(Minghui.org) Am 25. Jahrestag des Beginns der Unterdrückung von Falun Gong im Juli 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) haben Praktizierende aus 44 Ländern kürzlich eine neue Namensliste bei ihren jeweiligen Regierungen eingereicht. Dabei handelt es sich um Personen, die sich an der Verfolgung von Falun Gong in China beteiligt haben. Die Praktizierenden fordern die Regierungen auf, ihnen sowie ihren Angehörigen die Einreise zu verweigern und ihr Vermögen im Ausland entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen einzufrieren.
Unter den aufgeführten Tätern befindet sich auch die Parteisekretärin und Ministerin des Justizministeriums He Rong.
Vollständiger Name der Täterin: He (Nachname) Rong (Vorname)Geschlecht: weiblichGeburtsdatum/-jahr: Oktober 1962Geburtsort: Xianju, Kreis Linyi, Provinz Shandong
Juli 2001–Mai 2007: Vizepräsidentin und Mitglied der Parteiführungsgruppe des Obersten Volksgerichtes von Peking
Mai 2007–Februar 2010: Präsidentin und Parteisekretärin des Zweiten Mittleren Volksgerichtes von Peking
Dezember 2011–September 2013: stellvertretende Direktorin des Justizkomitees des Obersten Volksgerichtes
Oktober 2013–März 2017: Vizepräsidentin, Mitglied der Parteiführungsgruppe und Mitglied des Justizkomitees des Obersten Volksgerichtes
März 2018–April 2020: Stellvertretende Sekretärin des Parteikomitees der Provinz Shaanxi, Direktorin der Parteischule der Provinz
April 2020–Februar 2023: stellvertretende Sekretärin der Parteiführungsgruppe des Obersten Volksgerichtshofs, Vizepräsidentin und Mitglied des Justizkomitees
Februar 2023–Gegenwart: Parteisekretärin und Ministerin des Justizministeriums, Mitglied der Zentralen Kommission für umfassende rechtsbasierte Regierungsführung und stellvertretende Direktorin des Amtes, Mitglied der Zentralen Komitees für Politik und Recht, Mitglied der 19. Zentralen Kommission für Disziplinaraufsicht der Kommunistischen Partei Chinas, Vertreterin des 19. Nationalkongresses sowie Vertreterin des 13. Nationalen Volkskongresses
1) Verfolgungsmaßnahmen seit April 2020 während ihrer Amtszeit als Vizepräsidentin des Obersten Volksgerichtshofs
1.1. Verurteilungen im Jahr 2020
Von Mai 2020 bis Dezember 2020 wurden 509 Falun-Gong-Praktizierende verurteilt. Sun Qian, eine kanadische Staatsbürgerin und Geschäftsführerin eines Gesundheitstechnologieunternehmens, wurde 2017 in Peking in ihrer Wohnung verhaftet. Das Bezirksgericht Chaoyang verurteilte sie am 30. Juni 2020 zu acht Jahren Gefängnis. Die Behörden hinderten Sun nicht nur daran, einen Anwalt zu beauftragen, sondern übten auch Druck auf ihre Anwälte aus, sich aus dem Prozess zurückzuziehen.
Mao Kun, 57, aus der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, wurde am Nachmittag des 10. Juli 2019 zusammen mit fünf anderen Falun-Gong-Praktizierenden, die zu Besuch waren, in ihrer Wohnung verhaftet. Die Polizei schlug sie und brach ihr den Arm. Sie wurde am 28. Dezember 2020 zu elf Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Während sie noch auf das Ergebnis ihrer Berufung wartete, wurde sie am 9. April 2021 zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht. Am Abend des 11. April 2021 verstarb sie im Krankenhaus.
Pang Xun, ein ehemaliger Moderator des Volksradios der Provinz Sichuan, wurde im Juli 2020 verhaftet und später zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Der 30-Jährige wurde am 2. Dezember 2022 zu Tode gefoltert, nur sechs Monate nachdem er in das Gefängnis in Jiazhou eingeliefert worden war. Auf den Fotos, die nach Pangs Tod aufgenommen worden waren, war sein Körper mit blauen Flecken übersät und wies Spuren von Elektroschocks sowie von enggeschnürten Seilen, mit denen er gefesselt worden war, auf. In seiner Mundhöhle befand sich Blut. Außerdem war er aufgrund der Folter inkontinent geworden.
