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Nach innen schauen und Gutherzigkeit herauskultivieren

5. August 2024 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Seit 1998, seit mehr als 20 Jahren, praktiziere ich Falun Dafa. In all diesen Jahren habe ich versucht, nach den Anforderungen von Falun Dafa nach innen zu schauen, um meine Lücken zu finden. Aber erst in den letzten Jahren, als ich mit meiner Schwägerin zu tun hatte, begann ich zu verstehen, was es wirklich bedeutet, nach innen zu schauen.

Die Anhaftung an das Gefühl, im Unrecht zu sein, beseitigen

Im Laufe der Jahre hatte ich Konflikte mit meiner Schwägerin. Ich war oft verletzt und fühlte mich ungerecht behandelt. Dann versuchte ich, Nachsicht zu üben und ihr zu vergeben.

Während eines Sommerurlaubs gab ich ihrer Tochter, meiner Nichte, einen Monat lang Nachhilfe. Ich kümmerte mich rundherum um sie: Sie schlief bei mir und ich versorgte sie mit allem, was sie brauchte. Ihre Mathematik-Noten verbesserten sich von 50 - 60 Punkten auf über 100.

Meine Schwägerin schien das nicht zu schätzen. Als ich meine Nichte wieder zu ihnen nach Hause brachte, sprach sie nicht einmal mit mir. Tatsächlich hatte sie mich während des gesamten Monats, in dem ihre Tochter bei mir gewesen war, weder besucht noch angerufen. Daher fühlte ich mich wirklich ungerecht behandelt. Ich dachte: „Ich habe so viel für deine Tochter getan, und du dankst mir überhaupt nicht!“

Dann begann ich, nach innen zu schauen und fand meine Anhaftung: Ich wollte von anderen respektiert und anerkannt werden. Es ging nur um mich selbst. Deshalb sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um diese Anhaftung zu beseitigen. Allmählich ließen die schlechten Gefühle nach.

Dinge aus der Perspektive der anderen betrachten

Mir wurde außerdem klar, dass ich nicht nur nach innen schauen sollte, sondern die Dinge auch aus der Perspektive der anderen betrachten sollte. Daher schaute ich bedingungslos nach innen.

Eines Tages besuchte ich das Haus meiner Eltern. Als ich sah, dass ein Hühnereintopf zubereitet wurde, sagte ich fröhlich: „Ich mag Hühnerfüße.“ Mein Neffe hörte das.

Beim Essen nahm er einen Hühnerfuß in die Hand und gab ihn mir: „Tantchen, wenn du ihn magst, kannst du ihn haben.“ Als ich den Jungen gerade loben wollte, sagte seine Mutter, meine Schwägerin mit finsterer Miene: „Deine Mutter mag ihn auch. Und deine Oma auch.“

Ich war peinlich berührt und sagte sofort zu meinem Neffen: „Prima, gib ihn deiner Mutter!“

Nach dem Abendessen beruhigte ich mich und versuchte, mein Unwohlsein loszuwerden. Ich versetzte mich in die Lage meiner Schwägerin. Vielleicht war sie frustriert darüber, dass ihr Sohn den Hühnerfuß mir gegeben hatte und nicht ihr. Vielleicht war sie eifersüchtig, was verständlich gewesen wäre.

Der Meister lehrt uns:

„Also, wenn du später auf einen Konflikt stößt, sollst du ihn nicht für zufällig halten, denn er wird zwar plötzlich auftauchen, aber nicht aus Zufall. Der Sinn davon ist, dass du dadurch deine Xinxing erhöhst. Solange du dich als einen Praktizierenden betrachtest, kannst du schon gut damit umgehen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 189)

Ich dachte, dass das, was gerade passiert war, kein Zufall gewesen war. Dabei ging es um meine Kultivierung. War nicht auch ich eifersüchtig? Manchmal hörte ich gerne Klatsch und schlechte Dinge über jemanden und fühlte mich dadurch überlegen. War das nicht Eifersucht? Eigentlich sollte ich mich freuen, wenn ich gute Dinge über andere hörte.

Ich schätzte es, dass meine Schwägerin eine Möglichkeit geschaffen hatte, in der ich mich erhöhen konnte.

Gutherzigkeit kultivieren

Einmal, als ich meditierte, dachte ich an meine Schwägerin. Sie hatte wirklich ein schwieriges Leben. Als sie noch jung war, verlor sie ihren Vater. Ihre Gesundheit war nicht besonders gut. Ich dachte an die Zeiten, in denen sie mir geholfen hatte, meine Xinxing zu verbessern. Daher war ich ihr aus tiefstem Herzen dankbar. Jedes Mal bei Konflikten mit ihr war mein erster Gedanke so unrein und egoistisch. Ich stellte fest, dass ich sie wirklich im Stich gelassen hatte. Deshalb konnte ich nicht anders als Mitleid für sie zu empfinden. Der Meister sah meine Gutherzigkeit und half mir die Beziehung zu verbessern.

Einige Tage später kam meine Schwägerin mit meinem Bruder zu mir nach Hause. Obwohl ich schon seit einigen Jahren in meiner jetzigen Wohnung lebe, war dies ihr erster Besuch. Ich bereitete Teigtaschen für sie zu. Während des Essens unterhielten wir uns. Mit aufrichtiger Gutherzigkeit riet ich ihr, Falun Dafa zu kultivieren. Das rührte sie sehr und sie brach in Tränen aus.

Seitdem hat sich meine Schwägerin verändert. Früher wollte sie sich nicht um ihre Kinder kümmern. Aber jetzt hat sie es so eingerichtet, dass sie bei ihr leben können. Früher verlor sie ständig die Beherrschung ihrem Mann gegenüber. Aber jetzt versucht sie, sich zusammenzunehmen. Früher hatte sie ein schlechtes Verhältnis zu meiner Mutter (ihrer Schwiegermutter) und war immer wütend. Jetzt hat sie jedoch ein viel besseres Verhältnis zu meiner Mutter. Als mein Mann Geld für eine Operation brauchte, ergriff sie die Initiative und lieh uns ihre Ersparnisse.

Durch die positiven Veränderungen meiner Schwägerin wurde mir klar, dass man bedingungslos nach innen schauen sollte. Mir wurde klar, dass ich mich immer in die Lage des anderen hineinversetzen und aufrichtig nach innen schauen sollte. Wenn ich die Unzulänglichkeiten einer anderen Person sehe, sollte ich ohne Ausreden das gleiche Problem bei mir selbst suchen. Ich sollte fragen, warum die andere Person unzufrieden ist. Es ist an der Zeit, bedingungslos nach innen zu schauen, wenn Probleme auftreten.

Das ist mein Verständnis auf meiner jetzigen Kultivierungsebene.