(Minghui.org) Ein 70-jähriger Einwohner der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, starb am 21. Januar 2020, während er wegen seines Glaubens an Falun Dafa vier Jahre Haft verbüßen musste.
He Jianmin wurde zunächst am 9. November 2018 bei einer Polizeirazzia verhaftet, bei der auch mehr als hundert andere lokale Praktizierende, darunter seine Frau Qu Shumin, festgenommen wurden. Er wurde später gegen Kaution freigelassen und am 12. November 2019 vom Bezirksgericht Daoli zu vier Jahren Haft verurteilt. Nach seiner unrechtmäßigen Verurteilung wurde er sofort wieder in Gewahrsam genommen und in das Gefängnis Hulan eingeliefert. Knapp zwei Monate später starb er in der Haftanstalt. Er stand zwei Monate vor seinem 71. Geburtstag.
Hes Tod war der traurige Höhepunkt eines jahrzehntelangen Leidens wegen seines Glaubens, dem er die Heilung seiner hartnäckigen kardiovaskulären, zerebrovaskulären, neurologischen und vertebralen Krankheiten zuschrieb. Er berichtete auch einmal, dass sich sein Charakter verbesserte, als er sich bemühte, ein besserer Mensch zu werden, indem er den Grundsätzen von Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht – folgte. Als ausgebildeter Apotheker und leitender Angestellter der Gesellschaft für Medizinische Materialien in Harbin lehnte er viele Möglichkeiten für ein graues Einkommen ab und verdiente sich den Respekt seiner Untergebenen und Vorgesetzten.
Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa wurde He wiederholt wegen seines Glaubens ins Visier genommen. Vor seiner jüngsten Tortur wurde er nach einer früheren Verhaftung im Jahr 2003 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Später wurde er auf Bewährung freigelassen, als er sich in einem kritischen Zustand befand.
He reiste am 18. Dezember 2000 nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren, und wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet. Er wurde kurz auf dem Tiananmen-Polizeirevier und dann auf dem Polizeirevier des Bezirks Xuanwu festgehalten. Danach wurde er zum Polizeirevier Chunshu gebracht, wo er 26 Stunden lang festgehalten wurde. Später nahm ihm ein Beamter seine Fingerabdrücke ab, woraufhin er in ein Verbindungsbüro gebracht wurde. Vier Beamte forderten ihn auf, seinen Namen und seine Adresse preiszugeben, woraufhin er ihnen schließlich seine Privatnummer nannte. Ein Polizist rief seine Familie an, damit sie ihn in Peking abholen und erpresste 1.000 Yuan (etwa 140 Euro) von ihnen.
Der Beamte Zhang Liang verleitete He am 30. Dezember 2003 gegen 15 Uhr dazu, die Tür zu öffnen, indem er behauptete, dass einige Beamte ihm einen Besuch abstatten würden.
Sobald He die Tür öffnete, stürmte eine Gruppe von Beamten hinein, darunter Fang Chengpu, Hou Tingyi, Yang Yunhui und Song Mengchun von der Polizeibehörde des Bezirks Daowai sowie Li Weidong von der Polizeistation Nanma. Die Polizisten durchsuchten seine Wohnung, ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen.
Eine Stunde später führte der Beamte Zhang eine weitere Gruppe von Beamten an und verhaftete Hes Ehefrau, Qu, an ihrem Arbeitsplatz. Sie brachten sie nach Hause, um die beschlagnahmten Gegenstände zu überprüfen. Sie zählten jede Seite der Minghui Weekly, einer Zeitschrift mit Informationen über Falun Dafa, als ein separates Beweisstück. Qu und He hatten nur etwa ein Dutzend Minghui Weekly, aber Fang schrieb „mehr als 3.800 Stück“ auf die Liste der beschlagnahmten Gegenstände. Anschließend zwang er Qu, die Liste zu unterschreiben.
Nach Hes Verhaftung wurde er in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Daowai gebracht. Am 1. März 2004 brachten ihn Beamte der Polizeibehörde in Daowai an einen geheimen Ort, wo ein Verhörmarathon stattfand. Die Beamten Fang, Hou, Song, Yang, Li, Guan und andere teilten sich in drei Schichten auf und folterten ihn rund um die Uhr. Während der 186 Stunden, die er an dem geheimen Ort festgehalten wurde, war er verschiedenen Formen von Misshandlungen ausgesetzt, darunter Schlafentzug, Fesselung auf einem Metallstuhl, Liegen mit dem Gesicht nach unten und mit auf dem Rücken gefesselten Händen, wobei die Handschellen nach oben gezogen und ihm auf den Rücken getreten wurde (siehe Bild unten).
