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Pressekonferenz in Taiwan: Ehemaliger chinesischer Militärarzt berichtet, wie er auf Befehl Zwangsorganentnahmen an einem Minderjährigen vornahm

22. Juli 2024 |   Von Shen Jung, Minghui-Korrespondent

(Minghui.org) Der taiwanische Abgeordnete Hsu Chih-chieh hielt am 15. Juli 2024 eine gemeinsame internationale Pressekonferenz Taiwans und Japans zum Thema globale Gesetzgebung zur Bekämpfung der Zwangsorganentnahme ab. Dazu eingeladen hatte der Menschenrechtsausschuss des Legislativ-Yuan einen ehemaligen Arzt aus China namens Zheng Zhi. Zheng Zhi war Assistenzarzt in der urologischen Abteilung des Allgemeinen Armeekrankenhauses von Shenyang, als er auf Befehl der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) an der Organentnahme an einem lebenden Menschen teilnahm. 

Neben den Abgeordneten Hsu Chih-chieh und Chen Zhao-zi sprachen sich auch Vertreter der taiwanischen Ärztevereinigung und Juristenvereinigung für eine Gesetzgebung zur Zwangsorganentnahme aus. Hiroaki Maruyama, der Vorsitzende des japanischen Netzwerks „Stoppt den medizinischen Genozid – Gesellschaft für Untersuchungen zur Organtransplantation in China“, nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil.

Internationale Pressekonferenz in Taiwan am 15. Juli 2024 zum Thema „Gesetzgebung zur Bekämpfung des Organraubs“

Zheng Zhi war Assistenzarzt in der urologischen Abteilung des Allgemeinen Armeekrankenhauses Shenyang, als er 1994 zusammen mit drei weiteren Militärärzten, einem leitenden Krankenpfleger und einer Krankenschwester gebeten wurde, an einer geheimen Militärmission teilzunehmen. Dann wurde ihm befohlen, die Organe eines Soldaten [1] zu entnehmen, der unter 18 Jahre alt war.

Zheng Zhi berichtete, dass damals die Hände, Füße und der Hals des jungen Offiziers mit dünnen Seilen gefesselt gewesen seien und Soldaten mit Maschinenpistolen in der Nähe Wache gestanden hätten. Gleich nachdem der Krankenpfleger die Kleidung zur Desinfektion aufgeschnitten habe, habe ein Militärarzt ohne Betäubung einen großen Schnitt unter dem Schwertfortsatz (unterhalb des Brustbeins) gemacht und direkt bis zum Nabel geschnitten. Anschließend seien die Eingeweide entfernt worden.

Damals waren die medizinischen Dienstleister in zwei Gruppen aufgeteilt, die jeweils die linke und die rechte Niere entfernten. Ein Militärarzt befahl Zheng Zhi, die Arterie und die Vene aufzuschneiden. Als er das tat, strömte Blut heraus. „Ich wusste sofort, dass er noch lebte, weil das Blut in der Bauchhöhle floss“, so Zhen Shi.

Dann befahl ihm der Militärarzt, den Augapfel zu entfernen. Nachdem er den Verband um sein Gesicht abgenommen hatte, geschah Folgendes: „Ich sah die Augen des jungen Offiziers, die mich direkt ansahen. Seine Augenlider bewegten sich noch. Ich sagte, ich könne es nicht tun. Ich konnte es wirklich nicht tun. Der andere Militärarzt nahm sofort die blutstillende Zange, drückte auf die Stirn des jungen Offiziers und drückte dann mit der rechten Hand direkt den Augapfel heraus“, berichtete Zheng Zhi mit Tränen in den Augen.

„Nachdem ich das alles durchgemacht hatte, war ich kurz davor zusammenzubrechen. Ich konnte es wirklich nicht mehr ertragen. Ich bat den Chef um Erlaubnis, nach Hause gehen zu dürfen. Das war ein großer Schock für mich. Der junge Soldat war noch nicht einmal 18 Jahre alt, fast so alt wie ich ... ein so pulsierendes Leben. Aber ich habe mich nicht getraut, es jemandem zu sagen. Ein Offizier warnte mich, dass mein Leben in Gefahr wäre, sollte ich es jemandem erzählen.“

Im Jahr 2005 besuchte ein enger Vertrauter eines Mitgliedes des Ständigen Komitees des KPCh-Politbüros, der gute Beziehungen zu Zheng Zhis Familie hatte, ihn während des chinesischen Neujahrsfestes. Dieser Mann gab ihm zu verstehen: „Im Keller des hinteren Gartens der Behörde für öffentliche Sicherheit in Wuhan gibt es viele Falun-Gong-Praktizierende, darunter auch Minderjährige.“

Entscheidung zwischen Gut und Böse

Zheng Zhi: „Organraub ist ein Verbrechen, das seit vielen Jahren von vielen Krankenhäusern in ganz China begangen wird. Es ist wirklich kein Geheimnis mehr. Denn ob es sich nun um internationale Berichte oder Krankenakten über Organtransplantationen in Krankenhäusern handelt, man kann daraus ersehen, dass einer großen Anzahl von Menschen die Organe entnommen wurden.“

Der ehemalige chinesische Arzt Zheng Zhi 

Zheng Shi betonte, er wolle nicht, dass Tausende von Familien weiterhin einer solchen Gefahr ausgesetzt seien. Er wolle auch nicht, dass dieses Verbrechen der Organentnahme an lebenden Menschen weiterhin irgendjemandem angetan werde. „Ich bin heute als Zeuge aufgetreten, um auszusagen. Um allen Menschen auf der Welt zu sagen, dass dies eine Entscheidung zwischen Gut und Böse ist“, so der ehemalige Arzt. „Angesichts dieser Tatsache ist es der letzte Appell an das Gewissen aller. Ich hoffe, dass auch diejenigen, die es nicht verstehen und Angst haben, den Mut aufbringen werden, sich den Tatsachen zu stellen.“

Ende 2005 reiste Zheng Zhi über Vietnam nach Thailand, um bei den Vereinten Nationen Schutz zu suchen – und kam schließlich nach Kanada.

Huang Shu-ling, ein pensionierter Professor am General Education Center des National Defense Medical College (in Taiwan), erklärte: „Die Studenten, die wir unterrichtet haben, waren Militärärzte aus China. Zwei von ihnen meldeten sich, um ihre Geschichten zu erzählen, die wirklich schockierend waren.“


[1] Zu der damaligen Zeit konnten auch unter 18-Jährige eingezogen werden, während offiziell der Militärdienst erst mit vollendetem 18. Lebensjahr beginnt.