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[Fa-Konferenz in Kanada 2024] Ich habe endlich verstanden, warum Groll beseitigt werden muss

24. August 2024 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in Kanada

(Minghui.org) Ich grüße den verehrten Meister! Ich grüße meine Mitpraktizierenden!

Ich begann vor mehr als 20 Jahren, Falun Dafa zu praktizieren. Ich wuchs in Peking auf und eines Tages brachte meine Mutter ein Zhuan Falun, das damals meistverkaufte Buch, mit nach Hause. Ganz gleich, wie viel ich im Leben gewonnen oder welche Fortschritte ich erzielt habe – das alles verdanke ich Dafa. Die Barmherzigkeit des Meisters ist so immens, dass man sie nur schwer in Worte fassen kann. Heute möchte ich einige meiner jüngsten Erkenntnisse in der Kultivierung mit euch teilen.

Ich habe immer geglaubt, Kultivierende würden keinen Groll hegen, da wir uns alle bemühen, gütig und tolerant zu sein. Wie könnten wir dann Groll empfinden? Vor einigen Jahren eröffnete mir eine Mitpraktizierende, dass sie daran arbeite, ihren Groll zu beseitigen. Das überraschte mich, denn ich empfand sie als freundlich und bescheiden und konnte mir nur schwer vorstellen, dass sie jemandem grollte.

Ich habe meinen Groll über eine lange Zeit hinweg schlichtweg ignoriert. Meiner Ansicht nach gibt es dafür zwei Gründe: Erstens hatte der Meister diese Anhaftung nicht gesondert erwähnt, so dass ich deren Ernsthaftigkeit nicht erkannte. Zweitens ist es schwierig, sie zu erkennen, da die Dinge, die Groll hervorrufen, vielleicht schon seit Jahren bestehen.

Von langen zurückliegenden Erlebnissen eingeholt

Ich hielt einige alte Kindheitserinnerungen für ein paar unglückliche Ereignisse, aber sie tauchten immer wieder in meinen Gedanken auf. Diese faulen Samen schlugen in meinem Innern Wurzeln und Jahre später „erntete“ ich einen riesigen Haufen schlechter Dinge. Jetzt, da ich sie endlich aufgedeckt habe, möchte ich sie ausmisten und vollständig loswerden.

Mein Vater hat mich seit meiner Geburt diskriminiert. Oft schlug und beschimpfte er mich und demütigte mich mit Worten, was mich zutiefst verletzte. Als er 1990 starb, stürzte für mich der Himmel ein. Damals waren die Familien noch sehr traditionell, der Vater hatte als Oberhaupt das Sagen.

Obwohl ich keinen Hass gegenüber meinem Vater empfand, fragte ich mich oft, warum er mich so schlecht behandelt hatte. Lag es daran, dass er krank war und Schmerzen hatte? Lag es daran, dass ich seine zweite Tochter war und er aufgrund der Ein-Kind-Politik keinen Sohn haben konnte? Oder lag es daran, dass ich nicht attraktiv war oder schlechte Manieren hatte?

Im Laufe der Jahre entwickelte ich einen Minderwertigkeitskomplex und war im Umgang mit anderen Menschen ängstlich und schüchtern. Das Gefühl, nicht erwünscht zu sein, begleitete mich ständig. Ich hoffte, die Situation würde sich ändern, sobald ich erwachsen würde, aber das war leider nicht der Fall. Oberflächlich trat ich sehr selbstbewusst auf, aber diese Fassade diente lediglich dazu, meine Ängste zu überspielen.

Wäre mir nicht das Glück widerfahren, Falun Dafa zu begegnen und es zu praktizieren, hätte ich mein Kindheitstrauma in diesem Leben niemals auflösen können!

Antworten auf meine Fragen

Der Meister hat gesagt:

„Wenn du bei der Kultivierung auf konkrete Konflikte stößt oder dich ein anderer schlecht behandelt, könnte es dafür zwei Gründe geben: Erstens hast du vielleicht in deinem Vorleben den anderen schlecht behandelt. Du fühlst dich im Herzen unausgeglichen: ,Warum werde ich so behandelt?‘ Aber warum hast du den anderen früher so behandelt? Du wirst vielleicht sagen: ,Damals wusste ich das nicht. In diesem Leben kümmere ich mich doch nicht um die Dinge aus jenem Leben.‘ Das geht aber nicht.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 191 f.).

