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Vom richtigen Nach-innen-Schauen

4. August 2024 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Ich begann noch vor dem 20. Juli 1999, Falun Dafa zu praktizieren, dem Tag an dem die Verfolgung begann. Ich weiß, dass Falun Dafa gut, das Fa nicht leicht zu erhalten ist und dass ich diese seltene Gelegenheit schätzen muss. Mir ist auch klar, dass ich die drei Dinge gut machen und bei allen Prüfungen und Schwierigkeiten nach innen schauen soll.

Vor Kurzem erkannte ich, dass ich nicht wirklich weiß, wie man nach innen schaut. Einige Lektionen haben mir gezeigt, was passiert, wenn man nicht nach innen schaut. Ich hoffe, dass meine Mitpraktizierenden aus meinen Erfahrungen lernen und unnötige Verluste vermeiden können.

Vor ein paar Jahren verreiste mein Sohn mit seiner Familie für zehn Tage ins Ausland. Vor seiner Abreise bat er mich, seine Blumen und Pflanzen während seiner Abwesenheit zu gießen. Ich willigte mit ganzem Herzen ein, weil mein Verhältnis zu meinem Sohn nicht besonders gut ist und ich es verbessern wollte. Ich tat mein Bestes, um die Blumen zu versorgen, dennoch verwelkte ein kleiner Stängel in einem der Töpfe. Darüber war mein Sohn sehr verärgert. Ich empfand seine Reaktion übertrieben. Aber da ich ein Praktizierender bin, schaute ich nach innen und entschuldigte mich bei ihm und seiner Familie. Mit einem Lächeln nahmen sie meine Entschuldigung an.

Rückblickend dachte ich, ich hätte die Prüfung sehr gut bestanden und dabei Nachsicht gezeigt. Vor Kurzem erzählte ich einer Mitpraktizierenden, was passiert war, und sie erinnerte mich daran, tiefer zu schauen, um meine wirkliche Lücke zu finden.

Als ich darüber nachdachte, fand ich, dass ich die Blumen sorgfältig gegossen hatte, mein Sohn sich dafür aber nicht einmal bei mir bedankt und sogar noch etwas zu kritisieren gefunden hatten. Aus der Perspektive eines gewöhnlichen Menschen war sein Verhalten unangebracht gewesen. Doch als Kultivierender sollte ich herausfinden, auf welche meiner Anhaftungen dieses Ereignis gerichtet war.

Schließlich erkannte ich, dass ich nach etwas gestrebt hatte. Ich wollte erreichen, dass mich mein Sohn mochte, weil ich mich gut um seine Pflanzen gekümmert hatte. Doch genau diese menschliche Anhaftung hätte ich loslassen sollen.

Kurz darauf erinnerte ich mich an ein Ereignis vor fast zwei Jahrzehnten, bei dem mir Unrecht getan worden war. Etwa zwei Jahre nach Beginn meiner Kultivierung verstarb mein Vater und ich musste mich um seine Beerdigung kümmern. Während der Beerdigung schrieb ich die Namen meiner Kollegen auf, die zur Trauerfeier Geld oder Geschenke mitgebracht hatten. Ich wollte mich in Zukunft bei ihnen revanchieren. Meine Schwägerin verstand die Situation falsch und dachte, ich würde Protokoll darüber führen, wie sie die Beerdigung durchgeführt hatte. Danach erzählte sie den Verwandten von meinen vermeintlich „schlechten Absichten“. Die Folge war, dass mich die meisten meiner Verwandten mieden.

Zuerst wusste ich nicht, wer mich in Verruf gebracht hatte. Als ich später die Wahrheit erfuhr, hielt meine Mutter mich davon ab, meine Verwandten über meine wahren Absichten aufzuklären, um keine weiteren Konflikte heraufzubeschwören.

Darüber war ich aufgebracht und auch traurig und weinte häufig. Allmählich bekam ich ein besseres Verständnis vom Fa und dachte, dass ich ihnen vielleicht aus einem früheren Leben etwas geschuldet habe. Die Angelegenheit zog sich noch lange hin. Erst nach etwa zehn Jahren gelang es mir, diese Sache loszulassen.

Heute weiß ich, dass ich damals mein Gesicht wahren wollte und den Wunsch hatte, in eine andere soziale Schicht aufzusteigen und die Wünsche meiner Eltern zu erfüllen.

Ich wuchs in einer armen Familie auf. Mein Vater brachte mir bei, wenn ich fleißig lernen würde, könnte ich eines Tages in einem Hochhaus wohnen und ein Auto fahren. Um meinem Vater zu gefallen und mir einen Namen zu machen, lernte ich von klein auf fleißig. Meine Noten waren gut und ich genoss es, wenn meine Nachbarn mich lobten. Später im Berufsleben kämpfte ich immer um den ersten Platz, nur um meinen Ruf zu wahren.

Als ich anfing, Falun Dafa zu praktizieren, arrangierte der Meister viele Gelegenheiten, die mir helfen sollten, mein Streben nach einem guten Ruf und Wohlstand aufzugeben. Aber bei jeder Prüfung fiel ich durch. Der Wunsch, mein Gesicht zu wahren, begleitet von Groll, war tief verborgen und machte es mir schwer, die Prüfungen zu bestehen.

In den letzten Jahren ging es in meiner Kultivierung auf und ab. Inzwischen weiß ich, dass ich mich zu sehr darauf fokussiert habe, mein Gesicht zu wahren, anstatt in meinem Inneren nach meiner Anhaftung zu suchen.

Ich muss mein Ego loslassen, selbstlos sein und mich darauf konzentrieren, die drei Dinge gut zu machen.