(Minghui.org) Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) begann am 20. Juli 1999, Falun Gong in aller Öffentlichkeit zu verfolgen. Diese Verfolgung dauert bis zum heutigen Tag an. In den vergangenen 25 Jahren haben sich die Falun-Gong-Praktizierenden in Hongkong regelmäßig für die verfolgten Praktizierenden in Festlandchina eingesetzt, trotz der Einschränkungen durch die Politik von „ein Land, zwei Systeme“.
Seit dem Ausbruch von COVID im Jahr 2020, der Umsetzung des „Nationalen Sicherheitsgesetzes“ durch die KPCh und der „Artikel 23“-Gesetzgebung der Hongkonger Regierung in diesem Jahr ist es für die Bürger Hongkongs schwierig geworden, friedliche Proteste oder groß angelegte Märsche für den „20. Juli“ abzuhalten; geschweige denn auf die 25-jährige Verfolgung von Falun Gong aufmerksam zu machen. Trotz dieser Schwierigkeiten sind die Falun-Gong-Praktizierenden in Hongkong weiterhin aktiv. Sie haben in Parks und auf Überführungen Aktionen durchgeführt, die ein Ende der 25-jährigen Verfolgung durch die KPCh forderten.
Mehr als ein Dutzend Praktizierende hielten an einem Wochenendmorgen im Juli 2024 im Lai-Chi-Kok-Park ein Transparent mit der Aufschrift „Falun Gongs 25-jähriger Einsatz zur Beendigung der Verfolgung“. Sie nahmen ein kurzes Video auf, nachdem sie die Übungen gemeinsam praktiziert hatten. In dem Video forderten sie „ein Ende der Verfolgung von Falun Gong“.
Zhang praktiziert bereits seit 30 Jahren Falun Gong. „Wir befinden uns in einem schönen Park in Hongkong und können frei praktizieren, aber es ist sehr traurig, wenn man bedenkt, dass Falun-Gong-Praktizierende in Festlandchina immer noch verfolgt werden“, erklärte sie. „Ich bin heute hierhergekommen, um die KPCh aufzufordern, die Verfolgung von Falun Gong einzustellen, und auch, um die Menschen auf der ganzen Welt aufzurufen, darauf aufmerksam zu machen und nicht länger so zu tun, als ob sie diese Verfolgung nicht sehen könnten.“
David, der gerade erst Falun Gong gelernt hat, nahm zum ersten Mal an den Aktivitäten teil. Er sagte, er hoffe, dass mehr Hongkonger Bürger die Wahrheit über die Verfolgung erfahren würden. „Falun Gong ist gut. Es bringt die Menschen dazu, auf ihre Gesundheit zu achten. Noch wichtiger ist, dass es die Menschen ermutigt, ihre Moral zu verbessern.“
In den vergangenen 25 Jahren haben die Praktizierenden in Hongkong unter dem Druck des kommunistischen Regimes in China die Bemühungen der Praktizierenden in Festlandchina unterstützt. Sie forderten ein Ende der Verfolgung und kämpften für die Bürgerrechte und Freiheiten der Menschen in Hongkong. Der bekannteste Sieg war der „Fall der Straßenblockade“. Nachdem die Praktizierenden den Prozess gewonnen hatten, schrieb Situ Hua, der Vorsitzende der Demokratischen Partei Hongkongs: „Falun Gong hat eine große Schlacht gewonnen zum Schutz des Rechtes aller Bürger Hongkongs auf Demonstrationen.“
Der „Fall der Straßenblockade“ (auch bekannt als Fall von „Yeung Mei Wan“) gilt als ein sehr wichtiges Gerichtsverfahren im Hinblick auf die Freiheit der Hongkonger zu protestieren. Er wurde in einen der obligatorischen Rechtskurse an der Universität Hongkong aufgenommen. Auch ist er zu einer wichtigen Rechtsgrundlage für den Schutz der Rechte der Hongkonger auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung geworden. Der Fall wird im Strafverfolgungskodex des Justizministeriums und in den Polizeirichtlinien erwähnt.
Das Verfahren wurde eingeleitet, nachdem 16 einheimische und Falun-Gong-Praktizierende aus der Schweiz am 14. März 2002 vor dem Verbindungsbüro der Zentralen Volksregierung in den Hungerstreik getreten waren und einen Sitzstreik durchgeführt hatten. Sie wurden alle verhaftet. Nach drei Jahren gewannen sie 2005 ihren Prozess vor dem Obersten Berufungsgericht. Fünf Richter, darunter Andrew Lee, der erste Oberste Richter des Berufungsgerichtes, entschieden, dass die Verhaftungen rechtswidrig waren, und betonten, dass die Gerichte die vom Grundgesetz garantierte Meinungs- und Demonstrationsfreiheit großzügig auslegen sollten.
Liu Huiqing war eine der Praktizierenden, die verhaftet wurden. Wenn sie an den Prozess zurückdenkt, gibt sie zu, dass das Verfahren sehr mühsam war. Zu einem bestimmten Zeitpunkt habe sie darüber nachgedacht, die Berufung aufzugeben. Aber schließlich habe sie die Bedeutung des Falles bekannt und darauf bestanden, zusammen mit anderen Praktizierenden beim Berufungsgericht Berufung einzulegen, um ihre Unschuld wiederherzustellen. Der Fall schuf auch die rechtliche Grundlage dafür, dass Falun-Gong-Praktizierende in der Öffentlichkeit die Wahrheit sagen können.
