(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, verehrter Meister! Seid gegrüßt, liebe Mitpraktizierende!
Ich habe erkannt, dass es wichtig ist, meinem Kind ein Kultivierungsumfeld zu bieten. Es gibt nur wenige Kinder in ihrem Alter in unserer Gegend und das Niveau des Fa-Lernens auf Chinesisch wie auch die Zeitdauer des Fa-Lesens ist sehr unterschiedlich. In dem Prozess, die Schwierigkeiten zu überwinden, wurde mir klar, wie wichtig es ist, jungen Praktizierenden dabei zu helfen, das Fa zu lernen. Diese Erfahrung ist auch für mich selbst sehr kostbar. Jeder Gedanke und jede Handlung ist eine Kultivierungsmöglichkeit.
Als meine Tochter noch klein war, las sie mit mir das Fa. Vor ein paar Jahren hörte ich, dass ein anderer junger Praktizierender in unserer Umgebung das Fa auf der RTC-Plattform lernt und auch die wahren Umstände am Telefon erklärt. Ich fand das großartig, daher wollte ich, dass mein Kind mit den jungen Praktizierenden auf der ganzen Welt das Fa lernt.
Diese Fa-Lerngruppe war eine großartige Kultivierungsmöglichkeit für meine Tochter und sie freute sich jeden Abend auf das Fa-Lernen. Sie mochte auch den kurzen Austausch über die Kultivierung, der nach dem Fa-Lernen entstand.
Die erste Herausforderung, vor der wir standen, war, dass sie nicht viele chinesische Schriftzeichen kannte und das Zhuan Falun nicht fließend auf Chinesisch lesen konnte. Und so saß ich neben ihr und las leise mit ihr mit, wenn sie an der Reihe war. Das funktionierte gut und verringerte ihre psychische Belastung. In nur wenigen Monaten konnte sie 90 Prozent der chinesischen Schriftzeichen im Zhuan Falun lesen. Dies zeigt die Bedeutung des gemeinsamen Fa-Lernens, von dem der Meister gesprochen hat. Das Lesen in einer Gruppe hilft jungen Praktizierenden, das Fa fleißig zu lernen.
Als meine Tochter ihre Fähigkeit, chinesische Schriftzeichen zu erkennen, verbesserte, bestand sie darauf, das Fa ohne meine Mithilfe zu lesen. Natürlich freute ich mich über ihren Fortschritt. Trotzdem blieb ich noch neben ihr und korrigierte ihre Aussprache, wann immer sie einen Fehler machte. Ich dachte, dass ich ihr damit helfen würde, sich zu verbessern. Doch jedes Mal, wenn ich es tat, sah sie verletzt und beleidigt aus.
Anfangs betrachte ich es nicht als eine große Sache. Ich glaubte, dass es gut für meine Tochter sei, wenn ich ihre Fehler korrigierte, und dass ich nichts falsch machte. Oft wirkte sie sehr emotional, was manchmal ihr Fa-Lernen beeinflusste. Ich schaute nach innen und erkannte, dass die Art und Weise, wie ich meine Tochter korrigierte, nicht angemessen war, da sie vor den anderen Kindern nicht das Gesicht verlieren wollte. Obwohl es meine Absicht war, ihr zu helfen, musste ich meine Art und Weise ändern. Ich musste sie als eine unabhängige, würdevolle Person behandeln.
Daher passte ich meine Herangehensweise an. Wenn sie zum Beispiel ein Wort nicht aussprechen konnte, wartete ich und ließ sie es nach der phonetischen Umschrift aussprechen. Ich half ihr nur, wenn sie um Hilfe zu bitten schien. Wir einigten uns darauf, dass ich ihre Hand berühren sollte, wenn sie falsch las, und ihr somit die Möglichkeit geben würde, sich selbst zu korrigieren. Wenn sie es dann immer noch falsch las, wartete ich ab, bis sie zustimmte, und sagte ihr dann, wie es richtig auszusprechen war.
Nach dieser Veränderung ließ die Spannung zwischen uns nach. Sie brauchte zwar ein paar Sekunden länger, um nachzudenken, aber so verbesserten wir die Effizienz ihres Fa-Lesens und sparten Zeit. Das Lesen wurde für uns beide eine erfreuliche Sache.
