(Minghui.org) Eine 70-jährige Einwohnerin der Stadt Yushu in der Provinz Jilin wurde am 21. Juni 2024 in ihrem Haus per Videokonferenz vor Gericht gestellt.
Zhang Shuhua war bereits am Morgen des 12. August 2022 von mehreren Beamten in Zivil verhaftet worden, weil sie an Falun Dafa glaubt. Gegen 15 Uhr nachmittags ließ man sie wieder frei. Ein paar Wochen später, am 30. August 2022, nahmen Polizisten sie erneut fest und brachten sie in das Vierte Haftzentrum der Stadt Changchun. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Yushu entschied, keinen formellen Haftbefehl auszustellen, forderte sie jedoch auf, 2.000 Yuan (etwa 150 Euro) zu zahlen, und ließ sie dann frei. Das Geld wurde ihr später zurückerstattet.
Als die Staatsanwaltschaft der Stadt Yushu Zhang am 26. Oktober 2022 vorlud, wurde sie bei ihrer Ankunft festgenommen. In der Haft entwickelte sie dann Krankheitssymptome und wurde Anfang 2023 gegen Kaution wieder freigelassen.
Später übernahm die Staatsanwaltschaft der Stadt Dehui den Fall und erließ um den 1. September 2023 herum einen formellen Haftbefehl gegen Zhang. Sowohl Dehui als auch Yushu stehen unter der Verwaltung von Changchun (der Hauptstadt der Provinz Jilin).
Die Polizeibehörde von Yushu wurde mit Zhangs Überwachung beauftragt. Später unterzog man sie einer ärztlichen Untersuchung, bei der der Arzt sie als haftunfähig einstufte, so dass die örtliche Haftanstalt es ablehnte, sie aufzunehmen.
Polizeibeamte nahmen Zhang am 23. Dezember 2023 gegen 19 Uhr fest. Sie behaupteten, eine Überwachungskamera habe sie und eine andere Falun-Dafa-Praktizierende (Liu Guilan) beim Verteilen von Falun-Dafa-Informationsmaterialien in einem Wohngebiet aufgenommen.
Weil Zhang die erforderliche körperliche Untersuchung nicht bestanden hatte, lehnte die örtliche Haftanstalt es ab, sie aufzunehmen. Die Beamten der Polizeistation Zhengyang ließen Zhang gegen Kaution frei, hielten aber Liu 13 Tage lang in der Haftanstalt fest, bevor sie sie am 5. Januar 2024 in eine örtliche Haftanstalt verlegten. Liu befindet sich immer noch in Haft. Zu ihrem aktuellen Status liegen keine Informationen vor.
Hauptmann Yan Guohui und der stellvertretende Hauptmann Yang Shucai von der Polizeibehörde der Stadt Yushu suchten Zhang am 5. Januar 2024 zu Hause auf und teilten ihr mit, dass sie formell gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden sei.
Yan und Yang kamen am 21. Juni 2024 um 8.00 Uhr erneut, um bei der Durchführung einer virtuellen Anhörung zu Zhangs Fall zu helfen. Grund für die virtuelle Anhörung war die Tatsache, dass Zhang die geforderte ärztliche Untersuchung mehrfach nicht bestanden hatte und dass sie nach einem Sturz einige Tage vor der Anhörung schwere Verletzungen an Kopf, Armen und Beinen davongetragen hatte. Anstatt sie sich zuerst erholen zu lassen, beschloss das Gericht der Stadt Dehui, eine virtuelle Anhörung abzuhalten.
Während der Anhörung spielte das Gericht Videoclips ab, in denen eine Frau von hinten zu sehen war. Der Richter bat Zhang zu bestätigen, dass sie es war, was sie jedoch verneinte.
Es ist völlig legal, Falun-Dafa-Informationsmaterialien zu verteilen. Allerdings hatten die beiden Frauen Zhang und Liu das in der besagten Wohngegend zu der besagten Zeit gar nicht getan, auch wenn die Polizei es behauptete. Zhang verurteilte das Gericht dafür, dass es sie seit ihrer ersten Verhaftung am 12. August 2022 allein wegen ihres Glaubens an Falun Dafa strafrechtlich verfolgte.
Es ist nicht das erste Mal, dass Zhang wegen ihres Glaubens verfolgt wird. Sie wurde bereits einige Male verhaftet und verbrachte ein Jahr in einem Arbeitslager.
Zhang war am 29. September 1999 verhaftet und 60 Tage lang festgehalten worden. Sie musste 1.868 Yuan (etwa 240 Euro) zahlen und wurde dann freigelassen. Nach einer weiteren Verhaftung am 25. Februar 2000 blieb sie 35 Tage lang in Gewahrsam, bevor sie zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt wurde.
Zhang wurde zunächst dem Team Sechs des Arbeitslagers Heizuizi in der Stadt Changchun zugewiesen. Sie musste jeden Tag um vier Uhr morgens aufstehen und Runden laufen. Danach wurde sie gezwungen, den ganzen Tag regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen und sich Anti-Falun-Gong-Videos anzusehen. Sie durfte nur dreimal auf die Toilette gehen und musste vorher um Erlaubnis bitten. Eines Nachts hatte ein Wärter namens Hou Dienst und erlaubte ihr nicht, die Toilette zu benutzen. Sobald sie aufstand, schockte Hou sie mit Elektrostäben und lehnte ihre Bitte um einen Toilettengang ab. Als sie es schließlich nicht länger aushalten konnte, urinierte sie in das Waschbecken, in dem sie ihr Gesicht wusch.
Zhang schloss sich später den anderen Falun-Dafa-Praktizierenden in Team Sechs bei einem gemeinsamen Hungerstreik an. Am fünften Tag versammelten die Wärter die Praktizierenden in einem Raum und schockten sie zuerst mit Elektrostöcken. Danach flößten sie ihnen Salzwasser ein. Dafür hebelten sie den Mund der Praktizierenden [gewaltsam] auf und führten ihnen einen Schlauch bis zum Magen ein.
Nachts zogen die Wärter die Praktizierenden nackt aus und ließen sie am offenen Fenster stehen, obwohl es Februar und sehr kalt war. Die Häftlinge, die die Praktizierenden dabei überwachten, hatten alle Wintermäntel an. Die Praktizierenden mussten die ganze Nacht so stehen, bevor sie in ihre Zellen zurückkehren durften.
Es gab auch Nächte, in denen die Wärter die Praktizierenden an ihre Betten fesselten oder sie eine ganze Nacht lang hinhocken ließen.
Später wurde Zhang in Team Eins verlegt und musste jeden Tag von vier Uhr morgens bis nach 23 Uhr schwere Arbeit verrichten. Sie hatte Mühe, ihre Quote zu erfüllen.
Am 30. Dezember 2004 wurde Zhang erneut verhaftet und 15 Tage lang festgehalten. Die Behörden erpressten außerdem 2.000 Yuan (etwa 250 Euro) von ihr.
Als das Gericht der Stadt Yushu am 13. Juni 2017 eine Anhörung im Fall eines anderen Falun-Dafa-Praktizierenden abhielt, gingen Zhang und zwei weitere Praktizierende dorthin, um ihre Unterstützung für den angeklagten Praktizierenden zu zeigen. Die Polizei verhaftete sie und brachte sie zum Verhör zur Polizeistation Huachang. Die drei Praktizierenden sollten jeweils zehn Tage inhaftiert werden, wurden aber um 22 Uhr am selben Abend freigelassen, nachdem sie die Polizisten gedrängt hatten, Falun-Dafa-Praktizierende nicht mehr zu verfolgen.