Der verstorbene Pang Xun, ein ehemaliger Radiomoderator
Am 11. August 2020 standen 27 Praktizierende vor dem Bezirksgericht Wancheng der Stadt Nanyang. Der Richter beauftragte die Anwälte, für die Praktizierenden auf schuldig zu plädieren. Er verurteilte die Praktizierenden am 30. Dezember 2020 zu einer Haftstrafe von bis zu 13 Jahren und einer Gesamtstrafe von fast einer halben Million Yuan.
Am 27. November 2020 wurden zwölf Praktizierende vom Stadtgericht Zunhua heimlich verurteilt. Darunter Wang Ruiling (w), 68, zu acht Jahren; Zhang Yuming (w), 65, zu sieben Jahren; Wang Jian (m), 70, zu sieben Jahren; Zhang Qin (m), 78, zu vier Jahren und sechs Monaten; Tian Shuxue (w), 82, zu fünf Jahren und sechs Monaten und Ma Kuo (m), 68, zu fünf Jahren.
1.2. Verurteilungen im Jahr 2021
Im Jahr 2021 wurden insgesamt 1.184 Verurteilungsfälle gemeldet. Die Falun-Gong-Praktizierenden stammten aus 27 Provinzen, autonomen Regionen und Gemeinden. 44 von ihnen wurden zu neun Jahren oder mehr verurteilt, wobei die längste Strafe vierzehn Jahre betrug. Ein Ehepaar und seine Tochter in Tianjin wurden gemeinsam verurteilt. Li Guoqing, ein Generaldirektor des örtlichen Energieversorgungsunternehmens, wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Seine Frau Yu Bo sowie deren Tochter Li Lei wurde eine zehn- bzw. sieben- jährige Haftstrafe auferlegt.
Von den 430 Praktizierenden, deren Alter zum Zeitpunkt der Verurteilung bekannt war, waren 32 über 80 Jahre alt, 122 über 70, 122 über 60, 102 über 50, 41 über 40, neun über 30 und einer über 20 Jahre alt, der jüngste war 19 Jahre alt. Insgesamt wurden 448 Praktizierende zu gerichtlichen Geldstrafen oder polizeilichen Erpressungen in der Höhe von insgesamt über sechs Millionen Yuan verurteilt, was einem Durchschnittsbetrag von 14.860 Yuan (ca. 1.868 EUR) pro Person entspricht.
Die Verurteilungen im Jahr 2021 führten zum Tod von vier Praktizierenden, unter ihnen ein 80-jähriger Mann, eine 55-jährige Mutter und ein 65-jähriger Vater.
Als Li Xiyongs Familienangehörige am 9. April 2021 im Gefängnis erschien, um ihn abzuholen, mussten sie mit Entsetzen feststellen, dass der 80-jährige Mann, der gerade seine dreijährige Haftstrafe abgesessen hatte, von der Polizei abgeführt worden war. Der in der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning ansässige Mann wurde vier Monate später zu weiteren vier Jahren verurteilt. Daraufhin entwickelte er Diabetes und in seiner Brust hatte sich Flüssigkeit angesammelt. Während der medizinischen Behandlung legten ihm die Wärter Handschellen an und fesselten ihn an das Krankenhausbett.
Am 9. Dezember verschlechterte sich Lius Zustand massiv. Er wurde im Rollstuhl, der in einem Metallkäfig auf dem Rücksitz des Transporters untergebracht war, ins Krankenhaus gebracht. Seine Familie war überrascht, dass Luis Gesicht, Hände und Füße geschwollen waren. Er wirkte entkräftet und war nicht in der Lage, deutlich zu sprechen. Als seine Enkelin seine Gesichtsmaske richten wollte, wurde sie von den Wärtern eingeschüchtert; sie erlaubten den Angehörigen nicht, näher zu kommen.
Die Wärter forderten Lius Angehörige auf, für sämtliche medizinischen Kosten aufzukommen. Sie behaupteten, er sei schon vor seiner Verhaftung in einem schlechten Gesundheitszustand gewesen, und wiesen jegliche Verantwortung für seinen Zustand von sich. Auch die wiederholten Bitten seiner Angehörigen, Liu aufgrund seiner schlechten Gesundheit freizulassen, wurden abgelehnt.
