(Minghui.org) Als ich an einem bestimmten Projekt teilnahm, dachte ich zunächst, bei den Aufgaben handele es sich nur um einfache Dinge. Später stellte ich jedoch fest, dass es immer mehr verschiedene Aufgaben gab. So entstand bei mir innerlich eine Art Druck, der zu einer Angst vor Schwierigkeiten anwuchs. Tatsächlich möchte ich es gerne bequem haben. Ich dachte auch, dass ich es bei einem früheren Projekt leichter gehabt hatte. Denn dort kannte ich mich schon aus und konnte meine Zeit gut einteilen. Außerdem konnte ich in meiner Freizeit noch Arbeit von anderen Projekten übernehmen. Oder ich konnte andere Aufgaben finden, die ich nebenher auch noch erledigen konnte. So wurde ich unruhig. Obwohl mir klar war, dass das unaufrichtig war, fühlte ich mich von Zeit zu Zeit doch unwohl. Innerlich wusste ich zwar, dass ich diese negativen Gedanken beseitigen und meine aufrichtigen Gedanken stärken sollte, tat das aber nicht aktiv.
Die Störungen verschlimmerten sich, was dazu führte, dass ich mich manchmal nicht nur über Projekte, Familie oder Arbeit der alltäglichen Menschen ärgerte, sondern mich auch an viele vergangene Ereignisse erinnerte. Die Dinge, welche mir sonst egal gewesen waren, nahm ich auf einmal schwer. Als ich mit „menschlicher Schlauheit“ beurteilte, ob die Dinge richtig oder falsch waren und ob ich mal wieder den Kürzeren gezogen hatte, entstand bei mir Groll. Letztes Wochenende erreichte dieser Zustand schließlich den Höhepunkt, so als ob ich von sehr starken negativen Substanzen bedrängt würde. Um dieses Problem zu lösen, dachte ich sogar beim Schlafen: „Wie kann ich bloß meinen Groll auflösen?“
Als ich eines Tages die zweite Übung eine Stunde lang praktizierte, kam mein Groll von früher immer wieder hoch. Leider war ich zu dumm und ertrug den Zustand, statt ihn abzulehnen. Ich fühlte mich äußerst unwohl und war innerlich äußerst besorgt. Die ganze Zeit sagte ich mir, dass ich mich nicht um Empfindungen kümmern sollte, sie alle seien nur Gefühle. Übungen praktizieren, sei eben Übungen praktizieren. Ich forderte dieses Karma und die schlechten Dingen auf, mich nicht zu stören. Zu dieser Zeit teilte mir eine Stimme mit, dass die Lösung eigentlich sehr einfach sei: „Die größte Erhöhung ist eben loslassen.“ Als ich die Übungen fertig praktiziert hatte, dachte ich darüber nach, was das bedeutete. Meine Intuition sagte mir, dass ich mir darüber keine Sorgen machen sollte. Ich sollte nur denken: „Das Herz muss aufrichtig sein.“ Außerdem sollte ich Schluss machen mit allem, was in der Vergangenheit war, egal gegen wen ich Groll hegte. Ich sollte das ignorieren und nicht zurückblicken, auch wenn alles hochkam.
Der Meister sagt:
„Überlegt einmal, wenn wir alle wirklich einmal auf unsere Gedanken achten, werden wir bemerken, dass sie sich in einem Augenblick schon verändern und in einer Sekunde viele Gedanken entstehen können. Du weißt auch nicht, woher diese Gedanken kommen. Manche davon sind sehr seltsam, sie sind eben die unterschiedlichen Anschauungen, die du Leben für Leben hattest. Wenn du auf etwas stößt, werden sie sich zeigen.“ (Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.–30.03.1998)
Als ich meiner Mutter über die Unzugänglichkeiten meines Mannes berichtete und mich über die schlechten Menschen beschwerte, die ich am Arbeitsplatz traf, erinnerte mich eine Stimme: „Was machst du gerade?! Lohnt es sich?! Unter den Menschen gibt es eben nur jene Dinge!“ In dem Moment schämte ich mich sehr. Eigentlich möchte mein wahres Selbst sich nicht beschweren. Denn mir ist klar: Nur wenn ich meine Toleranz vergrößere, können sich meine Gefühle in Barmherzigkeit umwandeln. Ich muss meine Xinxing erhöhen, deshalb sollte ich mich nicht mehr weiter so beschweren.