Folterillustration: Nach oben gezogene Handschellen und Tritte auf den Rücken
Die Polizisten brachten He nach sieben Tagen zurück in die Haftanstalt. Das Gericht in Daowai verurteilte ihn am 30. April 2004 zu sieben Jahren Gefängnis. Am 9. Juni desselben Jahres wurde er in ein neu gebautes Gefängnis eingeliefert. Er wurde gezwungen, stundenlang Runden zu laufen oder mit den Händen über dem Kopf in die Hocke zu gehen. Vor jeder Mahlzeit und vor dem Schlafengehen musste er täglich in der Cafeteria oder in seiner Zelle hocken.
He wurde am 23. September 2004 in das Gefängnis Hulan verlegt und dem strengen Führungsteam zugeteilt, wo fünf Insassen ihn rund um die Uhr bewachten. Er wurde gezwungen, stundenlang zu stehen, zu hocken oder auf einem kleinen Hocker zu sitzen, sich die Ohren mit Metallklammern abklemmen zu lassen und Gefängnisregeln aufzusagen. Von Zeit zu Zeit wurde ihm auch mehrere Tage hintereinander der Schlaf entzogen.
Neben der Folter wurde He auch zu unbezahlter Schwerstarbeit verdonnert. Unter anderem musste er mit einer Metallhacke Knoblauch schälen, was dazu führte, dass sich alle paar Tage die Haut an seinen Händen ablöste. Ab Januar 2005 wurde das Arbeitspensum um ein Vielfaches erhöht und er musste jeden Tag bis Mitternacht arbeiten. Später wurde er gezwungen, Zubehör für Autolehnen zu nähen, Gräben auszuheben, Fäden von alten Verpackungen zu entfernen und andere Arbeiten zu verrichten.
Ab dem 10. April 2005 wurde er gezwungen, mehr als zehn Tage hintereinander auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Während dieses Zeitraums durfte er vier volle Tage lang nicht schlafen.
Vom 2. bis 4. Mai 2006 ließ das Gefängnis zehn Personen aus verschiedenen Orten kommen, um Falun Dafa und He zu verleumden. Sie luden auch seine Schwester, ihren Mann und ihren Sohn ins Gefängnis ein, um zu beobachten, wie sie ihn wegen seines Glaubens angriffen. Auch Hes eigener Sohn, der bei der Familie seiner Tante untergebracht war, da seine Mutter ebenfalls wegen Falun Dafa inhaftiert war, wurde vorgeladen.
Hes vier Familienmitglieder waren entsetzt über das, was sie sahen. Hes Schwager wurde daraufhin krank.
Die Gefängnisbehörde ließ He am 13. November 2008 mit der Begründung, er habe Fieber, zwangsweise in das Gefängniskrankenhaus bringen. In der Nacht sank seine Temperatur wieder auf einen normalen Wert und die Ärzte genehmigten seine Entlassung am nächsten Morgen. Der Gefängnisausbilder Lyu Ning bestand jedoch am nächsten Morgen darauf, dass He erneut geröntgt wird. Dann zwang er das Krankenhauspersonal, He in die Abteilung für Infektionskrankheiten zu verlegen, um seine „Tuberkulose“ zu behandeln, obwohl er nicht daran erkrankt war.
He erhielt jeden Tag sechs Flaschen Infusionslösung und eine kleine Flasche mit unbekannten Medikamenten. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rasch. Das Krankenhauspersonal stellte seinen kritischen Zustand fest und die Gefängnisleitung entließ ihn am 5. Dezember 2008. Denn seine Familie hatte Haftaussetzung für medizinische Behandlung beantragt.
Am 29. Dezember 2010 verhinderten Sun Xide (Leiter des örtlichen Büro 610) und Huo Xiaobo, der stellvertretende Leiter vom Polizeirevier Nanma, dass das Gefängnis Hulan einen Haftentlassungsschein für He ausstellte. Die Gefängnisbehörde weigerte sich auch, die 5.000 Yuan (etwa 700 Euro) zurückzugeben, die seine Familie zahlen musste, als sie ihn aus dem Krankenhaus abholte. Als Grund wurde angegeben, dass er keine schriftliche Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa abgegeben habe.
He wurde am 31. Dezember 2011 verhaftet, als er einen Freund im Bezirk Xiangfang besuchte. Die Polizei hielt ihn 22 Tage lang im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Xiangfang fest.
Beamte des Polizeireviers Nanma führten am 8. November 2012 eine Razzia in Hes Wohnung durch und beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher.
Nach einer weiteren Verhaftung am 9. November 2018 wurde He zu vier Jahren Haft verurteilt. Er starb zwei Monate nach seiner Einlieferung in das Gefängnis.
Früherer Bericht:
Massenverhaftung in der Provinz Heilongjiang – Zahl auf 119 gestiegen