Liu verstarb am 29. Dezember im Krankenhaus. Das Gefängnispersonal erlaubte seinem Sohn nicht, seinen Leichnam mitzunehmen, und brachten ihn eigenhändig zu einem Bestattungsunternehmen, da sie befürchteten, seine Familie könnte eine Beschwerde gegen sie einreichen. Die Polizei bewachten Lius Leichnam bis zu seiner Einäscherung am 1. Januar.
Fu Guihua aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin verstarb zwei Monate nach ihrer Einweisung in ein Gefängnis, wo sie eine 7,5-jährige Haftstrafe verbüßen sollte. Die Wärter verweigerten ihren Angehörigen, ihren Leichnam zu sehen und brachten ihn in ein Bestattungsinstitut, ohne sie darüber zu informieren. Sie hinderten Lius Angehörigen weiterhin daran, ihren Leichnam zu sehen, es sei denn, ein Gefängniswärter war anwesend. Trotz der wiederholten Bitten von Lius Angehörigen, ihren Tod zu untersuchen, setzten die Gefängnisbeamten sie unter Druck, die Leiche so schnell wie möglich einzuäschern.
Am 15. August 2019 wurde Fu zusammen mit ihrem Mann, ihrer älteren Tochter, ihren beiden Schwiegersöhnen und deren jeweiligen Eltern wegen ihres Glaubens an Falun Gong verhaftet. Ihre jüngere Tochter wurde verschont, da sie ein drei Monate altes Baby hatte. Während Fus Ehemann und die Schwiegermutter ihrer jüngeren Tochter nach 15 Tagen Haft freigelassen wurden, wurden die übrigen Angehörigen im Februar 2021 zu sieben bzw. siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Fu und ihre ältere Tochter wurden am 27. Mai 2021 in das Frauengefängnis der Provinz Jilin überstellt und in der 8. Abteilung untergebracht, wo sie streng überwacht wurden. Sie wurden gezwungen, jeden Tag stundenlang auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Ausserdem wurde ihnen jeglicher Besuch von ihren Anwälten und Familienangehörigen untersagt.
2.3. Verurteilungen im Jahr 2022
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 633 registrierte Fälle verzeichnet, in denen Falun-Gong-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden. Die 633 verurteilten Praktizierenden stammen aus 28 Provinzen und Regionen. Shandong meldete mit 107 die höchste Zahl, gefolgt von Liaoning (83) und Guangdong (59). In vierzehn Regionen lag die Zahl der Fälle im zweistelligen Bereich, in den übrigen elf Regionen im einstelligen Bereich.
Die Haftstrafen der Praktizierenden reichten von sechs Monaten bis zu fünfzehn Jahren, mit einem Durchschnitt von drei Jahren und zwei Monaten. Niu Xiaona, eine behinderte Frau aus der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang, wurde trotz ihres körperlichen Zustands zu 15 Jahren Haft verurteilt. Wu Chengshou (m) aus Shandong wurde zu elf Jahren und einer Geldstrafe von 100.000 Yuan (ca. 12.570 EUR) verurteilt. Zhao Tianhua, der Besitzer einer Privatschule in Guangdong, wurde zu sieben Jahren und einer Geldstrafe von 500.000 Yuan (ca. 62.820 EUR) verurteilt. Weitere 251 Praktizierende wurden zu einer Geldstrafe von insgesamt 2.749.500 Yuan (ca. 345.600 EUR) verurteilt.
Die 320 verurteilten Praktizierenden, deren Alter zum Zeitpunkt der Verurteilung bekannt war, waren zwischen 26 und 86 Jahre alt, darunter 25 Praktizierende im Alter von 80 Jahren. Bei der Verurteilung einer 84-jährigen Frau zu eineinhalb Jahren Gefängnis änderte der zuständige Richter ihr Alter auf 75 Jahre [um die Verurteilung zu rechtfertigen] und behauptete, „75 sei 80“.
Am 25. Juli 2022 verurteilte das Bezirksgericht Rencheng der Stadt Jining in der Provinz Shandong 15 Falun-Gong-Praktizierende. Unter ihnen wurde Mi Jinying (w) zu sieben Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.257 EUR) verurteilt. Mehr als zehn weitere Praktizierende wurden zu Strafen zwischen zweieinhalb und fünf Jahren verurteilt. Die meisten der verurteilten Praktizierenden waren über 60 Jahre alt, der älteste war über 80 Jahre alt.
Im Jahr 2022 wurden 17 Praktizierende in der Haft zu Tode gefoltert, darunter Liu Xiyong, Wang Xueming, Ge Zhenhua, Wang Qingwen, Yang Zhixiong, Luo Baojun, Jia Chunzhen Jia Chunzhen, Zhong Shujuan (w), Yin Guozhi (m), Teng Yuguo (w), Qing Liju (w), Zhong Guoquan (m), Han Junde (m), Niu Xuedong (m), Shi Jianwei (m), Bai Xingguo (m), und Tang Changjun (w).
Liu Hongxia, eine 47-jährige Bewohnerin der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, wurde am 28. Oktober 2021 verhaftet, weil sie Plakate über Falun Gong aufgehängt hatte. Am 14. Februar 2022 trat sie aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik. Später wurde sie in das Krankenhaus Xinhua verlegt, wo sie an ein Bett gefesselt und zwangsernährt wurde. Unbekannte Medikamente wurden ihr injiziert. Jeglicher Besuch, auch von ihrem Anwalt und ihren Angehörigen, wurde ihr verweigert.
Richter Guo Danhua vom Bezirksgericht Ganjingzi verurteilte Liu am 13. Juli zu vier Jahren, sechs Tage nachdem sie in die Haftanstalt zurückgebracht worden war. Als ihr Anwalt nach der Verhandlung endlich die Erlaubnis erhielt, sie zu besuchen, konnte sie sich nicht an ihren Krankenhausaufenthalt erinnern, wusste aber, dass sie zwangsernährt worden war und Injektionen erhalten hatte. Ihr Anwalt legte für sie Berufung ein, aber das höhere Gericht entschied im Oktober, das ursprüngliche Urteil zu bestätigen.
Ende August wurde Liu erneut in das Krankenhaus Xinhua eingeliefert und Ende Oktober auf die Intensivstation verlegt, wo die die Ärzte eine Bescheinigung für ihren kritischen Zustand ausstellten. Am 25. Oktober beantragten ihre Angehörigen ihre Freilassung auf Kaution zur medizinischen Behandlung, was jedoch vom Gericht und der Haftanstalt abgelehnt wurde.
Als es Lius Angehörigen am 29. Oktober endlich erlaubt wurde, sie zu besuchen, war Liu bereits sehr geschwächt. Am 4. November begann sie aus Mund und Nase zu bluten. In der Annahme, dass sie in ein paar Tagen sterben würde, forderte der Arzt ihre Angehörigen auf, ihr Kind für einen letzten Besuch zu seiner Mutter zu bringen. Der Besuch wurde von einem Polizeibeamten überwacht. Liu verstarb am Morgen des 8. November.
2) Verfolgungsmaßnahmen während ihrer Amtszeit als Justizministerin
Nachdem He im Februar 2023 zur Justizministerin ernannt worden war, setzte sie die Verfolgungspolitik gegen Falun-Gong-Praktizierende fort. In etwas mehr als einem Jahr (Februar 2023 bis April 2024) starben mindestens dreizehn Praktizierende in der Haft, darunter Liu Dianyuan, Li Fenglan, Li Yuzhen, Wang Haiqian, Wang Zizhou, Ma Changqing, Lyu Houfen, Xia Juying, Wang Jian, Mou Yongxia, Xu Haihong und Teng Shuli. Zahlreiche Praktizierende waren durch die Folter behindert, verletzt oder erlitten psychische Zusammenbrüche. Einige wurden von ihren Familien getrennt und waren gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um der Verfolgung zu entgehen.
Nachfolgend sind einige ausgewählte Todesfälle aufgeführt.
Fall 1: Der plötzliche Tod eines 72-jährigen Mannes im Gefängnis Jidong – seine Familie vermutet ein „falsches Spiel“
Wang Jian, ein Bewohner der Stadt Zunhua in der Provinz Hebei, wurde am 6. Juli 2019 in seiner Wohnung verhaftet und später zu sieben Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan verurteilt. Als seine Familie ihn am 19. März 2023 besuchte, schien er wohlauf und guter Dinge zu sein. Am 3. April 2023 erhielten seine Angehörigen jedoch einen überraschenden Anruf aus dem Gefängnis mit der Nachricht von seinem Tod. Er war 72 Jahre alt.