Als ich eigensinnig an Materiellem und Geld festhielt oder als ich das Gefühl hatte, dass meine Familie immer mein Geld verschwendete, erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„Wenn die Menschen sich etwas bewahren wollen, gehen sie immer vom ‚Egoismus‘ – einem egoistischen Willen aus; sie wollen keine Leiden ertragen und nur glücklich sein.“ (Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.–30.03.1998)
Im Stillen sagte ich zum Meister: „Ich möchte ein wirklich guter Mensch sein.“ Tatsächlich achtete ich damals nie darauf, ob ich Geld hatte oder nicht. Denn ich stammte aus einer finanziell gut gestellten Familie und brauchte mir keine Sorge ums Geld zu machen. Seitdem ich mit der Kultivierung begonnen habe, nehme ich Geld noch leichter und habe nicht den Gedanken, dass ich sparsam mit Geld umgehen sollte. Erst als gewisse Dinge passierten, entdeckte ich manche Anhaftungen, die ich nicht als meine wahrgenommen hatte. Was nicht bedeutete, dass ich sie nicht hatte. So wie ich immer dachte, dass ich bei Projekten kooperieren würde, aber in der letzten Zeit kamen doch immer wieder die Gedanken hoch, dass ich nicht kooperieren wollte.
In den ersten zehn Jahren meiner Kultivierung hatte ich mich selbst aufgefordert, bei allen Projekten, bei denen ich mitmachte, mein Bestes zu geben. Aber mit der Zeit erlebte ich manchmal auch Situationen wie Milerapa beim Häuserbauen: Der Koordinator änderte schon am nächsten Tag den Plan, den ich gerade begonnen hatte umzusetzen. Oder als ich lange Zeit an einem Projekt gearbeitet hatte, wurde es vom Hauptkoordinator mit einem Satz schon runtergeputzt. Oder er forderte mich immer wieder auf, dieses oder jenes zu tun. Offensichtlich schien es ihm egal zu sein, dass ich es nicht mehr ertragen konnte und keine Zeit hatte, mich um meine Kultivierung zu kümmern. Einmal war meine Situation so ernst, dass ich nicht mal aus dem Bett aufstehen konnte. Trotzdem schloss ich das Internetkabel an und ging zu einem Online-Meeting. Aber der Koordinator schenkte mir keine Beachtung, stattdessen trieb er mich noch an, meine Arbeit schneller zu schaffen. Das enttäuschte mich sehr.
Damals lag ich im Bett und sagte zum Meister: „Meinen physischen Körper muss ich noch behalten, weil ich noch Menschen erretten möchte.“ Später verbesserte sich mein Gesundheitszustand allmählich. Aber aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit bekam ich Angst, sobald ich neue Aufgaben übernehmen sollte. Wenn ich etwas koordinieren sollte, fürchtete ich mich noch mehr davor, obwohl mir eine Stimme zuflüsterte: „Übernimm einfach die Verantwortung, mach' es gut und vollkommen, enttäusche die Lebewesen nicht!“ Trotzdem beharrte ich lange Zeit darauf, keinesfalls Koordinations- und Verwaltungsarbeit übernehmen zu wollen.
Wenn man in Schwierigkeiten steckt, ist es sehr schwer, etwas daraus zu erkennen und herauszuspringen, insbesondere wenn komplizierte Ursachen und Umstände im Spiel sind. Der Meister ermutigte mich jedoch und seine Barmherzigkeit brachte mich dazu, meine aufrichtigen Gedanken beim Fa-Lernen zu stärken, so dass ich es besser machen wollte.
