(Minghui.org) Vor zehn Jahren hatten wir eine Lesegruppe zum gemeinsamen Fa-Lernen. Wir waren sechs Personen. Als wir einmal gemeinsam die letzte Lektion im Zhuan Falun lasen, erschien mir eine Szene: Einige der Schriftzeilen verwandelten sich in kleine Kinder, in Jungen und Mädchen. Sie alle hatten Zöpfe. Sie saßen eine Reihe nach der anderen sehr ruhig und friedlich im Schneidersitz, hielten sich an den Händen und schauten nach unten.
Die Botschaft war für mich sehr klar. Es war eine Ermutigung, weiterhin als Gruppe das Fa zu lernen, uns gegenseitig zu helfen und gemeinsam fleißig in der Kultivierung voranzukommen.
Damals lernten wir das Fa im Haus eines mitpraktizierenden Ehepaars. Vier von uns waren sehr beschäftigt damit, Geld zu verdienen, und lernten von sich aus nur selten das Fa. Nachdem wir die Lesegruppe gegründet hatten, lernten wir oft gemeinsam das Fa. Das half jedem, seine Anhaftungen zu erkennen.
Leider blieb unsere Fa-Lerngruppe nicht lange bestehen. Wir waren damals in der Kultivierung noch nicht sehr weit gekommen und wussten nicht, wie wir mit eigenen Unzulänglichkeiten umgehen sollten. Oberflächlich betrachtet hatten sich gewisse Umstände in der Familie des Paares geändert. Aber ich war mir sicher, dass dies nicht der wahre Grund war.
Letztes Jahr besuchte ich eine Mitpraktizierende, die damals zu dieser Fa-Lerngruppe gehörte. Sie erzählte mir: „Ich bin selbst schuld an meinem schlechten Kultivierungszustand. Ich kümmere mich nur ums Geldverdienen, lerne aber das Fa nur selten. Ich weiß, dass der Meister sich die ganze Zeit um mich kümmert. Aber ich schaffe es nicht, mich zusammenzureißen und fleißig zu sein.“
Dann erzählte sie: „Vor ein paar Jahren träumte ich von der Frau, bei der wir uns immer trafen. Sie fuhr mit dem Motorrad in den dritten Stock und stürzte ab. Da ich mit dem Paar nicht sehr verbunden war, wies ich die Frau nicht darauf hin, sich achtsamer und fleißiger zu kultivieren.“
Wir bedauerten beide, dass wir uns auf dem Weg der Kultivierung nicht bei der Hand genommen hatten. Obwohl wir alle tief im Herzen den Wunsch haben, Menschen zu erretten, versäumen wir es, unsere Mitpraktizierenden zu schätzen.
Vor Kurzem besuchte ich eine weitere Mitpraktizierende. Wir hatten einen guten Erfahrungsaustausch. Es erinnerte mich wieder daran, was mir der Meister vor Jahren während des gemeinsamen Fa-Lernens gezeigt hatte. Durch unseren Austausch konnte ich die Kluft zwischen mir und ihr sehen. Freundlicherweise wies sie mich auf einige meiner Probleme hin. Das half mir, eine hartnäckige Anhaftung zu erkennen, an der ich schon lange Zeit festgehalten hatte.
Als ich mir dessen bewusst wurde, hatte ich eine Vision: Ein Baum bildete Wurzeln, die sich schnell ausbreiteten. Er selbst stand für die Anhaftung und die Wurzeln für die Unteranhaftungen, die durch die erste gebildet wurden. Sie waren hässlich und verachtenswert. Hätte meine Mitpraktizierende mich nicht darauf hingewiesen, hätte ich sie nicht bemerkt. So wäre ich weiterhin manipuliert worden, ohne zu wissen, was vor sich geht.
Die Kultivierung kann schwierig sein, wenn uns die unerkannten Anhaftungen hindern. In solchen Situationen ist es wichtig, dass wir einander die Hand reichen und uns gegenseitig helfen voranzukommen.
Im Laufe der Jahre war ich den Mitpraktizierenden immer sehr dankbar, die mich freundlich auf meine Probleme und Anhaftungen hingewiesen haben; auch für die Weisheit und Offenheit, mit der sie es taten.
In alltäglichen Leben gehen wir ganz natürlich miteinander um. Obwohl wir wenig Emotionen zeigen, sind wir doch ehrlich und freundlich zueinander und kommen Seite an Seite voran. Indem wir uns die Hand reichen, können wir auf dem Kultivierungsweg noch schneller vorankommen.
Ganz gleich, wo wir uns befinden, tief im Herzen können wir uns an den Händen halten und gemeinsam bis zum Ende vorangehen. Ich danke euch, meine lieben Mitpraktizierenden. Lasst uns unsere gemeinsame Zeit schätzen.