Wang wies großflächige tiefe Blutergüsse um die Ohren und auf dem Rücken sowie einige Blutergüsse auf dem Rücken seiner rechten Hand auf. Auf seiner Brust war ein kreisförmiger Fleck und auf seinem Rücken mehrere Striemen zu sehen. Als der Gerichtsmediziner seinen Körper umdrehte, trat Flüssigkeit aus Wangs linkem Ohr aus.
Die Gefängniswärter behaupteten, Wang sei unerwartet an einer Krankheit verstorben, ohne jedoch die Krankheit zu spezifizieren. Der Familie erschienen die blauen Flecken an Wangs Kopf und Rücken ungewöhnlich und nicht durch eine normale Krankheit verursacht. Sie fragten nach, ob diese durch Folter oder andere Misshandlungen verursacht worden seien, die das Gefängnis zu verbergen versuchte.
Fall 2: 75-jährige pensionierte Lehrerin im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang gestorben
Mou Yongxia, eine 75-jährige pensionierte Lehrerin, starb am 13. Juli 2023 im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang an den Folgen anhaltender Misshandlungen. Die Wärter verbrannten willkürlich ihre Leiche, bevor sie ihre Familienangehörigen benachrichtigten.
Mou wurde im September 2019 festgenommen und im Mai 2020 vom Bezirksgericht Ranghulu zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Wärter des Frauengefängnisses der Provinz Heilongjiang stifteten die Insassen an, sie zu schlagen und zu beschimpfen. Die jahrelangen Folterungen und Misshandlungen forderten einen Tribut an ihrer Gesundheit: Sie konnte sich kaum noch bewegen.
Nachdem Mou im August 2022 eine stuhlinkontinent geworden war, schlug ein Insasse sie und übergoss sie mit kaltem Wasser. In der Folge litt sie an einer psychischen Störung, wurde aber von den Wärtern und anderen Häftlingen weiterhin regelmäßig geschlagen.
Ende Dezember 2022 beschwerte sich eine Insassin, Mou ginge zu langsam und schubste sie grob von hinten. Mou stürzte zu Boden und erlitt Prellungen im Gesicht. In dieser Nacht hatte sie häufigen Harndrang und musste in den darauffolgenden Nächten mehr als zehn Mal auf die Toilette. Die Insassen, die zu ihrer Überwachung beordert waren, beschimpften sie deshalb oft und schlugen sie.
Mou wachte aufgrund ständiger Misshandlung oft mitten in der Nacht schreiend auf. Ihr Schreien war so laut, dass die Insassen der anderen Zellen sie hören konnten. Sie war desorientiert und erkannte nicht einmal mehr die Falun-Gong-Praktizierenden, die mit ihr in derselben Zelle untergebracht waren.
Ihr Sohn verlangte von den Gefängnisbehörden, Mou auf Kaution zur medizinischen behandlung freizulassen, doch seine Anträge wurden wiederholt abgelehnt.
Fall 3: Mann aus Sichuan mit metastasierendem Krebs und dem Tod nah, dem die Freilassung auf Kaution zur medizinischen Behandlung verweigert wurde, stirbt wenige Wochen nach Freilassung aus dem Gefängniskrankenhaus
Bei Wang Haiqian, einem ehemaligen Mittelschullehrer aus dem Kreis Dazhu in der Provinz Sichuan, wurde im Januar 2023 Darmkrebs diagnostiziert, als er eine 7,5-jährige Haftstrafe wegen seines Glaubens an Falun Gong verbüßte. Die Gefängnisbehörde schlug seinen Angehörigen vor, einen Antrag auf Freilassung zur medizinischen Behandlung zu stellen, verzögerte aber dann absichtlich das Genehmigungsverfahren und entließ ihn erst im September 2023, als sein Krebs bereits Metastasen gebildet hatte. Wang starb einen Monat später, im Alter von 60 Jahren.
Die brutale Folter im Gefängnis Jiazhou hatte dazu beigetragen, dass Wang an Krebs erkrankte. Er wurde während zwei Wochen jeden Tag gezwungen, in die Hocke zu gehen, und durfte während dieser Zeit weder schlafen noch die Toilette benutzen. Er bekam nur sehr wenig zu essen und musste die Mahlzeit in Sekundenschnelle verschlingen, sodass es ihm oft nicht einmal gelang, die magere Mahlzeit aufzuessen.