Ich erkannte, dass die Kommunikation mit Kindern dasselbe ist wie die Kommunikation mit allen anderen. Während ich ihre Fehler korrigiere, muss ich ihre Perspektive beachten und höflich, taktvoll, bedacht sein und ihr mit Freundlichkeit begegnen.
Kultivierung bedeutet, sich seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten zu stellen. Während ich mit meiner Tochter das Fa lernte, verbesserten wir beide die Art, wie wir nach innen schauten und unsere Schwächen identifizierten.
Manchmal lernte sie das Fa ohne mich bei anderen Kindern oder anderen Eltern. Sie korrigierten ihre Fehler direkt anstelle der Art, wie ich es tat. Es war in Ordnung, wenn die Korrektur richtig war, aber manchmal wurde sie wegen schlechter Netzwerksignale oder anderer Faktoren korrigiert.
Meine Tochter fühlte sich unwohl, wenn dies geschah, und war nicht überzeugt, wenn es hieß, sie habe den Text falsch gelesen. Zunächst reagierte sie mit Nachsicht, aber später konnte sie nicht anders, als sich zu erklären oder gar zu streiten. Manchmal beschwerte sie sich entrüstet bei mir und wollte mit der Gruppe nicht weiter das Fa lernen.
Ich bemühte mich, sie zu beruhigen. Sie verstand die Dafa-Prinzipien, wie man damit umgeht. Was sie jedoch wirklich veränderte, war etwas, das sie mit einem anderen Kind erlebte. Und zwar lernten eines Tages mehrere junge Praktizierende zusammen das Fa, als ein kleines Mädchen ein Schriftzeichen falsch aussprach und der zuständige Elternteil das Kind darauf hinwies. Das kleine Mädchen wurde emotional und rief verärgert: „Ich habe es nicht falsch gemacht, Ich habe es nicht falsch gemacht!“
Ich fragte meine Tochter: „Glaubst du, dass sie falsch lag?“ Sie antwortete: „Ja, jeder hat es gehört.“ Ich fragte sie: „Wie hast du dich gefühlt?“ – „Es ist in Ordnung, sie zu korrigieren, wenn sie falsch liegt.“ Ich sagte: „Ja, wenn jemand auf einen Fehler hinweist, egal ob man nun wirklich falsch lag oder nicht, denke ich, sollte man sich als Kultivierender zuerst bei der Person dafür bedanken, die einen korrigiert hat, und die Stelle dann einfach noch einmal lesen. Sie bestand jedoch darauf, zu sagen: ‚Ich habe recht‘, um das Gesicht zu wahren. Somit wurde das Ergebnis schlimmer. Wenn sie den Fehler ehrlich zugegeben und ihn korrigiert hätte, hätte sie die Prüfung bestanden, egal, ob sie Recht oder Unrecht hatte.“ Meine Tochter stimmte mir zu. Von nun an bedankte sie sich, wenn andere sie korrigierten, zuerst ruhig und sprach dann das Wort noch einmal sorgfältig nach. Die anderen jungen Praktizierenden in der Gruppe konnten ebenfalls auf die gleiche Weise damit umgehen.
Ich zitiere oft das Fa vom Meister, um sie daran zu erinnern:
„[…]Recht hat erUnrecht habe ichWozu streiten“(Wer hat recht, wer hat unrecht,16.05.2011, in: Hong Yin III)
Ich wusste, dass der Meister diese Situation für mich arrangiert hatte. Es erinnerte mich daran, dass wir dem anderen zuerst danken sollten, wenn wir mit Schuldzuweisungen und Kritik durch andere konfrontiert werden. Wir sollten das, was sie in gutem Glauben sagen, akzeptieren und uns selbst korrigieren. Wir sollten es nicht eilig haben, uns zu verteidigen. Auch wenn ich aus der Sicht des Kultivierenden nichts falsch gemacht habe, ist es eine Kultivierungsmöglichkeit.
Manchmal wurde ich von der Koordinatorin beauftragt, die Kinder beim Fa-Lernen anzuleiten. Ich hatte den Eindruck, dass ich es sehr gewissenhaft machte. Ich verglich jedes einzelne Wort sorgfältig und korrigierte das Kind einzeln, wenn es falsch gelesen hatte.
Ich stand vor den gleichen Herausforderungen wie mit meiner Tochter. Einige der Neuankömmlinge fühlten sich frustriert, nachdem sie korrigiert worden waren. Ich gab mein Bestes, um sie zu trösten, aber sie fühlten sich immer noch gestresst. Ein Kind tat sogar so, als ob es mich nicht gehört hätte, als ich es korrigierte, und las weiter, ohne den Fehler zu korrigieren.
Ich war hin-und hergerissen. Wenn ich mich nur um ihre Emotionen kümmern und sie nicht korrigieren würde, würde ich meine Verantwortung als langjährige Kultivierende nicht erfüllen, denn die Lehre des Meisters darf nicht auf diese Weise geändert werden. Auf der anderen Seite musste ich die jungen Praktizierenden ermutigen. Was sollte ich tun?
Später führte mir ein Erlebnis eine Wahrheit vor Augen. Dadurch konnte ich auch eine andere Ebene der Bedeutung von positivem Denken und gegenseitiger Hilfe verstehen. Ein Mädchen sprach fließend Chinesisch. Obwohl sie gut las, fügte sie oft Worte hinzu, ließ Worte aus und ließ sogar ganze Zeilen aus. Ich war verwirrt und wollte ihr wirklich helfen. Dann kam mir der Gedanke: „Ich werde mit dir lesen und hoffe, dass du es genauso lesen wirst wie ich.“ Mein Mikrofon war auf stumm gestellt, aber ich vermittelte ihr den Gedanken: „Du kannst mich lesen hören. Ich versuche, genau zu lesen, und so wirst du auch keine Fehler machen.“
Überraschenderweise machte daraufhin das junge Mädchen beim Lesen nur sehr wenige Fehler. Ihre Geschwindigkeit und ihr Rhythmus waren die gleichen wie meine. Weil ich sie nicht korrigieren musste, hatte sie ein Erfolgserlebnis und war zufrieden.
Ich war selbst überrascht. Das Mädchen aus Tausenden von Kilometern Entfernung schien mir körperlich sehr nahe zu sein. Ursprünglich hatte ich mich darauf konzentriert, die Fehler des Kindes zu finden, und so achtete ich darauf, sie zu korrigieren. Ich dachte, dass das gut für sie sei. Mein neuer Ansatz war, ihr zu helfen und sie zu unterstützen. Ich war zuversichtlich, dass sie es schaffen würde. Ich unterstützte sie mit meinen reinen aufrichtigen Gedanken, deshalb war die Wirkung gut und das half ihr wirklich. Wahrscheinlich wusste sie nicht, was ich dachte, da ich es nicht in Worten ausdrückte, aber sie tat ihr Bestes. Danach habe ich die gleiche Methode für das Fa-Lernen mit anderen Kindern angewendet und sie schienen sich alle zu verbessern.
Der Meister sagt:
„Ich habe gesagt, dass die menschlichen Gedanken auch Substanzen sind. Was du denkst, kann verwirklicht werden und was du sagst, hat alles Gestalt.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Osten der USA, 27.–28.03.1999)
Mein Verständnis ist, dass ich, wenn ich jungen Praktizierenden helfe, das Fa zu lesen, wirklich den Wunsch habe, ihnen zu helfen, und so kümmere ich mich aufrichtig um sie. Diese Art reine Gedanken sind aufrichtig. Mein neuer Ansatz funktionierte und die Kinder verbesserten sich. Obwohl die Person, der ich versuche zu helfen, dies vielleicht nicht weiß, habe ich das Gefühl, dass sie es auch nicht wissen muss.
Ich erinnere mich, was andere Praktizierende sagten: „Deine Umgebung ist dein Spiegel. Wenn man die Mängel anderer sieht, sollte man im Inneren nach eigenen Mängeln schauen.“ Aus einer anderen Perspektive, wenn man die Unzulänglichkeiten anderer sieht und sieht, dass es ihnen nicht gut geht, kann es oft das sein, was man in seinen eigenen Gedanken sehen möchte. Es kann durch die eigene Wahrnehmung verursacht werden. Wir sollten anderen wirklich alles Gute wünschen, ihnen aufrichtig helfen und uns über ihre Leistungen freuen – das ist Barmherzigkeit.
Die jungen Praktizierenden, die gemeinsam auf der Plattform das Fa lernen, kamen aus der ganzen Welt wie New York, New Jersey, San Francisco, Sydney, Toronto und sogar Finnland und Vietnam.
Neben dem Lesen des Zhuan Falun auf Chinesisch lesen sie auch die neuen Schriften des Meisters. Während der Zeit der Ausgangssperre verbrachte meine Tochter jeden Tag bis zu drei Stunden damit, das Fa auf Chinesisch und Englisch zu lernen. Ich hatte für sie zwei feste Fa-Lernstunden eingerichtet, jeden Mittwochabend und Samstagmorgen. Das machen wir seit fast fünf Jahre so.
Im Laufe der Zeit sprangen jedoch die jungen Praktizierenden, die gemeinsam mit uns das Fa online lernten, aus verschiedenen Gründen nach und nach ab. Einige waren mit Schularbeiten beschäftigt, einige schlossen sich der Fei Tian Akademie oder anderen Fa-Lerngruppen an und andere wiederum begannen nach dem Studium zu arbeiten. Obwohl sie einer nach dem anderen gingen, lernten meine Tochter und ich das Fa auf dieser Plattform weiter.
Wir ermutigen uns gegenseitig: „Egal, wie viele Leute da sind, wir sind unbewegt.“ Manchmal sind wir die einzigen, dann sage ich zu meiner Tochter: „Auch wenn sonst niemand da ist, lesen wir beide zusammen.“ Sie ist damit einverstanden.
Es gibt auch einige Vorteile, wenn wir nur zu zweit sind. Wenn sie eine Frage stellt, die sich auf den Inhalt bezieht, den wir lesen, können wir innehalten und ihre Frage besprechen und dann weiterlesen.
Zuerst dachte ich, ich würde meiner Tochter helfen. Doch nach jahrelanger Beharrlichkeit habe ich das Gefühl, dass auch ich viel von dieser Zeit profitiert habe.
Im Prozess des Lesens, vor allem im Englischen, habe ich nicht nur meinen Wortschatz erweitert, sondern auch meine Hör- und Sprechfähigkeit in Englisch verbessert. Meine Tochter hat mir dabei geholfen. Wenn ich beim Fa-Lernen ihre Fragen beantwortete, war es oft wie eine Prüfung für mein Fa-Verständnis. Sie korrigierte geduldig meine Aussprache. Sie erinnerte mich auch daran, nach innen zu schauen und freundlich zu sein, wenn ich ein Xinxing-Problem hatte.
Als der Meister das Fa lehrte, sagte er bezüglich „sich selbst und andere erlösen“:
„Es geht dabei lediglich darum, dass der Meister euch gegenseitig helfen lässt zum Zweck eurer eigenen Erlösung und euch zusammen Menschen erlösen lässt; es geht darum, dass sich die Lebewesen in der Endzeit gegenseitig erretten.“ (Nimm Abstand von der Gefahr, 31.08.2023)
Als Mutter liegt es in meiner Verantwortung, meiner Tochter die Lehre des Meisters näherzubringen. Ich muss sie auf dem Weg der Kultivierung führen und sie inspirieren, die Weisheit und Schönheit von Dafa zu verstehen. Dabei gewinnen wir Eltern viel mehr. Ich denke, das Fa-Lernen mit Kindern ist ein Prozess, in dem Eltern und Kinder sich gegenseitig erhöhen und unterstützen.
Ein Mitpraktizierender erinnerte mich vor einigen Jahren daran, dass es ein langfristiges Projekt ist, sein Kind zu einem wahren Praktizierenden zu erziehen. Die Rolle der Eltern in diesem Projekt ist entscheidend. Was verloren geht, wird schwer aufzuholen sein. Wir müssen unser Bestes tun, um die junge Generation von Schülern zu führen und keine Reue zu hinterlassen.
Die Anleitung junger Praktizierender, das Fa zu lernen und zur Kultivierung anzuleiten, ist ein langer und ständiger Prozess der Kultivierung und der Selbstkorrektur. In dieser End-Fa-Zeit sind alle Arten von Dämonen unterwegs. Es ist unsere Verantwortung als Eltern, unsere Kinder zu einem guten Verständnis von Falun Dafa zu führen, damit sie die große Barmherzigkeit und Güte des Meisters erfahren können.
Das sind einige meiner Erfahrungen und Verständnisse über das Fa-Lernen mit meiner Tochter. Bitte korrigiert mich, wenn es etwas Unangemessenes gibt.