„Jetzt können wir keine Petitionen oder Märsche durchführen, aber wir können immer noch persönlich die wahren Umstände erklären und Zeitungen verteilen“, erklärte Liu. „Obwohl die Freiheit eingeschränkt ist, können wir immer noch das tun, was wir tun sollen.“
Auf die Frage, warum sie 25 Jahre lang gegen die Verfolgung angekämpft, Geld und Mühe investiert und dabei sogar ihre persönliche Sicherheit aufs Spiel gesetzt habe, antwortete Liu: „Menschen, die einen Glauben haben, werden es verstehen, denn die Macht des Glaubens ist so groß.“ Sie sagte, dass ihr Mann, obwohl er nicht Falun Gong praktiziere, sie unterstütze.
Ein weiterer bekannter Fall war die gerichtliche Überprüfung der ungerechtfertigten Verweigerung von Visa für Shen-Yun-Künstler durch die Einwanderungsbehörde. Shen Yun ist ein weltberühmtes klassisches chinesisches Tanzensemble, das in New York von Künstlern gegründet wurde, die Falun Gong praktizieren. Im Jahr 2010 sollte Shen Yun Performing Arts in Hongkong auftreten, musste aber seine Auftritte absagen. Denn die Einwanderungsbehörde hatte sich geweigert, den Mitgliedern der Gruppe ein Visum auszustellen. Im Jahr 2011 entschied Andrew Cheung, der damalige Richter am Obersten Gerichtshof und jetzige Oberste Richter des Berufungsgerichtes, zugunsten von Shen Yun und hob die Entscheidung der Einwanderungsbehörde auf, die Visa zu verweigern. Seine Entscheidung unterstrich die Bedeutung von Fairness im Entscheidungsprozess der Einwanderungsbehörde.
Anfang 2023, war die „Null-COVID-Politik“ der KPCh zur Bekämpfung der Pandemie gescheitert. Nachdem die Abriegelungen aufgehoben worden waren, strömten Touristen aus Festlandchina wieder nach Hongkong. Obwohl an den Touristenattraktionen Hongkongs keine Transparente angebracht werden dürfen, können Falun-Gong-Praktizierende immer noch Materialien an Touristen verteilen und sie zum Austritt aus den KPCh-Organisationen auffordern.
Liao, die um die 80 ist, nahm ihr Handy mit einem QR-Code, mit dem die Internetzensur der KPCh umgangen werden kann. Sie lächelte, als sie es den Touristen zeigte und forderte sie auf, den Code mit ihren Handys zu scannen. Dann würden sie die von der KPCh blockierten Nachrichten sehen können, verriet sie ihnen. Liao unterhält sich gerne mit Touristen, in der Hoffnung, ihr Gewissen und ihren Gerechtigkeitssinn während des Gesprächs zu wecken. Sie fordert sie auf, in ihrem Herzen das Gute zu bewahren und sich an die menschlichen Moralvorstellungen zu halten.
Ein Tourist sagte zu ihr: „Oma, sprich nicht mehr darüber. Keiner traut sich mehr, ein guter Mensch zu sein.“ Liao antwortete: „Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum das so ist? Es war die Kommunistische Partei, die die Chinesen durch Atheismus vergiftet hat, so dass die Menschen nicht mehr an Gott glauben. Deshalb ist es so gekommen.“
Liao ist erfreut, dass viele ihrer Gesprächspartner zum Parteiaustritt bereit waren, nachdem sie von der Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh erfahren hatten.
Die Praktizierenden haben sich 25 Jahre lang friedlich gegen die Verfolgung gewehrt und dabei Sympathie und Unterstützung in der Öffentlichkeit gewonnen. Dr. Yeung Wing-Yu, ein Historiker aus Hongkong, sagte: „Wenn ich mit Praktizierenden in Kontakt komme, spüre ich ihre Entschlossenheit, mit der gütigen menschlichen Natur zu handeln, und ihre Sanftmut im Umgang mit anderen. Ich bewundere sie wirklich und fühle mich auch sehr wohl.“
Yeung war von 2005 bis 2020 für [das Fach] Geschichte bei der HKEAA [1] zuständig, als er aufgrund der Kritik des Sprachrohrs der KPCh zum Rücktritt gezwungen wurde. Er sagte, dass die KPCh nach 2019 ihre Beschränkungen der Menschenrechte in Hongkong verschärft habe. Das habe viele Hongkonger dazu veranlasst, gegenüber den Falun-Gong-Praktizierenden verständnisvoller zu sein. Die Hongkonger bemerkten, dass die Praktizierenden 20 Jahre früher als der Rest der Öffentlichkeit in Hongkong begonnen hatten, für Menschenrechte zu kämpfen. „Die Verleumdung von Falun Gong durch die KPCh und die Verleumdung der Protestbewegung in Hongkong durch die KPCh sind von der gleichen Art. Daher haben die Menschen in Hongkong nach dieser Erfahrung zusätzliche Empathie für Falun Gong“, führte Yeung aus.
Yeung Wing-Yu sagte auch, dass in der Vergangenheit viele Menschen Falun Gong missverstanden hätten. Aber da die Hässlichkeit der KP Chinas immer mehr aufgedeckt worden sei, hätten immer mehr Menschen begonnen, mit Falun Gong zu sympathisieren und es zu unterstützen.
[1] Die HKEA (Hong Kong Examinations and Assessment Authority) ist für die Durchführung öffentlicher Prüfungen und damit verbundenen Bewertungen zuständig.