Über eine gewisse Zeit hinweg wurde Wang in der Abteilung Zehn festgehalten, wo man die standhaftesten Praktizierenden unterbrachte. In diesem als „Gefängnis im Gefängnis“ bezeichneten Bereich, sind die Praktizierenden noch grausameren Folterungen ausgesetzt: Sie müssen eine Zwangsjacke tragen, werden mit Chiliwasser zwangsernährt, bekommen im Sommer einen Baumwollhut oder einen Metallhelm auf den Kopf gesetzt, müssen in der sengenden Sonne stehen und werden in Isolationshaft gesperrt.
Fall 4: 70-jähriger Mann stirbt während seiner Haftstrafe für seinen Glauben – seine Familie vermutet ein „falsches Spiel“
Ma Changqing, ein 70-jähriger Einwohner der Stadt Yushu in der Provinz Jilin, wurde um den 10. August 2022 herum verhaftet, als Polizisten ihn über die Überwachungskamera sahen, wie er ein Plakat anbrachte. Er wurde noch am selben Tag in eine Haftanstalt in der nahegelegenen Stadt Changchun gebracht. Seine Tochter, die an Epilepsie leidet und sich nicht selbst versorgen kann, wurde in ein Seniorenzentrum gebracht. Das Gericht der Stadt Dehui verurteilte Ma zu einer Haftstrafe von vier Jahren, die irgendwann im Jahr 2023 endete.
Am 18. September 2023 belogen die Wärter des Gefängnisses der Stadt Jilin Mas Schwägerin und sagten ihr, dass sie ihn zur Operation seines Leistenbruchs ins Krankenhaus bringen würden. Doch Stunden später rief das Gefängnis erneut an und informierte sie über Mas Tod. Da das Gefängnis jegliche Angaben zu seinem Tod verweigerte, vermutete seine Schwägerin, dass sie die wahre Todesursache zu verbergen versuchten, da ein Leistenbruch in der Regel keine lebensbedrohliche Situation darstellt. Sie befürchtete, dass er im Gefängnis zu Tode gefoltert worden war, weil er sich geweigert hatte, seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben.
Fall 5: 69-jährige Frau aus Gansu stirbt wenige Wochen, nachdem sie, dem Tode nah, aus dem Gefängnis freigelassen worden war
Li Fenglan aus der Stadt Baiyin in der Provinz Gansu wurde trotz ihres metastasierenden Brustkrebses wiederholt keine medizinische Bewährung gewährt, während sie wegen ihres Glaubens an Falun Gong im Gefängnis saß. Als sie schließlich im Dezember 2023 entlassen wurde, war es zu spät, um ihren Zustand zu behandeln. Sie starb wenige Wochen später, am 10. Januar 2024, im Alter von 69 Jahren.
Li war bereits an Krebs erkrankt, als man sie am 27. Februar 2023 in das Frauengefängnis der Provinz Gansu überstellt hatte, wo sie eine Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten absitzen musste. Die Gefängniswärter brachten sie zur Chemotherapie ins Krankenhaus, aber ihr Krebs bildete weiterhin Metastasen.
Lis Mann und die Gefängnisbeamten stellten einen Antrag auf Freilassung auf Kaution zur medizinischen Behandlung, aber die für ihren Fall zuständige Polizei lehnte das mit der Begründung ab, dass sie bereits im Jahr 2019 davon Gebrauch gemacht habe. Sie bestanden darauf, dass ihr keine weiteren Bewährungen zustünden.
Im Dezember 2023, zehn Monate nach Lis Einweisung ins Gefängnis, beauftragten ihre Angehörigen einen Anwalt, der gegen die Verweigerung der Freilassung zur medizinischen Behandlung vorgehen sollte. Dem Anwalt gelang es, die örtliche Sektion des Nationalen Komitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes dazu zu bewegen, Druck auf die Polizei auszuüben, damit der Antrag genehmigt würde. Der Vertreter des Komitees holte Li aus dem Gefängnis ab, musste sie aber sofort in ein Krankenhaus bringen, da sie dem Tod nahe war und weder essen noch trinken konnte. Im Krankenhaus wurde ihnen gesagt, jegliche Behandlung käme zu spät, und man könne ihr nur noch Infusionen geben, um sie am Leben zu erhalten. Daraufhin nahm ihr Mann sie nach Hause, wo sie bald darauf, am Morgen des 10. Januar 2024, verstarb.