Nach dem Tod meines Vaters hatte ich einen lebhaften Traum: Ich rannte in ein blutrotes Gebäude. Da öffnete sich eine Tür und ich sah einen muskulösen, blutigen Mann mit Glatze, der im Begriff war aufzustehen. Ich stürzte mich auf ihn und tötete ihn, indem ich seine Schädeldecke aufschlitzte. Dann drehte ich mich um und rannte weg. Der Traum war schockierend und ich hatte das vage Gefühl, dass die Person, die ich getötet hatte, mit meinem Vater in Zusammenhang stand.

Kurz nachdem ich Falun Dafa zu praktizieren angefangen hatte, hatte ich einen weiteren lebhaften Traum: Ich sah meinen Vater mit einem Spazierstock in der Hand einen Berg hinaufgehen. Er sah nicht mehr krank aus, sondern wie ein Unsterblicher. Ich pflückte einen großen Strauß Pflaumenblüten und reichte sie ihm. Er nahm den Strauß an und wanderte fröhlich weiter den Berg hinauf. Dann wachte ich auf, mit der Gewissheit, dass mein Vater ein gutes Schicksal hatte und auf dem Weg zu einem schönen Ort war.

Ich interpretierte den Traum so, dass das Praktizieren von Falun Dafa mein (schlechtes) Karma aus früheren Leben abbaute und mir gute Dinge schenkte.

Mit negativen Erinnerungen konfrontiert

Nichtsdestotrotz hielt ich weiterhin an meiner starren Denkweise fest, die sich in meinen Teenagerjahren herausgebildet hatte. Ich hatte mein suchendes menschliches Herz nicht losgelassen und stellte sogar psychologische Gesichtspunkte zusammen, um mein Kindheitstrauma zu analysieren und zu erklären. Meine Absicht bestand darin, das zu beseitigen, was ich in meinem Charakter als Fehler betrachtete.

Vor der Kultivierung hatte ich es versäumt, die Fa-Prinzipien auf meine Lebenserfahrungen anzuwenden. Stattdessen blieb ich in den menschlichen Gefühlen des Grolls und der Traurigkeit gefangen. Die Szenen, in denen mir in meiner Kindheit Leid zugefügt wurde, spielten sich immer wieder in meinem Kopf ab und mir war nicht klar, dass es an der Zeit war, sie zu beseitigen.

Als mich eines Tages diese Szenen wieder einmal quälten, brach ich in Tränen aus. Das war beängstigend! War ich es, die weinte? Warum vergoss ich Tränen über etwas, das Jahrzehnte zurücklag? Seit ich mich kultivierte, rührten mich Geschehnisse im Alltag kaum noch zu Tränen. Ich weinte nur, wenn ich das Fa lernte, Artikel auf Minghui las oder mir Shen Yun ansah. Was war da los? Dass ich weinte, alarmierte mich. Das war nicht ich, sondern Groll und Kummer, was ich keinesfalls haben wollte!

Über meinen Groll reflektiert

Aufgrund meines Mangels an Erleuchtung störte mich dieser tiefsitzende Groll jahrelang. Anstatt mich zu kultivieren und zu erhöhen, häufte ich negative Substanzen an, sodass es mit meiner Xinxing nur noch mehr bergab ging.

Beispielsweise regte ich mich leicht auf und hielt das für eine Manifestation der Dämon-Natur. Ich hatte das barmherzige Gefühl, mir nichts zu Herzen zu nehmen, komplett verloren. Deshalb schaute ich nach innen, um herauszufinden, was genau meine Verärgerung auslöste und warum ich mich ärgerte. Hinter diesen unruhigen Gefühlen steckten allerlei Beschwerden und der Blick nach außen, anstatt mich auf mich selbst zu besinnen.