Vor Kurzem hatte ich plötzlich ein neues Verständnis.
Der Meister sagt:
„Denn ich sage dir, alles was du machst, machst du für dich selbst.“ (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 15.02.2003)
Mir wurde klar, dass die grandiose Barmherzigkeit des Meisters und die ursprüngliche Natur der Lebewesen im Kosmos selbstlos ist und im Einklang mit Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht stehen. Und so denke ich, dass es in Ordnung ist, auch wenn ich es für den Meister tue. Eigentlich beinhaltet der Gedanke „für andere etwas zu tun“ an sich schon eine Art Egoismus. Denn darin verbergen sich möglicherweise listige Gedanken, jetzt oder in der Zukunft belohnt werden zu wollen, obwohl dies zurzeit nicht der Fall ist. Aber wenn es gegen seinen Willen läuft, könnte Groll entstehen.
Ich habe erkannt, dass der Meister jedes Lebewesen daran erinnert, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, weil er barmherzig ist. Daher müssen Dafa-Jünger die Initiative ergreifen, sich selbst zu kultivieren, anstatt passiv vom Dafa angeglichen zu werden. Nur wenn man willig ist, sich selbst zu kultivieren und zu reinigen, kann man wirklich zu seiner ursprünglichen Heimat zurückkehren. Nur wenn man bereit ist, Strapazen zu ertragen, dämonische Schwierigkeiten, Leiden und Schmerzen für eine gute Sache zu halten, nur wenn die eigenen Gedanken so rein werden, bis sie den Prinzipien des Himmels entsprechen, geht es erst.
Erst jetzt verstehe ich, dass ich die Fa-Grundsätze in der Vergangenheit lediglich oberflächlich verstanden habe. Aber jetzt erkenne ich mit Vernunft, dass der großartige Meister große Hoffnung in seine Schüler setzt, weil er hofft, dass wir uns erfolgreich kultivieren, unsere Kapazitäten immer mehr erweitern, was wir auch schaffen können. Und dieser Prozess der Kapazitätserweiterung ist nach meinem Verständnis eine Art Barmherzigkeit gegenüber allen Lebewesen.
Durch diese Erkenntnis weiß ich, dass es auch bedeutet, dass ich meine Toleranz erweitern soll und alles tolerieren soll, was mir in der Menschenwelt begegnet, anstatt menschlichen Gedanken die Oberhand zu überlassen und trotz klaren Verstandes Fehler zu begehen oder sich schlau zu verhalten und zu denken, dass man darin noch keine tiefen Erkenntnisse erlangt hat. Schließlich will man davon abweichen, statt die Kultivierung ernst zu nehmen und die Leiden zu ertragen, die man selbst verursacht hat.
In den letzten Tagen litt ich unter starken Konflikten zwischen verschiedenen Gedanken und Emotionen. Immer hielt ich innerlich unerträgliche Schmerzen und Leiden aus.
Vielleicht ist es egal, ob mein Kultivierungszustand darin besteht, meine Kapazität zu erweitern, Emotionen in Barmherzigkeit umzuwandeln oder Karma zu beseitigen, es gibt in der Tat nichts Zufälliges. Alles ist eine gute Sache. Wenn ich impulsive Entscheidungen treffe, mich von bestimmten Projekten, bestimmten Mitpraktizierenden oder alltäglichen Menschen fernhalten möchte, weiß ich, dass ich leiden muss. Es spielt keine Rolle, ob es die Toleranz eines Kultivierenden oder die unbequeme Nachsicht eines gewöhnlichen Menschen ist. Wichtig ist, dass mir klar ist, dass ich die Kontrolle über mich selbst habe. Ich weiß, dass es mein wahrer Wunsch ist, nicht unvernünftig zu handeln. Ich bin bereit, mehr aufrichtige Gedanken auszusenden, das Fa mehr zu lernen und mich selbst aufzufordern, es besser zu machen.
Danke, Meister!Danke, Mitpraktizierende!