaltete, wurde Ji ein weiteres Mal verhaftet. „Nachdem die Beamten meine Mutter in ein Untrsuchungsgefängnis gebracht und gefoltert hatten, trat sie in Hungerstreik, um gegen diese willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Die Beamten reagierten darauf mit weiterer Folter, darunter Zwangsernährung und Demütigung“, beschrieb Zhang die Qualen, die seine Mutter erleiden musste. „Nur 49 Tage nach ihrer Verhaftung starb meine Mutter dort. Mein Vater durfte meine Mutter erst einen Tag vor ihrem Tod sehen.“
Zhang zeigte ein Foto seiner Mutter, das seiner Aussage nach 2012 aufgenommen wurde, bevor er in die Vereinigten Staaten abreiste. Seine Mutter habe ihn immer besuchen wollen, aber ihr Traum sei nie wahr geworden, denn ihr Passantrag sei von der KPCh immer abgelehnt worden, nur weil sie Falun Gong praktizierte.
Larry Liu, stellvertretender Direktor des Falun-Dafa-Informationszentrums, stellte fest, dass Falun Gong auch nach 25 Jahren Verfolgung immer noch Hauptziel der KPCh sei. Die Unterdrückung sei während der Pandemie noch weiter eskaliert. „In den letzten zwei Jahren gab es über 1.700 neue Urteile, die längste Haftstrafe betrug 15 Jahre“, berichtete er. „Die Zahl der dokumentierten Todesfälle hat 5.000 überschritten. Im Durchschnitt stirbt also praktisch alle zwei Tage ein weiterer Falun-Gong-Praktizierender [infolge der Verfolgung].“
Ying Chen, eine Dirigentin von Shen Yun Performing Arts, sprach über die Versuche der KPCh, die Aufführungen des Ensembles in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern zu stören.
Ying Chen, Dirigentin bei Shen Yun Performing Arts
„Shen Yun Performing Arts ist das weltweit führende chinesische Tanz- und Musikensemble“, sagte sie. Es sei 2006 in den USA von einer Gruppe Elitekünstler gegründet worden, die vor der religiösen Verfolgung in China geflohen seien. Die Aufführungen würden die ganze Bandbreite der chinesischen Kulturschätze zeigen. „Im Laufe der Jahre ist Shen Yun von einer auf acht Gruppen angewachsen, die um die ganze Welt touren. Durch Auftritte in über 200 Städten im Jahr kann Shen Yun in jeder Saison eine Million Zuschauer erreichen.“
In den Aufführungen zeige Shen Yun authentische, traditionelle Kultur, die zutiefst spirituell sei und unter der kommunistischen Herrschaft in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen sei. Da die KPCh Chinas Kultur zerstört habe, bemühe sich Shen Yun, sie wiederzubeleben. Sie könne die Großartigkeit der chinesischen Kultur vor der kommunistischen Ära zeigen. Während Shen Yun auch Ereignisse im modernen China darstelle, veranschauliche es die religiöse Verfolgung. Beispielhaft sei der Mut und die Würde der Falun-Gong-Praktizierenden trotz der Härten, die sie durchmachen. Diese Geschichten seien wirklich herzzerreißend und würden die Menschen zu Tränen rühren.
Chen erklärte, die KPCh habe von Anfang an Störung für Shen Yun betrieben. Sie habe Druck auf die Theater ausgeübt, damit sie Aufführungen absagten, oder versucht, lokale Beamte davon abzuhalten, die Show zu besuchen. „In Spanien gab der chinesische Botschafter zu, dass er das Königliche Theater persönlich besucht habe, um das Theater zu drängen, unsere Vorstellung abzusagen. Das war nur wenige Wochen vor den Aufführungen, als alle Tickets bereits verkauft waren“, berichtete sie. Darüber hinaus zerstachen KPCh-Agenten die Reifen der Shen-Yun-Busse und schickten Bombendrohungen.
Sarah Cook, unabhängige Ermittlerin und Autorin der Dokumentation „The Battle for China’s Spirit“ von Freedom House, erklärte, die Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh sei zunächst öffentlich sichtbar gewesen und hauptsächlich gewaltsam erfolgt. Jetzt sei die transnationale Unterdrückung durch die KPCh komplizierter geworden. Sie umfasse die gezielte Verfolgung von Shen Yun durch westliche Medien und soziale Medien. So seien beispielsweise kürzlich plötzlich eine Reihe neuer Accounts in den sozialen Medien aufgetaucht, die Falun Gong und Shen Yun attackieren würden.
Levi Browde, Geschäftsführer des Falun-Dafa-Informationszentrums, bestätigte, dass die KPCh bei ihrer länderübergreifenden Unterdrückung zunächst gewaltsam vorgegangen sei und Falun-Gong-Praktizierende in New Yorks Chinatown geschlagen worden seien. Später habe das chinesische Konsulat Veranstaltungsorte von Praktizierenden bedroht und Gerüchte unter den Regierungsbeamten verbreitet. Jetzt führe die KPCh einen Informationskrieg in den sozialen Medien, um die öffentliche Meinung zu lenken und amerikanische Medien, soziale Plattformen, Wissenschaftler und andere zu beeinflussen.
Levi Browde, Geschäftsführer des Falun-Dafa-Informationszentrums
Browde wusste zu berichten, dass es auch unter den Beamten der KPCh Falun-Gong-Praktizierende gebe. Vor Kurzem habe er von ihnen Informationen aus China erhalten, wonach bestimmte Beamte all ihre Ressourcen darauf verwenden würden, Social-Media-Nutzer zu unterstützen, die Shen Yun angreifen. Sie würden sie dazu anleiten, Gerüchte und Lügen zu verbreiten.
Die KPCh könne die Medien und das Rechtssystem in China kontrollieren, aber das könne sie in der westlichen Welt nicht. Aus Chinas internen Dokumenten gehe klar hervor, dass die KPCh nun eine öffentliche Plattform nutzen wolle, um Shen Yun anzugreifen, Gerüchte zu verbreiten und Falun Gong zu diffamieren, einschließlich der Schaffung von Unruhen innerhalb der Gruppe. Das habe es bis jetzt nicht gegeben.
Shea sagte, sie habe Shen-Yun-Shows mehrmals gesehen, zuletzt Anfang dieses Jahres im Kennedy Center, und es sei sehr inspirierend gewesen. Sie meint, die US-Regierung solle aus der Unterdrückung von Falun Gong durch die KPCh im letzten Vierteljahrhundert Lehren ziehen. Die Verfolgung von Falun Gong habe das wahre Gesicht des Regimes der Kommunistischen Partei Chinas enthüllt, beispielsweise indem es Falun Gong dämonisiere und verleumde und gleichzeitig die grausamen Gräueltaten der KPCh vertusche. Die Vereinigten Staaten sollten wachsam bleiben und die Gerechtigkeit hochhalten.