(Minghui.org) Als ich neulich mit Jing unterwegs war, erzählte sie mir, dass Fei nach meiner Verhaftung im Jahr 2012 einem Anwalt 2.000 Yuan bezahlt habe, damit er mich vertrete. Der Anwalt befand sich inmitten der Vorbereitung meines Falls, als ich wieder freigelassen wurde, so dass ich davon nichts mitbekam.

Jing erwähnte, dass die Anwaltskosten nicht erstattungsfähig seien und Fei immer noch hoffe, dass ich ihm das Geld zurückzahlen würde, obwohl diese Angelegenheit bereits zehn Jahre zurücklag. Ich entgegnete, ohne zu zögern, dass ich Fei den Betrag zurückerstatten würde, fühlte mich jedoch im Inneren deswegen unausgeglichen. Ich wunderte mich, wie Fei sich an etwas erinnern konnte, das mehr als zehn Jahre zurücklag. Außerdem rechnete ich in Gedanken, wie viel Geld ich für die Fälle anderer Praktizierenden ausgegeben hatte, ohne sie um irgendeine Rückzahlung zu bitten. Warum wollte Fei, dass ich ihm das Geld zurückgab?

Wieder zu Hause dachte ich über mich selbst nach und erkannte, dass meine Zusicherung, den Betrag zu erstatten, nicht ehrlich gemeint war. Denn in meinen Gedanken spielte sich folgendes Gespräch ab:

Q: Wurde das Geld für deinen Fall ausgegeben?A: Ja, es wurde für meinen Fall ausgegeben.Q: Es handelt sich um das Geld eines anderen – sollte ich es also nicht zurückzahlen?A: Ja, das sollte ich tun.Q: Jing rechnete möglicherweise mit einer negativen Reaktion, trotzdem hat sie es erwähnt. Sie hat es zu deinem Vorteil getan, damit du dich für den Gefallen der anderen Person revanchieren kannst. Solltest du ihr also nicht dafür danken? Das zeigt, dass deine Xinxing im Vergleich zu ihrer unzureichend ist.

Nachdem ich beschlossen hatte, die 2.000 Yuan an Fei zurückzugeben, fühlte ich mich innerlich weiterhin unwohl und so forschte ich tiefer nach. Ich stellte fest, dass ich nach Geld strebte und darauf bedacht war, mein Gesicht zu wahren. Aber allem voran vertrat ich die Meinung, dass ich im Vergleich zu meinen örtlichen Mitpraktizierenden am meisten Unterstützung für die Materialproduktionsstätte oder zur Rettung inhaftierter Praktizierender geleistet hatte.

Als ich dann selbst Hilfe benötigte, empfand ich es als unfair, dass man mich aufforderte, den für mich investierten Betrag, zurückzuzahlen. Ich machte ihnen Vorwürfe, weil sie mir nicht „bedingungslos“ halfen. Ich dachte auch darüber nach, dass ich enorm viel für Dafa hergegeben und somit eine „Belohnung“ oder eine „kostenlose Unterstützung“ von anderen Praktizierenden „verdient hätte“.

Diese versteckten Gedanken waren beängstigend. Auf einmal verspürte ich aufrichtige Dankbarkeit gegenüber Jing und Fei, dass sie dieses Thema nach so vielen Jahren zur Sprache gebracht hatten und mir die Gelegenheit gaben, meine Schuld zu begleichen und meine Xinxing zu erhöhen. Sofort breitete sich ein Gefühl der Gelassenheit, des Friedens und der Freude in mir aus. 

Sobald ich nach innen schaue und meine Anhaftungen aufspüre, fällt mir die Kultivierung leichter.