Wenn es sich um ein ernsthaftes Problem handelte, beschwerte ich mich sogar über die ganze Welt: „Warum hat es in diesem Winter so viel Schnee gegeben? Warum ist diese Straße so schwer begehbar? Wann werde ich endlich alle Shen Yun-Materialien, die ich mit mir herumtrage, verteilt haben?“ Ich beschuldigte im Stillen den Koordinator, dass es ihm an Organisationsfähigkeit fehlte; dass mein Mann mir fortwährend Schwierigkeiten bereitete und so weiter. Wie weit entfernt war das von einer barmherzigen und friedlichen Geisteshaltung! Waren das nicht alles finstere Gedanken? Wen würde ich als Nächstes beschuldigen? War das nicht gefährlich?

Der Meister hat darauf hingewiesen:

„Manche kultivierten sich anfangs sehr standhaft. Einigen fällt es aber schwer, die verschiedenen Arten von Anhaftungen, die sie über lange Zeit gebildet haben, loszulassen, und mit der Zeit haben manche nachgelassen. Darüber hinaus sind sie noch mit ihrer Arbeit beschäftigt und haben ihr familiäres Umfeld nicht gut geregelt, so dass sie noch weniger Zeit haben, das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Obwohl sie gelegentlich an manchen gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen, schaffen sie es nicht, fleißig voranzukommen.“ (Die Kultivierung im Dafa ist ernsthaft, 01.09.2023).

Aus diesem Abschnitt des Fa geht deutlich hervor, dass ein Kultivierender herunterfallen kann. Ich muss wachsam sein, wenn ich merke, dass ich nachlasse.

Gelegenheiten zu schätzen wissen

Ich habe erkannt, dass ich den Groll und den Kummer durch Dankbarkeit ersetzen und das, was mir der Meister gegeben hat, wertschätzen sollte. Als ein Lebewesen, das geboren wurde, um das Fa zu erhalten, haben all die Drangsale in meiner Kindheit mir den Weg geebnet, damit ich eines Tages Falun Dafa praktizieren kann.

Es ist, wie es uns der Meister gelehrt hat:

„In den Augen der großen Erleuchteten liegt das Ziel nicht darin, ein Leben als Mensch zu leben; der Mensch lebt nicht, um Mensch zu sein, sondern es ist dazu gedacht, dich zurückkehren zu lassen. Ganz gleich wie viel Leid der Mensch erträgt, ihrer Ansicht nach ist es umso besser, je mehr der Mensch leidet, denn desto schneller kann er seine Schulden zurückzahlen; genau so denken sie.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 202)

Jeder Mensch hat unterschiedlich viel Karma. Wenn ich nicht von klein auf gelitten oder nicht genug Karma beseitigt hätte, hätte ich vielleicht keine Chance gehabt, das Fa zu erhalten. Wenn ich die Situation also umgekehrt betrachte, sollte ich denen, die mich verletzt haben, zutiefst dankbar sein und Dafa hochhalten.

Eine Ermahnung

Nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen habe ich endlich mein verbittertes Herz aufgedeckt. Ich möchte mich selbst und meine Mitpraktizierenden daran erinnern, dass wir, wenn etwas wiederholt in unseren Gedanken auftaucht, wachsam sein müssen, es verdrängen sollten und uns keinesfalls davon beeinflussen lassen dürfen. Ganz gleich, ob es sich um eine aktuelle oder eine vergangene Angelegenheit handelt, könnte sie mit einer gewissen Anhaftung verbunden sein. Das ist auch eine Gelegenheit, darüber nachzudenken, woher solche Gedanken kommen.

Wenn zum Beispiel immer wieder Erinnerungen auftauchen, die unseren Stolz hervorrufen, kann es sich um eine Anhaftung an Überschwang oder um unser Angeberherz handeln. Wenn wir immer wieder an eine schöne Szene denken, kann es sich um ein Verlangen nach Bequemlichkeit oder Begierde handeln. Wenn wir ständig an etwas denken, was uns wütend macht, kann es sich um Kampfgeist oder Neid handeln. Diese ablenkenden, um unsere Anhaftungen gewickelten Gedanken, behindern uns und müssen beseitigt werden. Wir müssen aufrichtige Gedanken bewahren und uns auf unsere Kultivierung konzentrieren.

Das sind meine Erkenntnisse während meiner Kultivierung. Bitte weist mich auf alles hin, was nicht auf dem Fa basiert.

Danke, verehrter Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende!